Deutlich erhöhte hypochrome Erythrozyten OHNE Eisenmangel.

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Hallo,

ich habe eine Frage zu den „hypochromen Erythrozyten“.

Bei der BE ergab sich:
Erythrozyten: 4,9 /pl (komische Einheit, steht aber so da) (Ref.: 4,4 - 5,9)
Hypochrome Erythrozyten: 13,1% (Ref.: < 5,0)

Auffällig bei diesem Blutbild ansonsten nur leicht erhöhtes MCV und leicht erniedrigtes MCHC.

Die hypochromen Erythrozyten sagten mir nichts, habe danach gegoogled. Dabei stößt man bei Erhöhung der hypochromen Erythrozyten unweigerlich auf Eisenmangel. Den kann ich bei mir aber (denke ich doch) ausschließen. Denn bei der BE zwei Tage zuvor wurde festgestellt:

Eisen: 78 mcg% (60 - 160)
% von Sättigung: - 24,68% (25 - 50)
Ferritin: 119 ng/ml (50 - 290)
Transferrin: 242 mg/dl (168 - 312)
Eisen/Transferrin: 0,32 (0,24 - 0,66)


Eisenmangelzustände und Hämoglobinopathien
Ein deutlich erhöhter Anteil hypochromer Erythrozyten (> 10 %) weist mit einer Spezifität von > 83 % auf einen Ferritin-Mangel hin, so daß in diesen Fällen eine Analyse des Eisenstatus empfohlen wird (Bestimmung von Ferritin und Transferrinsättigung). Allerdings ist ein Eisenmangel bei normwertigen hypochromen Erythrozyten nicht auszuschließen. Eine charakteristische Erhöhung hypochromer Erythrozyten findet sich daneben auch bei Hämoglobinopathien, wie der b-Thalassämie.

Hypochrome Erythrozyten - Ein neuer Blutbildparameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen - Aktuelle Labordiagnostik - Labor Lademannbogen


Wenn bei mir als Grund für die Erhöhung der hypochromen Erythrozyten ein Eisenmangel bzw. erniedrigtes Ferritin also ausgeschlossen werden kann, heißt das dann, dass der Grund dafür in jedem Falle in einer Hämoglobinopathie zu finden sei? Ich kann es mir irgendwie schlecht vorstellen, kenne mich damit aber nicht aus. Also wenn ich es richtig verstanden habe, so wie ich z.B. inzwischen über die beta-Thalassämie gelesen habe, hätte man solch eine Erkrankung gewiss schon erkannt in an die vier Jahrzehnten Lebenszeit...
Was bei mir aber sicher nicht ausgeschlossen ist, das sind irgendwelche Blutbildungsstörungen etc. ... habe auch meist eher zu niedriges Hämoglobin - wobei das Hämoglobin zum Zeitpunkt bei der o.g. BE aber ausnahmsweise mal geradezu „perfekt“ war mit 14,5 g/dl (13 - 18).

Also jedenfalls verunsichern mich die erhöhten hypochromen Erythrozyten, weil sie in meinem Fall eben nicht - wie sonst üblich - von Eisenmangel herrühren können, und ich wüsste gerne, was man da jetzt weiter tun / abklären sollte.
Eine mögliche Antwort wie die, doch einfach den Arzt zu fragen, würde mich nicht weiterbringen, da ich leider keinen fähigen Arzt zur Hand habe. :eek:)

Grüße
Lukas
 
Hallo Lukas,

ich kenne mich nicht aus mit diesem Thema, aber es interessiert mich.

Wenn der Aufbau des Hämoglobins in irgendeiner Art gestört ist, ist ein verminderter Farbstoffgehalt in den Erythrozyten die Folge, was als hypochrom bezeichnet wird: hypochrome Anämie.

Dies kann durch einen nahrungsbedingten Eisenmangel geschehen: Eisenmangelanämie; durch eine Eisenverwertungsstörung: sideroachrestische Anämie (griech.: sideros – Eisen; achrestos – unbrauchbar)(https://www.biowellmed.de/fachartikel-574.html); oder durch eine Störung des Globinanteils des Hämoglobins, eine vor allem im Mittelmeerraum vorkommende vererbbare Blutarmut: Mittelmeeranämie oder Thalassämie (Meer bedeutet griechisch talassa) (Thalassämie, Hilfe im Gesundheitsportal zu Thalassämie).
Blutarmut (Anämie) - Deutsches Medizin-Netz

Sind die entsprechenden Untersuchungen gemacht worden für die beiden letzten Anämien?

Grüsse,
Oregano
 
ind die entsprechenden Untersuchungen gemacht worden für die beiden letzten Anämien?


Du meinst also:
2. Anämien durch beschleunigten Erythrozytenabbau
3. Anämien durch starke Blutverluste
Nein, nicht dass ich wüsste. Aber ich gehe davon aus, dass ich ständige starke Blutverluste auch ohne Untersuchung bemerken würde.
Und beschleunigter Abbau der Erys kann natürlich sein, aber direkt untersucht wurde das m.W.n. auch nie, und eine Ursache hierfür hätte man dann ja auch immer noch nicht. Chemikalienbelastungen habe ich... klar... hier ist Bleivergiftung als mögliche Ursache genannt. Blei war bei mir nie so hoch gemessen worden, dass man von "Vergiftung" sprechen könnte...

Grüße
Lukas
 
Hallo Lukas,

ich meinte
- sideroachrestische Anämie
- Mittelmeeranämie oder Thalassämie

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Lukas,

ich meinte
- sideroachrestische Anämie
- Mittelmeeranämie oder Thalassämie

Grüsse,
Oregano



Na ja, bezüglich "sideroachrestische Anämie" siehst Du ja, dass ich die entsprechende Diagnostik bereits gemacht habe (Bestimmung von Hämoglobin und Serumeisen)

Diagnostik
Bei der Laboruntersuchung findet sich ein erniedrigter Hb-Gehalt bei gleichzeitig erhöhtem Serumeisen.
MedizInfo®: Sideroachrestische Anämie

... und dass zumindest ein erhöhtes Serumeisen nicht vorliegt.

Und zu der Thalassämie hatte ich ja oben bereits zitiert und geschrieben, dass diese Erkrankung eigentlich schon hätte erkannt werden müssen, wenn man bedenkt, dass man für gewöhnlich ohne Behandlung im ersten Lebensjahrzehnt versterben sollte (bei der relevanten Form)... es mag dann noch die Form geben, die einen nicht krank macht... aber ob die dann auch mit erhöhten hypochromen Erythrozyten einhergeht, ist fraglich, denn erhöhte hypochrome Erythrozyten bewirken ja ihrerseits vermutlich auch wieder Störungen im Körper, und ob diese dann so irrelevant sind?

Grüße
Lukas
 
Hi!

Also wenn ich an unsere Gespräche von neulich denke, wäre ein Blutverlust ohne eine nachgewiesene Blutungsquelle in Trematoden zu sehen (dr. Fonk).

Gruß!
 
Lukas hat keinen eisenmangel, wenn ich das recht verstanden habe, ansonsten wäre Eisenmangel ohne Blutverlust durch pathogene Erreger welcher Art auch immer sehr gut möglich, wird immer wieder übersehen.

Grüße!
 
Guten Morgen,

eine Ferritinangabe ohne gleichzeitigen CRP-Wert ist sinnlos.

Mit eine Spezifität von über 80% deutet ein über 10% erhöhter Anteil hyperchromer Erys auf einen Ferritinmangel hin.

StudentConsole Login (ver. 1.4) Ursachen des Eisenmangels. Wie sieht es denn mit der Ernährung aus? Eisen über tierische oder pflanzliche Nahrung?

peter
 
Guten Morgen,

eine Ferritinangabe ohne gleichzeitigen CRP-Wert ist sinnlos.

Mit eine Spezifität von über 80% deutet ein über 10% erhöhter Anteil hyperchromer Erys auf einen Ferritinmangel hin.

StudentConsole Login (ver. 1.4) Ursachen des Eisenmangels. Wie sieht es denn mit der Ernährung aus? Eisen über tierische oder pflanzliche Nahrung?

peter



Ich habe bei meiner eigenen BE (zwei Tage vor der BE beim Arzt), bei der ich das Eisen, Ferritin etc. habe messen lassen, auch das CRP mitbestimmen lassen. Sowohl das "normale" als auch das hochsensible. Die Werte waren unauffällig, daher habe ich sie hier nicht genannt.
CRP: < 0,2 mg/dl (0 - 0,49)
hochs. CRP: 0,021 mg/dl (0 - 0,055)
Ich habe Dir aber ja schon mal geschrieben, dass das CRP bei mir nicht zuverlässig aussagekräftig ist (also es ist für gewöhnlich auch dann nicht erhöht, wenn gleichzeitig definitiv schwere Entzündungen vorliegen), wollte es aber dennoch bestimmen lassen.

Meine Ernährung ist gesund, aber nicht besonders reich an für den Menschen gut verwertbarem Eisen, da ich kein rotes Fleisch esse.

Grüße
Lukas
 
Also ich muss noch etwas hinzufügen:

Ich habe nun noch weiter über diese Sache gelesen...

Also Eines ist bei mir definitiv auszuschließen: ein erhöhtes Serumeisen, wie es wohl bei z.B. der sideroachrestischen Anämie vorliegen müsste...

Ich neige dagegen eher zu (schwerem) Eisenmangel und sehr niedrigem Ferritin. 2004 z.B. war Beides kaum noch vorhanden...
Aber ich habe nun, derzeit keinen Eisenmangel oder Mangel an Ferritin.

Man müsste jetzt wissen, ob für eine Erhöhung der hypochromen Erythrozyten, so diese Erhöhung auf Eisenmangel zurückgeführt wird,
1.
ein Eisen- bzw. Ferritinmangel zwingend gleichzeitig vorliegen muss,
oder ob
2.
die hypochromen Erythrozyten durch irgendeine Erkrankung erhöht sind, bei der für gewöhnlich (wenn nicht durch Gabe von Eisen behandelt) auch ein Eisen- bzw. Ferritinmangel vorliegt, so dass man dann eben durch das Auffinden von erhöhten hypochromen Erythrozyten auf einen Ferritinmangel schließen kann.

Ich gehe von 1. aus. Weiß es aber nicht.

Warum das von Bedeutung ist:
Weil ich nur deshalb keinen Eisen-/Ferritinmangel habe, weil ich mir etwa alle drei Monate eine Eiseninfusion gebe (Venofer). Das aber schon seit etwa zwei Jahren mit vorheriger Aufsättigung von Eisen durch mehrere Infusionen in geringen Abständen.

Wenn nun für eine Erhöhung von hypochromen Erythrozyten - so diese Erhöhung auf Eisenmangel zurückzuführen ist bzw. sein soll - ein Eisenmangel zwingend gleichzeitig vorliegen muss, DANN kann ich bei mir Eisenmangel definitiv ausschließen als Ursache für die Erhöhung der hypochromen Erys, denn seit über zwei Jahren sorge ich mit diesen Infusionen dafür, dass mein Ferritin nie unter 100 ng/ml abfällt und kurz nach so einer Infusionen bei bis zu 250 ng/ml liegt.

Wenn aber in dem Fall von Eisenmangel als Ursache für eine Erhöhung der hypochromen Erythrozyten gesprochen wird, wenn eine Erkrankung vorliegt, die (unbehandelt durch Eisengabe) zu Eisenmangel führt, dann könnte dies bei mir der Fall sein, da ich ja, wie gesagt, „normalerweise“ an schwerem Eisen-/Ferritinmangel leiden würde.

Wie immer alles sehr verzwickt.

In dem Link von lisbe sind auch noch Auffälligkeiten bei B12 und Folsäure beschrieben... auch das ist schwer zu sagen bei mir, da ich diese Substanzen seit 2003 ständig intravenös zuführe, um Mangelzustände zu verhindern...

Grüße
Lukas
 
Hallo Exlukas , weil es mich interessiert habe ich mal mitgelesen. Du hast ja Deine Eisenwerte eingestellt , sämtliche Werte sind im unteren Bereich der Referenzwerte. Da ist ein Mangel doch nicht auszuschließen ? Ich bin mit der Materie an sich aber nicht vertraut. Mir geht es hier nur um die Deutung der Werte. Da solche Referenzwerte im Labor gebildet werden aus den untersuchten Gesamtproben , vermutlich wenige Gesunde dabei , sind solche Werte doch etwas kritisch zu sehen. Oder täusche ich mich da ?
Die andere FRage ist , wenn Du regelmäßig Infusionen bekommst , ist eventuell ein (akuter) Mangel behoben , aber doch nicht das Problem / Ursache dahinter . Es gibt genügend -rotes-Fleisch- Esser mit Eisenmangel...
LG K.
 
Hallo Exlukas , weil es mich interessiert habe ich mal mitgelesen. Du hast ja Deine Eisenwerte eingestellt , sämtliche Werte sind im unteren Bereich der Referenzwerte. Da ist ein Mangel doch nicht auszuschließen ? Ich bin mit der Materie an sich aber nicht vertraut. Mir geht es hier nur um die Deutung der Werte. Da solche Referenzwerte im Labor gebildet werden aus den untersuchten Gesamtproben , vermutlich wenige Gesunde dabei , sind solche Werte doch etwas kritisch zu sehen. Oder täusche ich mich da ?
Die andere FRage ist , wenn Du regelmäßig Infusionen bekommst , ist eventuell ein (akuter) Mangel behoben , aber doch nicht das Problem / Ursache dahinter . Es gibt genügend -rotes-Fleisch- Esser mit Eisenmangel...
LG K.




Hallo Kullerkugel,

meine Werte liegen nicht im unteren Bereich. Insbesondere der Ferritinwert nicht (der Serumeisenwert selber ist ja bzgl. Eisenmangels nicht aussagekräftig). Viele Laborwerte geben bei Ferritin sogar noch Referenzwerte an, die bei kleiner als 10 losgehen... da bin ich mit Werten zwischen etwa 120 und 250 ganz bestimmt nicht im Mangel.

Und mit der Problematik, dass eine Erkrankung, die zu Eisenmangel führt, vermutlich vorliegt, aber ein Eisenmangel durch die Infusionen, die ich mir gebe, eben nicht, hast Du vollkommen recht. Genau diese Problematik habe ich ja gerade eben ganz ausführlich beschrieben. Und genau deshalb ist es ja so wichtig, was ich unter 1. und 2. genannt habe bzw. zu wissen, wie das zu deuten ist....

Grüße
Lukas
 
Hallo Peter,

Dr. Schaub und sein Protokoll sind mir bekannt. Aber gefragt habe ich ihn in der Sache nicht. Ich habe die Befunde auch gerade erst per Post erhalten, nachdem ich sie schon mehrfach beim Arzt angefordert hatte...

Danke für den Tipp! Schreibt Dr. Schaub denn in dem verlinkten Forum? Oder ich könnte ihm vielleicht mal eine e-Mail schicken...

Grüße
Lukas
 
Ich habe das gleiche Problem als Dialysepatientin schon sehr lange und ich meine , das war nicht immer so.
Mein Ferritin Wert liegt im mittleren BEreich und der CRP ist immer unter 1,0 also bestens. Ich blick da auch nicht durch. MCH etc alles normal HB 14.1.

Schönes WE.
 
So das ist nun auch vorbei......die hypochromen Erys sind endlich in der Norm.
Der Wert wird seit längerem nicht mehr bestimmt in der Dialyse . vielleicht ein Jahr....Habe ich aber nun machen lassen, weil ich mich gefragt habe, ob der nicht mehr nachweisbare Aluwert im Blut eventuell das Problem beseitigt hat.
Die Sache mit dem Alu finde ich gerade aber nicht mehr durch Google.
Aber BLEI , davon soll ich ja auch so einiges haben. Passt auch zur Biografie.....

Habe 30 Beutelchen Capilarex inzwischen vertilgt. Die ersten 10 so alle paar Tage und da gab es nichts Besonderes-
Vor kurzem zog ich 20 Tage ám Stück durch. Hatte Krämpfe vermehrt, vermutlich weil mir nicht bewusst war, dass es auch Mg zehrt, wusste das nur vom Calzium.
Dann: massive Blähungen die nicht rochen! Die massiven Blähungen sind vorbei aber Blähungen riechen immer noch nicht....

Ich tippe darauf, dass Capilarex ne Menge Blei unter anderem rausgeholt hat.

Übrigens kann mich nicht erinnern, je so gute WErte bei den Leberenzymen gehabt zu haben, die ich auch auf eigenen Wunsch machen liess.
Alter Werte am unteren Referenzbereich!

Alles Gute.
Claudia.

Ach ja, mache auch schon seit einigen Monaten ne Mitochondrientherapie nach Kuklinski.
 
Hypochrome nun am Ende des REferenzwertes ohne Eisenmangel....normaler CRP.


Schönes WE.
Claudia.
 
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