Die "gesündeste Kostform" - Aspekte Vollständigkeit, gesundheitliche Risiken/Vorteile, Nachhaltigkeit, Evidenz

denen pflanzliches (grade oder manchmal ausschließlich) nicht gut tut bzw es nicht so im Körper verwertet werden kann, wie
Das wissen wir ja.... Aber es geht eben um so Aussagen, die generell immer wieder betonen, dass KH quasi nix im Körper verloren hätten...

Naja, in Kriegszeiten gabs auch in unseren Gegenden sog "Dach-Hasen" - so schlecht wird es nicht sein
Aber doch eher aus Notzeiten geboren, richtig durchgesetzt als Hauptquelle für Fleisch hat es sich nicht bei uns. Und in anderen Ländern gab es oft auch keine besseren Fleischquellen.

Der Verzehr von verwilderten Katzen kann übrigens zu schweren Krankheiten führen.
 
Wuhu,
Das wissen wir ja.... Aber es geht eben um so Aussagen, die generell immer wieder betonen, dass KH quasi nix im Körper verloren hätten...

ich ließe das als Überspitzung im jeweiligen Thema noch gelten, grade wenn man selbst betroffen über die UV von KH berichtet... sogar @togi meinte, dass sich das bei ihr ja auch wieder ändern könnte (so in Richtung wie bei @evalesen)...

Aber doch eher aus Notzeiten geboren, richtig durchgesetzt als Hauptquelle für Fleisch hat es sich nicht bei uns.

Ja, bei uns - doch, Geschmäcker sind ja verschieden, und es gibt ja durchaus noch (wohl überwiegend asiatische) Gebiete, wo das auch heute noch ein "normaler" Leckerbissen ist...

Als "Hauptquelle" würd ich es auch nicht sehen können, alleine schon von der Ratio her - ein Rind, ein Schwein, ja sogar ein Huhn bietet da mehr als so eine (im Bezug auf Fleisch) "magere" Katze; Wobei, es sollen ja auch noch kleinere Tiere da und dort gern gegessen werden...
 
Hallihallo,
Es gibt genug Hinweise, dass wir Menschen keine Löwen sind und nur Fleisch essen. Einzige Ausnahme ist, wenn der Darm so kaputt ist, dass nur mehr Fleisch geht. Laut dem Mercola-Artikel ist es halt nur Symptombekämpfung und keine echte Heilung.

Die Konsequenzen von langfristigen Ketodiäten fasst Dr. Mercola zusammen:
Nein. Tut er nicht. Da ist sehr viel Konjuktiv dabei (im Sinne von "könnte"), nicht "XY passiert".

Zu seinen Punkten:
  • Probleme der SD-Funktion - hat man befürchtet, hat sich nicht bewahrheitet. (aber in der Umstellungsphase kämpfen einige mit dem Thema. vA wenn dann noch geutrogenes Gemüse tgl. am Speiseplan steht und Jod/Selen übersehen wird).
  • Körperliche Leistungsfähigkeit ist nicht von KH Zufuhr abhängig (es gibt genug Hochleistungssportler, die kein "Carb-Loading" machen und mit vorne dabei sind).
  • Warum sollte Glucogenese auf lange Sicht gesundheitliche Schäden verursachen (bzw. um es abzuwägen - Fettleber, durch zu viele KH vs. Glucogenese - was Überlastet die Leber mit der Zeit mehr? Im Sinne von: was ist das größere Übel/die größere Belastung?)
  • Muskelschwund bei Carnivores? Ist das realistische oder hypothetische Gefahr? (Stresshormone sind immer ein Thema - unabhängig von der Kostform. Ich seh nur bei mir und anderen, dass Nebennieren immer weiter heilen, statt zu kollabieren).
  • Und ja - wer KH dazu nimmt und gut verträgt - prima! (aber das heißt nicht, dass es sein MUSS - und jeder MIT KH besser dran ist, als ohne. Das kann jeder ohnehin nur für sich testen).


Was ist seine/deine Alternativ-Lösung? Ist das Ziel metabolische Flexibilität, oder Gesundheit/Symptomfreiheit?) Wenn beides geht - prima. Wenn man wählen muss..?

Was empfiehst Du jenen, die seit Jahren Carnivore sind, sich gut fühlen, und jedes Mal wenn sie "nicht Carnivore Lebensmittel" dazu nehmen, flammen wieder ihre Autoimmunerkrankungen/Symptome auf?
Was sollen die deiner Meinung/Erfahrung nach machen?
Und wie könnte man dementen Menschen helfen, die dank Carnivore wieder Großteil ihrer kognitiven Fähigkeiten zurückbekommen? Ihnen wieder jene Nahrungsmittel geben, die sie dement machen?
Oder jenen mit Fibro, jenen mit Polyarthritis? Da sind Menschen dabei, die jahrzehntelang vor sich hin vegetiert haben und nun tlw. seit einigen Jahren ein neues, symptomarmes/-freies Leben geschenkt bekommen haben. Warum sollten die was ändern, solange es ihnen so gut geht? (nur weil uU, eventuell, möglicherweise... irgendwann Symptome kommen könnten? Ganz klar: wenn Symptome kommen, muss man schauen woher - aber die "herbeizureden". Warum?)

Und jenen mit Epilepsie? Ist flexibler Stoffwechsel wichtiger, als Schubfreiheit? Umgekehrt - mehr Vielfalt im Speiseplan zum Preis von Hirnzerstörung durch Epilepsie?
Was sind da die konkreten (machbaren/realisierbaren) Lösungswege?

Oder jenen mit Diabetes? Da taucht auch immer wieder die Kritik auf, Carnivore/Keto sei keine "echte Heilung". Ja wie, denn was denn - was für Alternativen haben diese Menschen?
Ist es nicht besser, das was krank macht (in dem Fall KH) zu meiden, und dadurch symptomfrei zu sein, als... was sind die Alternativen?
Wie viele "geheilte Diabetiker" gibt es? (und auf welchem Weg wurden die geheilt?)

Würde man zu einem Menschen mit Zöliakie auch sagen, Weizen meiden sei keine "richtige" Heilung und daher der falsche Weg? Natürlich nicht - die Zölikie bleibt. Aber dem Menschen geht ja nix ab ohne Weizen/Gluten, solang er gesund und fit ist....

Ich mein das nicht flapsig - wundere mich einfach, wie Carnivore (mit den mittlerweile tausenden - zumindest für mich beeindruckenden - Heilberichten auf Biegen und Brechen schlecht gemacht wird).
Deswegen meine Frage: was sind die (besseren) Alternativen?
Was ist denn die "richtige Heilung" für Autoimmunerkrankungen, Neurodegenerative Erkrankungen, Zivilisationserkrankungen (Polyneuropathie, Diabetes, Parkinsons, MS, Krebs, Allergien, Psoriasis, ... selbst Menschen mit COPD berichten, wie ihre Lungenfunktion besser und besser wird).

Welche (analog gut funktionierenden) Alternativen fallen Dir ein, wenn Carnivore/Keto "falsch" ist. (und wie Mercola sagt, dazu führt, dass Menschen "rasche Symptomfreiheit erfahren").

Und zu meiner Anmerkung bezügl. Marokko/pflanzenbasiert: ich habe ja nicht geschrieben, dass "nur Fleisch" gegessen wurde, sondern auf Deinen Post geantwortet, der einen Artikel zitiert, der wiederum (so wie viele andere) suggeriert, dass man sich "früher" pflanzenbasiert ernährt hat.
Und da kam dann (zum X-Mal) mein Hinweis auf die Isotopenuntersuchung (die - wie schon so oft geschrieben - zwar gut auf "pflanzliches" anschlägt, aber das nicht quantifizerien kann. Die Methode erkennt: "Pflanze XY hat im Zahnmaterial Spuren hinterlassen". Nicht mehr und nicht weniger.
Tierische Nahrung kann mit der Isotophenuntersuchung nicht gezeigt werden (nicht mal OB, und schon gar nicht nach Fisch/Vogel/Renntier... gegliedert).
Einfach weil das tierische Eiweiß 1:1 umgebaut/verwendet wurde/wird. Sie sehen nur, dass gewisse Werte erhöht sind - interpretieren das aber oft in "warme Jahresezeit" um. Mehr Werte/Informationen haben sie - so zumindest mein Verständnis - nicht. Siehe auch "die Ötzi Causa".

Somit - um es nochmals in aller Klarheit zu sagen: die ganzen Artikel/Studien zu "XY haben sich pflanzenbasiert" ernährt sind imho fürn Hugo (solang es da nicht bessere Untersuchungsmethoden gibt). Und es gibt viele von diesen "Studien". Wenn man diesen glauben würde, müsste man tatsächlich zum Schluss kommen, dass Menschen tierische Produkte gemieden haben... (weil die Isotopen....)

Ich geh davon aus, dass Mensch immer versucht (hat) an sein Eiweiß zu kommen (Eiweiß = essenziell). Reiner Überlebensinstinkt. Für die Energie dann KH/Fett (je nachdem was leichter verfügbar ist. In Kaltgebieten eher Fett - weil die Tiere in kalter Gegend ja auch viel Fett haben und unter dicker Schneedecke kaum Pflanzen ausgegraben wurden. In südlicheren Gegenden haben Tiere weniger Fett, daher dort eher Zusatzfett durch Nüsse (siehe zB Aborigines) und KH für die Energie).

Wie schon öfter geschrieben, geh ich von "Hybridantrieb" aus, der uns das Überleben weltweit ermöglicht (hat).

In manchen Gegenden werden Menschen daher mehr KH gegessen haben als in anderen.
Bei Schnee/Eis dafür dann (so gut wie) nur Fett/Eiweiß.
Dafür sind unsere Körper ausgelegt. Sie können BEIDES.

Wofür wir mMn nicht ausgelegt sind, ist der Überfluss an KH, der uns allen zur Verfügung steht und leider gut genutzt wird ("Beweiß": Diabetes Typ 2 und div. andere "Zivilisationserkrankungen")

Und Ballaststoffe, um Stuhlgang zu haben, halte ich für das Gschichtl des Jahrhunderts. (im Sinne von: warum auf "Volumen" setzen, wenn Verdauung doch nur das Ziel hat, den Menschen optimal zu versorgen. Der Körper "am Stuhl festhält", solange es da was zu holen gibt/Mängel da sind (nicht weil er uns ein schlechtes Gefühl vermitteln will).
Wäre es da nicht sinnvoller zu schauen, WARUM voller Darm im Einzelfall zu belasten scheint? Was der Körper braucht, um den Stuhl los zu lassen (statt nachzuschieben).

Wenn - dank unseres "modernen Lebens" ein Teil unseres "Hybridantriebs" gegen die Wand gefahren wurde (Diabetes, Insulinresistenz), dann ist es doch toll, wenn man umschalten kann auf den noch funktionierenden Teil?! (statt sich damit abzufinden, dass der kaputte KH Antrieb einen Haufen Symptome macht).
(und ja - wer "hybrid" gut funktioniert, wird ja ohnehin "hybrid" fahren. Es geht ja hier um die "gesündeste Kostform". Keiner soll das essen, was ihn krank macht (für manche sind das nun mal KH oder Ballaststoffe, oder bestimmte Antinährstoffe).

Nur rein aus Interesse: wie beurteilst Du eine Kostform, die zu Karies/damit zu Zahnausfall führt, vs. einer Kostform, die das Gebiss gesund und stabil hält?

lg togi
 
Nur rein aus Interesse: wie beurteilst Du eine Kostform, die zu Karies/damit zu Zahnausfall führt, vs. einer Kostform, die das Gebiss gesund und stabil hält?
Veganer haben keine schlechteren Zähne, sogar ein geringeres Risiko für Parodontose und Karies wie Studien zeigen. Sie müssen nur beim Verzehr von mehr Obst auf die Säure und auf B12 und Vitamin D achten.


Somit - um es nochmals in aller Klarheit zu sagen: die ganzen Artikel/Studien zu "XY haben sich pflanzenbasiert" ernährt sind imho fürn Hugo (solang es da nicht bessere Untersuchungsmethoden gibt). Und es gibt viele von diesen "Studien". Wenn man diesen glauben würde, müsste man tatsächlich zum Schluss kommen, dass Menschen tierische Produkte gemieden haben... (weil die Isotopen....)
Warum soll Isotopenanalyse bei KH nicht aussagekräftig sein, wenn auch eine Ernährung mit Fleisch damit nachgewiesen werden kann?

Über Nahrung und Trinkwasser nehmen Menschen und Tiere die Isotope auf. Sie werden in den Knochen eingebaut, der sich im Laufe des Lebens immer wieder erneuert. Das heißt: Man kann anhand von Knochenfunden die Lebensumstände der letzten Lebensjahre nachvollziehen. Zähne hingegen bleiben nach ihrer Entstehung unverändert, sodass man an ihnen den Lebenswandel der ersten Jahre ablesen kann – sogar die Dauer der Stillzeit. Im Knochenbestandteil Kollagen können Messungen sehr genau die Eiweißanteile der Nahrung feststellen. Im Mineral des Knochens oder Zahns zeigt sich die Zusammensetzung der verspeisten Fette und Kohlenhydrate. Der Stickstoffgehalt im Knochen verrät, ob Fleisch auf dem Speiseplan stand.


Bei 24 Personen aus den Anden, die besonders gut konserviert waren, wurden per Isotopenanalyse die Knochen untersucht. Der Artikel ist von Anfang 2024.

Für die Studie untersuchte der Archäologe Randall Hass von Universität von Wyoming in den USA mit einem Forschungsteam die sterblichen Überreste von 24 Personen. Sie lebten vor 6500 bis 9000 Jahren auf dem Altiplano, einer Hochebene in den Anden, 3700 Meter über dem Meeresspiegel. Hier hat das trockene, kalte Klima die Fossilien besonders gut konserviert.

Die Menschen ernährten sich bis zu 95 Prozent pflanzlich
Um die Ernährung der Menschen zu rekonstruieren, führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Isotopenanalyse durch. Varianten einiger chemischer Elemente mit unterschiedlichen Atommassen – Isotope – reichern sich in der Nahrungskette unterschiedlich stark an. So lässt sich aus dem Isotopengehalt in Knochen ablesen, was auf dem Speisezettel stand.

Das Ergebnis der Studie: Die Isotopenwerte zeigten eine überwiegend pflanzliche Ernährung.

 
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In dieser Studie wurde ketogene Diät bei MS untersucht - es gab einige Verbesserungen, einiges blieb gleich, aber keine wundersamen Heilungen. Und es gab auch NW:

Magen-Darm-Nebenwirkungen häufig​

Zu den am häufigsten berichteten Nebenwirkungen der Diät zählen Verstopfung (43 Prozent), Durchfall (18 Prozent), Übelkeit (9 Prozent) und Gewichtszunahme (9 Prozent) sowie Müdigkeit, Akne und Depression (je 5 Prozent). Zwei Teilnehmer brachen die Studie aufgrund von gastrointestinalen Begleiterscheinungen ab.

 
Was empfiehst Du jenen, die seit Jahren Carnivore sind, sich gut fühlen, und jedes Mal wenn sie "nicht Carnivore Lebensmittel" dazu nehmen, flammen wieder ihre Autoimmunerkrankungen/Symptome auf?
Was sollen die deiner Meinung/Erfahrung nach machen?
Ein - zwei Monate strenge ketogene Ernährung, um den Fettadaptionszustand zu erreichen. Danach zyklische ketogene Ernährung, um die Risiken, die ketogene Ernährung mit sich bringt, zu vermeiden. Und nicht aufgeben, sondern immer wieder dranbleiben, um die richtigen KH-Lebensmittel bzw. die für einen passende KH-Menge rauszufinden. Jede kleine Mini-KH-Menge ist besser als gar keine KH und natürlich gesunde KH. Und mit Mini-Mini-Mengen langsam hocharbeiten (langsamer ist hier schneller).

Und therapeutisch dranbleiben, vielleicht hat man noch nicht die richtige Therapie gefunden, die einem weiterhilft. Nicht glauben, nur weil man jetzt keine Symptome hat, weil man nur Fleisch isst, hat man keine Probleme, sondern am Thema dranbleiben.

Klar ist, dass eine reine Fleischdiät eine therapeutische Diät für kranke ist und nicht für gesunde und schon gar nicht "die gesündeste Kostform".
 
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Spannende Diskussion - danke :)

Isotopenuntersuchung (die - wie schon so oft geschrieben - zwar gut auf "pflanzliches" anschlägt, aber das nicht quantifizerien kann (...) Tierische Nahrung kann mit der Isotophenuntersuchung nicht gezeigt werden ...
Ja, das hast Du oft geschrieben, @togi. Auch ich bin keine Archäologin, nicht mal Hobby-Archäologin, wenn auch interessiert. Und ich meine, die Isotopen-Methode ist inzwischen weiter, als Du denkst. @Laurianna612 hat dazu etwas verlinkt, auch früher hier im Thread gab's Links dazu und aus Vorträgen dazu habe ich das auch so in Erinnerung. Worauf basiert Dein Stand?

Da ist sehr viel Konjuktiv dabei (im Sinne von "könnte"), nicht "XY passiert".
Ja, es geht ja auch um Risiken. Das ist immer ein "kann" und kein "muss" und von den individuellen Bedingungen abhängig. Auch Du stellst ja teils in Deinen Reaktionen zu den einzelnen Punkten nur Fragen und gibst keine Antworten, z.B.
  • Warum sollte Glucogenese auf lange Sicht gesundheitliche Schäden verursachen (bzw. um es abzuwägen - Fettleber, durch zu viele KH vs. Glucogenese - was Überlastet die Leber mit der Zeit mehr? Im Sinne von: was ist das größere Übel/die größere Belastung?)
  • Muskelschwund bei Carnivores? Ist das realistische oder hypothetische Gefahr? (Stresshormone sind immer ein Thema - unabhängig von der Kostform. Ich seh nur bei mir und anderen, dass Nebennieren immer weiter heilen, statt zu kollabieren).

Bezüglich der Goitrogene in Gemüse bin ich auf dem Stand, dass außer bei sehr einseitiger Ernährung diese kein Problem darstellen. Und falls sie mehr verzehrt werden, kann mehr Jod über z.B. Fisch, Meeresfrüchte und v.a. Algen das ausgleichen (wie es wohl bei Japanern ist). Wir haben irgendwo einen Thread dazu, müsste ich suchen...
 
Aus einem anderen Artikel bzgl. Isotopenanalyse und der Unterscheidung zwischen tierischen und pflanzlichen Nahrungsquellen:

Unterschiede zwischen pflanzlichen und tierischen Nahrungsquellen können vor allem durch
die Analyse der Stickstoffisotopenverhältnisse im
Knochen ermittelt werden (Schoeninger und Moore
1992). Der im Knochenkollagen enthaltene Stickstoff
stammt aus dem Proteinanteil der Nahrung. Je höher die gemessenen δ15N-Werte ausfallen, desto höher ist die Trophiestufe des Konsumenten.
So kann durch den Trophiestufeneffekt, welcher die
δ15N-Werte bei Säugetieren zwischen 3 und 6 â pro
Stufe erhöht, zwischen Herbivoren, Omnivoren und
Karnivoren unterschieden werden.
Die Resultate der Analysen stabiler Kohlenstoff- und
Stickstoffisotope in Ipatovo zeigen, dass die Ernährung während der Bronzezeit hauptsächlich auf dem Konsum von terrestrischen Tierprodukten (Fleisch, Milchprodukte) und C3-Pflanzen basierte.

https://edoc.unibas.ch/83951/1/20210708152147_60e6fbeb028d1.pdf

In diesem Artikel wurde bei der Ernährung von Neandertalern 20% pflanzlich und 80% tierische Nahrungsquellen durch Isotopen ausgemacht:


Andere Artikel wiederum sprachen vom Gegenteil, deshalb denke ich, letztendlich ist alles von der Region abhängig:

Doch eine neue Studie zeigt jetzt: Unsere Vorfahren konnten auch ganz anders. Schon die Steinzeitmenschen waren oft Vegetarier oder Veganer! Und wer es nicht war, zählte meistens immerhin zu den "Flexitariern". (Nature )
Je nach Region war die Ernährung dabei eher fleischlastig - oder eben auch größtenteils vegetarisch beziehungsweise sogar eher vegan. Im Norden Europas aßen die Urmenschen fast gar kein Gemüse – dafür standen Wollnashorn und Mufflon auf dem Speiseplan.
Im Süden dagegen ernährten sich die Neandertaler größtenteils vegan – von Pilzen, Nüssen oder Wildpflanzen
.

Für die Studie verglichen die Forscher fossile Gebisse, die von Ausgrabungen in ganz Europa stammten. Untersucht wurden dabei die Bakterien, die im steinzeitlichen Zahnbelag übrig geblieben waren. Dabei zeigten sich große Unterschiede – täglicher Fleischkonsum hinterlässt andere Spuren als ein Menü aus Gemüse, Obst und Wurzeln.

Die Forscher fanden dabei auch heraus, dass die vegetarisch lebenden Neandertaler im Süden offenbar gesünder und schmerzfreier lebten als ihre fleischessenden Verwandten im Norden.
Im Zahnbelag spanischer Funde entdeckten die Forscher nicht nur Spuren von Gemüse, sondern auch Reste von schmerzstillenden Substanzen und von Penicillin produzierenden Pilzen. Offenbar kannten sich die Veggie-Neandertaler durch ihre Ernährung auch besser mit Heilpflanzen aus. Eine ausgeglichene Ernährung lohnte sich also


So stimmt eigentlich beides - unsere Vorfahren haben sich fleischlastig oder vegetarisch/vegan ernährt oder waren eben Flexitarier. Interessant finde ich aber, dass die pflanzenbasierte Ernährung wohl auch mit einem größeren Wissen über die gleichzeitige Heilkraft der Pflanzen einherging. Somit hatte diese, den anderen Kostformen gegenüber, wohl doch etwas voraus.

Was auf jeden Fall nicht stimmt, ist, dass sich unsere Vorfahren generell nur von Fleisch ernährten und man deshalb davon ableiten könne, dass dies deshalb auch die gesündeste Kostform sei.
 
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Im Text davor steht:

Eine optimale Ernährung kann die Lebenserwartung bei 20-Jährigen um mehr als zehn Jahre bei 80-Jährigen um mehr als drei Jahre verlängern, wie Spektrum.de berichtet.
Und dann heißt es (der Vollständigkeit halber):
Den größten Einfluss haben Hülsenfrüchte: Immerhin kommen Linsen, Bohnen und Kichererbsen gerade in westlichen Teilen der Welt deutlich zu kurz. Die Tagesration an Hülsenfrüchten von null auf 200 Gramm zu steigern, verlängert die Lebenserwartung demnach bei jungen Menschen um mehr als zwei Lebensjahre.
Da geht es um die Verlängerung der Lebenserwartung auf lange Sicht. Hülsenfrüchte sind nur ein Teil der Ernährung und deshalb wohl der kalkulierte Anteil von 2 Jahren.

Das soll aus dieser Studie hervorgehen:

Dort geht es neben der Ernährung noch um andere Faktoren, die dann zusammen genommen das Leben um über 20 Jahre verlängern könnten.

Bzw. dieser Studie (bereits vorher schon verlinkt):

Was haben die Forscher getan und herausgefunden?​

  • Unsere Modellierungsmethodik unter Verwendung von Metaanalysen, Daten aus der Global Burden of Disease-Studie und der Sterbetafelmethodik hat ergeben, dass sich die Lebenserwartung junger Erwachsener durch eine langfristige Umstellung von der typisch westlichen Ernährung auf eine optimierte Ernährung auf mehr als ein Jahrzehnt erhöhen kann.
  • Die größten Erfolge würden durch den Verzehr von mehr Hülsenfrüchten, Vollkorn und Nüssen sowie weniger rotem und verarbeitetem Fleisch erzielt.
  • Bei älteren Menschen wären die Zugewinne geringer, aber dennoch beträchtlich. Sogar die Machbarkeitsdiät zeigt für beide Geschlechter und Altersgruppen eine LE-Erhöhung um 7 % oder mehr.

 
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Aus der Quelle zitiert:

Wie stelle man sich denn eine zweijährige Lebenserwartung bei jungen Menschen vor und wie erhebt man sie?
Nicht nur zwei Jahre sondern die verlinkte Studie im PLOS Medicine aus 2022 nennt sogar mehr als ein Jahrzehnt Lebensverlängerung durch langfristige Abkehr von westlichem Ernährungsprofil.

Diese Studie ist m.M.n. aber komplett für die Tonne schon weil wie sie darin selbst bekennen
However, we did not have sufficient data to present different oils separately.​
während andernorts schon längst (und nicht nur vorletzte Woche in den Nachrichtenaufbereitungen des Ärzteblatts) das eigentlich Prägende der sogenannten "westlichen Ernährung" mit damit assoziierten chronisch-entzündlichen (Darm)Erkrankungen ganz klar und offen auf die Beinhaltung unnatürlich hoher Mengen mehrfach ungesättigter Fettsäuren benannt wird.

Sieht jemand, ob auf sozioökonomische Einflussfaktoren hin untersucht wurde?

Das war bei vielzitierten früheren Fleischverteufelungsstudien nämlich irreführend nicht der Fall.

Es ist ein deutlicher Unterschied im allgemeinen, nicht kausal auf die Ernährung zurückzuführenden Risikoprofil zwischen Manfred dem Busfahrer und Otto dem Straßenbauer mit ihren täglichen Mettbröttchen gegenüber Noah dem 9-11 Uhr schwedischen Bankkaufmann und Sören dem wohlbehüteten Bürosacharbeiter mit täglichen Sojamilch-Mandel-Pistazie-Frappucinos und Karotten-Kichererbsenmehl-Burgerpatties.


Die andere genannte Studie aus Nutrition aus 2023, https://www.researchgate.net/public...ased_Life_Expectancy_Among_719147_US_Veterans,
zeigt vorrangig ganz andere Prioritäten in der Rangfolge der möglichen Einflussfaktoren auf.
Darin zeigte die Ernährung die allergeringste Verknüpfung.
Erheblich wichtiger waren geregelte Schlafzeiten und -hygiene,​
keine Opioid-Schmerzmittelabhängigkeit,​
Nichtrauchen,​
körperliche Betätigung​
sowie positive Beziehungen und keine Alkoholexzesse.​
Multi-adjusted HR for mortality was 0.95 (95%CI: 0.93-0.98) for those with positive social relationships, 0.82 (0.80-0.84) for those with good sleep hygiene, 0.81 (0.79-0.83) for non-binge drinkers, 0.79 (0.77-0.80) for those with good diet, 0.78 (0.77-0.80) for those with minimal stress, 0.71 (0.69-0.73) for non-smokers, 0.62 (0.59-0.66) for those with no opioid use disorder, and 0.54 (0.53-0.56) for physically active veterans, compared with their counterparts. Compared to those with no adopted lifestyle factors, veterans with a combination of 8 individual therapeutic lifestyle factors had a 13% reduction in all-cause mortality. Men and women who adopted 8 therapeutic lifestyle factors could gain 23.7 or 22.6 years of life expectancy, respectively, at age 40 years compared to those with no adopted lifestyle factors.​
 
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Hier eine Studie zu low carb:

Eine Langzeit-Studie der Harvard-Universität mit 371.159 Teilnehmenden zeigt nun, dass die Low-Carb-Ernährung das Sterberisiko um 38 Prozent erhöhen kann. Die Untersuchung wurde kürzlich im Fachmagazin Journal of Internal Medicine veröffentlicht.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu Beginn der Studie im Jahr 1995 zwischen 50 und 71 Jahre alt. Dabei suchten die Forschenden vor allem nach Zusammenhängen zwischen Ernährung und Lebenserwartung. Die Teilnehmer wurden demnach in Gruppen eingeteilt, wobei die 20 Prozent, die die wenigsten Kohlenhydrate aßen, einer Kontrollgruppe zugeordnet und mit den 20 Prozent verglichen wurden, deren Ernährung die meisten Kohlenhydrate enthielt. Dabei wurde noch einmal in „gesunde“ und „ungesunde“ fettarme Ernährung unterteilt – je nachdem, ob die Kohlenhydrate aus Vollkorn-Quellen oder Zucker und Weißmehl stammten.

Insgesamt registrierten die Forscher innerhalb der 23 Studienjahre 165.698 Todesfälle, heißt es in der Untersuchung. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit einer kohlenhydratarmen und fettreichen Ernährung früher starben, als diejenigen, die sich fettarm ernährten. Dabei zeigte sich jedoch auch, dass eine gesunde Low-Carb-Diät, mit vornehmlich ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichen Proteinen, die Lebenserwartung positiv beeinflussen kann. Die Wissenschaftler resümieren, dass eine fettarme Diät in jedem Fall die gesündere Option ist. „Eine gesunde Low-Fat-Diät mit wenig gesättigten Fettsäuren senkt das Risiko eines frühen Todes für Menschen ab 50 Jahren. Unsere Studie stützt diese Vermutung erneut“, schreiben die Studienautoren.

Demnach gehören für die Autoren zu einer lebensverlängernden Diät vor allem viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl. Fette und Transfette, wie etwa in rotem Fleisch, Wurst, Butter, Käse, Vollmilch sowie stark verarbeiteten und frittierten Produkten hätten indes einen lebensverkürzenden Effekt.


 
Wie ich mir bereits dachte, diese Ernährungsform dient als Diät vorübergehend und nicht auf Dauer ohne gesundheitliche Einbußen.

dennoch überall der Hype und modern - vielleicht weil die meisten noch nicht über mehre Jahre so gelebt haben

Fatal ist die Modeerscheinung der ketogenen Ernährung, wenn Eltern sogar ihre Kinder damit beaufschlagen.
Wobei ich hoffe, dass Kinder instinktiv wissen, was ihr Körper braucht und sich dann bei Freunden, Verwandtschaft, Oma, Bekannten, Nachbarn durchfuttern.
 
Diese Studie ist m.M.n. aber komplett für die Tonne
Soweit ich es verstanden habe, unternimmt die Studie gar keine Auswertung der Eßgewohnheiten im Hinblick auf die Lebenserwartung, sondern entnimmt die Korrelationen anderen Veröffentlichungen bzw. Studien. Das einzige, was sie gemacht haben, ist die rechnerische Anwendung der Korrelationen auf diverse Bevölkerungsgruppen (jung, alt, Männlein, Weiblein etc.).

Das heißt für mich nicht, daß sie komplett für die Tonne ist, aber sie macht es fast unmöglich, ihre Ausgangsdaten gegenzuchecken.
 
Wie ich mir bereits dachte, diese Ernährungsform dient als Diät vorübergehend und nicht auf Dauer ohne gesundheitliche Einbußen.

dennoch überall der Hype und modern - vielleicht weil die meisten noch nicht über mehre Jahre so gelebt haben
Es gibt soviele verschiedene Diäten und ich finde, alle werden gehypt, was ja auch nachvollziehbar ist, wenn man gute Erfahrungen macht damit. Ich finde, veganes Essen wird genauso gehypt wie aktuell die Lions Diet, ebenso Anthony Williams und ketogene Diät. Man merkt, dass wir nicht mehr essen müssen, was die Natur hergibt, sondern völlig frei wählen können. Unglaublich eigentlich nach tausenden von Jahren, wo das anders war.

Ich finde auch, grad bei Mercola sieht man seine "Entwicklung"m grad er war ja ein Verfechter von ketogener Diät. Nach Anfangserfolgen sieht er heute die Kehrseite von zu low carb oder gar zero carb sieht, der Artikel über die Risiken ist ja ganz aktuell. Gut ist es auch, das auch weiterzugeben, dass man hier aufpassen soll.

Spannend hier im Forum, die verschiedenen Diäten zu diskutieren. Jede Diät hat ja ihre spannenden Ansätze, vielleicht können wir uns von jeder Diät was interessantes mitnehmen.
 
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Spannend hier im Forum, die verschiedenen Diäten zu diskutieren. Jede Diät hat ja ihre spannenden Ansätze, vielleicht können wir uns von jeder Diät was interessantes mitnehmen.

Es ist interessant und in gewisser Weise beängstigend, in welchem Wohlstand wir leben, dass wir uns das überhaupt leisten können; wenn man sich das klar vor Augen führt.
 
Soweit ich es verstanden habe, unternimmt die Studie gar keine Auswertung der Eßgewohnheiten im Hinblick auf die Lebenserwartung, sondern entnimmt die Korrelationen anderen Veröffentlichungen bzw. Studien.
Bezüglich der verwendeten Datensätze:
Ich habe einen Moment aufgebracht für deren Online-Lebensverlängerungsrechner auf http://158.39.74.196:3838/Food4HealthyLife/

Wie findest Du, dass die beim "westlichen" Ernährungsprofil, von dessen Abkehr sie anregen, ein +- 40% großes Energiedefizit und bei deren empfohlenem "optimalen" Ernährungsprofil ein +- 14% nicht zuordbares Energiedefizit in der Tagesbilanz ausweisen, in dessen Höhe garnicht zuordbar ist mit welchen Lebensmitteln es gedeckt wird?
 
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Das könnte man durch individuelle Anpassung der Schieberegler ja korrigieren. Viel problematischer finde ich, daß die Ausgangswerte absolut nichts zu tun haben mit dem, was sie in ihrem Supplement 3 als angenommene Durchschnittswerte der "Western Diet" auflisten. Wirkt fast wie ausgewürfelt. Im Beitrag selbst steht, sie gehen von 50 g Vollkorngetreide und 150 g Weißmehl bei der Western Diet aus und im Rechner sind es dann (für Norwegen) plötzlich 200 g und 62 g. What the heck?

Übrigens passen sich die Essensmengen auch nicht dem eingegebenen Gewicht an. Deshalb schwankt das Energiedefizit. Der Rechner ist jedenfalls wirklich für die Tonne.
 
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Vielleicht erfahren wir mehr, wenn diese Studie durchgeführt wird - (obwohl, "wir" vielleicht eingeschränkt, denn Beginn 2027 und Ende soll 2047 sein bzw. über 20 Jahre)

Koordiniert vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollen bis 2027 insgesamt 6000 Probandinnen und Probanden im Alter von 18 und 69 Jahren für die Studie gefunden werden, die sich vegan, vegetarisch, pescetarisch (Fisch, aber kein Fleisch) oder gemischt ernähren. In Karlsruhe wollen die Forschenden auch Schwangere, Stillende und Kinder einbeziehen. Erwachsene erwarten zwei mehrstündige Untersuchungen inklusive etwa Blutabnahme, Messung der Knochendichte, Urin- und Speichelprobe. Unter anderem geht es um die Aufnahme von Nährstoffen, Schwermetallen und Schimmelpilzgiften sowie eine Analyse des Mikrobioms im Darm. Zudem müssen sie über eine App wenige Tage detailliert Daten zur Ernährung erheben. Dazu gehört etwa anzugeben, ob rohe oder gekochte Möhren auf den Tisch kommen, und per Küchenwaage zu messen, wie viel Gramm Apfel ins Müsli geschnippelt werden.


Auf der anderen Seite ist das Angebot an Fleischersatzprodukten, Pflanzendrinks und anderen veganen Lebensmitteln so groß wie nie. Wie sich deren Verzehr langfristig auf den Körper auswirkt, was im Stoffwechsel passiert, wenn nur noch bestimmte oder ausschließlich pflanzliche Lebensmittel gegessen werden, und welche Ernährungsweise am gesündesten und nachhaltigsten ist, wollen die Forschenden mit der Coplant-Studie herausfinden.

Ich tippe darauf, dass die pescetarische Ernährung mit Pflanzen vielleicht am besten abschneiden könnte, vorausgesetzt der Fisch ist nicht zu stark mit Schwermetallen belastet.
 
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