Tue ich nicht. Jedenfalls nicht bewusst, ich war nur etwas verwirrt bezüglich der Argumentation. Bin ich ehrlich gesagt immer noch. Ich dachte, du hättest die Studie gelesen.
Ok, dann wars ein Missverständnis von meiner Seite. Wie ich gesagt habe, bei Dingen die mir persönlich wichtig sind, würde ich immer die Studie im Volltext lesen. Das war hier für mich beim Thema Mikrobiom nicht der Fall.
Dennoch, wenn ich über interessante Studien stolpere, dann archiviere ich die trotzdem und lese halt nur den Abstract, lese quer oder auch nur eine Zusammenfassung, manchmal auch beim DÄ. Und so hab ich es bei der Studie gemacht und habe deswegen auch nur aus meiner Erinnerung widergegeben, was nicht zwangsläufig richtig sein muss. Wer da tiefer reingehen will sollte das dann gegenprüfen und ggfs. die Studie halt selbst lesen.
Ich denke aber, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Mikrobiom noch deutlich zu unausgegoren sind, um da begründet therapeutische Interventionen bei CFS draus abzuleiten. Ich selber nutze Probiotika parallel zur Antibiose, weil das Durchfall vermeidet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man mit wenigen hochdosierten Stämmen, und das meist ohne Analyse auf Verdacht, sinnvoll das Mikrobiom modulieren kann, schon alleine, weil im Darm viel hundert Stämme vorhanden sind, von denen viele wahrscheinlich noch gar nicht identifiziert sind. Das ist eigentlich mein Hauptkritikpunkt. Und ob die Keime sich dann, wenn sie passend wären, überhaupt ansiedeln, ist dann nochmal eine andere Frage. Das wurde wohl in der Studie untersucht, die sicher genügend Kritikpunkte hat, unter anderem wie von dir angemerkt die niedrige Probandenzahl, etc.
Und wenn du merkst, dass Probiotika dir helfen, dann sind Studienergebnisse eh sekundär; ich denke, da sind wir uns einig.
Ich rechne doch nicht damit, dass jemand um seinen eigenen Standpunkt zu untermauern eine unglaubwürdige Quelle heranzieht!
Mir gings darum, dass eine Zusammenfassung ja im besten Fall eine Komprimierung von Information ist, und da immer Dinge weggelassen werden müssen. Welche man weglässt und welche nicht - also die Gewichtung der Information - ist dann häufig mehr oder weniger subjektiv bzw. durch die eigene Sicht determiniert. Das meinte ich mit Meinung und ich glaube darauf will auch Kate raus.
Und selbst bei nackten Zahlen kann man unterschiedlicher Meinung sein. Da hat man z.B. die bloßen Messwerte, und der eine fittet da eine Gerade durch, der andere legt einen Sinus rein. Deswegen schaue ich mir gerne die Rohdaten an. Bei der chronischen Borreliose gilt es als ausgemachte Sache (beim Mainstream), dass eine prolongierte oder wiederholte Antibiose nichts bringe. Die Vertreter dieser Position führen dazu die gleichen Studien an, die die Gegner heranziehen, um ihre Position zu rechtfertigen. Wem soll man da glauben? Da hilft es nur selbst die Studie zu lesen und versuchen sich eine eigene Meinung zu bilden.
Aber da Zeit und Energie endlich sind, wird man sich meist mit Zusammenfassungen begnügen - ich mache das auch nicht anders, außer wenn es halt wichtig wird für mich persönlich, weil ich unmittelbar daraus eine Therapie etc. ableiten will.