Breistuhl & Durchfall seit Monaten - Pankreasinsuffizienz?

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Zu meiner Person: Ich bin männlich 31 Jahre. Ich habe seit 4 Monaten mit Verdauungsproblemen zu kämpfen. Mein Stuhlgang ist selten fest und meistens habe ich schmierigen Stuhl oder Breistuhl. Ich war vor 2 Monaten beim Gastroenterologen gewesen. Er hatte zweimal erniedrigte Elastasewerte festgesellt 108 µg/g und 138 µg/g (Normwert >200 µg/g) und Verdacht auf exokrine Pankreasinsuffizienz geäußert. Daraufhin habe ich folgende Untersuchungen bekommen: Gastroskopie und MRCP waren ohne Befund. Amylase, Lipase, CRP und Leukozyten nicht erhöht. Ich bin verunsichert, weil ich nicht weiß woher diese Insuffizienz kommen soll. Zudem habe ich Angst, dass ich eine chronische Pankreatitis habe, auch wenn ich keine Oberbauchschmerzen und keinen Gewichtsverlust habe. Ich rauche und trinke seit Jahren schon regelmäßig Alkohol, aber es beschränkt sich auf das WE und die Zeiten, wo man sich betrunken hat sind bei mir auch vorbei. Der Arzt hat mir auch auf Verdacht BSD-Enzyme verordnet. Diese wirken jedoch nicht, da ich den breiigen Stuhl auch habe, wenn ich nur Kohlenhydrate esse und zusätzlich Enzyme nehme. Eine Zölliakie wurde auch ausgeschlossen. Hat jemand eine Idee wie ich mich ernähren sollte und welche Untersuchungen noch gemacht werden sollten?
 
Fragen dazu:

1. Welche Kohlehydrate?
2. Atemtests auf Unverträglichkeiten (Fruktose, Laktose, Glukose) gemacht?
3. Darmflora untersucht (Kyberstatus)?

Wenn man im Blut nicht wirklich deutlich interpretierbare Ergebnisse findet, lohnt sich oft eine Abklärung der Darmflora und der NM-Unverträglichkeiten...
 
Hallo makro,

danke für deine Antwort. Ich ernähre mich hauptsächlich von Weizenkohlenhydraten (Gebäck und Nudeln). Habe aber auch schon mehr Vollkorn probiert, was allerdings nicht geholfen hat. Ich weiß auch nicht wie lange es dauert bis sich die Verdauung dann an andere Nahrung gewöhnt. Ich ernähre mich, wenn ich keine Besserung feststelle dann wieder wie ich mich sonst ernähre. Die Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurden nicht getestet. Sollte ich aber dringende nachholen. Das Problem ist, dass mein Arzt sich wohl auf diese Pankreasinsuffizienz festgelegt hat, wie gesagt wegen einem Laborparameter. Ich habe mir jetzt für September einen Termin in einer gastroenterologischen Klinik geben lassen, um mir eine Zweitmeinung einzuholen. Von dem Kyberstatus habe ich noch nie was gehört. Ich muss noch dazu erwähnen, dass meine Beschwerden nach einer Antibiotikatherapie angefangen haben. Dazu hatte ich auch noch viel Stress (Arbeit, finanzielle Probleme und habe eine gute Bekannte verloren). Es kann sein, dass meine Darmflora einfach komplett verrückt spielt daher.
 
Also Antibiotika... Damit kann man je nach Art und Dosis ziemlich grossen Schaden im Darmmilieu anrichten. Zu dem Zeitpunkt müssen aber (noch) keine Unverträglichkeiten bestehen, die treten dann meistens erst so nach und nach auf.

Die Pankreasinsuffizenz könnte auch eine Folge der Dysbiose des Darms sein, weil vermutlich Mehrfachzucker und Kohlehydrate nicht mehr effizient genug vom Darm verarbeitet werden können, also eventuell nur eine Behelfsmassnahme des Leber/Galle/BSP "Systems", die auf veränderter Darmflora basiert.

In der Klinik solltest Du unbedingt den zeitlichen Zusammenhang zur Antibiotika Therapie erwähnen. Nicht dass gleich alles automatisch als "stressbedingt" abgetan wird. Allerdings passiert Dir das wahrscheinlich eher beim Hausarzt und/oder Psychiater...

LG,
makro
 
Ich hatte damals einen Harnwegsinfekt, der mit Ciprofloxacin, einem Fluorchinolon, behandelt wurde. Hatte vorher keine Breitbandantibiotika genommen. Alle Jahre mal Penicillin wegen den Mandeln. Das mit der Dysbiose im Darm habe ich auch mal gelesen. Was denkst du von Candida? Mein Hausarzt hatte das sofort als esoterisch abgestempelt...

Ich fahre jetzt erstmal in Urlaub und versuche mal nicht täglich an meine Beschwerden zu denken.
 
Candida...
Macht sich natürlich leichter im Darm breit, wenn die Flora nicht passt.
Allerdings wird es meiner Meinung nach überbewertet. Solange man keinen Antikörper Titer grösser als 1:160 im Blut hat, dürfte Candida ein ganz "normaler" Gast unseres Dickdarms sein. Ich hab mal Pilzkulturen von diversen Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Nasensekret) angelegt, bis aufs Blut waren die nach wenigen Tagen zugewuchert. Pilze sind in der Atemluft ständig vorhanden, in der Nahrung meistens auch.
Gefährlich wirds, wenn der Darm zu durchlässig geworden ist, aber dann sieht man es im Blut und Du hättest schon länger viel drastischere Probleme nach der Nahrungsaufnahme (Schwindel, Fieberschübe, Kopfschmerzen uvam.)

Candida Diagnosen rein auf symptomatischer Basis oder per Bioresonanz bzw. Kinesiologie zu "diagnostizieren" halte ich persönlich aber für Schwachsinn *duck*

Vermutlich waren es auch bei mir wiederholte Gaben von Breitbandantibiotika, die meine Darmflora kaputt gemacht haben, das kam auch erst gute 10 Jahre nach der (gefehlten) Verlegenheitsdiagnose "Psychosomatisch bedingter Reizdarm" raus.

Als "erstes" werden meistens Milchsäurebakterien von den Antibiotika dezimiert, also versuch mal im Urlaub eine Kur mit Kefir zu machen (am Besten selbst angesetzt), wenn das nach 14 Tagen zu wirken beginnt, dürften Deinen Probleme wahrscheinlich mit der Darmflora zusammenhängen...
 
Für die Verdauung von Kohlehydraten sind aber ebenfalls die Pankreasenzyme zuständig. Insofern versteh ich deine Logik nicht. Die Werte sprechen, ohne wenn und aber, klar für eine Pankreasinsuffizienz. Da gibt es auch keine zwei Meinungen. Lediglich Durchfall könnte zu falsch niedrigen Werten führen.

Eventuell mal Nortase versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mag,

ich meinte damit ich nehme die Pankreasenyzme Pangrol 25.000 IE zu Kohlenhydratmahlzeiten (z.T. nur trockene Brötchen). Die Dosierung der Enzyme soll ja nach dem Fettgehalt der Nahrung berechnet werden (2000 IE pro Gramm Fett). Die Verdauung der Kohlenhydrate beginnt ja schon vorher im Mund und Magen. Proteine dann ebenfall Magen. Die BSP ist aber natürlich maßgeblich an der Fettverdauung beteiligt.
 
Hmm,

das stimmt, wenn eine Pankreasinsuffizienz vorliegt (dessen Ursache ergründet werden sollte), können die Kohlehydrate nicht optimal für den Darm aufgespalten werden. Da aber der zeitliche Zusammenhang zum Antibiotikum gegeben ist, hab ich an erster Stelle den Darm in Verdacht, vor allem weil die zusätzliche Einnahme der Pankreasenzyme nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat...

Bauchspeicheldrüse und Stress (egal ob körperlicher oder psychischer Art) verträgt sich übrigens angeblich auch nicht besonders gut, sollte sich aber im Normalfall, wie bei jedem Organ, mit dem Wegfall der Stressoren wieder bessern. Also schau mal, ob der Urlaub Wirkung zeigt.
Bin gespannt auf die Ergebnisse aus der Klinik...

LG,
makro
 
Die Pankreasdiagnostik war mit MRCP, Sono und Entzündungsparametern (amylase, lipase, CRP, leukos) abgeschlossen und war unauffällig. Ich denke der Goldstandard ERCP ist für die Symptomatik für mich persönlich zu invasiv und damit risikoreich (zumal ich auch keine abdominalen Schmerzen habe).

Ich danke Euch erstmal für eure Antworten! Es tut gut sich mal mit "Fremden" drüber auszutauschen. Ich hoffe auch, dass der Urlaub eine Besserung mit sich bringt.

LG Miob
 
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