Hallo Frühlingsblume,
leider kann ich Dir keine Hoffnungen machen, was EFT (Emotional Freedom Techniques) betrifft - auch wenn dieses Verfahren - wie vieles im Bereich der sog. "Energetischen Psychologie" (die es als Wissenschaft gar nicht gibt) - heftig beworben wird.
EFT ist eng verwandt mit fantasievollen Techniken der Angewandten Kinesiologie. (Diese ist nicht zu verwechseln mit AK, Applied Kinesiology, einer seriösen diagnostischen Methode.) Das Beklopfen bestimmter Akupunkturpunkte etc. wird da schon lange praktiziert und in populären Büchlein angepriesen (Hauptvertreter Callahan und Diamond), aber seine Wirkungen wurden nie ordentlich nach den Regeln der Kunst nachgewiesen. (In diese Kategorie gehört z.B. auch die Mentalfeldtechnik nach Klinghardt.) Eine gute kritische Diskussion
"Can we really tap our problems away?") findet sich unter csicop.org/si/show/can_we_.
Zu EFT gibt es eine (1) einzige empirische Studie: Behandlung von Kleintierphobien (1/2 Stunde pro Proband). Erschienen im "Journal of Clinical Psychology", einer professionellen aber, was die Ansprüche angeht, ziemlich soften Zeitschrift. Die Autoren fanden tatsächlich, daß EFT wirksamer war als Bauchatmung (nicht gerade eine etablierte Therapie - unfair zu eigenen Gunsten, denn für Phobien gibt es seit Jahrzehnten sehr effektive Therapien, z.B. Desensibilisierung). Freilich - das räumen die Autoren sympathischerweise selber ein - kann der Unterschied auch einfach daher kommen, daß alle "Therapeuten" engagiert für und überzeugt von EFT waren und nicht für / vom Bauchatmen; das beeinflußt zwangsläufig die Patientinnen, weil Wünsche und Erwartungen unvermeidlich kommuniziert werden, ganz ohne Betrugsabsicht. (Die Untersuchung nachzulesen unter
Cowboy Hats | Big Horn Saddles | Discount Tickets | Australia Travel | New Zealand at Downunder.com .)
Weiteres s. bei Wikipedia und mehrfach im Internet.
Nebenbei: Kleintierphobien sind sehr viel einfacher strukturiert als Depressionen.
Und lies doch mal den Text von Sonja Sannert durch - da hagelt es ja Anpreisungen, Suggestionen usw. So redet keine seriöse Therapeutin.
Nun, ich vermute, EFT würde Dir nicht direkt schaden. Akupunkturpunkte beklopfen und Augen rollen kann kaum zu Schlimmem führen. Nur - und das wäre dann doch ein Schaden - Du würdest damit Lebenszeit, seelische Energie und Geld vertun. All dies kannst Du besser verwenden auf systematische Ursachenforschung.
Was Dir passieren Könne: Daß Du suggestibel wärst wie die Mehrzahl der Menschen und auf den Placebo-Effekt hereinfielst, d.h. Du erwartest Besserung und die stellt sich, als Folge Deiner Erwartung, auch ein. Nur: wenn bei Dir tatsächlich eine körperliche Ursache vorläge (was ich vermute), dann würde diese weiterwirken (unabhängig davon, wie Du Dich fühlst). Wenn es sich z.B. um Elektrosmog handelte, würde der weiterhin oxydativen und nitrosativen Stress hervorrufen, Deine Neurotransmitter durcheinanderbringen usw. Und sollte es sich um Zahnamalgam oder / und eitrige Kieferherde handeln (nicht selten, lange schmerzfrei), dann würden die Dich weiter vergiften. Irgendwann mal könntest Du dann die Rechnung kriegen.
Um ein wenig zu konkretisieren: Wie lang telefonierst Du per Handy am Tag? Gibt es ein Schnurlostelefon in Deiner Wohnung? WLAN? von wievielen Nachbarn (die diesen Schnickschnack haben) bist Du in Deinem Haus umringt -rechts, links, oben, unten, schrägrechtsoben, schräglinksunten usw.? (Die Strahlung wird durch normale Wände wenig gedämpft.) Wie weit ist der nächste Funkmast entfernt? Wieviele Häuder sind dazwischen?
Tja, das ist leider nicht so zauberhaft wie EFT. Und braucht viel mehr als 1/2 Stunde. Aber man könnte jedenfalls was dagegen tun.
Zusammenfassend: Sei kritisch. Nimm Dich selber ernst.
Liebe Grüße
Windpferd