Angst davor, verrückt zu werden

Themenstarter
Beitritt
08.01.14
Beiträge
3
Hallo ihr Lieben, ich bin ziemlich verzweifelt und versuche es nun hier, in der Hoffnung, dass mir jemand helfen oder Mut zusprechen kann.

Erst einmal zu meiner Person, ich bin weiblich, 18 Jahre alt und trotz meines einigermaßen vernünftigen Essverhaltens habe ich fast 15kg Untergewicht.
Naja und im Moment hab ich fürchterliche Angst davor, schwer krank zu sein oder demnächst durchzudrehen.
Grund dafür ist hauptsächlich ein sehr eigenartiger Bewusstseinszustand, den ich wirklich nur schwer beschreiben kann. Es fühlt sich an als wäre ich irgendwie nicht richtig da, alle ist irreal, wie eine Art "Dornröschenschlaf". Mein Körper funktioniert weitestgehend, nur irgendwie hab ich das Gefühl, dass er automatisch läuft und ich wenig Einfluss darauf habe. Ich fühle mich so, als hätte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper und mein Leben, als würde ich als stiller Beobachter tief in mir drin sitzen. Durch diesen Zustand vergrabe ich mich mehr und mehr in meinem Bett, fühle mich kraftlos, nie ausgeschlafen und habe Angst wegzugehen, es könnte ja was passieren. Seit einigen Wochen kommen jetzt auch noch ziemlich heftige Verdauungsprobleme dazu, manchmal kann ich tagelang gar nicht aufs Klo, dann gibt es wieder Tage an denen ich beim Essen aufstehen muss, weil mir kotzübel wird, ich aufs Klo stürmen muss und ziemlich heftigen Durchfall bekomme. Zur Zeit ist mir in meinem Stuhlgang eine Art weißer Schleim aufgefallen :confused: Körperliche Schmerzen habe ich von gelegentlichem Kopfschmerz und Nackenschmerzen nicht.
Das alles macht mich total fertig, Anfang März steht ein eigentlich wirklich toller Arbeitsplatz und ein anschließendes Studium für mich bereit - beides will ich unbedingt aber traue mir das in dem Zustand überhaupt nicht zu.

Mein HA hatte vor einigen Wochen Blut abgenommen, außer einem leichten Vitaminmangel konnte er nichts finden. Er hatte mir eine Überweisung für eine Psychologin geschrieben, dort war ich nun zwei mal und es hieß, ich würde unter einer Angststörung leiden. Ich kann schlecht beschreiben warum, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht alles sein kann.
Alles was ich will, ist wieder ein normales Leben, der Zustand in dem ich mich gerade befinde ist wirklich niederschmetternd.

Ich hoffe wirklich sehr, dass mir hier jemand helfen kann, ähnliches erlebt/e usw ....

Vielen Dank schonmal!
Laura
 
Hallo wolvesrain,

Dein Zustand ist nicht so ungewöhnlich und wurde im Forum schon oft von anderen Betroffenen beschreiben. Die Ursachen können jedoch verschieden sein und man kann daraus nicht auf etwas Bestimmtes schliessen.

Jedoch kann man immer von körperlichen Ursachen ausgehen und ich würde mir auch keine Angsterkrankung einreden lassen. Psychische Ursachen dürfen durchaus berücksichtigt werden jedoch scheint dein Arzt weitere körperliche Ursachen komplett zu ignorieren.

Welche Vitaminmängel wurden festgestellt? Wurde dein Vitamin D Spiegel gemessen?

Deine Symptome können von einer Schilddrüsenfehlfunktion kommen. Dazu geht man am besten zum Endokrinologen. Schilddrüse

Weisser Schleim im Stuhl: Candida Albicans - Hefepilz und Erreger der Kandidose

Du hast wahrscheinlich mehrere Lebensmittel-Intoleranzen. Du kannst dich hier infomieren: Symptome, Ursachen von Krankheiten

Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Laura!

Informiere Dich bitte auch über Pilzerkrankungen!

Die von Dir geschilderten Beschwerden können durch Pilzgifte verursacht werden. Passenderweise schreibst Du auch von Gewichtsproblemen und Verdauungsstörungen und Übelkeit, das könnte alles auf Darmpilze passen.

Im Candida-Forum gibt es eine Rubrik mit Erfahrungsberichten, da beschreiben viele Deine Symptome.

Also nicht den Mut verlieren!

Alles Gute und liebe Grüsse
Eva
 
Hallo Laura,

vielleicht schreibst Du nochmal, seit wann Du diesen "eigenartigen Bewusstseinszustand" erlebst, seit wann Du dieses Untergewicht von 15 kg hast, und was zu der Zeit war, als sich Deine allgemeine Stimmung so enorm verschlechterte.

Hier im Forum wird dann oft gefragt, bist Du zu der Zeit umgezogen, oder hast die alte Wohnung renoviert, mit neuen Möbeln, Teppichen, Farben etc. ausgestattet? Gab's davor Zahnbehandlungen, medizinische Behandlungen, Operationen, Medikamente etc.? Oder z.B. auch ein neues Auto, das im Normalfall eine ganze Reihe von chemisch-künstlichen Stoffen ausdünstet?

Was derstreeck zur Psyche sagt, würde ich persönlich so nicht mehr ganz unterschreiben, denn es könnte durchaus ein Zusammenspiel von psychischen und körperlichen Ursachen sein. Was die Lösung sicher nicht unbedingt leichter macht, bzw. die Frage, was bedingt und verursacht was. Denn eine in irgendeiner Weise belastete, gestresste Psyche beeinflusst natürlich auch den Körper, körperliche Funktionen. Bewusst oder unbewusst.

In zwei Monaten willst Du wieder fit sein?!

Für all die körperlichen Einflüsse, die schon angesprochen wurden, wäre vielleicht ein sogenannter Umwelt-Mediziner nicht verkehrt, der sich bestenfalls auch mit Naturheilkunde auskennt, und auch mit sogenannter Orthomolekularer Medizin, bei der Vitamine, Mineralstoffe, Mikro-Nährstoffe etc. (z.T. hochdosiert) eingesetzt werden. Der auch z.B. dabei die Schilddrüse und noch andere Möglichkeiten mit einbezieht.
Sonst läufst Du je nachdem von Arzt zu Arzt.

Ich hatte mit 19 dieses Gefühl, verrückt zu werden, da war ich schon in einem Studium, und konnte nicht mehr lernen, arbeiten, nicht mehr richtig denken, und mich auf nichts mehr konzentrieren - mein Leben ist zusammen gebrochen.
Ich bin dann irgendwann von Arzt zu Arzt gelaufen, wie so manche(r) hier . . .

.​
Liebe Grüße
und alles Gute auch von mir

Gerd
 
Hallo wolvesrain,

Psychische Ursachen dürfen durchaus berücksichtigt werden jedoch scheint dein Arzt weitere körperliche Ursachen komplett zu ignorieren.

Genau der Gedanke geht mir auch durch den Kopf, mir scheint es wirklich so, als würde man mich nicht wirklich ernst nehmen, obwohl mein Hausarzt wirklich sehr kompetent in seinem Beruf ist und ich bisher noch nie Probleme hatte.
Das mit den Lebensmittelintoleranzen kam ihm allerdings auch in den Sinn, habe eine Überweisung für die Gastroenterologie bekommen, Verdacht auf Lactoseintoleranz.

Diesen Bewusstseinszustand habe ich nun ca seit Oktober, ist ja zum Glück nicht permanent da aber kommt fast täglich in Schüben. War in der Tat eine sehr schwere Phase, der Lebensgefährte meiner Mutter (mit dem ich ohnehin oft im Argen lag) ist nach jahrelanger Krebserkrankung gestorben, finanzielle Probleme usw... Zu mir wurde gesagt, dass ich unter Panikattacken leide, als ich im September in Spanien war hatte ich sowas zum ersten Mal, plötzliche Übelkeit, Schwindel, schwarz vor Augen - kann mir aber genau so gut vorstellen, dass das einfach durch die Hitze, zu wenig Wasser etc kam. So eine richtige Attacke hatte ich seit dem nämlich nicht mehr, nur überfällt mich ab und zu eine ziemliche Angst umkippen zu können, mich übergeben zu müssen oÄ ....

An eine Schilddrüsenfehlfunktion habe ich auch schon gedacht, dies bezüglich wurde mir gestern noch einmal Blut abgenommen und am Freitag soll ich zum Ultraschall kommen, dann weiß ich da schon mal mehr. Ich weiß grade wirklich nicht ob es mir lieber wäre, dass man nichts feststellt oder dass ich endlich weiß was mir fehlt :idee:

Zum Thema Candida Albicans habe ich vor kurzem auch einiges gelesen, hab das zufällig in einem Buch gegen Angst und Depressionen :)confused:) entdeckt, anscheinend wird das ja sehr oft fehldiagnostiziert. Stimmt es, dass es keinen eindeutigen Test für eine Pilzerkrankung gibt? Und kann man sich deswegen auch selbst behandeln? Denn ich fürchte, dass mein HA auch damit nicht ganz so, naja bewandert ist, werde ihn wahrscheinlich selbst auf den Verdacht hinweisen müssen. Aber mir ist mittlerweile wirklich ALLES recht, was mir irgendwie helfen könnte ....
 
Gab's davor Zahnbehandlungen, medizinische Behandlungen, Operationen, Medikamente etc.?

Also Operationen hatte ich noch nie, was allerdings auffällig war - ich hatte innerhalb von zwei Jahren mehrere Mandelentzündungen. Wurden jedes Mal mit Antibiotika behandelt, ein mal war es sogar so schlimm, dass es mir gespritzt wurde. Daraufhin bin ich erstmal zusammengeklappt. Seit dem, ist jetzt ca 3 Jahre her, hatte ich aber meines Wissens nach keine erneute Mandelentzündung mehr.
 
An einer anderen Stelle https://www.symptome.ch/threads/hilflos-verwirrt-viele-probleme-vermutungen.115132/#post-970924 hatte ich vor kurzem geschrieben:

Hört sich vielleicht simpel an, aber ich würde z.B. mal versuchen, mehrere Tage, mindestens 2, 3 Tage möglichst nur frisches (Bio?) Obst und Gemüse zu essen, als Salat oder auch (möglichst kurz) gekocht, vielleicht auch als sogenannte Smoothies, eben durchgemixt, viel Grünes, viel Rohes - wenn Du das verträgst - dazu viel klares, reines Wasser trinken, oder auch Kräuter-Tees, ich denke mal keinen schwarzen Tee . . .

Mir haben solche Mini-Kuren manchmal schon nach nur einem Tag Besserung oder spürbare "Entlastung" gebracht, weil - auch vermutlich - dem Körper mehr gesunde Wirkstoffe zur Verfügung gestellt werden, dabei weniger Zusatz- oder Schadstoffe (Bio-Qualität bzw. selbst zubereitet), mehr Flüssigkeit zum Ausscheiden von möglichen schädlichen Stoffen usw.

Bei mir war dann immer wichtig, möglichst keine Milchprodukte, und weniger konzentrierte Kohlehydrate zu essen, also möglichst kein Brot, keine Süßigkeiten usw.

Also alle Lebensmittel inklusive Wasser in möglichst hoher Qualität, auch Öle und Fette natürlich.

Es ist vielleicht einen Versuch wert, wie Du, Dein Körper, Dein Stoffwechsel inklusive Verdauung darauf reagieren.

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Wolfsregen,

(ein furchterregender Name, den Du gewählt hast) -

was Du berichtest, ist tatsächlich nicht selten. Hat sogar einen schwer verständlichen, irreführenden Namen, der aber nirgends hinführt. Gewiß nicht der Beginn einer Psychose. Auch nicht mittels Psychologie anzugehen. (Abgesehen davon, daß Psychos häufig noch weniger wissen als Ärzte, die immerhin jahrelang auf echten Krankenstationen gearbeitet haben.)

Ich hatte ähnliche Zustände zwischen 16 und 19 Jahren. Gut die drei Jahre vorm Abitur. Nichts zu finden; ich galt als Hypochonder. War also "selber schuld". Die Erscheinungen waren eingetreten ein paar Wochen nach unserem Umzug in ein sehr schönes Haus. In den Ferien war ich meistens auf irgendwelchen Touren - da war's o.k. Niemand kam auf die Idee, daß ein starker MW-Sender mit direktem Sichtkontakt in 3 km Entfernung eine Rolle gespielt haben könnte. (Nach dem Abi zog ich weg - keine Symptome mehr.) Auch hier scheint ja niemand auf diese Idee zu kommen. Ich persönlich würde an Deiner Stelle erstmal alle "Strahler" aus der eigenen Wohnung rauswerfen (DECT-Telefone, WLAN, sog. Energiesparlampen); Handybenutzung nur in Notfällen. Falls Deine Nachbarn "strahlen" - Wände schützen sehr wenig -, falls Du Sendemasten in der Nähe hast oder Heizkostenzähler funken, würde ich mich probeweise abschirmen; das geht- provisorisch - einfach und billig. (Näheres auf Wunsch per PN.)

Möglich, daß Du gar nicht elektrosensitiv bist. Das kann man am besten durch Probieren herausfinden. Es ist - wie auch alles Folgende - kein quasi-ärztlicher Rat sondern jeweils eine Forschungsmöglichkeit.

Wieviele Amalgamfüllungen hast / hattest Du denn im Durchschnitt wie lange im Mund? Schwermetallbelastung ist ein häufiger Auslösefaktor sehr unterschiedlicher Symptome; sie und E-Smog können einander gegenseitig in ihren Wirkungen steigern. Zum Glück kann man dagegen was machen. (Amalgam ist auch vielfach Ursache verschiedener Unverträglichkeiten,)

Wie ernährst Du Dich? Viele Bekannte und ich haben gute Erfahrungen gemacht mit - noch ein mögliches Experiment für Dich - sog. "Grünbetonter Rohkost", genauer: durch Weglassung der Kohlenhydrate (Getreide - außer Getreidekeimen -, alle (!) Zucker, Obst außer lokalen Beeren). Stattdessen viel Fette (Butter, Cocos-, Oliven- und Leinsamen-Öl, dazu Krill- oder hochgereinigtes Fisch-Öl.) Seeehr viel Gemüse, v.a. Blatt-, etwas weniger Wurzelgemüse, auch Salate (v.a. bittere). Sehr wenig Obst - das ist fast alles auf "schön" und "süß" gezüchtet. (Fruchtzucker - auch z.B. in Maissirup - gilt als schädlich.) Wildkräuter, Baumknospen und Gras nach Jahreszeit. Viel Fermentiertes (Sauerkraut, Miso.) Eiweiß auch aus kleinem (!) Seefisch, Eidotter und - falls verträglich - Rohmilchjoghurt. Alles schön gemixt - höchstens ausnahmsweise etwas gedünstet. (Durch Erhitzen - schon ab 44°C geht ein großer Teil von Aminosäuren, Vitaminen, Enzymen usw. irreparabel kaputt. Bei Appetitlosigkeit ein wenig Wermut-Tee vor dem Essen.) Das alles natürlich nicht auf meinem Mist gewachsen - die Quellen anderswo hier im Forum. Und vielen hat's geholfen. Die Grundidee: Orientierung an der Nahrung unserer Vorfahren. In der - wenn man sie auf 1 Tag projiziert - Kochen, Braten und Ackerbau erst in den wenigsten letzten Minuten aufkamen, weswegen wir daran nicht angepaßt sind.

Umstellung dauert gut 2 Wochen; Unverträglichkeit ist - sagen meine Experten - meistens auf Fehler zurückzuführen (v.a. auf Mischung mit Obst).

Bei derartiger Ernährung erübrigen sich die Fragen nach Fruchtzucker-, Gluten- (und evtl. auch Milchzucker-) Unverträglichkeit. Weil Du die nicht mehr zu Dir nimmst.

Uneingeschränkt würde ich auf Grund meiner Erfahrungen die Supplementierung von Vit. D (hochdosiert) und aller B-Vitamine befürworten. Gelegentlich würde ich Ferritin (Eisenspeicherprotein) kontrollieren lassen und ggf. Eisen substituieren.

Antibiotika würde ich nur bei schweren Gefahren nehmen (z.B. bei großen OPs). Stattdessen - nach den Empfehlungen eines bedeutenden Umweltmediziners - hohe Spiegel von Vit.D, bestimmte Spurenelemente (Zink, Selen), Vit.C hochdosiert usw. Ferner Verzicht auf Milcheiweiß.

Wichtig ist auch nach der Erfahrung vieler, anaerobes Ausdauertraining jeden 2. Tag. Im Rahmen Deiner Fähigkeiten. Wenigstens 20 Minuten und etwas Schwitzen, das könnte gut sein. (Es wirkt u.a. antidepressiv.) Und, nicht zuletzt, Kontakt mit Menschen, zu denen Du Dich hingezogen fühlst.

Ich vermute, daß Du bis März vielleicht noch nicht ganz im Vollbesitz Deiner Kräfte sein wirst, aber doch arbeitsfähig und arbeitslustig. Wünsche ich Dir.

Nach E-Smog, Amalgam und Ernährung würde ich "normale" Ärzte nicht fragen. Sie wissen davon nichts - oder wollen / dürfen nichts wissen. Auf die Dauer brauchst Du vielleicht einen kompetenten Umweltmediziner. Auch die gibt es - vereinzelt. Hinweise ggf. per PN.

Liebe Grüße,
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben