Blähungen nach jeder Mahlzeit

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07.01.17
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Hallo Leute,

es hat mich einige Überwindung gekostet, meine Geschichte aufzuschreiben und hier zu posten, aber nachdem ich das Vertrauen in unser Gesundheitssystem verloren habe, greife ich nach jedem Strohhalm. Ich wäre froh über jede Hilfe und sei es "nur" die symptomatische Linderung meiner Probleme, noch interessanter wäre natürlich, die Ursache herauszufinden.

Ich habe seit mehr als 4 Jahren extreme Blähungen nach allem was ich zu mir nehme, mit der Ausnahme von Wasser oder Tee.
Das ganze beginnt ca. eine halbe Stunde bis 6 Stunden nach dem Essen, Dinge wie Brot oder Fleisch dauern länger, Suppen, Schokolade oder ein Apfel gehen schneller.
Die einzige Mahlzeit, die keine Folgen hat, ist das Frühstück bzw. die erste Mahlzeit des Tages.
Morgens nach dem Aufwachen habe ich sehr viel Gase im Darm, es dauert ca. Eine halbe Stunde bis einigermaßen alles raus ist. Dazu muss ich verschiedene ungewöhnliche Positionen einnehmen, das sonst kaum etwas herauskommt. Am besten geht es auf dem Rücken liegend, die Beine angewinkelt. Wenn ich das nicht tue oder es zu lange dauert bekomme ich erheblichen Durchfall ohne dass aber die Gase dabei entweichen würden.
Nach dem Frühstück ist dann erstmal Ruhe bis zur nächsten Mahlzeit, egal wann oder was. Es hilft nichts, das gleiche was es zum Frühstück gibt Abends zu essen, andersrum kann ich durchaus auch zum Frühstück Sachen essen, die Abends Probleme bereiten. Es hängt also definitiv mit der Uhrzeit (bzw. erste Mahlzeit) zusammen.
Ich kann mittlerweile tagsüber auf der Arbeit gar nichts mehr essen und warte bis zum Abendbrot. Ich weiß dass das auch nciht gesund ist aber es geht nicht anders. Sobald ich nur eine Kleinigkeit esse fängt es an. Mein Bauch bläht sich total auf und wird sichtlich größer. Ich bekomme Durchfall und die Gase bleiben trotzdem im Bauch, ich kann auf Arbeit natürlich nicht solche "Übungen" machen, was das Problem enorm verstärkt.
Ich war natürlich schon bei diversen Gastroentorologen aber niemand konnte mir helfen. Unten eine Liste verschiedener Dinge die ich teilweise in Eigenregie ausprobiert habe (nichts hat auch nur ansatzweise etwas verändert). Erwähnenswert ist eigentlich nur ein Antibiotikum (Cefurax) dass ich auf Grund einer Mittelohrentzündung bekam, innerhalb von 2 Tagen war ich beschwerdefrei. 2 Tage nach der letzten Tablette fing es genauso wieder an. Mein Arzt hat mir daraufhin mit Verdacht auf Dünndarmfehlbesiedlung das Offlable Antibiotikum Xifaxan 550mg verschrieben, es hat jedoch nicht die kleinste Auswirkung gehabt. Es wurden Magen- und Darmspiegelungen gemacht, Stuhlproben, Blutproben, H2 Atemteste (Glucose, Fructose), alles ohne Befund.
Das geht mittlerweile seit 4,5 Jahren so, allerdings fing es schon ca. 2 Jahre vorher in schwacherer Form an, sodass ich es schlecht auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen kann. Ich war in keinem Subtropischen Land, das einzige was mir einfällt, war ein Urlaub in der Türkei, bei dem ich starken Durchfall bekmmen hatte. Ich weiß nicht ob hier ein Zusammenhang bestehen kann.
Weitere Besonderheiten sind noch, dass ich durch den Genuss von Alkohol die Syptome quasi vollkommen beseitigen kann, solange wie ich immer weiter etwas trinke, wenn ich aufhöre, fangen ca. 30-60min später die Probleme wieder an.
Ärzte schieben das ja gern auf Stress oder zu schnelles Essen, aber auch im mehr als 3 Wöchigen Urlaub gab es keine Besserung.
Die Gase sind teilweise geruchsneutral, teilweise sehr intensiv. Seitdem ich regelmäßig Flohsamenschalen esse, jedoch überwiegend neutral.

Ich rauche nicht, ich trinke nur relativ selten Alkohol, keinen Kaffe und auch keine Cola oder zuckerhaltigen Säfte usw in Unmengen. Eigentlich nur Milch, Wasser mit und ohne Kohlensäure und Tee.
Ich wiege etwa 90kg (habe in den letzten Jahren eher zugenommen) und bin 1,84m groß, knapp 30 Jahre alt ,verheiratet. Ich hatte mit 14 eine feste Zahnspange und trage seitdem noch einen "Retainer", also einen Drahtbügel an den unteren Zähnen. Eine Metallvergiftung soll ja auch Blähungen verursachen können.
Kürzlich war ich im Israelitischen Krankenhaus in Hamburg, welches einen guten Ruf bei Darmproblemen hat, die Ärztin meinte sofort, das kann nur eine Dünndarmfehlbesiedlung sein, jedoch konnte der H2 Atemtest dies nicht bestätigen. Als weitere Behandlungsvorschläge bekam ich diverse Sachen, die ich alle schon probiert hatte (die Liste lag auch der Ärztin vor...) womit ich nun wieder bei 0 stehe. Wenn mein behandelnder Gastroenterologe mich sieht, bekommt er glaube ich jedes Mal graue Haare und weiß nicht weiter. Am 19.1. habe ich einen neuen Termin um den Bericht des Israelitischen Krankenhauses zu besprechen und die weitere Therapie festzulegen. Natürlich erwarte ich hier keine Wunder mehr. Wenn jemand einen guten Arzt in und um Hamburg kennt wäre ich auch sehr dankbar. Dass ich so nicht mehr normal weiterleben kann sollte klar sein, ich kann keinen Urlaub oder Ausflüge bzw. Besuche bei Freunden und Verwandten genießen. Ich bin auch psychisch angeschlagen und teilweise sehr deprimiert. Außerdem bin ich sehr vergesslich geworden, ich kann manche einfachen logischen Zusammenhänge nur sehr schlecht nachvollziehen, kann zum Beispiel Anleitungen von Gesellschaftsspielen mehrmals lesen ohne es zu verstehen. Ich fühle mich teilweise regelrecht "dumm".

Fragen die ich mir stelle sind u.a:
Warum kann Alkohol helfen, statt es zu verschlimmern?
Wenn Antibiotikum hilft, spricht dies doch für Bakterielle Fehlbesiedlung oder?
Sollte ich den Retainer entfernen lassen?
Kann das zu Folgekrankheiten führen?
Kann es mit der Schilddrüse zusammenhängen?
Kann mein Bandscheibenvorfall den ich 2009 hatte, die Ursache sein?
Welche Sachen regeneriert der Körper vielleicht im Schlaf, sodass Frühstück noch verträglich ist, Mittag nicht mehr?
Warum ist Frühstück nach ca. 12h ohne Nahrung verträglich, Abendessen 12h nach dem Frühstück (testweise probiert) aber nicht?
Welche Mittel helfen effektiv gegen die Symptome?



Bisherige Therapie/Medikamente
Moringapulver
Lefax
Kijimea
Omniflora N
Carminativum Hetterich
Fenchel, Anis, Kümmel Tee
Angura Tee
Enzianwurzel
Flohsamenschalen
Colon Active (Darmreinigung)
Schüssler Salze Nr. 20 D6/D12
Lactosefreie Ernährung
Histaminfreie Ernährung
Foodmap Diät
Glutenfreie Ernährung
Zuckerfreie Ernährung
Traditionelle Chinesische Medizin, chinesische Kräutermischung
Akkupunktur
Hepar-POS (Artischockenblätter)
Nystatin (Spray und Tabletten)
Magenspiegelung
Darmspiegelung
Zirkulin Propulis
Cefurax (Antibiotikum) --> keine Beschwerden mehr bis 2 Tage nach Einnahme
Impulstherapie von Fr. Dr. Dörten Wolf in Hamburg
Panzytrat 25.000 (50 Stk. Mittags und Abends)
Omeprazol
Xifaxan 550mg (28Stk morgens und abends)
Allimax30 Knoblauchkapseln, RevoMed Zimt Kapseln, Now Foods Oregano Oil, als Therapie gegen DDFB
 
Hallo DN 1987,

das klingt ja gar nicht angenehm was Du da ständig durchlebst.

Wann ist Dein Stuhl auf die Darmflora (Bakterienstämme) untersucht worden, vor oder nach den reichlichen Antibiotikagaben, die ja mit jedem mal auch wieder Deine Darmflora verändern?

Hast Du den Stuhlbefund noch da, dann stell ihn doch bitte hier ein.

Nahrungsmittelintoleranzen zeigen sich mit bis zu 72-stündiger Verzögerung.

Schreib doch bitte auch mal ganz genau auf, was Du wann (auch Uhrzeit) isst, also was zum Frühstück, und da Du ja während der Arbeit über Tags nichts isst, dann, wenn Du die nächste Mahlzeit einnimmst und wie das mit den einzelnen Mahlzeiten so an freien Tagen abläuft.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Trajal,
danke für die Antwort.
die Stuhluntersuchung ist bereits vor den Antibiotikagaben gemacht worden. Das war 2013 und noch am Anfang, als mir noch nicht bewusst war, dass man sich ALLE Befunde und Ergebnisse geben lassen muss damit man selbst aktiv werden kann weil einem sonst kaum geholfen wird.

Dass 72 Stunden dazwischen liegen sollen, zumindest in meinem Fall, glaube ich nicht, dazu ist es zu regelmäßig, jeden Tag das selbe Muster, wie beschrieben morgens keine Probleme und Abends zunehmend Probleme und dass bei den selben Nahrungsmitteln.

Was ich esse: Dazu muss ich sagen, dass ich früher sehr viel Müsli (nicht das Gesunde mit Rosinen, sondern das Knuspermüsli/Schokomüsli usw.) gegessen habe und meiner Erinnerung nach die Probleme damit anfingen, Durchfall, Blähungen nach deren Genuss. Ich bin vor ca. 10 Jahren zu Hause ausgezogen und war dann selbst für mein Essen zuständig, daher habe ich tagsüber viel Brot und Getreideprodukte gegessen weil es einfach und billig ist. Hatte mir bis dahin keine großem Gedanken über Ernährung gemacht. Als Kind habe ich absolut kein Obst und nur wenig Gemüse gegessen weil ich es eklig fand. Wenn ich zum Beispiel Bananen rieche oder schmecke muss ich mich fast übergeben. Nur langsam hab ich in den letzten 10 Jahren angefangen regelmäßig Gemüse (mittlerweile fast alle Sorten) und pro Tag einen Apfel zu essen. Dieser Prozess lief aber schon vor meinen Problemen.

Wegen des vielen Brotes/Brötchen hatte ich am Anfang eine Glutenintoleranz vermutet, konnt aber nach 4 Wochen glutenfreier Ernährung keine Besserung feststellen.

Heute esse ich
morgens 2 Brötchen mit Marmelade, Frischkäse, Honig, Erdnussbutter und Nutella, dazu 3-4 Tassen Milch

mittags nur an freien Tagen, selbst gekochtes Essen aus frischen Zutaten, Kartoffeln/Reis/Nudeln, Fleisch und Gemüse

abends verschieden, warme Speisen wie sonst mittags oder ca. 6 Scheiben getoastetes Vollkornbrot/Schwarzbrot mit Käse, Wurst, Tzaziki, Gurken

nebenbei meist einen Apfel am Tag und zum Fernsehen, etwas Schokolade oder Nüsse.

Ich esse kein Fastfood oder Fertiggerichte. Trinke nur Tee oder Wasser und Milch, habe viel Durst und schaffe auch die 2l/Tag. Meine Frau sagt wenn ich koche ist es sehr salzig, so mag ich es, vielleicht daher der Durst.

Ich weiß, dass ich nicht gerade als Vorbild in gesunder Ernährung diene, aber bei allen bisherigen 3-4 Wöchigen Nahrungsumstellungen hatte ich 0 Verbesserung, daher bin ich von der Schiene eigentlich wieder runter, lasse mich aber gern eines besseren belehren.

@Oregano: schwere Lektüre, das schaue ich mir am Wochenende mal an.
Morgens
 
"Das geht mittlerweile seit 4,5 Jahren so, allerdings fing es schon ca. 2 Jahre vorher in schwacherer Form an, sodass ich es schlecht auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen kann. Ich war in keinem Subtropischen Land, das einzige was mir einfällt, war ein Urlaub in der Türkei, bei dem ich starken Durchfall bekmmen hatte. Ich weiß nicht ob hier ein Zusammenhang bestehen kann."

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Auch ich habe die selben Probleme wie Du, angefangen in Tunesien, wo sie Leitungswasser mit Zitrone serviert haben und ich schrecklichen Durchfall bekam.

Seit dieser Zeit habe ich mich dem Darm das gleich Schicksal. X Untersuchungen hinter mir, unzählbar viele Darmspiegelungen..., Untersuchungen. Resultat: Reizdarm; entzündetete Divertikel, Lakoseintoleranz. Blähungen. Gut, ich mache das ganze schon 40 Jahre mit, und in der Zwischenzeit weiss ich, was ich essen darf und was nicht. Ebenso habe ich die entsprechenden Medikamente, die mir helfen. Ich sage immer, ich hätte 200 Jahre später geboren werden müssen, da wäre die Medizin fortschrittlicher gewesen.
 
Hallo DN1987,

liest Du noch mit?

mir fällt auf, daß Du relativ viel Milch trinkst (da graust es mir schon von Kindheit an. Igitt ;)).
Manchmal ist man ausgerechnet auf die Nahrungsmittel, die man gerne ißt und trinkt, allergisch bzw. verträgt sie eigentlich nicht wirklich. Insofern würde ich Dir schon empfehlen, die Tests auf Laktose-Intoleranz (beim Gastroenterologen) und Milcheiweiß (beim Allergologen) zu machen, um hier eine Unverträglichkeit auszuschließen. Und wenn Du schon dabei bist, könntest Du gleich noch mehr Allergien abklären lassen, eben so die wichtigsten. - FAlls Du das nicht schon hinter Dir hast.

Was macht die Lektüre zur Histaminintoleranz :eek:)?

Grüsse,
Oregano
 
Wow, danke, der Artikel ist hochinteressant!

"Parasiten können jedes Gewebe Körper betreffen. Störungen wie Arthritis, multiple Sklerose, Blinddarmentzündung, sowohl Übergewicht als auch Untergewicht, Krebs und Epilepsie usw sind mit Parasiten in Verbindung gebracht worden. Weil sie über das Blut zu jedem Organ kommen können, können Parasiten Probleme verursachen, die häufig nicht mit Parasiten in Verbindung gebracht werden."

...und bei mir haben sie ein paar Jahre später einen Hirntumor entdeckt. Keiner weiss warum, wieso und woher. Meine Grossmutter wurde 97 Jahre alt, meine Mutter 98. Und ich sollte mit 51 Jahren sterben? Ich lag 4 Monate in einem Wachkoma, und die Aerzte gaben wir keine Ueberlebungschance mehr.

Bei meiner Grossmutter und Mutter war die Ernähung viel besser. Sie haben ihr Gemüse selber angepflanzt. Wenn wann denkt, was sie heute alles in die Lebensmittel kommt, schlimm.

Den von Dir erwähnten Artikel werde ich am 7.3.2017 zu meinem Onkologen mitnehmen.

https://www.hirslanden.ch/global/de/startseite/aerzte/aerztevisitenkarten/9/dr_med_urs_s_huber.html


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:)
 
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