Bärlauch wird leicht mit der Herbstzeitlosen verwechselt

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Wer Heilkräuter selber sammeln will, sollte sich vorher genau mit den Pflanzen vertraut machen. In München ist jetzt ein Mann gestorben, der den Bärlauch mit der sehr ähnlichen Herbstzeitlosen verwechselt hat:

 
Hallo MaxJoy,

man kann ganz einfach den Geruchstest machen, wenn man ein "vermeintliches" Bärlauchblatt einfach zwischen den Fingern zerreibt und es riecht nach Knoblauch, ist es Bärlauch.

So mache ich es immer, wenn die Pflanzen noch sehr jung sind. Ich kenne Bärlauch sehr gut, und kann sie auch von anderen Pflanzen gut unterscheiden.

Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste... immer gut aufpassen und vor dem Ernten immer erst die Nase einsetzen.

Liebe Grüsse
zausel
 
man kann ganz einfach den Geruchstest machen, wenn man ein "vermeintliches" Bärlauchblatt einfach zwischen den Fingern zerreibt und es riecht nach Knoblauch, ist es Bärlauch.
Das Dumme ist nur, wenn man einmal gerieben hat duftet der Finger nach Bärlauch. Am besten prägt man sich die Form und den Stiel ein. Daran unterscheidet sich Bärlauch von Herbstzeitlose und auch vom Maiglöckchen, das unglücklicherweise oft gleichzeitig und am gleichen Ort wie Bärlauch wächst.
 
Jedes grüne Bärlauchblatt hat eine eigene Wurzel, nämlich eine Zwiebel - wächst also nicht, wie bei Herbstzeitlose/Maiglöckchen mit einem anderen Blatt zusammen aus dem Boden, sondern immer einzeln!
 
wächst also nicht, wie bei Herbstzeitlose/Maiglöckchen mit einem anderen Blatt zusammen aus dem Boden, sondern immer einzeln!
Das stimmt Iltschilein,
Maiglöckchen haben 2 Blätter, die sich direkt gegenüberstehen. Bärlauchblätter wachsen einzeln.
Ob jedes Blatt des Bärlauchs je eine Zwiebel hat, wusste ich bisher nicht, werde mir das aber mal anschauen.

Liebe Grüsse
zausel
 
Wuhu,
Bärlauch wächst auch im Garten oder Töpfen - sogar wie "Unkraut" :)

Es gibt entsprechende Samen-Tütchen im (auch online-) Handel, oder man nimmt mal einige wenige Pflänzchen samt Zwiebelchen beim Wild-Pflücken mit nach hause (und setzt sie sofort wieder ein);

Wenn man dann die ersten Jahre die Knospen bzw Blüten (die kann man ja auch essen) stehen und ausreifen lässt, hat man bald einen sehr großen Flecken zum Pfücken daheim... :cool:
 
Bärlauch wächst auch im Garten oder Töpfen - sogar wie "Unkraut"
Hallo alibiorangerl,
bis her hatte ich damit kein Glück, alle umgesiedelten Pflänzchen (in Töpfen) sind nach ein paar Tagen eingegangen.

Wo stehen sie bei Dir? Welche Erde verwendest Du? Und welche Pflanzen wachsen in der Nähe? Sie brauchen, so viel ich weiss, Waldboden und Halbschatten. (Morgensonne) Wenig Wasser und sollten nur ganz wenig gedüngt werden?

Grüsse
zausel
 
Idealerweise pflanzt man sie unter einen großen Laubbaum, wo sonst nichts wächst (Sonne im Frühjahr, Schatten im Sommer). Meine Bärlauchplantage ist noch klein, aber immerhin ist er angewachsen. Ich habe zwei Töpfchen in der Gärtnerei gekauft und eingepflanzt.

Ab dem zweiten Jahr kann man ihn dann sich selbst überlassen; gießen und düngen ist unnötig.
 
Wuhu zausel,
bis her hatte ich damit kein Glück, alle umgesiedelten Pflänzchen (in Töpfen) sind nach ein paar Tagen eingegangen.
Malvegil hat ja schon einiges dazu geschrieben, das müsste mit Samen auch klappen, grade in Töpfen; Die Töpfe müssten halt auch in eine entsprechende Ecke gestellt werden, zu lange Sonne ist da immer verkehrt;

Dauernd naß ist im Topf sicher nicht gut, aber besser nie ganz austocknen lassen; Also wenn man zB Lava- oder Bims-Steinchen zum Auflockern in die Erde (aus dem Handel für zB Gemüse) mischt, zwei, dreimal die Woche ein bisschen gießt und ev keine Untersetzer verwendet, dann sollte dem Topf-Bärlauch auch nichts im Wege stehen; Düngen würde ich im Topf (auch hohe Schale oder Balkon-Kiste) da entweder wie im Garten (siehe unten) oder selten mit einem milden organischen Bio-Dünger für Gemüse...

Wo stehen sie bei Dir? Welche Erde verwendest Du? Und welche Pflanzen wachsen in der Nähe? Sie brauchen, so viel ich weiss, Waldboden und Halbschatten. (Morgensonne) Wenig Wasser und sollten nur ganz wenig gedüngt werden?
Wir haben einen "zweigeteilten" Garten, der vor rd 30 Jahren in einer Ecke noch sehr sonnig und mit eher "trockenem" Löß-Boden (Aufschüttung), ohne Beschattung war; Genau dort fand ich einen kleinen Stock von Bärlauch, der vermutlich "eingeschleppt" wurde, als einige Pflanzen/Stauden/Sträucher von Bekannten/Freunden geteilt dort zuvor eingesetzt wurden;

Wir hatten auch schon "ewig" Maiglöckchen im Garten, ich sah aber sofort, dass die zwar ähnlich, doch unterschiedlich aussahen, spätestens als die Blüte da war; Ich vermutete gleich, dass es eben Bärlauch sein müsste und setzte ihn in den kleineren Teil des Gartens, der immer schon schattiger war, auch die Erde ist dort dunkler - war immer schon ein humusreicherer Gemüsegarten;

Unter einem Nuß- oder Eichen-Baum wachsen sie vermutlich eher weniger gern (wg der Gerbsäure im Laub) oder nur unter Nadelbäumen (Fichten etc pp) ebenso, auch wenn dort es sogar ziemlich lockere Erde gibt (hab ich aber jeweils noch gar nicht ausprobiert)... :unsure:

Es darf jedoch auch zB nur eine Ecke mit (ev auch Obst-) Sträuchern sein - oder gar nur eine Ecke von Garten- bzw Hausmauern sein, die Schatten spenden; Das alles eben auch, wenn die Erde passt, lehmig/schwere kann man mit einigen Dingen "auflockern" (zB aus dem Handel, wie bei Töpfen Lava/Bims/Steinchen oä); Kompost einmal im (Früh-) Jahr ist da nie verkehrt, aber man könnte zB auch im Herbst/Winter mit Laub aus einer anderen Garten-Ecke oder vom Nachbarn den Bereich abdecken und im Frühling liegen lassen - das gibt dann übers nächste Jahr hinaus tollen Laub-Humus - die Anwesenheit von Regenwürmern vorausgesetzt ;)

Düngen ist - abgesehen von Laub (oder bisschen Kompost, wenn wg Erde sinnvoll) - nicht wirklich nötig, gießen kann Sinn machen, wenns mal zu trocken wurde; Kühleres Wetter wie heuer passt ihm auch besser, aber es gibt auch Tage bzw Jahre, wo auch (wieder, weil ein Schirm-Robinien-Bäumchen aka "Rosen-Akazie" dort inzwischen einging) einige wenige Stunden mal die Mittags- bzw Nachmittags-Sonne drauf scheint; Da sieht man schon, dass er ein klein wenig schlaffer ist, aber er erholt sich über die Nacht immer und kommt dennoch jedes Jahr üppiger;

Pflücken also in dem Fall besser am Morgen bis Vormittag, wenn es zwar gute Erde, aber auch viel Sonne gibt; Also wie gesagt, immer naß ist wohl nicht ratsam, aber besser feucht statt trocken; Interessant ev noch: seit rd zwei Jahren hab ich an der Nordseite vor dem Haus ("Vorgarten") schon zwei kleine Flecken den Bärlauch genauso toll stehen, die vom Verpflanzen größerer anderer Stauden "mitgewandert" sind - und da gibt es keine Morgensonne, und im Frühling erst ab Nachmittag, wenn überhaupt...

Viel Glück beim nächsten garteln 💞
 
Bei mir wächst Bärlauch unter einer alten Eiche (ca. 160 Jahre alt), die in der Mitte der Rasenfläche an der Terrasse steht. Daneben gibt es auch Herbstzeitlose. Ein Bild habe ich hier gepostet. Da es auch Maiglöckchen dazwischen gibt, muß man bei der Ernte höllisch aufpassen, damit man kein Giftgewächs erwischt. Im Sommer ist es unter der Eiche viel kühler als in der weiteren Umgebung. Probleme macht jedoch der Prozzessionsspinner, den ich schon 3x bekämpfen musste und der Laubabwurf im Herbst. Wie man auf dem Bild sehen kann, räume ich nicht alles weg ;) .
Den Bärlauch habe ich vor etwa 5 Jahren gesteckt (ca. 5 Pflanzen) und bis zum 3. Jahr in Ruhe gelassen. Er hat sich gut entwickelt und vermehrt. Der Boden ist recht arm (Sand) und bekommt auch nur wenig Rasendünger. 1x Frühjahr und 1x Herbst mit Winterdünger. Bewässert wird automatisch (Tropfanlage + Versenkregner) mit Brunnenwasser (aus 36 Meter Tiefe!!!).
 
Wuhu James,
Bei mir wächst Bärlauch unter einer alten Eiche (ca. 160 Jahre alt), die in der Mitte der Rasenfläche an der Terrasse steht. Daneben gibt es auch Herbstzeitlose. Ein Bild habe ich hier gepostet.
ja, habs erst nach meinem Beitrag gesehen :cool:
... Er hat sich gut entwickelt und vermehrt. Der Boden ist recht arm (Sand) und bekommt auch nur wenig Rasendünger. 1x Frühjahr und 1x Herbst mit Winterdünger. Bewässert wird automatisch (Tropfanlage + Versenkregner) mit Brunnenwasser (aus 36 Meter Tiefe!!!).
Wenn Bärlauch bissi "normalere" Nährstoffe bekommt, also wie erwähnt zB Humus und nicht zu trocken steht wird der sogar ziemlich groß...
 
Ich habe seit vielen Jahren die Zwiebeln, die ich beim Ernten in der Natur aus Versehen mit ausgerissen hatte, in die Erde gesteckt, wo in meinem Garten grade was frei war, mit dem Ergebnis, daß der Bärlauch einfach überall wächst, unter Sträuchern aller Art, gern zwischen Efeu und sogar Farnen, ob Licht oder Schatten, egal, ich habe z.Zt. alles voll.
 
Eine meiner Enkelinnen hat mal ein Gedicht über den Bärlauch fabriziert:

"Drin in der Erde wollen wir warten,
wurzelausbreitend in y`s Garten.
Ob unterm Jasmin, ob neben dem Kohl,
das spielt keine Rolle, wir fühlen uns wohl.
Die Sterne funkeln ihr Licht erdenwärts,
wir harren im Dunkeln, bis grüßt uns der März".

Wir wünschen Allen eine gute Ernte und viel Spaß dabei!
 
@MaxJoy Das ist wahr. Die Ähnlichkeit war schon mehrfach für einen Mord in einem britischen Krimi gut.

Es gibt leider auch jedes Jahr Menschen, die ohne Pilzbuch Pilze sammeln gehen und im Krankenhaus landen.:oops:
 
Nicht nur der Bärlauch kann verwechselt werden. Es gibt noch mehr Pflanzen, die man kennen sollte, um sie nicht aus Versehen mitzunehmen. Das sind dann „false friends“:

Waldbärenwurz. ./. Riesenbärenklau
Wiesen-Anis. ./. Schierlingskraut
Johanniskraut. ./. Kreuz-Jakobs-Kraut
Schwarznessel. ./. Stengelumfassende Taubnessel
Bärlauch ./. Maiglöckchen
Echte Kamille. ./. Hundskamille
Faulbaum ./. Traubenkirsche. .....
(mit Abbildungen)

Grüsse,
Oregano
 
Wie auf der Abbildung von Beitrag 6 zu sehen ist, haben die Bärlauchblätter einen dünnen weißen Stiel. Das unterscheidet sie von den Verwechslungskandidaten Maiglöckchen und Herbstzeitlose, deren Blatt vom Ansatz an breit ist.
E35BA0BB-98C6-46AE-812B-906E02F1036B.jpeg Bärlauch, Herbstzeitlose und Maiglöckchen
 
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