Huhu,
Der Antigentest wurde doch gegen PCR-positive Proben validiert, darauf bezog ich mich.
Kenn mich aus (kam bei mir im Ursprungspost so nicht an). Ist mir auch neu, dass ein neg. Antigen bestätigt wird.
Rest: widerspricht allem, was ich bislang über Antigen/PCR gelesen/gehört habe (bin aber diesbezüglich kein Maßstab

).
Habe einen der vielen "Experten" im Ohr, der erklärt hat, dass beim PCR (CT >30) ein paar Bruchstücke/wenige dutzend bis 100 genügen.
Allein bei 2 als Ausgangsbasis hat man bei CT>30 ja dann schon mehrere 100 Mio.
Beim Antigen müssten hunderttausende vorhanden sein, damit der anschlägt. Er hat es verglichen mit ein paar frei sichtbaren Sandkörnern am Tisch (PCR) und einem Kübel Sand (Antigen). Das Bild ist bei mir hängen geblieben.
Das mit den "Antigen schlägt bestenfalls bei CT bis 10 an" habe ich von einem Kliniker/Interview im TV, der erzählt hat, wie sie das im Spital nachgetestet haben/beide Tests verglichen haben (andere Aussagen waren unter 15 bzw. unter 5. Der besagte Kliniker hat lt. eigener Angabe nachgetestet, somit halte ich mich an den, bis ich andere Info bekomme). Auch Zeitaublauf haben sie getestet. Antigen war lt. seiner Aussage für 6 Stunden "gut" (max. 12), PCR für 12 (max 24). Auch da haben sie Personen in Stundenintervallen getestet, und Entwicklung CT verglichen + wann Antigen anschlägt.
Studie zu dem Thema ist mir nicht bekannt.
Gelebt wird in Ö: Antigen 48, PCR 72.
Oft ist es ja ein Unterschied, ob etwas unter Laborbedingungen oder im realen Leben verwendet wird und die Tests haben ja auch unterschiedliche Qualitäten.
Ist zwar OT, aber ich will es so nicht stehen lassen:
So betrachtet, sieht die Situation wieder ganz anders aus, wie zuerst dargestellt.
Sehe ich anders. An meiner Grundaussage ändert sich wenig: Gesundheitspersonal mit CT>30 darf arbeiten. Normalsterbliche wandern in Quarantäne (und ja, ich hab es verkürzt dargestellt).
Background: in etlichen Gesundheitseinrichtungen in Ö waren MitarbeiterInnen viele Male in Quarantäne. Es hat gereicht, dass auf einer Normalstation 1 Person positiv war und schon war die Station gesperrt und alle in Selbstisolation.
Somit laufend massive, selbstgemachte, Engpässe.
Bei Nachtestungen gab es bei uns gut dokumentierte Fälle, die bis zu 6 Wochen (das ist das längste was mir zu Ohren gekommen ist), pos. PCR Tests hatten, ohne jemals Symptome gezeigt zu haben und während sie
ohne Unterbrechung in Selbstisolation waren.
Die neue Regelung soll(te) helfen, Personalengpässe zu verhindern. Und ja, Erwartung war: jene, die es schon hatten, haben uU noch wochenlang inaktive Bruchstücke die nicht ansteckend sind. (Dazu gab es weitere Regelungen, dass nach Erkrankung 2-3 Monate keine Testung vorgenommen werden sollte, aber das ist in dem Fall irrelevant, weil es je nach Bereich sehr unterschiedlich gelebt wurde. Schreibe es nur, damit nicht wieder der Vorwurf kommt etwas ausgelassen zu haben

.)
Wir Ö sind eher faul, wenn es um offenen Widerstand geht, aber sehr gut/geübt im passiven Widerstand, ergo im Ausnützen von Lücken. Vor allem wenn man außerhalb der Bundeshauptstadt lebt.
Wenn man die Regelung genau liest, lässt sie offen, dass "nach 10 Tagen" auch nach 200 Tagen ist. Ist ja mathematisch korrekt.
Praktische Anwendung an einem Beispiel:
wenn 1 Mitarbeiter im April 2020 2 Wochen symptomlos dank pos. Test in Quarantäne war und dann im Dez 2020 (und Jänner, und Feb und...) wieder pos. war, gilt die Regel ebenfalls. Und ja, es hängt natürlich auch von den beteiligten Personen ab, wie sie es jeweils auslegen.
Mein Stand ist 1 Spital in NÖ, dort die Covid und Intensiv Station (gleiches Team). Und einige Alten-/Pflege-/Behindertenheime ebenda.
Prozedere war: wenn zum 2 Mal pos. Test (also davor schon mal als "Fall" geführt), dann Wiederholungstest (bin mir nicht sicher ob nach 24 oder 48 Stunden), wenn der wieder >30 (+ weiterhin symptomfrei +Personalenpass), dann Antritt zum Dienst.
1 Krankenschwester (aus besagtem Spital - Einsatz auf Intensiv oder auf Covid Station, sofern die offen war) wurde bis Anfang 2021 >4x pos. getestet (genau Zahl müsste ich nochmal nachfragen). Hatte nie Symptome. CT Wert bei den ersten Tests ist unbekannt (wurde damals noch nicht gemacht). War die ersten Male in Selbstisolation und konnte sich bei den weiteren Malen dann dank der Regelung jeweils freitesten.
Regelung wird vermutlich kaum mehr zur Anwendung kommen, da viele/manche/einige/alle? im Gesundheitsbereich (kann nur mein kleines Umfeld abschätzen, da dürfen es die meisten machen), vor dem Test mit Chlorhexamed gurgeln bzw. Nasenspülungen mit div. Substanzen machen. Manche "privat" im stillen Kämmerchen. Manche "im Team" hochoffiziell bevor sie testen gehen.
Die besagte Krankenschwester hat bis heute keine AKs. Ltt hat sie nicht messen lassen, da er nicht anerkannt ist. Das nur nebenbei.
In Wien hab ich nur Ausläufer aus Patientensicht miterlebt. Patient, Oktober 2020 SarsCov2 (mit Symptomen).
Eine geplante OP wurde 2x abgesagt, da jeweils Station kurzfristig geschlossen werden musste, wegen "Corona Fall" (=pos. Test).
April - 3er Anlauf - Routine OP (zu dem Zeitpkt. wurden nur leichte Fälle operiert, um Intensiv nicht zu belasten).
Vor OP mehrere PCR Tests (neg.), hoher AK Titer.
Nach OP pos. PCR (kein CT ausgewiesen). Sofort ganze Maschinerie in Gang (Meldung Gesundheitsamt, Absonderung, Contact Tracing...) Dank aufmerksamem Jungarzt Probe wieder auftauen lassen, CT nachmessen lassen (lag bei >37).
Deal zwischen Gesundheitsamt und Station: wenn an 2 Tagen hintereinander neg. PCR+symptomfrei, würde der Fall beendet und er dürfe ohne Quarantäne heim.
Contact Tracing wurde "on hold" gestellt (es wäre auch Zimmernachbar betroffen gewesen + uns als Besucher, wären wieder K1 gewesen. Wir hatten SarsCov2 allerdings zu dem Zeitpkt. auch schon hinter uns, mit guten Titern).
Vor dem 2 Test kamen einige vom Personal alleine/unabhängig voneinander und gaben ihm Tipps, wie er Nase spülen sollte, damit der Folgetest nicht wieder pos. anschlagen würde. Nasenspray hat er auch geschenkt bekommen.
Also gehe ich davon aus, dass zumindest in diesem Wr. Spital das Spülen/Gurgeln vorm Test nicht ganz unbekannt ist *hüstel*.
Im konkreten Fall ging es nicht vorrangig um Altruismus (dem Patienten ggü., der völlig verzweifelt war schon wieder eingesperrt zu sein/nicht heim zu können, nicht im Garten spazieren zu können, sondern bei guter Gesundheit auf wenigen m2 eingesperrt zu sein). Es war vA für die Station unendlich mühsam - wäre er zu einem "bestätigten" Fall geworden (die CT>30 Regelung hätte für ihn nicht gegolten, da er kein Gesundheitspersonal ist), wäre für die Station/die Mitarbeiter/OP Ärzte wieder die ganze K1 Selbstisolation/Freitesten Trallala Maschinerie in Gang gesetzt worden, wieder OPs abgesagt, usw...
Zur APA als Faktenchecker könnte ich ein Buch schreiben, aber ich denk mir mein kleiner "Erklärungsroman" zeigt gut, welche Welten zwischen Theorie und Praxis liegen.
OT Ende
lg togi