D or not to D - Aspekte zur Einnahme und Wirkung von Vitamin D (Dr. Schmiedel)

Hallo derstreeck,

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Grüsse,
Oregano
 
Was Panacea schreibt stimmt nun mal nicht. Es stimmt nicht und es ist auch kein Erfahrungsbericht. Sorry, dass ich mal darauf hinweise.
 
Hallo,

In dem Video von Dr. Schmiedel wird gesagt, dass man einen Mangel an Vit.D durch eine Messung feststellen kann. Dabei wird die Speicherform gemessen.

„Wir messen nur diese Speicherform.“ (6:54)

Das, was so einfach klingt, bereitet in der Praxis einige Probleme.

Die eigentlich wichtige Form von Vit./Hormon D ist die aktive Form und nicht die Speicherform.

„Der amerikanische Mediziner Michael F. Holick, Professor für Dermatologie, Physiologie und Biophysik, ist der Entdecker der aktiven Form von Vitamin D. Er fand heraus, dass nicht nur die Organe Leber, Niere und Haut in der Lage sind, Vitamin-D-Metaboliten zu hydroxylieren, sondern dass sich entsprechende Enzyme in fast allen menschlichen Körperzellen befinden [1, 2]. Die umfassende Wirkung dieses Hormons kann dadurch erklärt werden.“

Die eigentliche Wirkung und Bedeutung von Vit./Hormon D geht auf diese aktive Form und nicht auf die Speicherform zurück.

„Man könnte nun annehmen, dass die Messung eines oder mehrerer der zahlreichen Vitamin-D-Vorstufen wenig Sinn macht und man sich stattdessen auf die Messung des „biologisch aktivsten“ Vitamin-D-Metaboliten Calcitriol (1,25-Dihydroxycolecalciferol oder 1,25-Dihydroxy-Vitamin D, kurz 1,25-(OH)2 -Vit. D) konzentrieren sollte, um die Vitamin-D-Versorgung im Körper ausreichend zu erfassen.“

Dieses aktive Vit.D Metabolit Calcitriol wird aber gar nicht gemessen. Es wird die Speicherform gemessen, weil diese Form sich leichter messen lässt.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um die Speicherform zu messen und unterschiedliche Einheiten. Das führt sehr oft zur Verwirrung, nicht nur unter Patienten, sondern auch unter Ärzten.

„Der Vitamin-D-Spiegel hängt von der Methode ab

In Deutschland zeigen die regelmäßig bundesweit durchgeführten Ringversuche, dass die Methodenunterschiede bei der Vitamin-D-Bestimmung erheblich sind [7]. Die Herausgeber der Ringversuche sind daher gezwungen, methodenspezifische Zielwerte festzulegen, da die Differenzen der Mittelwerte sich um bis zu 38 Prozent unterscheiden [7]. Dagegen werden z. B. Glucosespiegel sehr weitgehend standardisiert gemessen, sodass die Messwerte Methoden-unabhängig vergleichbar sind.“

„…denn ein Wert von 30 zeigt in der einen Einheit eine gute Vitamin-D-Versorgung an, während er in der anderen Einheit einen Mangel widerspiegelt. Es vergeht im Labor fast kein Monat, ohne dass man aufgeregte Ärzte oder Patienten über diesen Unterschied aufklären muss.“

Aus diesen Artikeln wird klar, dass ein Vit.D.-Mangel eigentlich ein Vit.D. Speicherform-Mangel ist. Inwieweit es auch auf die andere Form, die aktive Form zutrifft, weiß man nicht. Zumindest in diesem Artikel gibt es keine ausreichenden Erklärungen dafür. Es ist nur eine Vermutung, nur eine Annahme: wenn es genug Speicherform gibt, dann sollte es kein Problem sein, aus daraus genug an aktiver Form von diesem Hormon herzustellen.



Grüße, Panacea.
 
Um noch eine weitere Sicht einzubringen:
Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern ein Hormon. Wie bei anderen Hormonen, ..., ist nur freies, nicht gebundenes Vitamin D biologisch aktiv.
Zwischen 95 und 99 % des Vitamin D sind an Vitamin D-bindendes Protein (VDBP) und (zum kleineren Teil) an Albumin gebunden. Nur 1 bis 5 % des Vitamin D ist frei verfügbar und somit biologisch aktiv. Der exakte Anteil an freiem Vitamin D unterscheidet sich zwischen Patienten. Er wird vor allem vom Blutspiegel des Vitamin-D-bindenden Proteins bestimmt und von dessen »Bindungsfreudigkeit« (Affinität) für Vitamin D. Beide Einflussfaktoren hängen unter anderem von der individuellen Genetik ab.
(Anm. Kate: ... die z.B. bei mir Polymorphismen aufweist; allerdings konnte ich trotzdem auf die übliche Weise den 25-OH-Spiegel normal aufsättigen; wie häufig genetische Abweichungen im Vitamin D-Stoffwechsel sind, weiß ich nicht, ich vermute aber nicht so selten - im Forum las ich ab und an davon.)
Der Vitamin D3-Substitutionsbedarf sollte sich nach dem freien und damit funktionell verfügbarem Vitamin D richten. Gerade bei Patienten mit niedrig-normalen 25-OH-Vitamin D-Werten liefert das freie Vitamin D einen wichtigen Anhaltspunkt für die Beurteilung der Vitamin D-Versorgung (Abb. 2).

Indikation zur Bestimmung
  • Klinischer Verdacht auf einen Vitamin D-Mangel zur Feststellung des tatsächlichen Substitutionsbedarfs
  • Zielgerichtetes Monitoring bei Vitamin D-Substitution
  • Abklärung von Patienten bei denen Vitamin D-Substitution nicht zu einem Anstieg des 25-OH-Vitamin D3 führt. Es gilt als »Entwarnung«, wenn das freie Vitamin D unter Therapie in den Normbereich geht.

...kennst Du eigentlich die Nutzungsbedingungen des Forums?
An diese mag ich an dieser Stelle auch erinnern. Sicherlich werden Formulierungen unterschiedlich aufgefasst. Allerdings finde ich so etwas (Hervorhebungen von mir):
Wenn der Speicherwert niedrig ist, muss Vitamin D genommen werden.

Sollte der seltene Fall auftreten, dass sich der Speichwert trotzt Einnahme nicht erhöht aber dafür der aktive Wert in die höhe schiesst, müsste man mal schauen. Aber mir zumindest ist kein Fall bekannt.
... mindestens sehr fragwürdig und ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. An der Stelle appeliere ich an das Verantwortungsbewusstsein, aber auch den gesunden Fehlervorbehalt der Schreiber, aber auch aller Leser (alles Geschriebene selbst zu hinterfragen).

In der Rubrik Oxidativer/Nitrosativer Stress haben wir "aus gegebenem Anlass" mal einen Thread "Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels" eröffnet. Und was die möglichen Polymorphismen/SNPs betrifft, ist die Forschung nach meinem Eindruck noch sehr im Fluss.

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,
„In der Rubrik Oxidativer/Nitrosativer Stress haben wir "aus gegebenem Anlass" mal einen Thread "Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels" eröffnet.“

Ich habe vor langer Zeit in dieser Rubrik mitgelesen und dann vergessen. Danke, dass Du mich daran erinnert hast.

Grüße, Panacea.
 
Oh - das habe ich übersehen. Sorry.
Anscheinend haben wir gleiche Gedankengänge,nur warst Du schneller ;) .

Grüsse,
Oregano
 
Wobei Du meinen Beitrag ja noch ge-like-d hast, also durchaus gelesen ;)

Evtl. könnte man das Lang-Zitat löschen - oder zumindest die doppelten Anteile - so direkt hintereinander. Was meinst Du?

Gruß
Kate
 
Hallo Oregano,

ich habe den Beitrag etwas abgeändert. Und ich hoffe, Du hattest eine gute Nacht und konntest Dich erholen :)

Gruß
Kate
 
Danke , Kate :).
Die Nacht war gut, und der Heuschnupfen ist auch wieder da ...

Grüsse,
Oregano
 
In der Rubrik Oxidativer/Nitrosativer Stress haben wir "aus gegebenem Anlass" mal einen Thread "Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels" eröffnet
Hier noch der Link:

Gruß
Kate
 
Hallo,

Es gibt Therapeuten, die die Einnahme von dem Vit./Hormon D nicht Pauschal als „gut“ oder „schlecht“ einschätzen, sondern je nach Krankheit unterscheiden:



Weil ich ME/CFS habe, nehme ich auch kein D-Hormon. Die Immunsupressive Wirkung ist für mich unerwünscht.

Grüße, Panacea.
Abgesehen davon, dass es weltweit unzählige Studien gibt, die die positive Wirkung von Vitamin D in Bezug auf die Verhinderung von Krankheiten und die positive Wirkung auf verschiedene Erkrankungen aufzeigen, bin ich gerade nicht sicher, ob Du den geposteten Link richtig interpretierst.

Erstmal scheint diese Rezeptorblockade nicht einmal eine feststehende Meinung zu sein. https://www.dumitrescu.de/vitamin-d-rezeptor-blockade-maerchen-oder-wahrheit/

Zudem wird in dem von dir geposteten Link an mehreren Stellen ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wenn es überhaupt eine Blockade gibt, die bei EBV&Co. zu Autoimmunerkrankungen führen kann, diese bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin D mit K2, was man als Kombiprodukt kaufen kann, abgebaut wird.

Walter Surböck misst alle 2-3 Monate seine Patienten durch und konnte zeigen, dass bei jenen Patienten, die zum VitD auch VitK2 eingenommen haben, in einem Zeitraum von 2-4 Monaten eine „Normalisierung“ des Verhältnisses von 25D3 und 1,25D3 auftritt. Er gibt 200µg VitK / 10.000 IE VitD

Dies beruhigte uns sichtlich, da wir hinsichtlich der VitD-Einstellung der Krebspatienten mit CMV und EBV-Titer ernste Sorgen hatten.
Nachfolgender Beiträge gelten letztlich bei allen Entzündungen:
Vitamin D reguliert unter anderem im Körper das Immunsystem und das sogenannte Renin-Angiotensin-System (RAS), das vor allem für die Regulierung des Blutdrucks wichtig ist. Im Falle einer Infektion sorgt Vitamin D dafür, dass diese beiden Systeme nicht aus dem Ruder laufen. „Da das Coronavirus eine wichtige Schaltstelle dieser Regelkreise befällt, halten sich pro-entzündliche und anti-entzündliche Prozesse nicht mehr die Waage“, erläutert Prof. Dr. Biesalski. „Das System gerät durcheinander. Und zwar besonders dann, wenn gleichzeitig ein Vitamin-D-Mangel besteht.“

Die Balance zwischen pro- und anti-entzündlichen Prozessen verschiebt sich zugunsten der pro-entzündlichen, die dann richtig Fahrt aufnehmen. „Die Folge sind gravierende Veränderungen in den Lungenbläschen, die zu einer schweren Komplikation der Covid-19-Erkrankung führen, dem sogenannten Akuten Atemnotsyndrom.“

Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus solle daher unbedingt der Vitamin-D-Status geprüft und ein mögliches Defizit zügig behoben werden, empfiehlt der Mediziner. „Besonders für Menschen mit einer der Grunderkrankungen oder für ältere Menschen ist dies empfehlenswert. Bei Menschen in Seniorenheimen ist der Vitamin-D-Spiegel oft verheerend niedrig. In Zeiten des Homeoffice halten sich viele Leute längere Zeit in geschlossenen Räumen auf, was auch zu einer schlechten Vitamin D Versorgung beiträgt.“
https://www.lungenaerzte-im-netz.de...-kann-sterberisiko-bei-covid-19-mitbestimmen/
Link mit mehreren Studien: https://www.openpr.de/news/1103831/...ere-Sterblichkeit-durch-Vitamin-D-Mangel.html

Zudem reguliert Vitamin D mehrere hundert Gene.

Mehr noch hat die Ärzteschaft, wenn sie schon die hervorragenden Ergebnisse zu Vitamin D und Covid nicht veröffentlicht, doch zumindest letztens veröffentlicht, dass das Krebsrisiko nach mehreren großen Studien mit einer ausreichender Vitamin D Versorgung um 13% gesenkt wird.

Und habe ich nicht erst kürzlich von einem Prostatkrebskranken gelesen, dessen Krebs nach 1 Jahr Vitamin D Einnahme komplett verschwunden ist? Was der behaupteten Vitamin D Blockade bei Krebs entgegensteht.

Wer an einem Vitamin D Mangel leidet, und das sagen alle Studien zu allen erforschten Erkrankungen, egal ob Grippe, Covid, Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes, etc. übereinstimmend aus, wird eher und schlimmer erkranken und auch eher sterben.

Zur Aufnahme von Vitamin D empfehle ich unbedingt das Video von Prof. Spitz. Auch interessant zu Sonnenschutzmittel und Vitamin D Bildung oder wann überhaupt Vitamin D gebildet wird und wann man nur einen Sonnenbrand bekommt. https://www.symptome.ch/threads/cov...ur-vorbeugung-tun.143456/page-12#post-1289753
 
Hallo ndp,

ich kann nur das wiederholen, was ich schon mehrmals im Forum gesagt habe: Es gibt kein einfaches „Ja“ oder „Nein“, gut oder schlecht, wenn man über Vit.D/Hormon D spricht. Es ist eine sehr wirkungsvolle Substanz, deswegen können diese Wirkungen als erwünscht, aber auch als unerwünscht eingeschätzt werden, je nach körperlicher Situation. Man muss auch unterscheiden, ob es um die Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten geht. Wenn es dann über die Wirkung bei Erkrankungen geht, muss man wiederum zwischen akuten Zuständen und chronischen Erkrankungen differenzieren.

Vit.D wirkt im Körper Immunsystemmodulierend, das heißt, dass das Immunsystem in einigen Bereichen stimuliert, in anderen unterdrückt wird.

„Es gilt zudem als Immunmodulator, der die angeborene Immunantwort stimuliert und das adaptive Immunsystem inhibiert.“

Das heißt, bei akuten Zuständen kann es helfen (Corona), bei chronischen Krankheiten wirkt es immunsuppressiv (vergleichbar mit Cortison).

Grüße, Panacea.
 
Du postet einen Beitrag mit einer veralteten klassischen schulmedizinischen Einstellung zu Vitamin D, die den von mir geposteten Beiträgen eigentlich direkt widerspricht und möchtest mir damit etwas sagen, das ich nicht erkennen kann.
Ganz abgesehen davon, dass wir die Geschichte mit der Überdosierung schon letztens in einem anderen Thread als ziemlichen Hoax abgehandelt hatten.

Da war man 2012 irgendwie schon weiter als heute und wusste schon, dass selbst niedrige Dosen bei Diabetes 1 einen Einfluss haben. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-062012/vitamin-d-das-hormon-der-streithaehne/
Oder auch 2004, als die Oxford Academic Vitamin D Mangel als Epidemie mit zahlreichen chronischen Folgeerkrankungen bezeichnet und eine Prävention von Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch ausreichende Vitamin D Versorgung gesehen hat.
Hätte gedacht, dass es bei Autoimmunerkrankungen besonders wichtig ist.
 
Hallo ndp,

„Du postet einen Beitrag mit einer veralteten klassischen schulmedizinischen Einstellung zu Vitamin D, die den von mir geposteten Beiträgen eigentlich direkt widerspricht und möchtest mir damit etwas sagen, das ich nicht erkennen kann.“

Ich sehe keinen Wiederspruch zwischen dem, was ich geschrieben haben und dem, was von Dir als Qelle genannt wurde, z.B. hier (s.o.):

Im Weiteren werde ich hier nicht mehr mit Dir diskutieren, weil es nicht dem Thema dieses Thread entspricht und schließlich ein OT ist.

Grüße, Panacea.
 
...
Eignet sich eine Vitamin-D-Behandlung bei niedrigen Werten zur Vorbeugung von Krankheiten? Bestehen dabei Unterschiede zwischen Subpopulationen?

Antwort:

Die Forscher fanden 26 randomisierte Studien und die verschachtelte Fall-Kontroll-Studie der Women's Health Initiative WHI mit insgesamt rund 16.200 Teilnehmern in eher höherem Alter mit variabel definierten 25(OH)D-Spiegeln bis 30 ng/ml. Das Fazit war ernüchternd: Die eingesetzten Dosierungen von täglich 400 IU bis 4.000 IU verringerten die Inzidenz der evaluierten Kriterien im Vergleich zu Placebo nicht: weder die Gesamtmortalität noch Frakturen, Stürze, Diabetes, Infektionen, Krebs oder Depressionen.

Gut zu wissen: Die Substitution ist wohl unbedenklich

Immerhin schadet die Substitution offenbar auch nicht, denn unerwünschte Ereignisse wie Muskel-Skelett- oder gastrointestinale Symptome, Müdigkeit oder Kopfschmerzen kamen in den Verum- und Placebogruppen von 36 identifizierten Studien ähnlich häufig vor, wobei die absolute Häufigkeit allerdings stark variierte. In 10 Studien zum Auftreten von Nierensteinen gab es nur einen Bericht.
Resümee: Weil sich auch 2021 keine ausreichende Evidenz für einen Vorteil ermitteln ließ, wiederholt die USPSTF ihre Ablehnung eines Screenings der Allgemeinbevölkerung. Dazu Burnett-Bowie und ihre Kollegen: „Solange nicht feststeht, wer von einer Vitamin-D-Behandlung profitiert, sind Studien zum Screening auf einen möglichen Mangel verfrüht.“


Statt Test: Check auf Risiken und probatorische Therapie

Die Autoren betonen: Die Empfehlung sage nichts zu Erwachsenen mit (vermuteten) Mangelerscheinungen. In diesem Fall, so ihr Vorschlag, könnten Ärzte statt eines Tests sicherstellen, dass die Versorgung gewährleistet sei, indem sie sich an Risikofaktoren orientieren:

  • Halten sich die Patienten vorwiegend in Räumen auf, etwa weil sie bettlägerig sind, benutzen Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, haben sie dunkle Haut oder gehen stark verschleiert?
  • Nehmen sie nur wenig Vitamin D über die Nahrung zu sich, essen zum Beispiel kein Seefisch?
  • Sind sie in fortgeschrittenem Alter oder haben Übergewicht mit BMI über 30?
Siggelkow erinnert weiterhin daran, dass Erkrankungen von Magen und Darm, von Haut oder Nieren ebenfalls oft einen Mangel herbeiführen, indem sie Eigensynthese oder Resorption des Vitamins behindern.

Erhärtet sich bei der Anamnese der Verdacht eines Defizits, könnten Ärzte empirisch beispielsweise 2.000 IU verordnen, was immer noch unter dem Limit von 4.000 IU liege, so die Editorial-Autoren.

Zudem stellen sie klar: Wer sich mit Vitamin D befasst, bewegt sich auf vagem Terrain. Die Studien geben wegen der großen Heterogenität der Teilnehmer und verwendeten Parameter kein verlässliches Gesamtbild: So ist als Mangel mal ein Wert unter 20 ng/ml, mal unter 30 oder 50 ng/ml definiert. ...

Grüsse,
Oregano
 
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