- Beitritt
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Liebe Shelley,
bei mir kann das Antworten manchmal etwas länger dauern, da ich nicht so schnell schreiben kann und ein solcher Umfang bei mir auch meist eine (Mehr-)Tagesleistung ist.
(Manchmal verpenn ich es auch ganz, weil ich es bereits so oft im Kopf begonnen habe, dass ich es real nicht mehr auf die Reihe kriege. Aber das kennst du ja anscheinend auch…
)
Beim meinem „tippen“, dachte ich z.B. an Lotto spielen. Mehrzahl bezog sich auf das „wir“, denn „ich tippen“ gibt es in dieser Konstellation so nicht.
Sprache ist schon so ungemein kompliziert und wenn dann jemand noch völlig individuelle Wortkreationen verwendet, ist das Chaos meist perfekt und man braucht dann noch mehr Metakommunikation, um das eigentlich gemeinte zu erklären.
Kleine Kinder sind ja auch oft kreativ während ihrer Sprachentwicklung und erfinden gerne neue Bezeichnungen und Metaphern. Innerhalb der Familie oder bei guten Bekannten sind solche Neologismen dann auch gut aufgehoben, da die nahestehenden Personen ja das nötige „Insiderwissen“ wegen der Bedeutung haben.
Wenn man sich mit unbekannten Leuten austauscht, bzw. auch im öffentlichen Schriftverkehr (Ämter etc.), ist es hingegen eher unangebracht.
Angenommen du könntest eine superseltene Minderheitensprache vom anderen Ende der Welt, dann würdest du auch nicht mal eben ein paar Wörter davon einbauen, in der Hoffnung, der andere könnte dies extrem zufälligerweise dechiffrieren.
Manchmal ergibt sich der Sinn eigener Neuwörter für den anderen zwar auch aus dem Gesamtkontext, aber oft eben auch nicht und das erfordert dann immer wieder neues Nachfragen.
Aber es ist auch ok., wenn du das nicht so gut steuern kannst, denn das erhält die Kreativität.
Das es bei Mehrsprachigkeit immer wieder mal Probleme und ein bisschen Mischmasch gibt, ist wohl völlig normal. Vor allem auch, wenn die Zweitsprache, wie eine echte Muttersprache erlernt wurde. (Bis zu einem gewissen Alter wird für die Zweitsprache das gleiche Hirnareal wie für die Muttersprache genutzt und entsprechend leicht und natürlich erfolgt das Aufnehmen der Sprache. Danach wird es schwieriger und zum weit weniger natürlichen Lernprozess.) Auch ergibt sich dann meist eine gewisse Vorliebe, für eine Sprache und wenn das bei dir tendenziell ins Ungarische geht, wird diese Sprache sich immer mal wieder hindurchmogeln.
Vielleicht ist Ungarisch ja auch die grammatikalisch leichter zu erlernende Sprache, mit mehr Eindeutigkeiten, sodass es bei dir allein deswegen schon eine gewisse Vorliebe dafür gibt.
Ja, sie war als Kind sogar stark autistisch, hat sich so aber innerlich ihren heilen „Kern“ bewahrt. Sie hat eine dir ähnlich positive Ausstrahlung und geht auch sehr spontan auf andere zu. Das „verbale Gesprudel“ passiert bei ihr auch oft in Situationen, wo sie sich eher unsicher und verwirrt vorkommt, kann manchmal also auch eine Form der Kompensation darstellen. Solche „Entbremser“ sind in ihrem Fall auch oft hilfreich, da sie auf Hilfe von außen angewiesen ist und (im Gegensatz zu mir) dadurch relativ viel mit fremden Leuten zusammen trifft.
Ich glaube, dass ich noch nie solche Klarträume hatte. Trotzdem ist es einige Male vorgekommen, dass ich mich real in einer (sehr speziellen und einmaligen) Situation befand und dann die Erkenntnis kam, das hast du irgendwann schon mal geträumt.
Außerdem kann ich bis auf Gerüche und Geschmacksreize so ziemlich alles auf nimmer Wiederkehr vergessen. Wenn das als Leistung bewertet würde, wäre ich richtig gut…
)
Das kann ich nur durch rückwirkende Analyse über den Gesamtverlauf deuten.
Aus schulmedizinischer Sicht ist lediglich greifbar, dass es chronisch entzündliche Prozesse im Hirn gibt (ist nur im Hirnwasser nachweisbar, im Blut sind die Leukozyten meist ok.)
Bei meinem ersten MRT mit Anfang Zwanzig war bereits zu sehen, dass das Hirnrindenvolumen deutlich unter dem normalen Durchschnitt lag. (Da es anscheinend kein fortschreitender Befund ist, nehme ich an, es handelt sich um die bis zu 10%ige Volumenminderung, die bei einigen Menschen mit CFS vorliegt, da ich mit ca. 14J. bereits eine sehr schere Form davon hatte.)
Dann hatte ich eine lange Zeit eine chronische Anfallsbereitschaft im EEG nachweisbar und mein ganzes Drüsensystem (vor allem Hypophyse, Schilddrüse) ist auch gestört. Außerdem sind die ANA Werte konstant immer sehr hoch.
Es wurden etliche Tests auf Erreger gemacht, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Bei chronischen Entzündungen kommen aber auch so viele Auslöser infrage (Viren, Bakterien, Pilze, Toxine), dass unmöglich alle durch Screening erfasst werden können.
Das einzige „Medikament“ wäre wahrscheinlich tonnenweise Cortison, um das Immunsystem völlig platt zu machen. Ist mir aber auch nicht bekommen und gegen Antibiotika war ich schon als Kind resistent.
Ziemlich sicher bin ich mir, dass mein Organismus Sauerstoff nicht richtig verwerten kann. Mir ging es schon immer schlechter, wenn ich draußen an der frischen Luft unterwegs war. Je mehr Sauerstoff, umso intensiver meine Gähnkrämpfe und die Benommenheit, also irgendwie alles verkehrt rum.
Es ist schon frustrierend, wenn aus schulmedizinischer Sicht nur die genetischen Formen von Mitochondrienschädigung anerkannt werden, wo eigentlich doch logisch ist, dass bei vielen tiefgreifenden (Stoffwechsel-) Entgleisungen auch automatisch die Zellatmung mit beeinträchtigt ist.
Es gibt anscheinend mehrere Multisystemerkrankungen, die sich u.a. stark auf die Rechenfähigkeit auswirken. (ist mir bspw. von CFS, Quecksilbervergiftung, hepatischer Encepalopathie bekannt.)
Die Diagnose MS habe ich nicht bekommen, obwohl ich während der Ausleitung auch immer wieder mal Phasen (meist nur einige Tage) hatte, in denen es zu Ausfallerscheinungen kam, die in diese Richtung tendierten.
Das erzähl mal allen gefrusteten Schülern und Lehrern.
Anscheinend weißt du trotz vieler Sozialkontakte noch relativ wenig über die üblichen Lernprozesse, bzw. wie mühsam und schwer viele Dinge für andere zu erlernen sind, die dir beinahe schlafwandlerisch zufallen.
Selbst unter autistischen Menschen sind deine Fähigkeiten noch höchst ungewöhnlich und mir ist nur ein Fall bekannt, wo die Ergebnisse auch wie aus dem Nichts auftauchten. (Ist in dem Buch „Crazy in Love“ von Jerry Newport so beschrieben: Jerry Newport)
Dass sich alle Musiker als dumm wahrnehmen bzw. alles mal eben so aus dem Ärmel schütteln können, wage ich stark zu bezweifeln.
Verrat ich hier nicht.
Generell habe ich kein Gefühl für Alter, Raum und Zeit. Dennoch kam ich mir bereits als Kleinkind oft steinalt vor und dafür später irgendwie (kindlich?) zurückgeblieben.
Als Kleinkind hatte ich diverse Tics (ständiges Räuspern, Muskelzuckungen im Gesicht). Später reaktive Depressionen, Derealisation und auch leichte Tendenzen zu ADS. (Aber bei letzterem gibt es ohnehin eine sehr große Teilmenge, die es mit Asperger gemeinsam hat.)
Koordinationsstörungen im grobmotorischen Bereich, aber die gehören ja schon wieder zur Asperger Diagnose dazu.
Also diesbezüglich reicht mein Vorstellungsvermögen wohl noch ganz gut aus. :schock:
Außerdem hatte ich auch schon etliche recht schmerzhafte Eingriffe (u.a. Muskelbiopsie ohne Narkose, schwere Koliken, größere Bauchschnitte oder diese „netten“ EMGs zur Muskeluntersuchung), sodass mein Wissensdurst diesbezüglich einigermaßen gestillt ist.
Ich würde viel lieber erfahren wollen, wie es ist sich wach, klar und richtig lebendig zu fühlen und tiefen Kontakt zu seiner Seele zu haben.
Ich habe mehrere unterschiedliche Ansätze über viele Jahre probiert, bis ich dann die Cutler Methode entdeckte, die sich bezüglich der Schwermetallausleitung am besten für mich erwies.
Die Auswirkungen der Ausleitung waren während der ersten fünf Jahre allerdings so schlimm, dass ich immer wieder große Pausen einlegen musste. (Ich bekam noch vor ca. acht Jahren schwerste Symptome von Alphaliponsäure, als ich sie damals wegen der Demenzsymptome einsetzte und noch gar nicht im Kontext mit Entgiftung. Inzwischen vertrage ich sie sehr gut und kann sogar Koriander nehmen, was bis vor ein paar Jahren auch nicht ging, ohne ganz fatale Hirnsymptome.)
Ich bezog es nicht auf physikalische Hypothesen.
Da du eine sehr spezielle Form der Spaltung beschreibst (einerseits schwerste Benommenheit und äußeres Abschalten, innerlich jedoch gleichzeitig klar und mit außergewöhnlichen Fähigkeiten), habe ich diesen Begriff als Metapher für deine besondere Innenwelt verwandt.
Letzteres muss es ja auch nicht. (würd doch auch komisch aussehen.
)
Sieh es doch einfach unter der Rubrik „die Geschmäcker sind eben verschieden“, denn es wird ja auch über die individuelle Sensorik erzeugt.
Das Visualisierungsvermögen war nach einem Infekt, auf den sehr schwere CFS Symptome folgten und frühere Ausscheidungssymptome ausblieben, fast schlagartig weg.
Bist du sicher, dass du keine Fledermaus bist.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich habe als kleines Kind viel mit den Fingern oder Gegenständen dicht und seitlich vom Auge rumgewedelt. Dies hatte aber mit einem winzigen emotionalen Kick zu tun, der eindeutig über das (Bewegungs-) Sehen erfolgte.
Falls an der Sache was dran wäre, ließe sich das aber recht gut nachweisen. (Je nach dem, ob dabei Areale im Sehzentrum oder Gehörzentrum der Babys aktiviert werden.)
Meinst du vielleicht den Film „Schlafes Bruder“?
Der kommt deinen Beschreibungen (nach allem was ich an Filmen kenne) mit am nächsten. (Der Protagonist hat zudem auch etliche Asperger Züge…)
Ich meinte nur, ob du diese Form von „Musik“ mit etwas allseits Bekanntem vergleichen könntest.
Finde aber, du hast es nun schon sehr gut beschrieben.
Allerdings würde ich dies nach deinen Beschreibungen wohl eher als rhythmische Allroundgeräusche bezeichnen, die dich zu eigenen inneren Kompositionen inspirieren. Unter Musik stelle ich mir schon eine stärkere und vor allem willkürlichere Ordnungsstruktur vor.
Liebe Grüße
Iris
bei mir kann das Antworten manchmal etwas länger dauern, da ich nicht so schnell schreiben kann und ein solcher Umfang bei mir auch meist eine (Mehr-)Tagesleistung ist.
(Manchmal verpenn ich es auch ganz, weil ich es bereits so oft im Kopf begonnen habe, dass ich es real nicht mehr auf die Reihe kriege. Aber das kennst du ja anscheinend auch…
Beim meinem „tippen“, dachte ich z.B. an Lotto spielen. Mehrzahl bezog sich auf das „wir“, denn „ich tippen“ gibt es in dieser Konstellation so nicht.
Sprache ist schon so ungemein kompliziert und wenn dann jemand noch völlig individuelle Wortkreationen verwendet, ist das Chaos meist perfekt und man braucht dann noch mehr Metakommunikation, um das eigentlich gemeinte zu erklären.
Kleine Kinder sind ja auch oft kreativ während ihrer Sprachentwicklung und erfinden gerne neue Bezeichnungen und Metaphern. Innerhalb der Familie oder bei guten Bekannten sind solche Neologismen dann auch gut aufgehoben, da die nahestehenden Personen ja das nötige „Insiderwissen“ wegen der Bedeutung haben.
Wenn man sich mit unbekannten Leuten austauscht, bzw. auch im öffentlichen Schriftverkehr (Ämter etc.), ist es hingegen eher unangebracht.
Angenommen du könntest eine superseltene Minderheitensprache vom anderen Ende der Welt, dann würdest du auch nicht mal eben ein paar Wörter davon einbauen, in der Hoffnung, der andere könnte dies extrem zufälligerweise dechiffrieren.
Manchmal ergibt sich der Sinn eigener Neuwörter für den anderen zwar auch aus dem Gesamtkontext, aber oft eben auch nicht und das erfordert dann immer wieder neues Nachfragen.
Aber es ist auch ok., wenn du das nicht so gut steuern kannst, denn das erhält die Kreativität.
Das es bei Mehrsprachigkeit immer wieder mal Probleme und ein bisschen Mischmasch gibt, ist wohl völlig normal. Vor allem auch, wenn die Zweitsprache, wie eine echte Muttersprache erlernt wurde. (Bis zu einem gewissen Alter wird für die Zweitsprache das gleiche Hirnareal wie für die Muttersprache genutzt und entsprechend leicht und natürlich erfolgt das Aufnehmen der Sprache. Danach wird es schwieriger und zum weit weniger natürlichen Lernprozess.) Auch ergibt sich dann meist eine gewisse Vorliebe, für eine Sprache und wenn das bei dir tendenziell ins Ungarische geht, wird diese Sprache sich immer mal wieder hindurchmogeln.
Vielleicht ist Ungarisch ja auch die grammatikalisch leichter zu erlernende Sprache, mit mehr Eindeutigkeiten, sodass es bei dir allein deswegen schon eine gewisse Vorliebe dafür gibt.
ist deine freundin auch autistisch?
Ja, sie war als Kind sogar stark autistisch, hat sich so aber innerlich ihren heilen „Kern“ bewahrt. Sie hat eine dir ähnlich positive Ausstrahlung und geht auch sehr spontan auf andere zu. Das „verbale Gesprudel“ passiert bei ihr auch oft in Situationen, wo sie sich eher unsicher und verwirrt vorkommt, kann manchmal also auch eine Form der Kompensation darstellen. Solche „Entbremser“ sind in ihrem Fall auch oft hilfreich, da sie auf Hilfe von außen angewiesen ist und (im Gegensatz zu mir) dadurch relativ viel mit fremden Leuten zusammen trifft.
ich verstehe nicht, warum du dich nicht an diese "klarträume" erinnern kannst.
Ich glaube, dass ich noch nie solche Klarträume hatte. Trotzdem ist es einige Male vorgekommen, dass ich mich real in einer (sehr speziellen und einmaligen) Situation befand und dann die Erkenntnis kam, das hast du irgendwann schon mal geträumt.
Außerdem kann ich bis auf Gerüche und Geschmacksreize so ziemlich alles auf nimmer Wiederkehr vergessen. Wenn das als Leistung bewertet würde, wäre ich richtig gut…
was ist genau mit deinem gehirn?
Das kann ich nur durch rückwirkende Analyse über den Gesamtverlauf deuten.
Aus schulmedizinischer Sicht ist lediglich greifbar, dass es chronisch entzündliche Prozesse im Hirn gibt (ist nur im Hirnwasser nachweisbar, im Blut sind die Leukozyten meist ok.)
Bei meinem ersten MRT mit Anfang Zwanzig war bereits zu sehen, dass das Hirnrindenvolumen deutlich unter dem normalen Durchschnitt lag. (Da es anscheinend kein fortschreitender Befund ist, nehme ich an, es handelt sich um die bis zu 10%ige Volumenminderung, die bei einigen Menschen mit CFS vorliegt, da ich mit ca. 14J. bereits eine sehr schere Form davon hatte.)
Dann hatte ich eine lange Zeit eine chronische Anfallsbereitschaft im EEG nachweisbar und mein ganzes Drüsensystem (vor allem Hypophyse, Schilddrüse) ist auch gestört. Außerdem sind die ANA Werte konstant immer sehr hoch.
ich finde komisch, dass deine ärzte die entzündungen nicht zuordnen. ich meine; ist das nicht wegen einer infektion oder so?
Es wurden etliche Tests auf Erreger gemacht, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Bei chronischen Entzündungen kommen aber auch so viele Auslöser infrage (Viren, Bakterien, Pilze, Toxine), dass unmöglich alle durch Screening erfasst werden können.
Das einzige „Medikament“ wäre wahrscheinlich tonnenweise Cortison, um das Immunsystem völlig platt zu machen. Ist mir aber auch nicht bekommen und gegen Antibiotika war ich schon als Kind resistent.
welche fehlversorgungen hast du im gehirn?
Ziemlich sicher bin ich mir, dass mein Organismus Sauerstoff nicht richtig verwerten kann. Mir ging es schon immer schlechter, wenn ich draußen an der frischen Luft unterwegs war. Je mehr Sauerstoff, umso intensiver meine Gähnkrämpfe und die Benommenheit, also irgendwie alles verkehrt rum.
Es ist schon frustrierend, wenn aus schulmedizinischer Sicht nur die genetischen Formen von Mitochondrienschädigung anerkannt werden, wo eigentlich doch logisch ist, dass bei vielen tiefgreifenden (Stoffwechsel-) Entgleisungen auch automatisch die Zellatmung mit beeinträchtigt ist.
ich verstehe auch nicht, warum bei dir die mathematischen fähigkeiten von hirnentzündung gekillt werden.
Es gibt anscheinend mehrere Multisystemerkrankungen, die sich u.a. stark auf die Rechenfähigkeit auswirken. (ist mir bspw. von CFS, Quecksilbervergiftung, hepatischer Encepalopathie bekannt.)
Die Diagnose MS habe ich nicht bekommen, obwohl ich während der Ausleitung auch immer wieder mal Phasen (meist nur einige Tage) hatte, in denen es zu Ausfallerscheinungen kam, die in diese Richtung tendierten.
ich finde eben, dass man bei mathematik nicht denken muss.
Das erzähl mal allen gefrusteten Schülern und Lehrern.
Anscheinend weißt du trotz vieler Sozialkontakte noch relativ wenig über die üblichen Lernprozesse, bzw. wie mühsam und schwer viele Dinge für andere zu erlernen sind, die dir beinahe schlafwandlerisch zufallen.
Selbst unter autistischen Menschen sind deine Fähigkeiten noch höchst ungewöhnlich und mir ist nur ein Fall bekannt, wo die Ergebnisse auch wie aus dem Nichts auftauchten. (Ist in dem Buch „Crazy in Love“ von Jerry Newport so beschrieben: Jerry Newport)
mehr studieren kann, so studier ich eben musik, weil das ist was für dumme.
Dass sich alle Musiker als dumm wahrnehmen bzw. alles mal eben so aus dem Ärmel schütteln können, wage ich stark zu bezweifeln.
wie alt bist du jetzt?
Verrat ich hier nicht.
Generell habe ich kein Gefühl für Alter, Raum und Zeit. Dennoch kam ich mir bereits als Kleinkind oft steinalt vor und dafür später irgendwie (kindlich?) zurückgeblieben.
was hast du für "komorbiditäten" von autismus?
Als Kleinkind hatte ich diverse Tics (ständiges Räuspern, Muskelzuckungen im Gesicht). Später reaktive Depressionen, Derealisation und auch leichte Tendenzen zu ADS. (Aber bei letzterem gibt es ohnehin eine sehr große Teilmenge, die es mit Asperger gemeinsam hat.)
Koordinationsstörungen im grobmotorischen Bereich, aber die gehören ja schon wieder zur Asperger Diagnose dazu.
ich würde gerne angeschossen werden, damit ich erfahre, wie sich dieser schmerz anfühlt.ist das nicht krass?
Also diesbezüglich reicht mein Vorstellungsvermögen wohl noch ganz gut aus. :schock:
Außerdem hatte ich auch schon etliche recht schmerzhafte Eingriffe (u.a. Muskelbiopsie ohne Narkose, schwere Koliken, größere Bauchschnitte oder diese „netten“ EMGs zur Muskeluntersuchung), sodass mein Wissensdurst diesbezüglich einigermaßen gestillt ist.
Ich würde viel lieber erfahren wollen, wie es ist sich wach, klar und richtig lebendig zu fühlen und tiefen Kontakt zu seiner Seele zu haben.
wie hast du entgiftet?
Ich habe mehrere unterschiedliche Ansätze über viele Jahre probiert, bis ich dann die Cutler Methode entdeckte, die sich bezüglich der Schwermetallausleitung am besten für mich erwies.
Die Auswirkungen der Ausleitung waren während der ersten fünf Jahre allerdings so schlimm, dass ich immer wieder große Pausen einlegen musste. (Ich bekam noch vor ca. acht Jahren schwerste Symptome von Alphaliponsäure, als ich sie damals wegen der Demenzsymptome einsetzte und noch gar nicht im Kontext mit Entgiftung. Inzwischen vertrage ich sie sehr gut und kann sogar Koriander nehmen, was bis vor ein paar Jahren auch nicht ging, ohne ganz fatale Hirnsymptome.)
irgendwie weiss ich nicht, was du mit paralleluniversum meinst, weil wir noch gar nicht darüber geschrieben haben.
Ich bezog es nicht auf physikalische Hypothesen.
Da du eine sehr spezielle Form der Spaltung beschreibst (einerseits schwerste Benommenheit und äußeres Abschalten, innerlich jedoch gleichzeitig klar und mit außergewöhnlichen Fähigkeiten), habe ich diesen Begriff als Metapher für deine besondere Innenwelt verwandt.
ich meine: jemand behauptet, die a sei rot, jemand findet sie blau, der andere sagt, sie sei grün. hallo? da kann ja jeder irgendwas behaupten! das hat so keine hand und keinen fuss!
Letzteres muss es ja auch nicht. (würd doch auch komisch aussehen.
Sieh es doch einfach unter der Rubrik „die Geschmäcker sind eben verschieden“, denn es wird ja auch über die individuelle Sensorik erzeugt.
was ist bei dir in deiner pubertät passiert, dass du so plötzlich dein bildersehen verloren hast?
Das Visualisierungsvermögen war nach einem Infekt, auf den sehr schwere CFS Symptome folgten und frühere Ausscheidungssymptome ausblieben, fast schlagartig weg.
schau: zwischen zwei gegenständen ist immer ein intervall. (der abstand zwischen zwei gegenständen.) ja und ein intervall hat eine bestimmte schwingung. eine bestimmte schwingung hat einen bestimmten ton (klang). ja und so ergeben sich viele töne, wenn viele verschiedene gegenstände herumstehen.
Bist du sicher, dass du keine Fledermaus bist.
das ist eben, weil babys die intervalle und die musik noch hören. im gegensatz zu grossen menschen, welche das verlernt haben. deswegen werden sie also still. weil sie der musik lauschen, welche die sich bewegenden finger spielen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich habe als kleines Kind viel mit den Fingern oder Gegenständen dicht und seitlich vom Auge rumgewedelt. Dies hatte aber mit einem winzigen emotionalen Kick zu tun, der eindeutig über das (Bewegungs-) Sehen erfolgte.
Falls an der Sache was dran wäre, ließe sich das aber recht gut nachweisen. (Je nach dem, ob dabei Areale im Sehzentrum oder Gehörzentrum der Babys aktiviert werden.)
auf alle fälle fand ich den film eben so toll, weil er genau das erzählte, was ich auch erlebe.
Meinst du vielleicht den Film „Schlafes Bruder“?
Der kommt deinen Beschreibungen (nach allem was ich an Filmen kenne) mit am nächsten. (Der Protagonist hat zudem auch etliche Asperger Züge…)
ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, was du damit meinst, diese musik in musikstile zu übersetzen.
Ich meinte nur, ob du diese Form von „Musik“ mit etwas allseits Bekanntem vergleichen könntest.
Finde aber, du hast es nun schon sehr gut beschrieben.
Allerdings würde ich dies nach deinen Beschreibungen wohl eher als rhythmische Allroundgeräusche bezeichnen, die dich zu eigenen inneren Kompositionen inspirieren. Unter Musik stelle ich mir schon eine stärkere und vor allem willkürlichere Ordnungsstruktur vor.
Liebe Grüße
Iris