Biolabor Hemer: Vorschläge f. Laborwerte bei versch. Themen

Themenstarter
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10.01.04
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72.825
Nahrungsmittel-Intoleranz-Modul
Immunglobulin A (Schleimhautbelastungen)
Immunglobulin E (Allergiefaktor)
DAO (körpereigenes Antihistaminikum
Indikationen: Magen-Darm-Probleme insbesondere nach Nahrungsaufnahme, allergische und pseudoallergische Symptome (Haut und Schleimhäute).

Therapie: z. B. PROAL spag. Peka, NeyNormin Nr. 65 oral, Allergolact. Injektionspräparate: Allergie-Injektopas, Asthma HM Inj., Mucosa comp., Cutis comp.

Dies ist ein Angebot des Biolabors Hemer.
Ich finde diese Zusammenstellung nicht schlecht:
Einerseits wird der IgE-Wert ermittelt, der anzeigt, ob eine allergische Komponente vorhanden ist. Schleimhautbelastungen werden über den IgA gezeigt, und die DAO ist auch nützlich, vor allem eben bei einer Histaminintoleranz.
Die Mittel, die als Therapie angegeben sind, kenne ich nicht, aber vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen?

BIO-LABOR

Tel.: 02372-50980
Fax.: 02372-509823
E-Mail: [email protected]

www.biolabor-hemer.de

Gruss,
Uta
 
AW: Test auf Nahrungsmittel-Intoleranz vom Biolabor Hemer

In ihren Info-Briefen schlägt das Biolabor Hemer verschiedene Laborwerte zur Bestimmung vor, die ein Thema möglichst gut einkreisen. Hier zwei Beispiele:

...
Beispiel 1:
Patient mit offensichtlichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Durchfallsymptomatik. Die Therapeutin oder der Therapeut erhebt die Verdachtsdiagnose Histaminintoleranz und gibt nur die Messung des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (DAO) in Auftrag. Sollte tatsächlich eine verminderte Produktion der DAO festgestellt werden, hat sich die Verdachtsdiagnose bestätigt. Wenn nicht, hat die Analyse keinen Schritt weitergebracht. Sinnvoll wäre es gewesen, zum Ausschluss von Fehlbesaftungen des Darmtraktes und IgE-vermittelten Allergien auch die Leber-Galle- und Pankreaswerte, das Schleimhautimmunglobulin IgA und den Allergiefaktor IgE zu bestimmen. Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Nahrungsmittelintoleranz-Modul.

Beispiel 2:
Anamnestisch bekannte Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie bei Adipositas. Die Therapeutin oder der Therapeut gibt zur Therapiekontrolle lediglich die Messung von Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin und Triglyceride in Auftrag. Diese Analyse ist jedoch nicht in der Lage, die Ursachen zu erforschen. Mögliche Ursachen sind Ernährungsfehler, eine Unfähigkeit der Abdominalorganik, Fette und Eiweiße ausreichend zu verstoffwechseln, oder eine Hypothyreose, die trotz ausgewogener Ernährungsweise eine Reduzierung des Grundumsatzes, eine Erhöhung der Durchblutungswerte und eine Gewichtszunahme bewirkt. Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Schilddrüsen-Funktion-Modul.
...
Seit 1981 Diagnostik in der Naturheilkunde | BIOLABOR | BIO-LABOR Hemer

Grüsse,
Oregano
 
Weitere Fälle:

...
Beispiel 1
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.

Frage der Therapeutin: Wie kann das sein? Der Patient hat heftigste Darmbeschwerden.
Antwort: Eine Pilzdiagnostik/Dysbiose sagt nichts über die Quantität und Qualität der Darmschleimhaut aus, sondern liefert nur Hinweise auf Milieuprobleme des Darmes wie Intestinalmykose und Dysbakterie. Bei Entzündungsprozessen (z. B. Reizdarm, Colitis, chron. Diarrhoe) und immunologischen Erkrankung der Darmschleimhaut (z. B. Nahrungsmittelintoleranz, pseudoallergische Prozesse, Hautkrankheiten, chron. Obstipation) ist zusätzlich eine enzymatische Stuhlanalyse angeraten: Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA, bei V. a. Leaky-Gut-Syndrom auch Beta-Defensin, bei V. a. chronisch-entzündliche Belastungen auch Calprotectin, bei V. a. glutensensitive Enteropathie auch Anti-Gliadin-AK. ....

Beispiel 2
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung sowie Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.
Frage des Therapeuten: Der Patient hat massive Durchfälle (> 10 x/Tag) mit Schleimabgang, Darmschmerzen und -krämpfe. Verdacht auf Colitis ulcerosa. Warum liefert der Befund keine Hinweise?
Antwort: Normalerweise sind erhöhte Alpha-1-Antitrypsin- und Sekretorisches IgA-Werte Hinweis auf entzündliche Prozesse und zu niedrige Werte auf verminderte Aktivität des Mukosa-Immunsystems u. a. bei pseudoallergischen Prozessen wie Laktose- und Histaminintoleranz. Bei Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorische IgA nahrungsabhängig großen Schwankungen unterworfen. So ist es möglich, dass ehemals zu niedrige Werte durch den entzündlichen Prozess ansteigen und dann normal gemessen werden.

Deshalb gilt: Bei heftigen Darmbeschwerden mit V. a. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind zusätzlich Calprotectin und Beta-Defensin zu bestimmen. Calprotectin reagiert in den meisten Fällen von funktionellen Darmproblemen wie dem Reizdarmsyndrom nicht, sondern erst, wenn tiefere Schichten der Darmmukosa chronisch entzündlich verändert sind. Deshalb eignet sich Calprotectin als Frühmarker und zum Therapiemonitoring bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Konstellation erhöhtes Calprotectin und erhöhtes Beta-Defensin ist Hinweis auf Colitis ulcerosa, die Konstellation erhöhtes Calprotectin, jedoch vermindertes Beta-Defensin ist eher Hinweis auf Morbus Crohn.

Grüsse,
Oregano
 
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Neben der mangelnden Vitamin-B12-Zufuhr durch einseitige Ernährung, dem erhöhten Verbrauch des Vitamins z. B. bei großem Stress, der gestörten Aufnahme durch Bildung von Autoantikörpern gegen Parietalzellen oder dem Mangel an Intrinsic-Factor können auch andere Erkrankungen für eine mangelhafte Vitamin-B12-Versorgung verursachend sein: chronische Gastritis, Magenresektion, chronische Infektionskrankheiten, Malabsorption bei Morbus Crohn, exokriner Pankreasinsuffizienz und Zöliakie.
Auch Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol), H2-Antihistaminika (z. B. Ranitidin), Metformin (orales Antidiabetikum Typ-2-Diabetes) und Alkoholabusus können auf Dauer einen Vitamin-B12-Mangel verursachen. Das muss die Anamnese klären!

Labordiagnostik

Erste Hinweise auf eine hypochrome bzw. Eisenmangelanämie liefert der Hämatologische Status: Hämoglobin, MCV und MCH sind vermindert. Im Gegensatz dazu sind bei der hyperchromen bzw. perniziösen Anämie, also beim Vitamin B 12-Mangel, die Erythrozyten vermindert, MCV und MCH jedoch erhöht.
Wenn Symptome eines Vitamin B12-Mangels vorliegen, ist trotz eines normwertigen Vitamin B12-Spiegels die Untersuchung des Holo-Transcobalamins (Holo-TC) sinnvoll.
Beim Holo-TC handelt es sich um den bioverfügbaren zellulär aktiven Anteil des Gesamt-Vitamin B12. Dieser Anteil liegt zwischen 10 und 30 % des Gesamt-B12. Insbesondere bei latentem Vitamin B12-Mangel (unter 300 pg/ml) ist der prozentuale Anteil des Holo-TC deutlich geringer. Das erklärt ein u. U. normales Gesamt-B12 trotz Mangel an dem metabolisch aktiven Holo-TC.
Auch die Konzentrationen der Stoffwechselprodukte Homocystein und Methylmalonsäure (MMS) steigt bei einem zellulären B12-Mangel an.

Diagnoseempfehlung:
BIO-LABOR Basisuntersuchung + Anämie-Modul
Das Anämie-Modul enthält die Einzelwerte Ferritin, Vitamin B12 und Folsäure.
oder
BIO-LABOR Basisuntersuchung + Vitamine/Mikronährstoffe-Modul

Quelle: Newsletter

Grüsse,
Oregano
 
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Bei Stuhluntersuchungen können durch das Fehlen spezifischer Parameter sehr wichtige diagnostische Aspekte insbesondere in der großen Gruppe der Patienten mit multiplen Unverträglichkeiten bzw. Reizdarm übersehen werden und somit zum Ausbleiben des Therapieerfolgs führen.

Genau wie für Blutuntersuchungen müssen auch für die Auswahl ganzheitlich orientierter Stuhluntersuchungen zwingend folgende Punkte beachtet werden:

1. die therapeutische Konsequenz für die Naturheilkunde
2. die Ganzheitlichkeit der ausgewählten Laborparameter in Abhängigkeit von der Anamnese
3. die Nachvollzieh- und Bezahlbarkeit durch den Patienten

Beispiel 1
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.
Frage der Therapeutin: Wie kann das sein? Der Patient hat heftigste Darmbeschwerden.
Antwort: Eine Pilzdiagnostik/Dysbiose sagt nichts über die Quantität und Qualität der Darmschleimhaut aus, sondern liefert nur Hinweise auf Milieuprobleme des Darmes wie Intestinalmykose und Dysbakterie. Bei Entzündungsprozessen (z. B. Reizdarm, Colitis, chron. Diarrhoe) und immunologischen Erkrankung der Darmschleimhaut (z. B. Nahrungsmittelintoleranz, pseudoallergische Prozesse, Hautkrankheiten, chron. Obstipation) ist zusätzlich eine enzymatische Stuhlanalyse angeraten: Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA, bei V. a. Leaky-Gut-Syndrom auch Beta-Defensin, bei V. a. chronisch-entzündliche Belastungen auch Calprotectin, bei V. a. glutensensitive Enteropathie auch Anti-Gliadin-AK. Material: Stuhlröhrchen braun.

Beispiel 2
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung sowie Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.

Frage des Therapeuten: Der Patient hat massive Durchfälle (> 10 x/Tag) mit Schleimabgang, Darmschmerzen und -krämpfe. Verdacht auf Colitis ulcerosa. Warum liefert der Befund keine Hinweise?
Antwort: Normalerweise sind erhöhte Alpha-1-Antitrypsin- und Sekretorisches IgA-Werte Hinweis auf entzündliche Prozesse und zu niedrige Werte auf verminderte Aktivität des Mukosa-Immunsystems u. a. bei pseudoallergischen Prozessen wie Laktose- und Histaminintoleranz. Bei Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorische IgA nahrungsabhängig großen Schwankungen unterworfen. So ist es möglich, dass ehemals zu niedrige Werte durch den entzündlichen Prozess ansteigen und dann normal gemessen werden.
Deshalb gilt: Bei heftigen Darmbeschwerden mit V. a. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind zusätzlich Calprotectin und Beta-Defensin zu bestimmen. Calprotectin reagiert in den meisten Fällen von funktionellen Darmproblemen wie dem Reizdarmsyndrom nicht, sondern erst, wenn tiefere Schichten der Darmmukosa chronisch entzündlich verändert sind. Deshalb eignet sich Calprotectin als Frühmarker und zum Therapiemonitoring bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Konstellation erhöhtes Calprotectin und erhöhtes Beta-Defensin ist Hinweis auf Colitis ulcerosa, die Konstellation erhöhtes Calprotectin, jedoch vermindertes Beta-Defensin ist eher Hinweis auf Morbus Crohn.

Grüsse,
Oregano
 
...
Bei Stuhluntersuchungen können durch das Fehlen spezifischer Parameter sehr wichtige diagnostische Aspekte insbesondere in der großen Gruppe der Patienten mit multiplen Unverträglichkeiten bzw. Reizdarm übersehen werden und somit zum Ausbleiben des Therapieerfolgs führen.

Genau wie für Blutuntersuchungen müssen auch für die Auswahl ganzheitlich orientierter Stuhluntersuchungen zwingend folgende Punkte beachtet werden:

1. die therapeutische Konsequenz für die Naturheilkunde
2. die Ganzheitlichkeit der ausgewählten Laborparameter in Abhängigkeit von der Anamnese
3. die Nachvollzieh- und Bezahlbarkeit durch den Patienten

Beispiel 1
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.
Frage der Therapeutin: Wie kann das sein? Der Patient hat heftigste Darmbeschwerden.
Antwort: Eine Pilzdiagnostik/Dysbiose sagt nichts über die Quantität und Qualität der Darmschleimhaut aus, sondern liefert nur Hinweise auf Milieuprobleme des Darmes wie Intestinalmykose und Dysbakterie. Bei Entzündungsprozessen (z. B. Reizdarm, Colitis, chron. Diarrhoe) und immunologischen Erkrankung der Darmschleimhaut (z. B. Nahrungsmittelintoleranz, pseudoallergische Prozesse, Hautkrankheiten, chron. Obstipation) ist zusätzlich eine enzymatische Stuhlanalyse angeraten: Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA, bei V. a. Leaky-Gut-Syndrom auch Beta-Defensin, bei V. a. chronisch-entzündliche Belastungen auch Calprotectin, bei V. a. glutensensitive Enteropathie auch Anti-Gliadin-AK. Material: Stuhlröhrchen braun.

Beispiel 2
Pilzdiagnostik/Dysbiose und Pilztypisierung sowie Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA wurden in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war absolut unauffällig.

Frage des Therapeuten: Der Patient hat massive Durchfälle (> 10 x/Tag) mit Schleimabgang, Darmschmerzen und -krämpfe. Verdacht auf Colitis ulcerosa. Warum liefert der Befund keine Hinweise?
Antwort: Normalerweise sind erhöhte Alpha-1-Antitrypsin- und Sekretorisches IgA-Werte Hinweis auf entzündliche Prozesse und zu niedrige Werte auf verminderte Aktivität des Mukosa-Immunsystems u. a. bei pseudoallergischen Prozessen wie Laktose- und Histaminintoleranz. Bei Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorische IgA nahrungsabhängig großen Schwankungen unterworfen. So ist es möglich, dass ehemals zu niedrige Werte durch den entzündlichen Prozess ansteigen und dann normal gemessen werden.
Deshalb gilt: Bei heftigen Darmbeschwerden mit V. a. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind zusätzlich Calprotectin und Beta-Defensin zu bestimmen. Calprotectin reagiert in den meisten Fällen von funktionellen Darmproblemen wie dem Reizdarmsyndrom nicht, sondern erst, wenn tiefere Schichten der Darmmukosa chronisch entzündlich verändert sind. Deshalb eignet sich Calprotectin als Frühmarker und zum Therapiemonitoring bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Konstellation erhöhtes Calprotectin und erhöhtes Beta-Defensin ist Hinweis auf Colitis ulcerosa, die Konstellation erhöhtes Calprotectin, jedoch vermindertes Beta-Defensin ist eher Hinweis auf Morbus Crohn.

Grüsse,
Oregano
 
Für die Auswahl der ganzheitlich orientierten Labordiagnostik - Blut- und Stuhluntersuchungen - müssen zwingend folgende Punkte beachtet werden:
1. die therapeutische Konsequenz für die Naturheilkunde
2. die Ganzheitlichkeit der ausgewählten Laborparameter in Abhängigkeit von der Anamnese
3. die Nachvollzieh- und Bezahlbarkeit durch den Patienten

Manchmal stellen wir fest, dass Therapeuten sich auf einen bestimmten Verdacht festgelegt haben und nur einzelne Parameter untersuchen lassen, die diese Verdachtsdiagnose bestätigen sollen. Diese Vorgehensweise vernachlässigt u. U. wichtige andere diagnostische Aspekte im Sinne der Ganzheitlichkeit und macht Nachuntersuchungen erforderlich. Dies gilt übrigens sowohl für Blut- als auch für Stuhluntersuchungen.

Im Bereich der Blutuntersuchungen hat sich aus den vorgenannten Gründen bei den meisten BIO-LABOR Kunden die Methode Basisuntersuchung + Modul durchgesetzt. Diese Methode beinhaltet die Durchführung der BIO-LABOR Basisuntersuchung, mit der fast 80 % aller Krankheiten diagnostiziert werden können, und die zielgerichtete Erweiterung um eines oder mehrerer BIO-LABOR Module.

Dazu zwei Beispiele:

Beispiel 1:
Patient mit offensichtlichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Durchfallsymptomatik. Die Therapeutin oder der Therapeut erhebt die Verdachtsdiagnose Histaminintoleranz und gibt nur die Messung des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (DAO) in Auftrag. Sollte tatsächlich eine verminderte Produktion der DAO festgestellt werden, hat sich die Verdachtsdiagnose bestätigt. Wenn nicht, hat die Analyse keinen Schritt weitergebracht. Sinnvoll wäre es gewesen, zum Ausschluss von Fehlbesaftungen des Darmtraktes und IgE-vermittelten Allergien auch die Leber-Galle- und Pankreaswerte, das Schleimhautimmunglobulin IgA und den Allergiefaktor IgE zu bestimmen.
Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Nahrungsmittelintoleranz-Modul.

Beispiel 2:
Anamnestisch bekannte Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie bei Adipositas. Die Therapeutin oder der Therapeut gibt zur Therapiekontrolle lediglich die Messung von Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin und Triglyceride in Auftrag. Diese Analyse ist jedoch nicht in der Lage, die Ursachen zu erforschen. Mögliche Ursachen sind Ernährungsfehler, eine Unfähigkeit der Abdominalorganik, Fette und Eiweiße ausreichend zu verstoffwechseln, oder eine Hypothyreose, die trotz ausgewogener Ernährungsweise eine Reduzierung des Grundumsatzes, eine Erhöhung der Durchblutungswerte und eine Gewichtszunahme bewirkt. Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Schilddrüsen-Funktion-Modul.

Grüsse,
Oregano
 
Für die Auswahl der ganzheitlich orientierten Labordiagnostik - Blut- und Stuhluntersuchungen - müssen zwingend folgende Punkte beachtet werden:
1. die therapeutische Konsequenz für die Naturheilkunde
2. die Ganzheitlichkeit der ausgewählten Laborparameter in Abhängigkeit von der Anamnese
3. die Nachvollzieh- und Bezahlbarkeit durch den Patienten

Manchmal stellen wir fest, dass Therapeuten sich auf einen bestimmten Verdacht festgelegt haben und nur einzelne Parameter untersuchen lassen, die diese Verdachtsdiagnose bestätigen sollen. Diese Vorgehensweise vernachlässigt u. U. wichtige andere diagnostische Aspekte im Sinne der Ganzheitlichkeit und macht Nachuntersuchungen erforderlich. Dies gilt übrigens sowohl für Blut- als auch für Stuhluntersuchungen.

Im Bereich der Blutuntersuchungen hat sich aus den vorgenannten Gründen bei den meisten BIO-LABOR Kunden die Methode Basisuntersuchung + Modul durchgesetzt. Diese Methode beinhaltet die Durchführung der BIO-LABOR Basisuntersuchung, mit der fast 80 % aller Krankheiten diagnostiziert werden können, und die zielgerichtete Erweiterung um eines oder mehrerer BIO-LABOR Module.

Dazu zwei Beispiele:

Beispiel 1:
Patient mit offensichtlichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Durchfallsymptomatik. Die Therapeutin oder der Therapeut erhebt die Verdachtsdiagnose Histaminintoleranz und gibt nur die Messung des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (DAO) in Auftrag. Sollte tatsächlich eine verminderte Produktion der DAO festgestellt werden, hat sich die Verdachtsdiagnose bestätigt. Wenn nicht, hat die Analyse keinen Schritt weitergebracht. Sinnvoll wäre es gewesen, zum Ausschluss von Fehlbesaftungen des Darmtraktes und IgE-vermittelten Allergien auch die Leber-Galle- und Pankreaswerte, das Schleimhautimmunglobulin IgA und den Allergiefaktor IgE zu bestimmen.
Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Nahrungsmittelintoleranz-Modul.

Beispiel 2:
Anamnestisch bekannte Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie bei Adipositas. Die Therapeutin oder der Therapeut gibt zur Therapiekontrolle lediglich die Messung von Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin und Triglyceride in Auftrag. Diese Analyse ist jedoch nicht in der Lage, die Ursachen zu erforschen. Mögliche Ursachen sind Ernährungsfehler, eine Unfähigkeit der Abdominalorganik, Fette und Eiweiße ausreichend zu verstoffwechseln, oder eine Hypothyreose, die trotz ausgewogener Ernährungsweise eine Reduzierung des Grundumsatzes, eine Erhöhung der Durchblutungswerte und eine Gewichtszunahme bewirkt. Diagnoseempfehlung in diesem Fall: Basisuntersuchung + Schilddrüsen-Funktion-Modul.

Grüsse,
Oregano
 
Hier geht es um die Untersuchung der Darmflora, vor allem von Säuglingen und Kleinkindern:

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In den letzten Wochen vor der Geburt erhält das Ungeborene von seiner Mutter Immunabwehrstoffe über die Plazenta (so genannter Nestschutz). Dieser Schutz lässt zwar bereits zwei bis drei Monate nach der Geburt deutlich nach, in dieser Zeit hat das Kind aber schon damit begonnen, seinen eigenen Schutz aufzubauen: Jede Krankheit, die es durchmacht, jeder Erreger, den es kennenlernt, trainiert sein Immunsystem. Eng mit der Immunantwort verknüpft ist die physiologische Darmflora. Etwa 80 % aller Abwehrzellen sind im Darmbereich zu finden.

Der Mensch kommt mit einem nahezu sterilen Darm auf die Welt. Bei einer Vaginalgeburt stammen die ersten Bakterien aus dem Geburtskanal und von der Haut der Mutter. Bei Vaginalgeburten besteht ein Zusammenhang zwischen mütterlicher Vaginalflora und fetaler Darmflora. Auch über die Muttermilch nimmt ein Säugling insbesondere Milchsäure produzierende Bakterien auf.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Darmflora am Entstehen von Dreimonatskoliken beteiligt ist. Bei Schreikindern wurden mehr gasbildende und weniger Milchsäure produzierende Bakterien gefunden als bei Nicht-Schreikindern.

Wichtig: Bei Dysbiosen und Intestinalmykosen von Stillkindern sollte eine Stuhluntersuchung der Mutter veranlasst und die Mutter entsprechend des Ergebnisses therapiert werden.

Ungestillte Kinder, insbesondere Kaiserschnittkinder, haben natürlich die denkbar schlechtesten Voraussetzungen. Das rächt sich über Jahre! Deshalb sollten Sie in der Anamnese von Kindern und Jugendlichen mit "funktionellen" Darmbeschwerden solche Dinge abfragen.
Häufig übersehen: Eine Antibiotikatherapie ist Chemotherapie! Der angerichtete Schaden ist ebenfalls nicht so schnell wieder gut zu machen und kann unbehandelt zu einer jahrelangen Immunschwäche bzw. Schwäche der Darmschleimhaut führen.
Ein Antibiotikum tötet nicht nur die Krankheitserreger, sondern auch die physiologische Bakterienflora, nämlich die „guten“ Darmbakterien und die in anderen Körperhöhlen anzutreffenden Abwehr-Mikroorganismen.
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Quelle: Newsletter vom Biolabor Hemer: Seit 1981 Diagnostik in der Naturheilkunde | BIOLABOR | BIO-LABOR Hemer

Grüsse,
Oregano
 
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Artikel in der Ärztezeitung zum Thema Lebererkrankungen []Vorsicht vor Gesundheitspräparaten: Leberschäden durch Arzneien auf dem Vormarsch zum Anlass nehmen, Sie auf einige Aspekte diesbezüglich aufmerksam zu machen.
Zum Artikel bitte hier klicken (Da der Artikel ausschließlich für Fachkreise bestimmt ist, benötigen Sie entsprechende Zugangsdaten)

Einzelne Leberwerte unterliegen starken Schwankungen.
Die wenigsten Patienten wissen, dass Laborwerte von Tag zu Tag ganz anders ausfallen können. Eine Blutentnahme am heutigen Tage kann zu ganz anderen Ergebnissen führen als eine Blutentnahme am darauffolgenden Tag. Wie groß diese Abweichungen bei einzelnen Leberwerten sein können zeigt die nachfolgende Tabelle: ...
Allein aufgrund dieser Tatsache ist es wichtig, sich nicht auf einzelne Parameter zu verlassen ... sondern die aktuelle Situation von mehreren Seiten zu beleuchten! Nur so können der Schweregrad, der genaue Ort und die Ursachen einer Lebererkrankung frühzeitig und korrekt ermittelt werden.
Die BIO-LABOR Basisuntersuchung enthält aus diesem Grund alle relevanten Leberwerte. Dabei ist es wichtig, auch latent erhöhte Werte zu berücksichtigen oder deren Verlauf zu beoabchten. Vor allem dann, wenn nicht nur ein Leberwert betroffen ist, sondern mehrere!

Im erwähnten Artikel wird neben Alkohol und Medikamenten auch die vermehrte Einnahme von sog. Gesundheitsprodukten für die Häufung von Lebererkrankungen verantwortlich gemacht.
Ich halte das zwar für weniger bedeutsam, aber im Labor sehen wir beispielsweise bei Patienten mit stark erhöhtem Cholecalciferol (Vit. D) im Serum oft auch erhöhte Transaminasen (GOT, GPT) und eine erhöhte GLDH, obwohl die Vorbefunde bis dahin keine Auffälligkeiten zeigten.

Grundsätzlich sollte man daran denken, dass Patienten neben den in der Praxis verordneten Mitteln oder Infusionen zusätzliche durch einen Arzt oder "Dr. Internet" verordnete Medikamente oder Präparate einnehmen. Es ist daher notwendig, den Patienten nach allen eingenommenen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zu fragen.
Quelle: Newsletter vom Biolabor Hemer.

Leider habe ich keinen Zugang zu dem Artikel in der Ärztezeitung. Falls jemand den Artikel lesen kann, wäre es nett, wenn er/sie kurz berichten könnte, um was es da genau geht.

Hier geht es um Lebererkrankungen in der Ärztezeitung:

US-Analyse: Immer mehr Leberkrebs durch Diabetes und Übergewicht
Lebererkrankungen - Magen-Darmkrankheiten - Krankheiten - Medizin - Ärzte Zeitung

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im neuesten Newsletter des Bio-Labor Hemer wird über die Ergebnisse von Auswertungen von sehr vielen Patienten-Untersuchungen berichtet.
Es wird eindeutig formuliert, daß NEMs alleine zur Veränderung der Darmflora auf Dauer nichts helfen.

...
Die Betrachtung der Ergebnisse von über 60.000 Stuhluntersuchungen und Vergleiche mit den Blutanalysen der Patienten und Symptomabfragen ergaben:

1. Die Besiedlung des Darmes lässt sich allein mittels Substitutionstherapie in den meisten Fällen dauerhaft nicht verändern. Vielmehr ist das Milieu der Nährboden für das Wachstum der Mikroorganismen.

2. Das Milieu ist im Wesentlichen abhängig von der „Besaftung“ des Darmes: Schleim- und Enzymproduktionen von Seiten der Darmmukosa, des Magens, der Leber und des Pankreas.

3. Den stärksten Einfluss auf die Vielfalt der Mikroorganismen hat jedoch unsere Nahrung. Wir stellten z. B. die Frage: „Was war zuerst da? Eine schlechte Darmflora, die zu einer ungesunden Ernährungsweise verleitete und Übergewicht verursachte?“ - Mitnichten: „Es ist die ungesunde (an isolierten Kohlenhydraten und tierischen Eiweißen überschüssige und an pflanzlicher Frischkost mangelnde) Nahrung, die in Verbindung mit „Fehlbesaftungen“ infolge Stoffwechselinsuffizienz zu Übergewicht und einer schlechten Darmflora führt!“
Z. B. sind nicht die Firmicuten Verursacher von Übergewicht, sondern lediglich vermehrt im Darm manch Übergewichtiger zu finden, weil ihnen diese Patientengruppe mehr verwertbares "Futter" zur Verfügung stellt.

4. Allein gegen Intestinalmykosen und Dysbakterien gerichtete Therapien sind nicht in der Lage, real existierende Krankheiten zu beseitigen. Sie werden schnell zum Kunstfehler, wenn Milieudefekte, Stoffwechselinsuffizienz, Fehlernährung und psychogene Faktoren unberücksichtigt bleiben.

Deshalb sollten die ersten Diagnoseschritte bei darmassoziierten Beschwerden sein:
• Ernährungsanamnese - Diagnoseempfehlung: Auslassdiät und Führung eines Ernährungstagebuchs
• Ausschluss organischer Schwächen (Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse) - Diagnoseempfehlung:
BIO-LABOR Basisuntersuchung, evtl. auch Stress-Modul
• Ausschluss allergischer und pseudoallergischer Ursachen - Diagnoseempfehlung: BIO-LABOR Nahrungsmittelintoleranz-Modul
• Ausschluss organischer sowie entzündlicher und immunologischer Erkrankungen des Darmes bzw. der Darmmukosa selbst - Diagnoseempfehlung: mikrobiologische Stuhldiagnostik (Pilzdiagnostik/Dysbiose + Pilztypisierung), insbesondere jedoch eine enzymatische Stuhldiagnostik (Alpha-1-Antitrypsin + Sekretorisches IgA + Beta-Defensin) - enthalten im BIO-LABOR Stuhl-Untersuchungsprofil STP1.
Bei Verdacht auf Chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Tumore des Darmes auch Calprotectin + Tumor M2-PK + Hb/Hp-Komplex - enthalten im BIO-LABOR Stuhl-Untersuchungsprofil STP7.

Auch das haben wir festgestellt:
In vielen Fällen ist zur Milieuumstimmung und zum Aufbau der natürlichen Darmflora die Verabreichung eines Sauermilchmolkenkonzentrats (dieses Konzentrat ist wirksamer als reine rechtsdrehende Milchsäure!) sinnvoll. Aus diesem Grunde enthalten unsere Therapievorschläge Lactisol liquidum (Galactopharm).
Lactisol liquidum ist ein Spezialkonzentrat aus tagesfrischer Sauermolke. Es wirkt antimykotisch (gegen Pilze gerichtet) und optimiert den Säuregrad der Schleimhäute. Dieser Säureschutz fördert die Funktionsweise des Verdauungssystems, stoppt krankmachende Erreger auf der Schleimhaut und fördert das Wachstum der physiologischen Bakterienflora, insbesondere der Milchsäurebakterien.
...
https://www.galactopharm.de/produkte/magen-und-darm/2/lactisol-liquidum

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
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Calprotectin hingegen hat sich als valider Laborwert in der Stuhldiagnostik bewährt und ist zu einem Standardparameter für die Diagnostik von Darmerkrankungen geworden. Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist er Bestandteil unseres Stuhluntersuchungsprofils 4 (STP4 ) geworden.

Calprotectin empfiehlt sich bei Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
Es ist ein Protein, das bei diesen Erkrankungen vermehrt durch die Darmwand ausgeschieden wird. Normalwerte finden sich bei Gesunden und bei Menschen mit funktionellen Darmproblemen wie dem Reizdarmsyndrom, mäßig erhöhte Werte sind bei Tumoren sowie Infekten, deutlich erhöhte Werte bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nachweisbar.
Calprotectin dient daher bei chronischen Darmbeschwerden zur Unterscheidung einer entzündlichen, tumorösen von einer funktionellen Ursache. Es eignet sich als Früh- und Aktivitätsmarker bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen als Therapiemonitoring.

Ferner finden sich auch bei folgenden Erkrankungen erhöhte Calprotectinwerte: Ösophagitis, Erosive Gastritis, Magenulcus, Divertikulitis, Ischämische Colitis.

Das Stuhluntersuchungsprofil 4 (STP4) enthält außer dem Calprotectin die Pilzdiagnostik/Dysbiose (optional Pilztypisierung), Alpha-1-Antitrypsin, Sekretorisches IgA und Beta-Defensin .
Alpha-1-Antitrypsin und Sekretorisches IgA sind sehr sensible Aktivitätsmarker der Darmmukosa, die schon bei relativ harmloser Reizdarmsymptomatik deutlich erhöht und abhängig von der Zufuhr nicht vertragener Nahrungsmittel großen Schwankungen unterworfen sein können.
Bei Kindern sind leicht erhöhte Werte u. U. physiologisch und nicht einer Entzündung, sondern der erhöhten Aktivität in der akuten Wachstumsphase geschuldet! Calprotectin dagegen steigt erst an, wenn tieferliegende Schichten der Darmmukosa entzündlich umgebaut sind, was bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen der Fall ist. Insbesondere bei Colitis ulcerosa ist Calprotectin deutlich erhöht.

Eine Besonderheit weist das Beta-Defensin auf: Niedrige Werte sind Hinweis auf eine Schwäche des darmassoziierten Immunsystems und auf eine Permeabilitätsstörung bzw. Leaky-Gut-Syndrom. Bei Colitis ulcerosa sind sowohl Calprotectin als auch Beta-Defensin erhöht. Morbus Cohn dagegen ist ein Defensin-Mangelsyndrom. Insofern werden bei M. Crohn in aller Regel hohe Calprotectin-, jedoch niedrige Beta-Defensin-Werte gemessen
Quelle: Newsletter vom Biolabor Hemer von heute
https://www.biolabor-hemer.de
 
Hier wird ein Fall geschildert, bei dem durch die Blutwerte letztlich ein Krebs gefunden wurde:

...
Krebs ist nicht gleich Krebs: Darum immer nach rechts und links schauen!

Folgendes Beispiel aus der Praxis soll verdeutlichen, wie wichtig es ist, im Rahmen der diagnostischen Recherche nicht nur auf die akute Symptomatik, sondern auch „nach rechts und links“ zu schauen und auch bei nur vagen Verdachtsmomenten eine Ausschlussdiagnose durchzuführen.

Eine 60-jährige Patientin berichtete über blutende innere Hämorrhoiden, die jedoch bereits seit über 30 Jahren nach der Geburt ihres Kindes sporadisch auftreten. Seit einigen Monaten verstärkte sich diese Symptomatik mit anfallsweisen Schmerzen im Analbereich und einer allgemeinen Schwäche.

Folgende Blutanalyse wurde durchgeführt:

BIO-LABOR Basisuntersuchung und Tumormarker-Profil 1 (Magen, Darm). Ergebnis: Unauffälliges Gesamtbild, aber der Tumormarker CA 72-4 im oberen Grenzbereich (6,9 U/ml bei Referenzbereich < 6,9). Dieser Tumormarker steht für proliferative Prozesse im Bereich der Abdominalorganik (Magen, bedingt auch Pankreas, Kolon/Rektum, Gallenwege und Ovarien).

Daraufhin wurde folgende Stuhluntersuchung durchgeführt: Darmkrebsvorsorge Tumormarker-Profil 9 (Kolon, Rektum). Ergebnis: Leicht erhöhter Tumor M2-PK (25,9 U/ml bei Referenzbereich < 4) und positiver Hämoglobin/Haptoglobin-Komplex.
Beurteilung: Bei positivem Hämoglobin/Haptoglobin-Komplex
besteht ein Verdacht auf kolorektales Karzinom.
CA 72-4 und Tumor M2-PK sind jedoch keine reinen Tumormarker, sondern können auch bei benignen entzündlichen Erkrankungen der Abdominalorganik leicht erhöht sein. So steigt CA 72-4 auch bei Gastritis, chron. Pankreatitis, Choledocholithiasis, Colitis ulcerosa und M. Crohn an.
Ebenso können ein leicht positiver Tumor M2-PK als auch ein Hb/Hp-Komplex-Nachweis Hinweis auf akute Blutungen nicht bösartiger Ursache, akute oder chronische Entzündungen sowie Adenome und Polypen des Kolorektums sein.
Weil der Tumormarker 1. Ordnung für ein Kolon-/Rektum-Ca., das CEA, sehr niedrig gemessen wurde, sprach eigentlich nichts für ein Kolonkarzinom.

Dennoch wäre es ein schwerwiegender Kunstfehler gewesen, die Patientin dahingehend zu beruhigen und abzuwarten! Sie wurde zwecks differenzialdiagnostischer Abklärung zur gastroenterologischen Stufendiagnostik inklusive Koloskopie an die Klinik verwiesen. Dort wurde eine sehr seltene Diagnose gestellt: kein typischer Darmtumor, sondern ein Plattenepithelkarzinom am Musculus sphincter ani.

Übrigens wäre bei Plattenepithelkarzinomen im Bereich Lunge, Bronchien, HNO, Ösophagus, Zervix und auch Anus das SCC (Squamous-cell-carcinoma-Antigen) Tumormarker 1. Ordnung gewesen. Diese Erkrankung im Bereich des Anus ist aber so selten (angeblich nur 90 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr), dass bei Verdacht auf Kolon-/Rektum-Ca. dieser Marker nicht zum Standarduntersuchungsprogramm zählt – obwohl die Bestimmung des SCC im diesem Fall sinnvoll gewesen wäre.

Fazit:

1. Auch wenn Laborparameter nur vage Verdachtsmomente zulassen, gehört es zur Sorgfaltspflicht, bei entsprechenden Symptomen weitergehende Untersuchungen durchzuführen bzw. durchführen zu lassen.
2. Durch die isolierte Bestimmung einzelner Laborparameter können unter Umständen bestimmte Krankheitsprozesse übersehen werden. Daher besser Stoffwechselprofile oder Stuhluntersuchungsprofile mit Einzelwerten oder Modulen kombinieren.
Quelle: Biolabor Hemer, Newsletter vom 30.3.17
https://www.biolabor-hemer.de

Grüsse,
Oregano
 
... heute auf einige Dinge eingehen, die für die Beurteilung von Laborwerten im Bereich der Stuhldiagnostik von Bedeutung sind.

1. Stuhlröhrchen rot (STR) mit Transportflüssigkeit
In Abhängigkeit von der Zeit zwischen Stuhlgang und Eingang der Probe im Labor, von der Temperatur auf dem Versandweg, insbesondere aber von den unterschiedlichsten in den Stuhlproben enthaltenen Verdauungsrückständen kommt es entweder zu einem Wachstum oder zu einem Zerfall von Hefe- und Schimmelpilzen, physiologischen Bakterienstämmen oder proteolytisch aktiven Keimen. Das BIO-LABOR benutzt aus diesen Gründen für die Pilzdiagnostik/Dysbiose, also für die Bestimmung der Pilzkonzentration und der Darmflora, ein Stuhlröhrchen mit Transportflüssigkeit. Diese hält den mikrobiologischen Status in der Stuhlprobe erwiesenermaßen deutlich stabiler als ein Röhrchen ohne Flüssigkeit. Die oben genannten Einflüsse ändern die Quantität und Qualität der Probe damit kaum.

2. Zonulin im Stuhl
Zonulin bindet an einen spezifischen Rezeptor an der Oberfläche von Darmwandepithelzellen. Dadurch wird eine Kaskade biochemischer Ereignisse aktiviert, die die Durchlässigkeit der Darmepithelzellen erhöhen (= Leaky-Gut-Syndrom). Die Zonulin-Bestimmung eignet sich zur Abklärung eines Leaky-Gut-Syndroms bei allergischen und pseudoallergischen Erkrankungen. Auch bei Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Zöliakie u. a.), Abdominalerkrankungen, insulinabhängigem Diabetes mellitus und Fettleber werden erhöhte Werte gemessen werden.

3. Verdauungsrückstände, Gallensäuren und Pankreas Elastase
Die Untersuchung auf Ausnutzung im Stuhl (Fett, Stärke, Muskelfasern) liefert nur einen Hinweis auf mangelhafte Verdauungsleistung im Sinne einer Maldigestion bzw. Malabsorption unterschiedlicher Genese. Sie hat somit einen orientierenden Charakter und sollte unbedingt durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.

Auch verminderte Gallensäuren- und Pankreas-Elastase-Werte im Stuhl sind nicht unbedingt Hinweis auf verminderte Produktion der Verdauungsenzyme. Zu bedenken ist auch, dass eine beschleunigte Darmpassage bzw. Verdünnungseffekte des Stuhls bei Durchfall die Messwerte erheblich beeinflussen können.

Da bei allen Haut-, Schleimhaut- und Magen-Darm-Erkrankungen der Verdacht auf allergische bzw. pseudoallergische Prozesse besteht, ist zur differenzialdiagnostischen Abklärung chronische Schleimhautschwäche – echte IgE-vermittelte Allergie – Pseudoallergie zusätzlich eine Bestimmung der Immunglobuline A und E und des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (DAO) angeraten. Diese drei Werte sind enthalten im BIO-LABOR Nahrungsmittelintoleranz-Modul.
Die Therapie bzw. die Auswahl der Präparate sollte in Abhängigkeit vom Analyse-Ergebnis (Stuhl- und Blutuntersuchung) und von der Symptomatik erfolgen.

Quelle; https://www.biolabor-hemer.de, Newsletter

Grüsse,
Oregano
 
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... NeueStuhl-Untersuchungsprofile 2 und 3

Neues Stuhl-Untersuchungsprofil 2 (STP2)

Indikation/Symptomatik: Leaky-Gut-Syndrom, Allergien und Pseudoallergien, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Fructose-, Laktose-, Histaminintoleranz.

Parameter: Pilzdiagnostik/Dysbiose (optional Pilztypisierung), ph-Wert, Alpha-1-Antitrypsin, Sekretorisches IgA , Beta-Defensin und Zonulin.

Kosten:
Rechung an Praxis: 118,00 €
Rechnung an Patient (GOÄ Faktor 1,15): 164,22 €

Neues Stuhl-Untersuchungsprofil 3 (STP3)

Indikation/Symptomatik: Oberbauchbeschwerden, Meteorismus, Obstipation, Übelkeit, Magenschmerzen, chronische Gastritis.

Parameter:
Pilzdiagnostik/Dysbiose (optional Pilztypisierung), ph-Wert, Alpha-1-Antitrypsin, Sekretorisches IgA, Pankreas Elastase, Helicobacter pylori, Gallensäuren.

Kosten:
Rechung an Praxis: 123,00 €
Rechnung an Patient (GOÄ Faktor 1,15): 152,15 €

Bitte beachten Sie auch folgende Veränderung auf Seite 3 der neuen Auftragsformulare: Die Parameter CRP, hs-CRP und ASL sind jetzt unter der Überschrift "Infektionsdiagnostik" zu finden.
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Quelle: https://www.biolabor-hemer.de, Newsletter
 
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Die Immunglobuline G und M sind die Immunglobuline der primären (IgM) und sekundären (IgG) Immunantwort und zeigen die Funktionalität bzw. Situation des Immunsystems an.

Zu niedrige Werte können auf angeborene Störungen der Produktion von Immunglobulinen, eine Nierenerkrankung (nephrotisches Syndrom) oder exsudative Enteropathien (Eiweißverlust über den Darmtrakt durch wässrige Durchfälle) hindeuten.
Ein dauerhafter Mangel dieser Immunglobuline beeinträchtigt deutlich das Immunsystem. Es kommt zum Beispiel zu chronischen bakteriellen Entzündungen der Nasennebenhöhlen und der Ohren oder Atemwegsinfekten, manchmal mit schwerem Verlauf. Bei den auslösenden Keimen kann es sich um banale Erreger handeln, die bei einem Gesunden keine besonderen Beschwerden verursachen.

Erhöhte Werte der Immunglobuline M und G sind von besonderer diagnostischer Relevanz. Unter Umständen bringen uns diese Werte auf eine diagnostische Spur in Richtung schwerwiegender Erkrankungen, obwohl die Symptomatik zunächst etwas ganz anderes vermuten ließ. Daher bedürfen erhöhte Immunglobulin-Werte besonderer Aufmerksamkeit und einer Überprüfung der Anamnese. Hohe Werte sehen wir bei chronischen Infektionen, Leberzirrhose und Hepatitis. Sehr hohe Werte deuten auf Tumorerkrankungen, monoklonale Gammopathie und Autoimmunerkrankungen.

In Fällen niedriger IgM- und IgG-Werte bei gleichzeitig sehr hohen Immunglobulin A-Werten wird häufig ein Plasmozytom diagnostiziert. Monoklonales Paraprotein im Bereich IgA Kappa-Leichtketten, die bei der Reifung eines spezifischen Klons von malignen oder hyperstimulierten Plasmazellen entstehen, werden nachgewiesen.

Ein erhöhtes Immunglobulin A ist Hinweis auf eine gestörte Immunabwehr an Schleimhautoberflächen und/oder eine toxische Leberschädigung. Evtl. liegt eine organbezogene Beherdung der serösen Höhlen vor. Deutlich erhöhte Werte deuten auf Leberzirrhose, chronische Hepatitis, monoklonale Gammopathie, Plasmozytom, Autoimmunerkrankungen, IgA-Nephropathie und Purpura Schönlein-Henoch*.
In diesen Fällen ist eine zeitnahe Kontrolluntersuchung bzw. differenzialdiagnostische Abklärung angeraten.

Sämtliche Immunglobuline sind in den Profilen Kleiner Immunstatus und Intensivdiagnostik enthalten. Das Kinderprofil enthält die Immunglobuline A, M und E.
Die BIO-LABOR Basisuntersuchung enthält keine Immunglobuline. Bei entsprechenden Verdachtsdiagnosen empfehle ich eine Erweiterung um das Immunschwäche-Modul (Zink, IgG, IgM) und das Nahrungsmittelintoleranz-Modul (DAO, IgE, IgA).
Quelle: https://www.biolabor-hemer.de, Newsletter

* Purpura Schönlein-Henoch: https://gkjr.de/fileadmin/user_uplo...ltern/krankheitsbilder/vas_PSH_elterninfo.pdf
 
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Bei Fruktose nicht immer an den Darm denken, sondern an die Leber

bei Fruktose denken viele sofort an den Darm. Wenn es um Intoleranzen geht, mit Recht! Die Fruktose-Intoleranz ist die häufigste echte Intoleranz. Da es bisher aber keine Produkte gibt, die - wie bei der Laktose-Intoleranz - vermarktet werden können, spielt sie subjektiv bei vielen Patienten nur selten eine Rolle, Psychologie eben!

Fruktose spielt an einer anderen Stelle eine weitaus größere Rolle, vor allem im Hinblick auf echte Zivilisationskrankheiten!
Der so harmlos klingende Fruchtzucker ist, solange er sich unverändert an seinem Ursprungsort befindet, also im Apfel, in der Birne oder einer anderen Obstsorte, für den Organismus unproblematisch. Denn dort ist er eingebunden in ein komplexes und natürlich gewachsenes System, was die langsame Aufnahme dieses Zuckers gewährleistet.
Heutzutage wird er jedoch isoliert und in großer Menge verwendet, indem er in Form von Sirup (meist kombiniert mit Glucose als Fruktose-Glucose-Sirup) in Fertiglebensmitteln verarbeitet wird, und zwar nicht nur in Süßspeisen und süßen Getränken, sondern auch in herzhaften Lebensmitteln. Die Menge der verarbeiteten Sirupe hat sich in den letzten 30 Jahren verfünfzigfacht. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Menge der verzehrten Fertiglebensmittel im gleichen Zeitraum ebenfalls drastisch erhöht hat.

Das Problem der Fruktose ist, dass sie sehr schnell in Fettgewebe umgewandelt wird, wenn sie nicht direkt durch körperliche Aktivität verbraucht wird, was heute bei vielen Patienten der Fall ist. Die Aufnahme dieses Zuckers wird vom Organismus dann quasi nicht quittiert, uns also nicht durch ein Sättigungsgefühl mitgeteilt, wie beim traditionellen Zucker. So werden geradezu unbemerkt große Mengen Fruktose aufgenommen und in Fett umgewandelt. Seine Bedeutung für Übergewicht, Diabetes, Lebererkrankungen und kardiovaskuläre Erkrankungen sollte daher klar sein.

Diagnostik
Neben einer umfassenden Anamnese, in der die Ernährungsgewohnheiten sehr genau abgefragt werden (Ernährungsprotokoll bzw. -tagebuch), sollte insbesondere bei Risikopatienten (Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck etc.) sehr genau auf die Leberwerte und ihre Entwicklung geachtet werden. Dazu reicht es natürlich nicht aus, darauf zu achten, ob die Gamma-GT in der Norm ist. Es ist notwendig, sich GOT, GPT, GLDH und LDH (in manchen Fällen auch die LDH-Isoenzyme) genauer anzuschauen. Sind diese Werte zwar noch in der Norm, aber allesamt latent erhöht, muss man der Sache nachgehen.
Ebenso sollten andere Parameter unter diesem Aspekt regelmäßig kontrolliert werden, dazu gehören der Langzeitzuckerwert (HbA1c) und Entzündungsparameter (CRP, hsCRP, Blutbild).

Abschließend noch mal zur Fruktose-Intoleranz
Wenn der Fruktose-Transporter GLUT5, ein Protein, das die Aufnahme von Fruktose mittels Diffusion in die Zelle bewerkstelligt, nicht ausreichend von den Darmepithelzellen produziert wird, kommt es zur intestinalen Fruktose-Intoleranz. Da eine Intoleranz selten isoliert auftritt und fast immer aus einer immunologischen Schwäche der Darmmukosa resultiert, empfehlen wir zur Erhöhung der Therapiesicherheit bei allen Haut- und Schleimhauterkrankungen mit Verdacht auf allergische oder pseudoallergische Prozesse zusätzlich eine Analyse der Immunglobuline A und E und des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (enthalten im Nahrungsmittelintoleranz-Modul) sowie entsprechende Stuhlanalysen. Hier empfiehlt sich das Stuhl-Untersuchungsprofil STP2 mit den Parametern Alpha-1-Antitrypsin, Sekretorisches IgA, Beta-Defensin und Zonulin.


Mit freundlichen Grüßen
BIO- LABOR
Manfred Tuppek
Leiter med. wiss. Abteilung
E-Mail: [email protected]

Grüsse,
Oregano
 
Entgleisung der Laborwerte nach EMS-Training (Elektro Muskelstimulation)! Kein Herzinfarkt, aber schlecht für die Nieren!
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in den letzten Monaten werden wir immer wieder mit Laborbefunden konfrontiert, die ein akutes Herzgeschehen vermuten lassen. In solchen Fällen setzen wir uns direkt mit der einsendenden Praxis in Verbindung. Oft stellt sich dann aber heraus, dass die betreffenden Patienten im Vorfeld der Blutabnahme ein sogenanntes EMS-Training absolviert haben.

Beim EMS-Training werden den Teilnehmern Manschetten angelegt, die mittels Strom die Muskulatur stimulieren. Die Teilnehmer müssen dabei für etwa 30 Minuten definierte Bewegungsübungen durchführen. Durch die elektrische Stimulation und gleichzeitige Anspannung der Muskulatur werden Muskeln überproportional, aber auch unnatürlich trainiert. Solche Studios sieht man in letzter Zeit vermehrt in den Innenstädten. Meist kann man den Teilnehmern bei ihrem "Sport" in einem Schaufenster zusehen.

EMS ist nachgewiesen effektiv zur Leistungsoptimierung von Spitzensportlern. Die Werbung spricht jedoch auch Nichtsportler, Übergewichtige und Menschen fortgeschrittenen Alters, die Körperfett abbauen möchten, an. Gerade diese Personengruppen sollten über die Risiken dieses "Extremsports" informiert werden.
Laborwerte, die uns Schädigungen u. a. im Bereich der Muskulatur anzeigen, steigen nach einem solchen Training überproportional an.
CK-Werte von über 10000, bei gleichzeitiger Erhöhung von GOT, LDH und auch CRP sind keine Seltenheit und lassen uns im Labor aufhorchen, denn es könnte auch ein Herzinfarkt sein!

Ein hoher CK-Wert kann zu einer Rhabdomyolyse führen, welche die Nieren schädigen kann, denn große Mengen des aus den geschädigten Muskelzellen freigesetzten Myoglobins werden über die Nieren ausgeschieden. Beim Überschreiten einer bestimmten Schwelle können die Nieren infolge einer Überbelastung Schaden nehmen. Wird dieser nicht rechtzeitig erkannt und ein belastendes Training trotzdem fortgeführt, kann ein kompletter Ausfall der Nierenfunktion eintreten.
Deswegen ist es wichtig, bei Teilnehmern eines solchen Trainings immer auch die Nierenwerte Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure und gegebenenfalls Cystatin C zu kontrollieren, am besten sogar vor Beginn des Trainings.
Insbesondere dann, wenn es um Menschen fortgeschrittenen Alters mit wenig Bewegung geht!
Bitte fragen Sie in Ihrer Anamnese explizit, ob Patienten ein solches EMS-Training durchführen!

Ob diese Form des Sports wirklich gesund ist, wage ich stark zu bezweifeln. Zwar mag es bei Spitzensportlern effizient sein, bei weniger sportlichen Menschen halte ich es eher für gesundheitsschädigend. Zumindest die Laborwerte sprechen eine deutliche Sprache. Aber diese Aspekte werden - wie so oft in der Werbung für vermeintlich gesundheitsfördernde Dinge - natürlich verschwiegen.
Quelle:
https://www.biolabor-hemer.de
 
Ich finde die Infos auf der biolabor-Seite auch sehr gut, kann das Labor aber nicht empfehlen, wenn man selbst dort seinen Befund diskutieren möchte.

Weil sie auf der Webseite auch betonten, dass sie ein Beraterlabor sind, hatte ich letztes Jahr meine Stuhlprobe dorthin geschickt. Leider beraten sie keine mündigen und gut informierten Patienten (dürfen sie angeblich nicht), sondern nur Therapeuten.
Ich hatte dort angerufen, bekam keine Antwort auf individuelle Fragen, sondern quasi nur vorgelesen, was im Befundbericht stand. Lesen kann ich selber und bisher habe ich leider auch keinen Therapeuten gefunden, der mehr wusste als ich und der sich qualifiziert mit dem Labor hätte auseinandersetzen können.

Ich habe dann noch mal geschrieben, bekam aber nur obige Info, dass Fernberatung nicht erlaubt sei. Ich wäre da auch hingefahren, aber das vorzuschlagen habe ich mir verkniffen, weil ich den Eindruck hatte, dass es nur eine Ausrede war und ich mir nicht die Bahnfahrt (Zeit und Kosten) ans Bein binden wollte um dann ggf. einem unmotivierten Typen gegenüber zu sitzen. Das brächte mich auch nicht weiter.

Ich habe schon einige Labore angerufen und immer weiterführende Infos bekommen, nur im bio Labor nicht. Daher schicke ich meine Proben jetzt wieder an mein altes Labor.
Ich würde mir ein Labor wünschen, das eine individuelle Beratung mit wirklichen Fachleuten für Patienten einrichtet. Die können das gern auch privat abrechnen, es geht mir nicht darum das gratis zu bekommen.
Mir nützen die 200 Euro für die Stuhlprobe nur wenig, wenn das Ergebnis nicht passend interpretiert wird.

Fazit: Themen auf der Webseite sind top, Beratung bekommt man da nicht als Patient. Wie qualifiziert die Beratung von Therapeuten ist, weiß ich natürlich nicht, will jetzt nicht generell von dem Labor abraten.

Alles Gute
Claudia
 
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