Diskussion über KPU-Artikel im Wiki

Hallo Jürgen,

danke für Dein Engagement. Ich hoffe, Du verstehst, dass wir nicht einfach das ganze Wiki wegschmeißen können und durch die Bemerkung ersetzen, dass der Herr Jürgen 999, Adresse: Symptome.ch, Ausbildung: unbekannt, mit wiederholtem Nachdruck gesagt hat, dass nur die Studien korrekt sind, die sagen, Kryptopyrrol gibt es nicht im Urin, HPL-Ausscheidung hat keine gesundheitlichen Folgen und die ganze KPU-/HPU-Geschichte ist nur Geschäftemacherei. - Mal pointiert ausgedrückt und nicht böse gemeint. Wenn Du diese laborchemischen Ausführungen wirklich im Detail (bis zu welcher Temperatur irgendwas erhitzt werden soll oder darf etc.) verstehst, kann ich da nur meinen Hut ziehen.

Nachdenklich machen tun mich (und sicher noch andere) Deine Einwände so oder so und Du könntest mir noch einen großen Gefallen tun, wenn Du mir diesen Artikel

Sohler, A., Holsztynska, E., Pfeiffer, C.C.: A rapid Screening Test for Pyrroluria; Useful in Distinguishing a Schizophrenic Subpopulation; J. Orthomolecular Psychiatry, 3/4, 273-279, 1974

einscannen und mailen würdest. Ich würde ihn gern lesen und im Web finde ich ihn nicht. Falls es zu viele Seiten sind, würde ich auf die Fernleihe der hiesigen Uni-Bibliothek zurückgreifen. Ich kann zwar weder Chemie noch Norwegerpullover, aber Kausalketten und ein bisschen Statistik... und auch das hilft für Manches.

Vielleicht sollten wir "KP"- oder HPL-Positiven uns mal zusammen eine Tüte "Combur-9-Test" kaufen...

Gruß
Kate
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P.S. Die Diskussion um "psychische Krankheiten" sprengt hier sicher den Rahmen bzw. gehört ggf. in eine andere Rubrik. Ich meine inzwischen "Ein diagnostisches System, das auf Symptomen beruht, ist ein Irrtum" (Zitat einer klinischen Ökologin) und damit kann man den Psycho-Teil des ICD eigentlich wegwerfen. Offiziell gilt zwar für Schizophrenie (und analog auch für andere Psycho-Diagnosen):
Die Symptome dürfen nicht durch Substanzen oder organische Erkrankungen bedingt sein...
und es werden beispielhaft einige Erkrankungen aufgezählt, die Persönlichkeitsveränderung machen:
...ist für die Chorea Huntington typisch, dass im Frühstadium Persönlichkeitsveränderungen auftreten, die teilweise mit paranoiden Symptomen vergesellschaftet sind. Ähnliches findet sich bei metabolischen Störungen wie Hypoglykämie, Hyperglykämie, Morbus Wilson, Porphyrie, Morbus Cushing, thyreotoxischer Krise und Vitamin-B12-Mangel

Aus: Thieme-connect - Full text article

Das bleibt aber Theorie, denn eine Differenzialdiagnostik in diesem Sinne wird i.a. nicht durchgeführt. Oftmals wird nicht einmal die Schilddrüse gecheckt, jedenfalls nicht auf Veranlassung des Arztes. Mal ganz abgesehen von den Ursachen, die hier im Forum diskutiert werden... - Die Frage ist doch, wo kommt es her (wenn man denn was ändern möchte). Chemische Manipulationen (mit Nebenwirkungen und tw. irreparablen Folgeschäden) und demütigende Ausgrenzung (allein schon durch manche Diagnose-Begriffe) sehe ich nicht als Lösung, dadurch kann im Gegenteil ein verheerender weiterer Schaden angerichtet werden.
 
Hallo Kate

Dir recht gebe spezill aber auch
Das bleibt aber Theorie, denn eine Differenzialdiagnostik in diesem Sinne wird i.a. nicht durchgeführt.
Man könnte auch etwas provokativ behaupten, wenn überall diese Differenzialdiagnostik gemacht würsde, gäbe es keine psychischen erkrankungen wie Schhizophrenie etc mehr.

"Ein diagnostisches System, das auf Symptomen beruht, ist ein Irrtum" (Zitat einer klinischen Ökologin) und damit kann man den Psycho-Teil des ICD eigentlich wegwerfen
Im wesentlichen diesem schönen Satz zustimme.

Die Diskussion um "psychische Krankheiten" sprengt hier sicher den Rahmen bzw. gehört ggf. in eine andere Rubrik
Teilweise stimme ich Dir zu, teilweise aber auch nicht. Wenn HPUKPU bzw B6/Zink bei psychischen Krankheiten zutreffen oder ebnen helfen soll und gleichzeitig KPU/HPU als allemfalls nicht existent diskutiert wird, dann ist eine vertiefung in Miturscahen von "psychische Krankheiten" angebracht, speziell wenn trotz der latenten Inexistenz von HPU/KPU B/Zink eben trotzdem hilft.
Ich bin dabei wahrscheinlich etwas zu ausführlich gewesen, damit hast du recht, aber denke die Grundfrage ob Zink/B6 auch ohne HPU/KPU helfen könnte ist wesentlich bei der diskussion.
 
Ergänzung zu den von Jürgen empfohlenen Teststreifen:

COMBUR 9 TEST Teststreifen
50 St.
ROCHE DIAGNOSTICS GMBH
EUR 26,66
PZN 2422455
Aus: Apotheke-am-Rothenbaum
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Beat, Du hast vollkommen recht damit:
dann ist eine vertiefung in Miturscahen von "psychische Krankheiten" angebracht, speziell wenn trotz der latenten Inexistenz von HPU/KPU B/Zink eben trotzdem hilft
Nur geht es dann nicht mehr direkt um KPU. Dass das Thema in eine andere Rubrik gehört, war mehr vorsorglich gemeint, falls es zu einer Grundsatzdiskussion kommen sollte. Keinesfalls war es ein Vorwurf an Dich, denn dieses Thema ist aus der KPU-Diskussion entstanden und vielen von uns hilft die Supplementierung ja tatsächlich.

Wenn eine Korrelation bestehen sollte zwischen "positives KP-/HPL-Ergebnis" und "B6 und Zink helfen" besteht auch weiterhin die Frage, wie dies zu erklären ist. (Bildet Urobilinogen vielleicht auch Komplexe mit P5P? :D )

Gruß
Kate
 
Hallo Kate

Verstand es auch nicht als Vorwurf, dies vorweg.

und vielen von uns hilft die Supplementierung ja tatsächlich. nehme ich mal als Fakt an
Jürgen: KPU/HPU gibt es nicht. Gehe immer noch davon aus, das Jürgen zumindest recht haben könnte.

Diese 2 Aussagen sind auf den ersten Blick unvereinbar. Wenn aber Zink/B6 auch helfen könnte wenn keine HPU/KPU vorliegt, weil es sie nicht gibt, dann wären diese 2 Aussagen vereinbar. Deshalb versuche ich dioese Möglichkeiten über psychsche Krankheiten zu diskutieren, bei denen ja
Zink/B6 manchmal/oft helfen soll und gleichzeitig manchmal/oft HPU/KPU vorliegen soll. eshalb gehört die Diskussion hier hinein, m.E.

übrigens Candida hemmt die Aufnahme von B6 und viele psychische Kranke haben Candida. Ausserdem Zinkmangel begünstigt direkt Candida und indirekt über hg auch. Bei Autisten ist deshalb die Frage offen, ob die Wirkung bzw die Defizite von B6 nur bei denen eintrafen bzw da war, die unter Candida leiden (70% der Autisten, fast 90% der hyperaktiven ADS'ler).
 
Hallo Beat,

ich kann Deinen Gedankengängen hier leider nicht ganz folgen:
Beat schrieb:
Diese 2 Aussagen sind auf den ersten Blick unvereinbar. Wenn aber Zink/B6 auch helfen könnte wenn keine HPU/KPU vorliegt, weil es sie nicht gibt, dann wären diese 2 Aussagen vereinbar. Deshalb versuche ich dioese Möglichkeiten über psychsche Krankheiten zu diskutieren, bei denen ja
Zink/B6 manchmal/oft helfen soll und gleichzeitig manchmal/oft HPU/KPU vorliegen soll. eshalb gehört die Diskussion hier hinein, m.E.
Bezog sich das darauf:
Kate schrieb:
Wenn eine Korrelation bestehen sollte zwischen "positives KP-/HPL-Ergebnis" und "B6 und Zink helfen" besteht auch weiterhin die Frage, wie dies zu erklären ist. (Bildet Urobilinogen vielleicht auch Komplexe mit P5P?
?
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Hallo Jürgen,

danke. Damit das mit dem Anhang nicht zu fummelig wird, schicke ich Dir eine PN, in der meine e-Mail-Adresse direkt drin steht.

Gruß
Kate
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Ich werde gleich die nächste Übersetzung online stellen. Demnach ist der Stand für mich DERZEIT kurz zusammengefasst etwa so:

  • Es gibt bei einem Teil der Bevölkerung einen "Malvenfleck" im Urin
  • Einige Studien - mit allerdings kleinen Fallzahlen - haben diesen "Malvenfleck" vermehrt bei Menschen mit bestimmten Krankheiten oder Symptomen festgestellt (Psychosen - speziell Schizophrenie, Porphyrie)
  • Dieser Fleck wurde zunächst chemisch als Kryptopyrrol identifiziert
  • Spätere Erkenntnisse (1978) weisen das als falsch (bzw. unpräzise) aus und bezeichnen die chemische Struktur mit 2-Hydroxy-4-Ethyl-2,3-Dimethyl-delta3-Pyrrolen- 5-One* (soll heißen delta hoch 3)
  • Die gezielte Suche nach Kryptopyrrol mit einer extra dafür entwickelten Messmethode (siehe die von Jürgen angeführte Studie: Hemopyrrol and Kryptopyrrol sind nicht vorhanden im Urin von Schizophrenen and normalen Personen von Gendler/Duhan/Rapoport) musste deshalb erfolglos bleiben

*Es wird hier auch die Abkürzung HPL erwähnt. Falls das Kamsteegs HPL entspricht, muss ich mich hier korrigieren: Ich hatte weiter oben behauptet, dass er es gefunden hätte. Ich befürchte, das ICH da was vertüddelt habe und Kamsteeg diese Entdeckung auch nie behauptet hat :eek:)

Damit ist die Korrelation zwischen dem "Malvenfleck" und den genannten Krankheitszuständen jedoch nicht in Frage gestellt! - Die Frage der Vitalstoffverluste dagegen (Jürgen sagt ja, dass HPL kein B6 und Zink binden kann), ist davon erstmal nicht berührt und weiterhin sehr interessant. Zumal Pfeiffer wohl noch kein Cystathionin kannte und Serumanalysen gemacht hat(?)

Was für mich persönlich weiterhin bemerkenswert ist, dass ich bei 3 Tests sehr gut übereinstimmende Ergebnisse hatte: Orthomedis, Sension (beide Morgenurin), KEAC (24-Std.-Urin).
 
Hallo Kate

Nein, bezog sich nicht unbedingt auf das.
Wollte damit sehr vereinfacht sagen, dass zink/B6 ja bei vielen Krankheiten helfen könnte, auch wenn es kein KPU gibt, zB weil bei vielen Krankheiten oxidativer Stress da ist, oder Candida, oder hg welches tiefe Level Zink bzw B6 erzeugt.
Dies würde heissen, den meisten mit positiven KPU Test hat die Supplementierung geholfen, weil sie etwas des erwähnten hatten und es hätte auch den KPU negativen mit gleichen Krankheiten geholfen.
Das würde heissen Zink/B6 hilft oft aucvh wenn es kein KPU gibt.

das Wenn eine Korrelation bestehen sollte zwischen "positives KP-/HPL-Ergebnis" und "B6 und Zink helfen" besteht auch weiterhin die Frage, wie dies zu erklären ist. (Bildet Urobilinogen vielleicht auch Komplexe mit P5P?, oder bestehen signifikante Zusammenhänge zwischen Urobilinogen und hg, Candida, Zinkdefizite, B6 Defizite, psychische Krabnkheiten etc.
Dies ist auch ein interessanter Punkt, der möglich wäre.

Beide Punkte ergäben eine Erklärung das die Supplementierung hilft, auch wenn es KPU gar nicht gäbe
 
Kate schrieb:
Spätere Erkenntnisse (1978) weisen das als falsch (bzw. unpräzise) aus und bezeichnen die chemische Struktur mit 2-Hydroxy-4-Ethyl-2,3-Dimethyl-delta3-Pyrrolen- 5-One* (soll heißen delta hoch 3)

Nach der Studie (genauer: Metastudie oder Zusammenfassung von Studienergebnissen), die ich an 2-ter Stelle übersetzt habe, IST das "Kamsteegs HPL".

Kate schrieb:
Was für mich persönlich weiterhin bemerkenswert ist, dass ich bei 3 Tests sehr gut übereinstimmende Ergebnisse hatte: Orthomedis, Sension (beide Morgenurin), KEAC (24-Std.-Urin).

Wenn wirklich im KPU-Test auch HPL gemessen wird, messen also KPU- und HPU-Test das Gleiche (sind demnach beide "HPU-Tests")!!! Und ich muss mich über die Übereinstimmung nicht mehr wundern... ???

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke an Jürgen

Da ich hier "öffentlich" Jürgen um Zusendung eines KPU-Artikels gebeten hatte, nun auch öffentlich mein Dank! :bang:

Ich bin nun reichhaltig ausgestattet und weiß nicht, wann ich es schaffen werde, davon was zu lesen und zu übersetzen. Falls also jemand überschüssige Kräfte hat, bin ich gern bereit, die zugeschickten Artikel weiter zu verteilen...

Gruß
Kate
 
das Wenn eine Korrelation bestehen sollte zwischen "positives KP-/HPL-Ergebnis" und "B6 und Zink helfen" besteht auch weiterhin die Frage, wie dies zu erklären ist. (Bildet Urobilinogen vielleicht auch Komplexe mit P5P?, oder bestehen signifikante Zusammenhänge zwischen Urobilinogen und hg, Candida, Zinkdefizite, B6 Defizite, psychische Krabnkheiten etc.
Dies ist auch ein interessanter Punkt, der möglich wäre.

Beide Punkte ergäben eine Erklärung das die Supplementierung hilft, auch wenn es KPU gar nicht gäbe

hallo,

darf ich bei urobilinogen mal den morbus meulengracht einführen. es wird eine schwäche der schwermetallentgiftung beschrieben. auch probleme mit paracetamol, narkosen, schilddrüsenunterfunktion etc. sind dort wohl häufiger. worte wie glutathion etc. fallen da. probleme mit amalgam etc. kommen offenbar ebenfalls gehäuft vor, wobei ich das nur per flüchtiger übersicht über die bei wikipedia verlinkten foren so gesehen habe. selektionseffekte jedoch nicht ausgeschlossen.

meine kenntnisse bezüglich chemie sind leider praktisch null und uralt. aber wenn du deiner liste noch kupfer, mangan, neurodermitis, selen und zöliakie hinzufügst, dann sind dies dinge um die es sich irgendwie immer wieder dreht. und die hpu-medikamente sind teilweise wie neurodermitismedikamente für innere anwendung zusammengesetzt, sowie noch was gegen zöliakie und etwas schwitznachilfe.

@jürgen666
das klingt ja alles interessant. du hälst also die beschriebenen chemischen reaktionen teilweise für gar nicht möglich. hast jetzt aber auch keinen beweis, oder? es mag sein, dass sich dir das sofort erschließt, mir leider nicht.

@alle
wie wäre denn das eine oder andere zu beweisen? das sollte doch auch in der chemie möglich sein, oder? und was würde es kosten? ist jemandem das bekannt? nichts gegen die theoretischen überlegungen, die auch zutreffen mögen. aber ich hätte gerne etwas mehr.
 
Hallo Alphabravo

Die von Dir aufgeführetn Zusammenhänge ohne urobilinogen waren wir klar, dass es sogar eine zu urobilinogen gibt wusste ich aber noch nicht, vermutete es aber.
Frage ist also noch wie man aber konkret von urobilinogen auf Zink- oder B6 Defizite schliessen kann, oder ob man nur indirekt kann, zB hohe urobilinogen bei viel SM oder NMU und Letztere haben dann mit Zink (und b6?) zu tun
 
Hallo Alphabravo,

danke für den interessanten Hinweis. Also: Noch mehr Differenzialdiagnostik ;)

Wikipedia schrieb:
Bei Gesundenuntersuchungen werden in der Regel auch Bilirubinwerte erfasst (Harn und Blut). Bei Morbus Meulengracht finden sich Werte, die etwa doppelt so hoch sind wie der Grenzwert.
Hieraus schließe ich allerdings, dass es um Bilirubin und nicht Urobilinogen geht. Bringt eine erhöhte Bilirubin-Ausscheidung im Urin auch eine erhöhte Urobilinogen-Ausscheidung mit sich?

Dass die Krankheit sich lt. Wikipedia nach dem 40. Lebensjahr "auswächst", ist das zweite, was mich eher an eine verwandte aber nicht identische Störung denken lässt. Hier sind einige Betroffene über 40. Ich selbst auch und ich beobachte eigentlich einen kontinuierlichen Niedergang meiner Gesundheit seit ca. 20 Jahren, die KPU-Medis haben auch nur punktuell einiges verbessert.

Was die Chemie betrifft: Jürgens These ist ja, dass P5P nicht an HPL binden kann und damit auch das Zink nicht an diesen Komplex. (Neuerdings hört man - siehe oben - sogar vom KEAC, der Zinkmangel käme nicht vom HPL, sehr interessant...).

Ich bin auch so ein Chemie-Analphabet und habe angefangen, mich mit Strukturformeln zu befassen. Bin aber noch nicht sehr weit. Ein Problem ist, dass Kryptopyrrol unterschiedlich dargestellt wird und ich nicht weiß, inwieweit das "äquivalent" ist. Eine grundsätzliche Lücke bei mir ist noch, was da wie aneinander binden kann. Eine Darstellung vom P5P und vom HPL habe ich, vielleicht komme ich irgendwann dahinter, ob die aneinander binden können bzw. warum die das nicht können. Falls jemand da helfen kann, bitte...

Auch ein Literatur-Tipp, am besten ein Schulbuch oder sonstiges Anfängerbuch, was man auch in der öffentlichen Bücherei bekommt, wäre schon hilfreich.

Gruß
Kate
 
Hallo Alphabravo,

danke für den interessanten Hinweis. Also: Noch mehr Differenzialdiagnostik ;)

Hieraus schließe ich allerdings, dass es um Bilirubin und nicht Urobilinogen geht. Bringt eine erhöhte Bilirubin-Ausscheidung im Urin auch eine erhöhte Urobilinogen-Ausscheidung mit sich?

es ist nachzulesen, dass auch urobilinogen auffällig hoch sein soll. ich kann dazu aber nichts gehaltvolles sagen. es ist wie immer: du musst schon selbst schauen.

Dass die Krankheit sich lt. Wikipedia nach dem 40. Lebensjahr "auswächst", ist das zweite, was mich eher an eine verwandte aber nicht identische Störung denken lässt. Hier sind einige Betroffene über 40. Ich selbst auch und ich beobachte eigentlich einen kontinuierlichen Niedergang meiner Gesundheit seit ca. 20 Jahren, die KPU-Medis haben auch nur punktuell einiges verbessert.

dazu habe ich nicht wirklich eine bestätigung gefunden. schau mal in die diskussion des artikels. einiges wurde erfunden. es ging eigentlich mehr um die dort verlinkten foren, wo sich die leute auch ihre gedanken machen.
 
Hallo erstmal,


Da ich mich jetzt mehr oder weniger mit dem Thema KPU, Bilirubin, Enzymdefekte, HWS-Trauma usw. beschäftigen muss, bin ich über Google hier gelandet. Habe eure Beiträge mit großem Interesse gelesen und finde eure Arbeit und die aufgebrachte Mühe echt klasse. Nur haben mich die vielen Gedankengänge etwas erschlagen. Kein Wunder, wenn man als Laie versucht, den ganzen Thread auf einmal durchzulesen und gleichzeitig zu verstehen ;-)

Ich habe einpaar Entdeckungen im Netz gemacht, die für euch Größtteils, vielleicht sogar überhaupt nicht neu sind, aber ich möchte trotzdem einpaar Sätze aus Pyrrolurie- das missing link? zitieren.
Pyrrolurie oder Malvaria beruht auf einer genetisch bedingten enzymatischen Störung im Hämoglobin-Stoffwechsel. Im Urin ist Kryptopyrrol nachweisbar Pfeiffer 2, Kapuste)…

„Pyrrole sind Bausteine des Häms und werden mit Gallenfarbstoffen, zu viert aneinandergebunden, mit dem Stuhl ausgeschieden. In freier Form (durch ein Enzymdefizit) haben sie eine chemische Affinität zu Pyridoxal-5-phosphat, der aktiven Form von Vitamin B6 (einem Aldehyd), mit dem sie eine Schiffsche Base bilden, die mit Zink einen Komplex, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Das führt zu dem kombinierten Mangel von Vitamin B6 und Zink." (Pfeiffer, Kapuste).
Laut Wikipedia werden als Gallenfarbstoffe das grünliche Biliverdin sowie das gelbliche Bilirubin bezeichnet.

Auf dieser Seite KEAC - Hämopyrrollaktamurie (HPU) und HPU-Test® heißt es, dass bei den meisten Porphyrie-Krankheiten HPL über den Urin ausgeschieden wird und deshalb auch eine andere Porphyrie-Krankheit oder Sonstiges wie z.B. „Krankheit von Gilbert“, Perniziöse Anämie, Sichelkrankheit, Malaria,…für hohe HPU-Testergebnisse verantwortlich sein können. Das Gilbertsyndrom ist ja die neuere Bezeichnung von Morbus Meulengracht, bei der eben die Bilirubinwerte etwa doppelt so hoch sind wie der Grenzwert. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gehen die von mir herausgepickten Erkrankungen mit dem vermehrten Abbau der roten Blutkörperchen einher und damit auch vermehrtem Bilirubin. Folglich entsteht dann mehr Urobilinogen. Irgendwie habe ich wie auch Jürgen999 die leise Vermutung, dass der HPU-/KPU-Test eigentlich nichts anderes als die Bestimmung von Urobilinogen ist. Verwirrt hat mich auch die nachfolgende Aussage vom Augsburger Labor: „Bei einem gewissen Teil der Bevölkerung werden erhöhte Kryptopyrrol-Werte im Urin gefunden, die auf eine allgemeine Pyrrolurie hinweisen, die auf erhöhte Mengen an Pyrrol-Metaboliten wie Kryptopyrrol, Urobilinogen und urobilinoide Pigmente zurückgeht.“

Wenn Pyrrole eigentlich mit Gallenfarbstoff zu viert aneinandergebunden ausgeschieden werden, heißt es dann, dass man bei KPU/HPU generell mehr Biliverdin/Bilirubin im Körper auffindet, weil Pyrrole mit Pyridoxal-5-phosphat und Zink gebunden im Urin landen statt mit Gallenfarbstoff?


Was ich noch sehr interessant fand:
Vitamin B6 und Zink sind Schlüsselelemente (Streyer), da sie jeweils Co-Faktoren für über 200 Enzyme sind (nach heutigem Wissen). Ein Mangel äußert sich jeweils in ca. fünfzig Prozent von hundert chronischen Krankheiten (Werbach) und kann schon vorgeburtlich zu Veränderungen in der Entwicklung führen. Dadurch entsteht eine typische Konstitution bei Pyrrolurie:

sehr schmale Hände, schmalgliedrig, eventuell „Puppengesicht" (das Pfeiffer beschreibt), Gesichtsschwellungen, engstehende Vorderzähne im Oberkiefer, schwindender Zahnschmelz, schwaches Bindegewebe, Immunschwäche, usw……….

(Eine Symptom-Sammlung aus Literatur, Gesprächen und Vorträgen (Pfeiffer, Lietha, Kapuste, Kuklinski, Heufelder, Schreiber) und Procházka) aus Pyrrolurie- das missing link? entnommen.
Mich würde es sehr interessieren, ob es hier HPU-/KPU-Betroffene gibt, die tatsächlich diese äußerlich sichtbaren Merkmale aufweisen? Mein KPU-Testergebnis ist sehr hoch ausgefallen und bis auf schwaches Bindegewebe würde die obige Beschreibung auf mich zutreffen. Auch treffen viele andere auf Wiki aufgeführten Symptome zu. Von psychischen Problemen bin ich aber komplett verschont geblieben.


Wenn ich es richtig verstanden habe, besteht die Therapie von HPU-/KPU in der Substitution von Vitamin B6, Zink und evtl. Mangan. Jedoch steht im Buch „Das HWS-Trauma“ von Prof. Kuklinski auf S. 104/105, dass HPU/KPU ein Schutzmechanismus des Körpers ist, um im Oranismus das Zink bewusst niedrig zu halten. Scheinbar wird Aconitase (ein Enzym des Citratzyklus) durch Zink gehemmt. An dieser Stelle wird das Thema Mitochondriopathie (nitrosativer Stress) wieder aufgegriffen. Deshalb soll die Zinkeinnahme nicht immer gut vertragen werden. Finde jetzt nur nicht, auf welcher Seite es steht.

Ich sehe schon, dass ich noch ganz am Anfang bin und je mehr ich lese, um Antworten zu finden, tauchen ständig neue Fragen auf. Hoffentlich habe ich nichts falsches geschrieben, wenn doch, bitte berichtigen.


Grüße, Nova
 
puppengesicht: im hashimoto / mb-forum fanden einige diesen begriff passend. er kam die tage erst wieder auf. suche z.b. nach myxödem.

sehr interessant. mit malaria, dem ebv, der sichelzellenanämie und deren wechselwirkungen habe ich praktisch angefangen als ich mich über das immunsystem informierte. immerhin wird malaria als eine der ältesten krankheiten der menschheit angesehen. da kann man nicht dran vorbei. später habe ich es noch mal aufgegriffen als ich las, dass ein niederländer malaria z.b. mit ms assoziiert. aber er war mit dieser auffassung auch ziemlich isoliert.

aber diese neue keac-seite habe ich noch nicht gesichtet glaube ich. sieht ja mal ansprechender aus als die alte.

diese falsch-negativ-geschichten, halte ich nicht für sonderlich plausibel. dies sind eher bereits die zugrundeliegenden störungen. diese sind übrigens nicht an bestimmte hautfarben gebunden. sie tauchen teilweise auch bei kontrastmittelunverträglichkeit etc. auf, also bei möglicherweise iod-assoziierten problemen. übrigens sind sie zu einem großen teil, soweit mir bekannt, mediterraner herkunft und das ist vielleicht sehr wichtig in der ganzen sache - die herkunft.

die who versuchte übrigens mehrfach vergeblich die malariaerkrankten, nein, die malaria auszurotten.

der ebv soll protektiv sein, ebenso bestimmte mängel, war es jetzt b12 oder folsäure? weiß ich nicht mehr. interessant war noch eines: "freies häm geht fremd und blockiert ionenkanäle", die dadurch vielleicht zum gassensor werden. da war ja bei kuklinski öfter die rede von stickstoff?

und jürgen999 war glaube ich jürgen666, das zeichen des tieres :)
 
"die höchste konzentration hpl findet man überwiegend nach einer warmen mahlzeit." (quelle: KEAC - Hämopyrrollaktamurie (HPU) und HPU-Test®)

das sagen die amalgamkritiker auch von der quecksilberfreisetzung. soll ja immerhin auch bei meulengracht eine rolle spielen da die entgiftungskapazität zumindest zeitweise eingeschränkt sein soll.

das überzeugt mich also nicht restlos.

der link von keac auf einen artikel in den zahnärztlichen mitteilungen
dlinks

auch nicht. da könnte jemand sagen: na klar, alles ist schuld, nur nicht amalgam...

und unfälle oder operationen. da fallen mir doch zuerst die tetanus-impfung und desinfektionsmittel ein. aus letzteren verschwindet quecksilber derzeit. es ist nicht unbemerkt geblieben und hat sogar bei wikipedia eine entsprechende bemerkung nach sich gezogen.

morbus wilson ist hier im wiki unter hpu genannt. in einem anderen forum hat das auch schon jemand im zusammenhang erwähnt und ich bin da vor einiger zeit auch drüber gestolpert. ich nehme an so ein hochkupfer-irgendwas im amalgam wäre da nicht sonderlich förderlich?

ich sehe die notwendigkeit an hpu zu glauben weiterhin nicht. auch wenn es durchaus interessant und geheimnisvoll aufgezogen ist. aber da ist auch nichts, was sicher dagegen spricht. deshalb wäre ich jetzt wirklich daran interessiert was sache ist. oder hat mir bloß keiner bescheid gesagt?
 
Jürgen999 (aus Beitrag 36) schrieb:
hier ist die Übersetzung der Abstacts :

Arthur Sohler, E. Holsztynska, Carl C. Pfeiffer,
A rapid Screening Test for Pyroluria; Useful in Distinguishing a Schizophrenic Subpopulation
(Ein schneller Übersichtstest zur Erkennung der Pyrrolurie; Mit speziellem Nutzen zur Erkennung einer schizophrenen Bevölkerungsgruppe)
Orthomolecular Psychiatry, Volume 3, Number 4, Page 273-279 (1974)

Zusammenfassung (Einleitung)

Es wird ein Verfahrensvorschrift vorgestellt, die sich als sehr nützlich zur Erkennung von schizophrenen Patienten erwiesen hat. Das Verfahren ist ein sehr empfindlicher Test zum Nachweis von Pyrrolen im Urin wie z.B. Kryptopyrrol und Urobilinogen. Eine aufwendige Untersuchung mit diesem Test sowie mit der ursprünglichen Vorschrift zur Bestimmung von Kryptopyrrol nach Irvine, haben ergeben, dass freies Kryptopyrrol primäre nur wegen eines Fehlers in der ursprünglichen Vorschrift nachweisbar ist und das es gewöhnlich in einer gebundenen Form im Urin vorkommt.

*

Zusammenfassung (Diskussion)

Zusammenfassend kann festgestellt werden, das Kryptopyrrol nicht frei im Urin vorkommt, aber es könnte gebunden oder in Addukten vorliegen. Das Kryptopyrrol in der Aktivkohle-Methode von Irvine erscheint primäre als ein Fehler in der Methode, eventuell hervorgerufen durch eine Dissoziation aus einer gebundenen Form. Urobilinogen ist die Hauptsubstanz im Urin von Patienten die als mauve positiv charakterisiert sind, die mit dem Ehrlich Reagenz reagiert. Die Urobilinogen Konzentration liegt im Bereich von 50 bis 300 µg/l.

Jürgen999 (aus Betrag 43) schrieb:
2. Die Labore, die Kryptopyrrol im Urin mit Ehrlichs Reagenz messen, bestimmen in Wirklichkeit Urobilinogen. Alle, die in diesen Laboren einen KPU-Test durchgeführt haben und ein positives Ergebnis bekommen haben, sollten ihre Geld zurückfordern, denn das korrekte Ergebnis auf Kryptopyrrol (so steht es ja auch auf dem Analysenbericht) ist : nicht nachweisbar. Für offensichtlich falsche Ergebnisse braucht man wohl nichts zu bezahlen.

3. Da Kryptopyrrol im Urin nicht vorkommt, kann es deshalb auch nicht zu einem behaupteten Defizit von Vitamin B6 und Zink im Blut kommen.
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Hallo zusammen,

ich habe angefangen, den nächsten Artikel zu übersetzen, den oben von Jürgen erwähnten und teilweise übersetzten. Er hat mir freundlicher Weise einige Artikel gefaxt (danke nochmal!). Ich stelle nun fest, dass auf den von Jürgen unter "Zusammenfassung (Einleitung)" übersetzten Absatz im Abstract folgender Absatz erscheint (meine Übersetzung):

*
Die Patientenpopulation, die beschrieben wird als wahrscheinlich Kryptopyrrol-ausscheidend, leidet an einer allgemeinen Pyrrolurie, wobei erhöhte Mengen von Pyrrol-Metaboliten wie Kryptopyrrol, Urobilinogen und urobilinoiden Pigmenten im Urin festgestellt werden können. Die Anwesenheit dieser Verbindungen kann zu einem Zinkmangel führen, und möglicherweise auch zu einem Vitamin-B6-Mangel, was in den schwersten klinischen Symptomen, die diese Patienten zeigen, resultiert.

Damit erscheint die Sache ja doch wieder differenzierter und es wird durchaus nicht behauptet, dass fast nur Urobilinogen ausgeschieden wird, sondern dass eine "allgemeine Pyrrolurie" vorliegt. Dies erinnert mich stark an Kamsteegs Aussage, dass mit dem KPU-Test die "Gesamt-Pyrrole" gemessen werden :eek:)

Es bleibt spannend... :schaukel: :keineahnung:
Kate
 
Jemand hat mir einen Link mit einer guten grafischen Darstellung des Hämstoffwechsels zukommen lassen ;) - auch die allgemein anerkannten Störungen desselben werden dort aufgeführt. Da es in diesem Thread hier u.a. um die Abgrenzung bzw. Schnittstellen Pyrrolurie / Porphyrie geht, setze ich den hier mal rein:

biochemie.web.med.uni-muenchen.de/biotutor_2004/haemsynthese.htm

Es grüßt
Kate
 
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