Hallo Ihr alle!
Ich habe keine Ahnung, ob ich an der richtigen Stelle schreibe. Bin in meiner Verzweiflung im Internet auf Euer Forum gestoßen und sehr erleichtert, zu sehen, daß es offenbar eine ganze Reihe netter Leute gibt, die diese Krankheit ebenfalls haben.
Vorab: Bitte entschuldigt, daß der Text so lang geworden ist, obwohl ich versucht habe, mich kurz zu fassen. Mir ist nicht ganz klar, was wichtig für Euch zu wissen ist und was nicht….
Es gibt so viele Fragen, die ich an Euch hätte, aber vielleicht fange ich erstmal damit an, meine Geschichte zu skizzieren:
Als ich bereits mit 11 Jahren meine Menstruation bekam fing der Ärger an. Viel zu starke Blutungen, Blutarmut, Eisenmangel (ich habe 17 Std des Tages verschlafen).
Therapie: Antibabypille
Das ging gut bis ich etwa 17 war. Was heißt gut, ich bin so durch den Tag gekommen, war aber mehr als erschöpft..
Dann Pfeiffersches Drüsenfieber, welches nicht sofort erkannt wurde, totaler Zusammenbruch.
Davon habe ich mich bis heute nicht erholt, jedenfalls sind die Beschwerden nie weggegangen und ich bin nie wieder ´die alte´ geworden.
Mit 18 traten Sehstörungen auf, ich zum Augenarzt, dachte, ich kriege ne Brille.
Der wurde ganz unruhig, hat mich gleich zum Neurologen weitergeschickt (gehen Sie sofort von hier aus dorthin, ich habe bereits angerufen).
Die haben mich untersucht, ich wollte 3 Tage später die Ergebnisse besprechen: Gehen Sie sofort nach Emden ins Krankenhaus, ich habe Sie bereits angemeldet, alles Weitere erfahren Sie dort.
In Emden wurden unzählige Tests mit mir gemacht, keiner konnte mir sagen, was eigentlich los ist.
Tatsache war, daß ich einen offenbar chronisch entzündeten Sehnerv sowie einen stark erhöhten Liquordruck hatte.
Behandlung: Cortisoninfusionen.
Die haben mir Diagnosen wie Hirntumor, Aids, sämtliche Arten von Krebs, MS, Parkinson usw um die OHren gehauen, aber nichts wirklich gefunden.
Ich habe das KH dann gegen den ausdrücklichen Arzt der Ärzte verlassen, um mein Abi zu schreiben.
Es ging mir zwar laufend schlecht, aber irgendwie habe ich es geschafft.
Die Sehstörungen nahmen allerdings überhand, ich hatte jeden Tag eine andere Diptrienzahl, so daß ich auch keine Brille bekommen konnte. Ganz zu schweigen von den Kopfschmerzen.
In den folgenden 10 Jahren habe ich alles Mögliche ausprobiert.
Mehrfach Cortison, wogegen ich mich irgendwann gewehrt habe.
Es hat mir immer nur für ca 5 Tage geholfen, die Nebenwirkungen standen dazu in keinem Verhältnis.
Ich wurde unsagbar dick und dann sagten die Ärzte, es würde mir schlecht gehen, WEIL ich dick wäre.
In einer verordneten Ernährungsberatung lernte ich dann so Sachen wie daß man unter Leberwurst keine Butter schmiert. Aha, vielen Dank.
Irgendwann las ich etwas über eine Schilddrüsenunterfunktion und stellte fest, daß die beschriebenen Symptome auf mich passten.
Ich nahm also zu meinem Weihrauch (wegen des chronisch entzündeten Sehnervs) noch Novothyral hinzu. Kaum Besserung.
Dann noch Tryptochron von VitaBasix, das half mir, morgens zumindest aufzustehen.
Dennoch lag ich mindestens die Hälfte einer jeden Woche komplett im Bett.
Homöopathen konnten auch immer nur eine kleine Besserung hervorrufen.
Jetzt hatte ich über ca 4 Jahre Novothyral und Tryptochon genommen, die Schilddrüsenwerte waren angeblich ok.
Es ging mir aber laufend schlechter, ein normales Leben wurde immer unmöglicher, ich konnte mich kaum selbst versorgen, geschweige denn mein Studium schaffen.
Inzwischen war meine Mutter nach Göttingen gezogen und durch einen Unfall bei meinem Orthopäden gelandet. Er fragte sie, wie es meiner Bandscheibe ging und sie klagte ihm ihr Leid, daß sie so ratlos sei, wie es mit mir weitergehen solle.
Dieser Arzt ist mit einer Heilpraktikerin verheiratet und interessiert sich sehr für ganzheitliche Methoden. Er ist auch HPU-Therapeut….
…mein Urintest war negativ, ich hätte die Wände hochgehen können, wieder eine Enttäuschung. Er zwang mich geradezu zum Bluttest, da er sagte, meine Beschwerden würden so derartig auf HPU hinweisen, daß er meiner Mutter glaube, die meinte, sie würde einen Besen verspeisen, wenn ich kein HPU hätte (sie hatte zwischenzeitlich das Buch von Dr. Kamsteeg gelesen).
Bluttest: positiv.
Ich konnte es kaum fassen. Sollte mir endlich jemand helfen können?
Wie so vielen anderen hier wurde auch ich bereits zum Psychtherapeuten geschickt. Mir wurde mangelnde Disziplin und Willensschwäche vorgeworfen. Daß ich simuliere konnte ich mir auch diverse Male von Schulmedizinern anhören.
Ende Juli 2007 begann ich also mit der Therapie:
Erst Zink, dann Mangan dazu, dann noch Vitamin B6.
Ich merkte zunächst keine Veränderung, nur, daß ich wild träumte und immer mehr schlief.
Mitte August begann ich dann mit Depyrrol Plus, 1 Kapsel täglich.
Gleichzeitig hatte ich Ende Juli begonnen, meine Dosis Novothyral (Schilddrüsenhormon runterzufahren).
Im Monat August habe ich 10 kg zugenommen. Ich litt wieder vermehrt unter Kopfschmerzen und schlief viel. Zudem hatte ich kaum Kraft, irgendetwas zu machen. Manchmal war mir die Flasche Wasser zu schwer, um mir ein Glas einzuschenken.
Seit einer Woche nehme ich nun noch ProHis (1 Tabl abends) und Gotu Kola (1 Tabl abends, 1 morgens) dazu.
Diese Woche habe ich vollständig im Bett verbracht, ich wußte vor Migräne und Rückenschmerzen weder ein noch aus.
Seit heute nun geht es mir etwas besser, ich bin aufgestanden und kann lesen.
Nun aber bin ich insgesamt völlig verzweifelt. Im Oktober steht mein Staatsexamen an, ich weiß nicht, wie ich es unter diesen Bedingungen schreiben soll. Verschoben habe ich es bereits mehrfach, das geht nicht mehr, da dies der letzte Prüfungstermin nach alter Prüfungsordnung ist.
Daher meine Fragen:
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen zu Beginn Eurer HPU-Therapie gemacht, daß Ihr schwach wart, Kopfschmerzen hattet, Euch nicht konzentrieren konntet, und so zugenommen habt?
Es ist langsam nicht mehr witzig, ich wiege jetzt 82 kg bei einer Körpergröße von 1,64 m.
Noch vor 1 ½ Jahren habe ich 60 kg gewogen, bevor es anfing, mir richtig schlecht zu gehen.
Dieses derartige Übergewicht kann doch nicht gesund für den Körper sein.
Aber meine größte Angst ist, daß es noch weiter hoch geht, bisher ist es jedenfalls nicht stagniert. Und mein Rücken, meine Knie, meine Füße etc. reagieren nicht gerade dankbar darauf.
Wenn ich nur wüßte, ob dies das „Tal der Tränen“ ist, es also danach aufwärts (bzgl des Gewichts natürlich abwärts) gehen würde, dann wäre mir um einiges wohler.
So aber überlege ich, ob ich die HPU-Therapie nicht abbreche und lieber weiter so rumkreple wie vorher.
Könnt Ihr mir helfen? Kann mir jemand durch seine Erfahrungen positive Prognosen in Aussicht stellen?
Ich wäre Euch so unendlich dankbar…
Eure völlig verzweifelte Maritenda
