- Beitritt
- 14.04.08
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Hallo Stargirl,
Es sind immer die Gene im Spiel, allerdings nicht so, wie wir das immer gelernt haben. "Genetisch" wird immer assoziiert mit "nicht heilbar" und "damit leben müssen", weil die Krankheit offenbar in den Genen verankert ist. Die Tatsache, daß wir die Krankheiten von unseren Eltern erben scheint das zu bestätigen. Tatsächlich funktioniert das aber etwas anders: Die DNA ist sozusagen nur der Bauplan für den Rohbau - die Ausgestaltung des ganzen findet erst beim Ablesen der DNA statt, denn dann sorgen bestimmte Proteine dafür, daß Gensequenzen aktiviert werden oder inaktiv bleiben. Was nun genau aktiviert wird oder nicht, richtet sich nach den äußeren Einflüssen - und da spielt die Ernährung eine ganz wesentliche Rolle. Wenn dich das näher interessiert, suche mal im Internet nach dem Stichwort "Epigenetik".
Das bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes, als daß die Krankheiten zwar als Konstitution "ererbt" werden, aber auch, daß sie heilbar sind und man sie bei entsprechender Korrektur der äußeren Einflüsse - bspw. der Ernährung - durchaus wieder aus der Generationenfolge entfernen kann. Dummerweise erfordert das ungefähr doppelt so viele Generationen, wie es benötigte, um die Krankheit hineinzubekommen. Wir sind etwa die fünfte Generation, die sich falsch ernährt, also würde es bei optimaler Ernährung mindestens zehn Generationen dauern, bis Krankheiten wie Allergien, Intoleranzen aber auch Diabetes, Rheuma, Herzinfarkt, u.v.a.m. nicht mehr existieren.
Ich kann natürlich die Ernährung, die bei dir, deinen Eltern und Vorfahren früher bestand, nicht bewerten - dazu müßte man sich das im Detail anschauen. Möglicherweise waren deine Eltern schon auf dem richtigen Weg, aber die Konstitution ändert sich nicht so schnell. Fünf Generationen bringt man so schnell eben nicht heraus. Wir ernähren uns auch seit zehn Jahren so, daß Allergien verhindert werden und meine eigenen sind dadurch auch verschwunden, aber unsere Kinder (9 und 11) haben trotzdem zunächst Allergien entwickelt, weil die Konstiution dazu noch in der Generationenfolge steckt. Die Ernährung wirkt sich aber aus - sie haben die Allergien später und schwächer entwickelt, als das bei mir der Fall war und werden sie über kurz oder lang nicht mehr haben, wenn sie die Ernährungsumstellung beibehalten (was bei Teenagern dann aber vermutlich illusorisch ist...
Ich versuche, das mal brauchbar zusammenzufassen:
- Fabrikzucker meiden
Fabrikzucker sind alle fabrikatorisch hergestellten Süßungsmittel, auch die vermeintlich gesunden Alternativen brauner Zucker, Ahornsirup, Apfeldicksaft, Agavendicksaft, Ursüße, Rapadura, usw. Die zwei Faktoren, die die Schädlichkeit ausmachen, sind die Isolation (also der Mangel an Vitalstoffen) und die Konzentration. Als Alternativ kann man in Grenzen Honig verwenden, er ist aber nur das kleinste Übel und sollte eher als Gewürz angesehen werden. Fabrikzucker wird nahezu allen Nahrungsmitteln zugesetzt und versteckt sich hinter mitunter sehr blumigen Umschreibungen wie "Süße nur aus Früchten" oder "Süßungsmittel aus Getreide" und ähnlichem. Selbst Produkte, auf denen explizit "Ohne Zuckerzusatz" steht, enthalten Fabrikzucker, denn nach Lebensmittelrecht sind nur der Haushaltszucker (Saccharose) und der Traubenzucker echte Zucker. Alles andere, wie bspw. der stark verbreitete Glukosesirup, sind im rechtlichen Sinne keine Zucker und dürfen daher auch zugesetzt werden, wenn "Ohne Zuckerzusatz" auf dem Etikett steht. Das wird besonders gerne bei Säften gemacht. Generell enthalten alle Säfte aus Konzentrat immer auch Fabrikzucker - er wird beim Rückverdünnen zugesetzt, um die Süße einzustellen ohne daß das deklariert werden muß.
- Auszugsmehle durch frisch gemahlene Vollkornmehle ersetzen.
Auszugsmehle sind Mehle, die nur aus dem inneren Stärkekern des Getreides hergestellt werden. Sie sind extrem vitalstoffarm, konzentriert und daher zusammen mit dem Fabrikzucker die Hauptursache der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Sie sollten durch frisch gemahlene Vollkornmehle ersetzt werden. Frisch gemahlen, weil die Vitalstoffe durch Licht und Sauerstoff langsam zerstört werden. Nach zwei Wochen ist ein Vollkornmehl genauso gesundheitsschädlich wie ein Auszugsmehl.
Wenn du nun beim Bäcker ein Vollkornbrot kaufst, dann ist das in fast allen Fällen kein echtes Vollkornbrot. Nach den entsprechenden Verordnungen darf der Bäcker ein Brot als Vollkornbrot verkaufen, wenn gerade mal 30% Vollkornanteil enthalten sind - und dieser Vollkornanteil ist keineswegs frisch gemahlen, sondern in der Regel ein lagerfähiges Vollkornmahlerzeugnis. Das ganze Vollkornbrot ist also keinen Deut besser als Brot aus Auszugsmehl. Der Bäcker kann sogar durch Zusatzmittel (bspw. Nutravital, eine Art "Maggi Fix für Vollkornbrot") aus Auszugsmehl ein Vollkornbrot zaubern. Oft wird dann einfach Zuckerkuleur zugesetzt, um das Brot dunkel zu färben und ihm einen gesunden Eindruck zu verleihen. Außen ein paar Körner drangepappt und fertig ist das "Vollkornbrot". Wenn man sich mal die Zutatenliste eines solchen Brotes anschaut, kommen einem die Tränen...
Man bekommt beim Bäcker nur dann ein echtes Vollkornbrot, wenn der Bäcker eine eigene Mühle hat und die auch benutzt. Da hilft nur nachfragen. Fündig wird man in der Regel, bei Bäckern, die sog. Schnitzer-Brot verkaufen. Sie mahlen frisch, auch wenn hier mittlerweile gerne zusätzlich Zusatzstoffe verwendet werden. Wer ganz sicher gehen will, legt sich eine eigene kleine Mühle zu, mahlt das Getreide frisch selbst und backt sich sein Brot selbst. Natürlich kann man sich das Getreide auch im Bioladen frisch mahlen lassen. Die eigene Mühle hat aber den Vorteil, daß man immer frisches Mehl hat, auch wenn man mal spontan eine Pizza machen will oder einen Kuchen backen will. Und man braucht sie für das Frischkorngericht.
- Fabrikfette durch naturbelassene Öle und Fette ersetzen
Margarine und andere ähnliche Fetterzeugnisse sind massivst verarbeitet, wobei es zu einem völligen Vitalstoffverlust kommt. Das versucht man zu kaschieren, indem man dem Produkt künstliche Vitamine zusetzt. Auch in diesem Bereich wird sehr viel gemogelt. Früher wurde ein kaltpreßtes Öl hergestellt, indem man die Ölfrüchte vorsichtig preßte, so daß sie nicht zu heiß wurden. Durch Erhitzen läßt sich die Ausbeute aber erhöhen, also wie macht man heute ein kaltgepreßtes Öl? Man erhitzt die Ölfrüchte einfach vorher und preßt sie dann "Ohne Hitzezufuhr". Das verkauft man dann als kaltgepreßtes Öl. Da man sie zu einem gewissen Grad verschneiden darf, enthalten sie meist auch konventionelles Öl, daß mit Lösungsmitteln (Hexan, eine Bezinfraktion) aus den Ölfrüchten herausgelöst wurde. Ein gutes Öl erkennt man meist daran, daß auf der Verpackung die Ölmühle angegeben ist, von der das Öl stammt. Wenn dann noch auf der Verpackung "kaltgepreß", "nativ extra" oder "extra vergine" steht - und idealerweise auch das Biosiegel - dann hat man ein wirklich gutes Öl.
Ansonsten ist die Butter jedem anderen Fett vorzuziehen, aber auch Sahne, Sauerrahm, Schmand, Creme fraiche (bio!), Nüsse, Kerne, Saaten liefern naturbelassene Öle und Fette.
- Säfte und gekochtes Obst meiden
Diese Forderung resultiert zum einen daraus, daß Säfte konzentrierte Teilnahrungsmittel sind und gekochtes Obst durch den Vitalstoffverlust beim Erhitzt sehr in die Nähe einen vitalstoffarmen Produkts mit hohem Zuckeranteil rückt. Zum anderen aber schlicht daraus, weil beides bei der beschriebenen Ernährung gerne zu Unverträglichkeiten führt.
- Ein möglichst hoher Frischkostanteil
Dazu gehören vor allem Blattsalate und Gemüse, aber auch Nüsse, Kerne, Saaten, Sprossen. Obst sollte nicht mehr als ein Drittel des Frischkostanteils ausmachen, weil es sehr auf Süße gezüchtet ist und die Vitalstoffdichte im Vergleich zum Gemüse eher gering ist. So ein Apfel ist eben im Grunde nur eine ins wässrige gezogene, aufgeblasene Hagebutte...
Die Frischkost sollte mindestens ein Drittel der Ernährung ausmachen, je mehr, umso besser. Sie sollte immer vor(!) den warmen Mahlzeiten verzehrt werden, weil sie durch den höheren Vitalstoffgehalt zum einen leichter verdaulich ist und zu anderen Vitalstoffe liefert, die in der erhitzten Nahrung fehlen.
- Täglich ein Frischkorngericht
Ein Frischkorngericht ist ein Müsli aus unerhitztem, geschrotetem oder geflocktem Getreide. Es wird über Nacht in Wasser eingeweicht und dann mit Sahne, Nüssen, Zitronensaft, einem geriebenen Apfel und Früchten der Saison lecker zubereitet. Das Frischkorngericht hat eine zentrale Bedeutung, weil das unerhitze Getreide als einziges Lebensmittel mehr B-Vitamine liefert, als zu seiner eigenen Verdauung und Verstoffwechslung benötig werden. Es gleicht damit zu einem gewissen Grad die Verluste aus, die durch das Erhitzen der Vollkornbrote entstehen.
- Tierisches Eiweiß meiden
Das ist bei den meisten ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten nicht notwendig, ist aber gerade bei Allergien von Bedeutung. Das artfremde tierische Eiweiß belastet massiv den Eiweißstoffwechsel, in dem unser Immunsystem "angesiedelt" ist und in dem sich bei Allergien die gestörte Antigen-Antikörper Reaktion abspielt. Deshalb sollte es bei Allergien zunächst gemieden werden. Später kann es dann langsam wieder in die Ernährung aufgenommen werden. Dazu gehören: Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Eier, Joghurt und Milch. Problematisch sind aber auch pflanzliche Eiweißkonzentrate wie Tofu, Saitan, Lopino, TVP, Sojadrink usw.
Wichtig zu wissen ist, daß es eine bekannte Unverträglichkeitsreaktion gibt: Fabrikzucker macht bei den meisten Menschen Vollkornprodukte (und häufig auch Frischkost) unverträglich - das hängt mir der unterschiedlichen Darmflora zusammen. Wer also Vollkornprodukte und Fabrikzucker problemlos zusammen verzehren kann, hat in der Regel kein echtes Vollkornprodukt auf dem Teller.
Das macht Sinn, ist aber nicht zwingend nötig. Wichtig ist, daß Fasten eine freiwillige Entscheidung sein sollte - man kann das nicht verordnen. Unter Fasten verstehe ich den freiwilligen Verzicht auf Nahrung jeder Art - also auch auf Säfte, Gemüsebrühen und sonstiges.
Das ist für mein Verständnis kein guter Rat, denn der Fastende sollte nur so lange fasten, wie er sich wohlfühlt. Das kann beim einen fünf Tage sein und beim anderen fünf Wochen. Zwanghaftes Fasten ist kein gutes Fasten. Das Fasten alleine kann auch keine Krankheiten heilen - aber es versetzt den Organismus in die Lage eine Heilung zu erreichen, immer vorausgesetzt, die Ursachen der Krankheiten werden abgestellt.
Dann solltest du es auch nicht tun. Wie gesagt: Es sollte freiwillig gemacht werden. Allerdings hat Fasten meiner Erfahrung nach nicht soo viel mit Durchhalten zu tun. Nach den ersten drei Tagen haben die meisten überhaupt kein Problem, auch weiter zu fasten. Wenn man natürlich unter Fasten Dinge wie "Obstfasten", "Säftefasten" usw. versteht, dann ist das in der Tat schwer durchzuhalten, aber dann fastet man ja auch nicht wirklich, dann macht man eine Diät.
Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich darstellen. Es muß aber klar sein, daß ich hier nur einen Weg aufzeigen kann. Es muß jeder selbst nach kritischem Hinterfragen entscheiden, ob er diesen Weg gehen will. Ich kann hier zwar meine Erfahrungen und die von anderen mitteilen und erklären, wie es funktioniert, aber ich kann natürlich keine Garantien geben - das wäre in höchstem Maße unseriös. Jeder muß selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.
Wer das ganze lieber mal mit einem Arzt besprechen möchte, kann auch das tun. Es gibt einige wenige Ärzte, die sich mit ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten auskennen und das dann auch entsprechend begleiten können.
Ich habe mich eigentlich immer sehr gesund ernährt, meine Mutter hat schon immer großen Wert darauf gelegt. Und trotzdem ist die LI entstanden (als ich noch unter den Fittichen meiner Mutter stand ;o) und da gab es nie Fertiggerichte, viel Vollkorn, immer Gemüse und Obst...) Mein Vater und meine Schwester leiden auch darunter - also vielleicht doch die Gene?
Es sind immer die Gene im Spiel, allerdings nicht so, wie wir das immer gelernt haben. "Genetisch" wird immer assoziiert mit "nicht heilbar" und "damit leben müssen", weil die Krankheit offenbar in den Genen verankert ist. Die Tatsache, daß wir die Krankheiten von unseren Eltern erben scheint das zu bestätigen. Tatsächlich funktioniert das aber etwas anders: Die DNA ist sozusagen nur der Bauplan für den Rohbau - die Ausgestaltung des ganzen findet erst beim Ablesen der DNA statt, denn dann sorgen bestimmte Proteine dafür, daß Gensequenzen aktiviert werden oder inaktiv bleiben. Was nun genau aktiviert wird oder nicht, richtet sich nach den äußeren Einflüssen - und da spielt die Ernährung eine ganz wesentliche Rolle. Wenn dich das näher interessiert, suche mal im Internet nach dem Stichwort "Epigenetik".
Das bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes, als daß die Krankheiten zwar als Konstitution "ererbt" werden, aber auch, daß sie heilbar sind und man sie bei entsprechender Korrektur der äußeren Einflüsse - bspw. der Ernährung - durchaus wieder aus der Generationenfolge entfernen kann. Dummerweise erfordert das ungefähr doppelt so viele Generationen, wie es benötigte, um die Krankheit hineinzubekommen. Wir sind etwa die fünfte Generation, die sich falsch ernährt, also würde es bei optimaler Ernährung mindestens zehn Generationen dauern, bis Krankheiten wie Allergien, Intoleranzen aber auch Diabetes, Rheuma, Herzinfarkt, u.v.a.m. nicht mehr existieren.
Ich kann natürlich die Ernährung, die bei dir, deinen Eltern und Vorfahren früher bestand, nicht bewerten - dazu müßte man sich das im Detail anschauen. Möglicherweise waren deine Eltern schon auf dem richtigen Weg, aber die Konstitution ändert sich nicht so schnell. Fünf Generationen bringt man so schnell eben nicht heraus. Wir ernähren uns auch seit zehn Jahren so, daß Allergien verhindert werden und meine eigenen sind dadurch auch verschwunden, aber unsere Kinder (9 und 11) haben trotzdem zunächst Allergien entwickelt, weil die Konstiution dazu noch in der Generationenfolge steckt. Die Ernährung wirkt sich aber aus - sie haben die Allergien später und schwächer entwickelt, als das bei mir der Fall war und werden sie über kurz oder lang nicht mehr haben, wenn sie die Ernährungsumstellung beibehalten (was bei Teenagern dann aber vermutlich illusorisch ist...
Aber der Ansatz ist für mich nachvollziehbar. Aufgrund meiner Berufstätigkeit schaffe ich es kaum, regelmäßig zu kochen. Dafür gibt es viel Obst und Rohkost und Vollkornbrot. Zucker meide ich eh, wenn möglich.
Ich weiß, dass ich mir viel mehr Zeit zum Essen Zubereiten nehmen müsste - ich arbeite daran. Die von dir genannten Sachen esse ich ja im Moment auch - was kann ich also noch tun, um alles wieder ins Gleichgewicht zu bringen?
Ich versuche, das mal brauchbar zusammenzufassen:
- Fabrikzucker meiden
Fabrikzucker sind alle fabrikatorisch hergestellten Süßungsmittel, auch die vermeintlich gesunden Alternativen brauner Zucker, Ahornsirup, Apfeldicksaft, Agavendicksaft, Ursüße, Rapadura, usw. Die zwei Faktoren, die die Schädlichkeit ausmachen, sind die Isolation (also der Mangel an Vitalstoffen) und die Konzentration. Als Alternativ kann man in Grenzen Honig verwenden, er ist aber nur das kleinste Übel und sollte eher als Gewürz angesehen werden. Fabrikzucker wird nahezu allen Nahrungsmitteln zugesetzt und versteckt sich hinter mitunter sehr blumigen Umschreibungen wie "Süße nur aus Früchten" oder "Süßungsmittel aus Getreide" und ähnlichem. Selbst Produkte, auf denen explizit "Ohne Zuckerzusatz" steht, enthalten Fabrikzucker, denn nach Lebensmittelrecht sind nur der Haushaltszucker (Saccharose) und der Traubenzucker echte Zucker. Alles andere, wie bspw. der stark verbreitete Glukosesirup, sind im rechtlichen Sinne keine Zucker und dürfen daher auch zugesetzt werden, wenn "Ohne Zuckerzusatz" auf dem Etikett steht. Das wird besonders gerne bei Säften gemacht. Generell enthalten alle Säfte aus Konzentrat immer auch Fabrikzucker - er wird beim Rückverdünnen zugesetzt, um die Süße einzustellen ohne daß das deklariert werden muß.
- Auszugsmehle durch frisch gemahlene Vollkornmehle ersetzen.
Auszugsmehle sind Mehle, die nur aus dem inneren Stärkekern des Getreides hergestellt werden. Sie sind extrem vitalstoffarm, konzentriert und daher zusammen mit dem Fabrikzucker die Hauptursache der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Sie sollten durch frisch gemahlene Vollkornmehle ersetzt werden. Frisch gemahlen, weil die Vitalstoffe durch Licht und Sauerstoff langsam zerstört werden. Nach zwei Wochen ist ein Vollkornmehl genauso gesundheitsschädlich wie ein Auszugsmehl.
Wenn du nun beim Bäcker ein Vollkornbrot kaufst, dann ist das in fast allen Fällen kein echtes Vollkornbrot. Nach den entsprechenden Verordnungen darf der Bäcker ein Brot als Vollkornbrot verkaufen, wenn gerade mal 30% Vollkornanteil enthalten sind - und dieser Vollkornanteil ist keineswegs frisch gemahlen, sondern in der Regel ein lagerfähiges Vollkornmahlerzeugnis. Das ganze Vollkornbrot ist also keinen Deut besser als Brot aus Auszugsmehl. Der Bäcker kann sogar durch Zusatzmittel (bspw. Nutravital, eine Art "Maggi Fix für Vollkornbrot") aus Auszugsmehl ein Vollkornbrot zaubern. Oft wird dann einfach Zuckerkuleur zugesetzt, um das Brot dunkel zu färben und ihm einen gesunden Eindruck zu verleihen. Außen ein paar Körner drangepappt und fertig ist das "Vollkornbrot". Wenn man sich mal die Zutatenliste eines solchen Brotes anschaut, kommen einem die Tränen...
Man bekommt beim Bäcker nur dann ein echtes Vollkornbrot, wenn der Bäcker eine eigene Mühle hat und die auch benutzt. Da hilft nur nachfragen. Fündig wird man in der Regel, bei Bäckern, die sog. Schnitzer-Brot verkaufen. Sie mahlen frisch, auch wenn hier mittlerweile gerne zusätzlich Zusatzstoffe verwendet werden. Wer ganz sicher gehen will, legt sich eine eigene kleine Mühle zu, mahlt das Getreide frisch selbst und backt sich sein Brot selbst. Natürlich kann man sich das Getreide auch im Bioladen frisch mahlen lassen. Die eigene Mühle hat aber den Vorteil, daß man immer frisches Mehl hat, auch wenn man mal spontan eine Pizza machen will oder einen Kuchen backen will. Und man braucht sie für das Frischkorngericht.
- Fabrikfette durch naturbelassene Öle und Fette ersetzen
Margarine und andere ähnliche Fetterzeugnisse sind massivst verarbeitet, wobei es zu einem völligen Vitalstoffverlust kommt. Das versucht man zu kaschieren, indem man dem Produkt künstliche Vitamine zusetzt. Auch in diesem Bereich wird sehr viel gemogelt. Früher wurde ein kaltpreßtes Öl hergestellt, indem man die Ölfrüchte vorsichtig preßte, so daß sie nicht zu heiß wurden. Durch Erhitzen läßt sich die Ausbeute aber erhöhen, also wie macht man heute ein kaltgepreßtes Öl? Man erhitzt die Ölfrüchte einfach vorher und preßt sie dann "Ohne Hitzezufuhr". Das verkauft man dann als kaltgepreßtes Öl. Da man sie zu einem gewissen Grad verschneiden darf, enthalten sie meist auch konventionelles Öl, daß mit Lösungsmitteln (Hexan, eine Bezinfraktion) aus den Ölfrüchten herausgelöst wurde. Ein gutes Öl erkennt man meist daran, daß auf der Verpackung die Ölmühle angegeben ist, von der das Öl stammt. Wenn dann noch auf der Verpackung "kaltgepreß", "nativ extra" oder "extra vergine" steht - und idealerweise auch das Biosiegel - dann hat man ein wirklich gutes Öl.
Ansonsten ist die Butter jedem anderen Fett vorzuziehen, aber auch Sahne, Sauerrahm, Schmand, Creme fraiche (bio!), Nüsse, Kerne, Saaten liefern naturbelassene Öle und Fette.
- Säfte und gekochtes Obst meiden
Diese Forderung resultiert zum einen daraus, daß Säfte konzentrierte Teilnahrungsmittel sind und gekochtes Obst durch den Vitalstoffverlust beim Erhitzt sehr in die Nähe einen vitalstoffarmen Produkts mit hohem Zuckeranteil rückt. Zum anderen aber schlicht daraus, weil beides bei der beschriebenen Ernährung gerne zu Unverträglichkeiten führt.
- Ein möglichst hoher Frischkostanteil
Dazu gehören vor allem Blattsalate und Gemüse, aber auch Nüsse, Kerne, Saaten, Sprossen. Obst sollte nicht mehr als ein Drittel des Frischkostanteils ausmachen, weil es sehr auf Süße gezüchtet ist und die Vitalstoffdichte im Vergleich zum Gemüse eher gering ist. So ein Apfel ist eben im Grunde nur eine ins wässrige gezogene, aufgeblasene Hagebutte...
Die Frischkost sollte mindestens ein Drittel der Ernährung ausmachen, je mehr, umso besser. Sie sollte immer vor(!) den warmen Mahlzeiten verzehrt werden, weil sie durch den höheren Vitalstoffgehalt zum einen leichter verdaulich ist und zu anderen Vitalstoffe liefert, die in der erhitzten Nahrung fehlen.
- Täglich ein Frischkorngericht
Ein Frischkorngericht ist ein Müsli aus unerhitztem, geschrotetem oder geflocktem Getreide. Es wird über Nacht in Wasser eingeweicht und dann mit Sahne, Nüssen, Zitronensaft, einem geriebenen Apfel und Früchten der Saison lecker zubereitet. Das Frischkorngericht hat eine zentrale Bedeutung, weil das unerhitze Getreide als einziges Lebensmittel mehr B-Vitamine liefert, als zu seiner eigenen Verdauung und Verstoffwechslung benötig werden. Es gleicht damit zu einem gewissen Grad die Verluste aus, die durch das Erhitzen der Vollkornbrote entstehen.
- Tierisches Eiweiß meiden
Das ist bei den meisten ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten nicht notwendig, ist aber gerade bei Allergien von Bedeutung. Das artfremde tierische Eiweiß belastet massiv den Eiweißstoffwechsel, in dem unser Immunsystem "angesiedelt" ist und in dem sich bei Allergien die gestörte Antigen-Antikörper Reaktion abspielt. Deshalb sollte es bei Allergien zunächst gemieden werden. Später kann es dann langsam wieder in die Ernährung aufgenommen werden. Dazu gehören: Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Eier, Joghurt und Milch. Problematisch sind aber auch pflanzliche Eiweißkonzentrate wie Tofu, Saitan, Lopino, TVP, Sojadrink usw.
Wichtig zu wissen ist, daß es eine bekannte Unverträglichkeitsreaktion gibt: Fabrikzucker macht bei den meisten Menschen Vollkornprodukte (und häufig auch Frischkost) unverträglich - das hängt mir der unterschiedlichen Darmflora zusammen. Wer also Vollkornprodukte und Fabrikzucker problemlos zusammen verzehren kann, hat in der Regel kein echtes Vollkornprodukt auf dem Teller.
Zum Heilfasten - nein, natürlich zwingt mich keiner zum Essen), aber die berufliche Belastung ist sehr hoch und soweit ich weiß, sollte man, um erfolgreich zu fasten, den Stress und die körperliche Belastung zumindest reduzieren.
Das macht Sinn, ist aber nicht zwingend nötig. Wichtig ist, daß Fasten eine freiwillige Entscheidung sein sollte - man kann das nicht verordnen. Unter Fasten verstehe ich den freiwilligen Verzicht auf Nahrung jeder Art - also auch auf Säfte, Gemüsebrühen und sonstiges.
Meine Freundin ist Ernährungsberaterin gewesen und sie sagte, zwei Wochen Fasten sei das Minimum, in der Regel müsste eine dritte Woche angehängt werden.
Das ist für mein Verständnis kein guter Rat, denn der Fastende sollte nur so lange fasten, wie er sich wohlfühlt. Das kann beim einen fünf Tage sein und beim anderen fünf Wochen. Zwanghaftes Fasten ist kein gutes Fasten. Das Fasten alleine kann auch keine Krankheiten heilen - aber es versetzt den Organismus in die Lage eine Heilung zu erreichen, immer vorausgesetzt, die Ursachen der Krankheiten werden abgestellt.
(zumindest haben sie so bei der HIT beraten). Im Moment sehe ich mich nicht in der Lage, das "nebenbei" durchzuhalten. (Ich habe nicht sooooo viele Reserven))
Dann solltest du es auch nicht tun. Wie gesagt: Es sollte freiwillig gemacht werden. Allerdings hat Fasten meiner Erfahrung nach nicht soo viel mit Durchhalten zu tun. Nach den ersten drei Tagen haben die meisten überhaupt kein Problem, auch weiter zu fasten. Wenn man natürlich unter Fasten Dinge wie "Obstfasten", "Säftefasten" usw. versteht, dann ist das in der Tat schwer durchzuhalten, aber dann fastet man ja auch nicht wirklich, dann macht man eine Diät.
Ich würde mich freuen, wenn du mir und allen anderen Forumsbesuchern einen Weg aufzeigen könntest, wie ich die derzeitige Situation dauerhaft verbessern könnte, ohne durch das Verzichten die Situation quasi zu verschlimmern (so habe ich dich zumindest verstanden).
Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich darstellen. Es muß aber klar sein, daß ich hier nur einen Weg aufzeigen kann. Es muß jeder selbst nach kritischem Hinterfragen entscheiden, ob er diesen Weg gehen will. Ich kann hier zwar meine Erfahrungen und die von anderen mitteilen und erklären, wie es funktioniert, aber ich kann natürlich keine Garantien geben - das wäre in höchstem Maße unseriös. Jeder muß selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.
Wer das ganze lieber mal mit einem Arzt besprechen möchte, kann auch das tun. Es gibt einige wenige Ärzte, die sich mit ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten auskennen und das dann auch entsprechend begleiten können.