Das Thema kenne ich aus eigener Erfahrung.
Ich selber war auch Bettnässer und kenne solche Methoden, wie z.B. ab 16h nichts mehr trinken, Klingelhose, Nachts wecken usw.
Als Mutter kann ich das nachvollziehen, aber für das Kind ist es ehrlich gesagt eine Tortur und sinnlose Quälerei, die absolut nichts bringt.
Ich bin bestürzt, dass solche Dinge immer noch angewandt werden.
Natürlich macht das Kind es, wie Du richtig angemerkt hast, nicht mit Absicht und es hat auch nichts mit Bequemlichkeit zu tun.
Im Gegenteil, das Kind leidet selbst am meisten unter diesem Zustand und würde sofort damit aufhören, wenn es könnte.
Was mir auffällt ist, dass ihr dem Thema unglaublich viel Aufmerksamkeit widmet, was ja auch normal ist, aber gerade damit würde ich aufhören.
Ich meine damit die vielen Dinge, die ihr bisher schon ausprobiert habt.
Ihr habt Euren Sohn sicher schon mehrmals organisch untersuchen lassen und ich gehe davon aus, dass alles in Ordnung ist, sonst hättest Du etwas dazu geschrieben.
Von daher würde ich wirklich, auch wenn es schwerfällt (was ich gut verstehen kann) einfach aufhören etwas dagegen zu tun.
Dein Sohn ist 13 Jahre.
Frag ihn doch, ob er, wenn das Bett nass ist, Hilfe haben möchte, es frisch zu beziehen oder ob Du ihm einfach nur frische Wäsche in den Schrank packen sollst, damit er es selber machen kann.
Er könnte es in Ordnung bringen, würde die nassen Sachen in die Wäsche legen oder Du holst sie stillschweigend, wenn er aus dem Zimmer ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass es für Deinen Sohn eine unglaubliche Erleichterung wäre, wenn man das Thema endlich einfach ruhen ließe.
Du schreibst, er wäre auch erst extrem spät tagsüber sauber gewesen.
Möglicherweise handelt es sich um eine ausgeprägte Reifeverzögerung dieser speziellen Hirnregion, die signalisiert, dass die Blase voll ist.
Daran wird man nichts ändern können, man kann nur abwarten, bis der Prozess abgeschlossen ist.
Oder aber gerade die seelische Belastung, den das Problem des Bettnässens mit sich bringt, ist kontraproduktiv, so dass es überhaupt erst dazu kommt.
Egal was es letztendlich ist, ich würde versuchen ihm den Druck zu nehmen, indem ihr es zu etwas alltäglichem, nicht mehr erwähnenswerten macht.
Jeder Tag an dem es passiert ist für ihn eine Demütigung und jeder Arzt oder Heilerbesuch ebenso.
Kann es auch sein, dass Du ein bißchen Übermama bist?

Es scheint mir fast so, wenn ich lese, was ihr schon alles angestellt habt (ich weiß der Leidensdruck muss groß sein) oder aber auch das mit dem Träume besprechen und solche Dinge.
Versuche dann ihn ein bißchen lozulassen, gib ihm etwas mehr Spiel-, Freiraum und Verantwortung für sein eigenes Leben, wenn es so ist.
Mit 13 kommt er doch jetzt bald auch schon in die Pubertät.
Bis er da raus ist, ist das Thema auf jeden Fall gegessen.
Ich habe noch nie gehört, dass ein Erwachsener, der organisch gesund ist, Probleme mit Bettnässen hat.
Es wird sich also auswachsen, ganz sicher.
Ich hatte übrigens eine sehr liebe Gluckenmutter.
Auch da wurde alles gemacht und getan, was es gab, ich war sogar in einer psychatrischen Kinderklinik.
Letztendlich habe ich mit dem Bettnässen aufgehört, als das irgendwann aufhörte und meine Mutter nur noch kommentarlos, ohne Vorwurfshaltung, (danke Mama :kiss: ) das Bett frisch bezog, da war ich ca. 10 Jahre alt.
Ich weiß nicht woran es lag, es stellte sich einfach so ein, quasi über Nacht.
Meine Kinder hatten das Problem übrigens nicht, es scheint sich nicht zu vererben.
Alles Gute und liebe Grüße - Tilian