Atlasprofilax - mit einem Knacks gesund?
Hallo Nana,
wenn Du "nur" ein normales Röntgenbild und ein MRT in Ruheposition hast machen lassen, kann man nicht ausschließen, dass Deine HWS schwer verletzt ist. Mit dem Röngtenbild sucht man v.a. nach ev. Brüchen, mit einem MRT in Ruheposition z.B. nach Bandscheibenvorfällen. Es kommt aber darauf an, ob die Kopfgelenksbänder geschädigt sind. Sind diese geschädigt, würde allein das alle Deine Symptome erklären. In einem Ruhe-MRT kann man dies i.d.R. nicht erkennen. Wenn beim Fußgelenk die Bänder (an-)gerissen sind, muss der Fuss auch bewegt werden ("gehaltene Aufnahme"), sodass beim Röntgen das zu weit aufklappbare Gelenk auf den Bänderschaden schließen lässt. Ein Röntgen in Ruhe würde auch hier den Bänderschaden nicht erkennen lassen. Röntgen nach Sandberg ist ein Röntgen durch den offenen Mund, damit man den Atlas gut erkennen kann, und teilweise noch bei seitlicher Neigung des Kopfes, um zu überprüfen, ob der Abstand Dens-Atlas gleich bleibt. Sind die Bänder geschädigt, ist der Dens überbeweglich und der Dens bleibt nicht mittig, der atlanto-dentale Abstand ist ungleichmäßig.
Röntgen nach Sandberg kann die Kasse übernehmen. Du brauchst aber jemand, der sich zumindest ein kleines bisschen damit auskennt. Auch die sehr guten neurootologischen Untersuchungen bei Dr. Müller-Kortkamp / Soltau gehen im Wesentlichen auf Kasse (allerdings ggf. ca. 50 € für einen ausführlichen Befundbericht und ggf. ca. 40 € für ein EEG / Brainmapping, was Du aber nicht unbedingt brauchst). Diese Untersuchungen (ganz viele Schwindel-, Gleichgewichtstests, die verschienden Teile des Hörnervs werden gezielt durchgetestet) dauern 2 Tage. Er hat bei mir eine Verletzung exakt im kraniozervikalen Übergang (Übergang vom Kopf zum Hals, also etwa entsprechend dem Kopfgelenk) diagnostiziert, ähnlich wie es unabhängig davon das Funktions-MRT ergeben hatte. Zum Thema Funktions-MRT / Upright-MRT findest Du hier im Forum einen ausführlichen Thread.
Ich wäre vorsichtig mit Atlasprofilax und habe es nur machen lassen, weil ich schon eine gute bildgebende Diagnostik hatte, die eine Fraktur in diesem Bereich definitiv ausgeschlossen hatte. Falls da ein möglicherweise übersehener Bruch wäre, wäre Atlasprofilax bestimmt sehr risikoreich - gelinde formuliert.
Such mal hier im Forum nach folgenden Stichwörtern: Funktions-MRT, Atlastherapie, Mitochondropathie, neurootologisch, S100, Blut-Hirn-Schranke, Dres. Volle, Schaumberger, König, Müller-Kortkamp, Hülse, Kuklinski.
Das wirst Du eine ganze Menge finden.
Viele Grüße
Karolus
P.S. Hattest Du mal ein schwereren Unfall?