hi Shelley! :wave: Puh, schon wieder sooo viel - wie soll ich denn da hinterher
kommen?
Also erstmal die früheren Passagen:
SHELLEY:
>über andere menschen dinge zu verbreiten macht man vorsätzlich.
schreibe ich über jemanden: "ich finde ihn nett", so mache ich das in vollem wissen und mit vollem bewusst-sein.
ich mache es mit einem vorsatz.<
BiMi:
Wenn du schreibst, du fändest jemanden nett, ist es etwas, dass deine ganz persönliche Meinung widerspiegelt.
Also sagt das u.U. mehr über dich aus, als über ihn.
Andere finden ihn vielleicht überhaupt nicht nett.
Vielleicht ist er auch gar nicht 'nett'.
Oder nur zu dir.
Es ist also eine Aussage, die im gesamten Kontext der Begriffsklärung 'Lüge' keine Bedeutung hat, denn
es gibt hier kein wahr oder unwahr.
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SHELLEY:
>...zweiteres jedoch ist eine unterstellung, von der man nicht weiss, ob sie wah oder falsch ist.
ist sie falsch, so haben wir oben gesehen, dass dieser jemand lügt.
übrigens machst du genau das selbe mit mir.
du schreibst:
"Du, Shelley, bist viel mehr im Kontakt mit anderen Menschen, als ich.
Zumindest übers Internet."
wer bitte sagt, dass dies der tatsachen entspricht?
bist du dir sicher, dass das stimmt?
und woher bitte willst du das wissen?<
BiMi:
Du hast recht, wenn du schreibst, es sei nur eine Vermutung.
Der Eindruck entstand bei mir, weil du mit einigen Menschen schon über lange Jahre Kontakt zu halten scheinst.
(Was ich sehr schön finde oder 'fände' - wenn es denn so ist und ich mich nicht täusche...)
Es ist also eine Vermutung.
Aber ist ist ganz gewiß keine Lüge, denn eine Lüge verlangt (um eine solche zu sein), dass derjenige, der etwas
schreibt, dies mit einer Absicht tut, entweder der, sich selbst dadurch einen Vorteil zu verschaffen
oder
den anderen dadurch herabzusetzen.
Beides trifft hier nicht zu.
Niemanden interessiert es, ob nun BiMi oder Shelley mehr Kontakte zu anderen Menschen unterhalten,
ob übers Internet oder im wahren Leben und auch du oder ich fühlen uns nicht besser, wenn sich das eine oder andere
als wahr oder falsch erweisen sollte.
(Ich füge dir die Wikipedia Begriffserläuterung von 'Lüge' bei. Es ist viel und ich will dich nicht damit 'fluten' - aber schau
bitte bei Gelegenheit mal hinein.)
Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender (Lügner) weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, und die mit der Absicht geäußert wird, dass der oder die Empfänger sie trotzdem glauben.[1] Dies geschieht meist, um einen Vorteil zu erlangen oder um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken und so Kritik oder Strafe zu entgehen. Von ‚Unwahrheit‘ spricht man, wenn die Aussage tatsächlich auch nicht korrekt ist, der sich Äußernde das aber nicht weiß und es nur fälschlich angenommen hat. Gelogen wird auch aus Höflichkeit, aus Scham, aus Angst, Furcht, Unsicherheit oder Not (‚Notlüge‘), um die Pläne des Gegenübers zu vereiteln oder zum Schutz der eigenen Person, anderer Personen oder Interessen (z. B. Privatsphäre, Intimsphäre, wirtschaftliche Interessen).
Von einer Lüge spricht man nur dort, wo ein ernsthafter Verstoß gegen die Sitten gesehen wird. Soll ein persönliches Verständnis für eine bewusste Falschaussage geäußert werden, verwendet man umgangssprachliche Ausdrücke wie Geschwindel (Verb: schwindeln) oder Flunkerei (Verb: flunkern), so z. B. in Zusammenhang mit einem Scherz, bei emotionaler Überforderung, wenn ein Sachverhalt nur etwas beschönigt wird (Euphemismus) oder wenn die ausgedrückte Unwahrheit unmittelbar wieder zurückgenommen wurde.
Das umgangssprachliche Wort Schwindel hingegen bezeichnet entweder eine wiederum ernsthaftere Täuschungshandlung in Kombination mit einer gemeinen Lüge (z. B. Betrug) oder einen Scherz mit weitreichenden Folgen (z. B. Aprilscherz, Fake).
Die Lüge unterscheidet sich von der Täuschung dahingehend, dass eine Täuschung ohne das Mittel Falschaussage verübt werden kann. Zum Beispiel täuscht man, wenn man vorgibt zu schlafen, um andere zu belauschen. Wenn man dann gefragt wird und sagt, man habe geschlafen, ist das eine Lüge. In der Werbung, im Verkaufsgespräch und in der politischen Propaganda wird oft mit Lügen und Täuschungen gearbeitet.
Die Lüge ist auf Sprache angewiesen: Lügen können in jeder Form geäußert werden, in der mit Sprache kommuniziert werden kann, zum Beispiel als Text in einer Zeitung oder in Gebärdensprache.
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SHELLEY:
>gerade du, welche immer so viele private nachrichten zu schrieben scheinst?
(du erwähnst öfters, dass du mit privaten nachrichten viel zu tun hast oder so in der art - ich weiss deine worte nicht mehr auswendig im kopf und kann sie nicht suchen gehen - und wenn ich schaue, was du im forum gerade machst, so heisst es oft, dass du in deinem postfach bist. - das sind von mir festgestellte tatsachen, wie ich sie wahrnehme. also keine lüge über dich.)<
BiMi:
Ja, ich schreibe oft PN und wenn du das überprüfst, findest du es bestätigt.
Es ist also Tatsache und wahr.
Aber:
Auch, wenn ich behaupten würde, viele PN zu schreiben und du dann nachschaust, was ich gerade treibe und dir wird dann angezeigt:
'sie schaut sich gerade die Rubrik: "Lieblings-lovesongs" oder "Zeigt her, eure Haustiere" an'
und das machst du dann vielleicht 10 x und immer mache ich irgendwas anderes, nur keine PN schreiben, dann hieße das trotzdem
nicht, dass ich lüge, denn es könnte sein, dass ich immer gerade dann eine PN geschrieben habe, wenn du grad mal nicht geschaut
hast, was ich treibe (was aber selten der Fall zu sein scheint) oder dass ich nur das Gefühl habe, so verdammt viele PN zu schreiben,
weil es mich vielleicht anstrengt...
Verstehst du, was ich meine?
Es wäre dann für mich 'gefühlt' viel - aber was für mich viel ist, kann für dich wenig sein.
Die Verwendung des Wortes 'Lüge' wäre unangemessen.
Weil es mehr so ist, wie mit dem Johnny Depp.
Ich kann ihn hübsch finden, du aber noch lange nicht.
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SHELLEY:
>schau:
jetzt kommt da irgend jemand fremdes und liest: shelley hat viel mehr kontakt mit anderen menschen als bimi.
wenn dies aber nicht der tatsachen entspricht, so denkt der leser trotzem, dass es eine tatsache ist.
er nimmt also eine lüge für wahr.<
BiMi:
Schau:
Die meisten Menschen haben eine andere Art zu denken und zu empfinden als wir.
Sie legen nicht jedes Wort auf die 'Goldwage', um ihm sein ganz eigenes Gewicht zuzuweisen.
Sie lesen etwas und dann vergessen sie es sofort wieder oder sie gehören zu denen, die sich Gedanken machen
oder die vielleicht in besonderes Interesse an Shelley haben, dann haben sie aber sicher auch anderes gelesen
und schon ihre eigene Meinung zum Thema.
Am wahrscheinlichsten ist, dass es ihnen völlig gleichgültig ist, wer von uns beiden mehr Kontakte zu anderen
Menschen unterhält und sie es 'überlesen'.
Wenn sie aber zu denen gehören, die Shelley schon lange kennen, werden sie eher denken: Na, da irrt BiMi aber -
die hat ja keine Ahnung!
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SHELLEY:
>findest du das toll, wenn andere menschen wegen deiner unachtsamkeit unwahrheiten von dritten als wahrheit annehmen?
ich finde das nicht toll!
ich würde nie schreiben: "bimi hat eine grüne nase."
weil dann liest das jemand und denkt: "oh! die bimi hat ne grüne nase."
dann erzählt er es weiter und am ende denken alle, dass die bimi eine grüne nase hat, was eine lüge ist.
so funktioniert rufmord.<
BiMi:
Also das wäre kein Rufmord. (Wenn nichts schlimmeres über mich im Umlauf ist, würde ich mich sehr freuen)
Aber ich verstehe, was du meinst: Du versuchst mir das Prinzip von Rufmord nahe zu bringen - an einem ungeeigneten
Beispiel. Denn, wer das liest, würde vermutlich nicht denken, dass ich immer eine grüne Nase habe, sondern nur, dass du einen
Moment schilderst, in dem ich eine grüne Nase hatte.
Er würde denken: 'och, da hat sich die BiMi wahrscheinlich ein wenig Farbe angeschmiert - ist ja lustig!'
während du vermutest, er würde nun für alle Zeiten davon ausgehen, dass es sich bei BiMi um ein grün-nasiges Monster handelt!
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SHELLEY:
>warum sollte asperger-syndrom eine krankheit sein?
was willst du am asperger-syndrom behandeln?
und ja: man kann verhaltensweisen lernen. ich denke, das muss nicht eine verstümmelung im psychischen bereich sein, wenn es geschickt gemacht wird.<
BiMi:
Shelley, ich schreibe ja nicht nur für dich. Ich hoffe ja mitunter, dass ganz normale, nicht aspergerische Leute hier reinschauen und sich
manches, was wir hier diskutieren, zu Herzen nehmen.
Dass sie sich auch die eine oder andere Frage stellen.
Das ist dann so, wie ein Buch schreiben.
Da wende ich mich auch an einen imaginären Leser, der mir die gestellten Fragen aber kaum beantworten wird,
muss er auch nicht - er soll sie sich beantworten.
Was ich glaube, bei dir bemerkt zu haben (und da weise ich jetzt ausdrücklich darauf hin, dass es sich lediglich um eine Vermutung handelt),
dass du sehr wohl in der Lage bist, dich mit anderen Menschen zu identifizieren.
Für mich ganz persönlich, bin ich bereit, dass als Beweis dafür anzuerkennen, dass du nicht gefühllos bist.
(Was ja Autisten mitunter nachgesagt wird)
Ich bringe jetzt ein Beispiel, weil ich hoffe, dass es auch dir zur Veranschaulichung dient und weil du es nachprüfen kannst
(im Alzheimer/Demenz-Kapitel)...
Da hast du dich ganz sensibel in die alte Frau 'eingefühlt' und hast festgestellt, dass du auch nicht in dem Heim leben möchtest.
Aber den Film fandest du nicht gut.
Und es schien mir (das ist wieder nur eine Vermutung - wenn es anders ist, wirst du es hoffentlich mitteilen, denn ich möchte nicht,
dass ich hier ein Bild von dir entwerfe, das nicht den Tatsachen entspricht und das du deshalb als 'Rufmord' ansiehst)...
Es schien mir also, als wärest du damit überfordert, dich nun auch noch in die Motive der Filmemacher einzudenken, nachdem du
soviel Gefühl für die Lage der alten Frau investiert hattest.
Während ich dann die gleichen lauten und sehr störenden Hintergrundgeräusche höre, denke ich nicht, wie du es beschrieben
hast, das hätten die aber ausblenden müssen, sondern: 'Oh, wie klug vom Tontechniker, dass er diese ganzen Geräusche nicht ausfiltert.
Damit zeigt er uns, wie verwirrend diese ganzen Informationen (akustisch, visuell, haptisch), die unablässig auf sie einstürmen,
für die alte Frau sind.
Sie kann sie nicht verarbeiten.
Die stürmen ständig von allen Seiten auf sie ein und dann wird sie aggressiv und sagt: "Gehen Sie. Gehen Sie doch endlich."
Nicht, weil sie böse ist, sondern nur, weil sie versucht, sich selbst zu schützen.
Denn das Filmteam macht nicht nur einen Film über eine alte vergessliche Frau, vielleicht sogar mit der Absicht 'Rufmord' zu betreiben.
Es macht einen Film über Menschen mit Alzheimer, am Beispiel einer Alzheimerpatientin.
Mit der Absicht, vielen zu helfen.
Frauen (und Männern) die so sind wie die alte Frau.
Den Angehörigen, die nämlich oft das Gefühl haben, der Alzheimerpatient will ihnen bewußt weh tun.
Und nicht zuletzt, all denen, die als Ärzte und Pfleger mit Alzheimer-Menschen zu tun haben.
Ich hatte das Gefühl (und damit will ich dich weder kränken, noch beleidigen und ich kann mich auch täuschen), dass du die
Komplexität des Ganzen nicht erfassen konntest.
Ich glaube, das kann man lernen.
Aber ich weiß es nicht und ich will nicht, dass du jetzt denkst, ich denke, du könntest es lernen und willst es nur nicht...
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SHELLEY zitiert BiMi:
>ich habe unterschieden zwischen 'normalo' und 'asperger' und zwischen 'normales genie' und 'asperger genie'.
ich finde sehr wohl, dass nicht-asperger-leute genie's sein können.
so gesehen ist das kein widerspruch in sich.
ich habe nicht ein mass von 'normal' bis 'genie' aufgestellt.<
BiMi:
Weiß ich doch. Mir ist klar, was du meinst. Aber solche Unterscheidungen stelle ich auch auf, weil ich hoffe, dass sich andere Menschen darüber Gedanken machen.
Wenn wir davon ausgehen, dass Autisten oder Depressive oder Schizophrene oder Alzheimer-Demente diskriminiert werden, weil sie eben 'irgendwie anders' und nicht normal sind und ein 'richtiger' Mensch normal zu sein hat - dann
müssen wir alle uns immer wieder vor Augen halten, dass der Welt viel verloren ginge, wenn es nur normale Menschen gäbe.
Und so gesehen, finde ich es ganz interessant, diese ganzen Listen und Tabellen zu betrachten, weil man ja dann
versucht, irgendwelche Anhaltspunkte für 'irgendwie anders' zu finden.
So, wie ich es auch ganz amüsant finde, wenn Leute, die mich gut kennen, sagen: "Also, wenn du ein Aspi bist, bin ich
auch einer."
Das zeigt mir, dass sie zumindest phasenweise in der Lage sind, sich mit mir, meinen Wünschen, Hoffnungen und Zielen
zu identifizieren und mich nicht nur über 'höchst ungesellig, hasst Feiern und hat nicht mal ein Telefon' definieren.
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SHELLEY zu BiMis Bsp. der Gameboy spielenden Kids:
>findest du genanntes beispiel ein argument, dass diese kinder autistisches verhalten zeigen, oder autisten sind?
ich meine: als ich in der grundschule war, da haben sich auch viele kinder bei einem zu hause getroffen und game-boy statt zusammen gespielt.
es war kein einziger autist dabei und ich meine; also so game-boy wirklich zusammen spielen ist halt nicht einfach.
da spielt man und danach unterhält man sich darüber.<
BiMi:
Ich finde natürlich nicht, dass diese Kinder Autisten sind. Ich finde noch nicht einmal, dass das allein autistisches Verhalten sein könnte.
(Das ginge ja schon wieder fast in die 'Rufmord'-Richtung!)
Was ich finde, ist lediglich, dass man dieses Verhalten schon fast als tendenziell autistisch ansehen könnte und sich diese Tendenz
(was allein zu machen) verstärken kann, bis manche Kids dann nur noch vor dem Computer sitzen und Phantasie-Rollenspiele spielen.
Und das könnte man dann ganz sicher als autistischen Verhaltenszug (einen, von mehreren) definieren.
Es hat mal in Italien einen Fall gegeben, wo ein Junge, der mehrere Tage lang in einer virtuellen Welt abgetaucht war (ohne Schlaf etc.)
auf die Strasse stürmte und Menschen mit einem Samurai-Schwert niedermetzelte.
Und das könnte dann wieder andere dazu verführen, darüber zu spekulieren, ob er ein Autist war, weil die ja generell zu Gewalttätigkeit
neigen und das, in Kombination mit der uns gern nachgesagten Gefühllosigkeit, solche Effekte zeigen kann.
Aber ich glaube, dass er einfach ein ganz normaler Junge war, der durch die Umwelt in der er sich gerade befand, 'kaputt' oder verrückt gemacht wurde. Und sicher, das hat er selbst verschuldet, aber er war nur ein Junge, der vielleicht noch nicht abschätzen konnte, was passieren kann.
Und deshalb denke ich, dass Fernsehen, aber mehr noch Computer, dazu beitragen, dass Menschen in gewisser Weise tatsächlich
autistischer werden.
Du beschriebst in deinem Game-Boy Beispiel, dass die Kinder sich zusammensetzten, um nach dem Spiel darüber zu reden und auch in der
Anfangszeit des Fernsehens war es wohl so, dass sich Menschen in der Wohnung des einzigen Nachbarn, der schon einen Fernseher hatte,
trafen.
Die sahen sich dann einen Film oder ein Fußballspiel gemeinsam an und sprachen darüber - das finde ich irgendwie heimelig.
Also, ja - ich glaube schon, dass heutzutage immer mehr Menschen Sachen für sich allein machen und weniger gemeinsam.
Und dass dadurch mehr und mehr autistische Verhaltensweisen gefördert werden.
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SHELLEY:
>ich sage oder schreibe ja nicht, dass niemand von solchen listen autistisch ist.
ich finde nur, dass ich es nicht in ordnung finde, wenn nun plötzlich alle speziellen leute den 'stempel' asperger-syndrom bekommen.
ich finde auch, dass man solche listen kritisch betrachten muss.<
BiMi:
Ganz genau! Das schreibe ich ja auch immer wieder, dass es amüsant ist,
sich solche Fragen zu stellen. Auch als 'Normaler': Ich empfinde ja so aspergerisch - bin ich Einer? Und wenn ich keiner bin, sind dann die Aspis
-im Umkehrschluß - vieleicht doch normaler als ich denke?:idee:
SHELLEY:
>gerade auch bei einem schauspieler.
vor allem, wenn man bedenkt, dass ein sehr grosser teil von asperger-betroffenen sozialphobie haben und es eigentlich eher zu den typischen merkmalen gehört, dass asperger-leute immer eher ein wenig einzelgänger sind.
es ist etwas anderes, wenn ein autist in einem orchester seinen part spielt und ihm die menschen, welche die anderen instrumente spielen fremd sind, als wenn jemand schauspielert, bei welchem beruf eine interaktion zwischen menschen sehr wichtig ist.
du schreibst ja selbst von dir, dass du mühe mit menschenmassen hast.
wie würdest du das an einem set schaffen, mit diesen vielen schauspielern, mit denen du sprechen musst, dann der regisseur, das camera-team und vor denen solltest du dich auch noch bewegen, ohne dich zu schämen und frei sprechen?
es ist etwas anderes, wenn du vor einer menschenmasse stehst und voller elan von deinen spezialinteressen sprichst und vielleicht schon fragen aus dem puplikum bekommst, welche du beantworten kannst, weil es um das fach und nicht wirklich um dich geht.<
BiMi:
Ja Shelley, es gibt sicher typisch aspergerische Merkmale und solche, die dies nicht sind.
Mir gefiele es aber zu wissen, dass es Asperger gibt, denen es vielleicht genauso große Probleme bereitet wie mir, mit Menschenmassen
umzugehen und die
trotzdem als Schauspieler arbeiten. Ich wäre dann ganz stolz auf die - so in der Art, wie schwarze Menschen stolz sind, wenn es 'einer von ihnen' geschafft hat
Es würde mir irgendwie Mut machen. Es würde mich freuen, wenn andere Aspis Dinge tun können, die ich vielleicht nicht tun kann und ich würde
denken, vielleicht -nur vielleicht - könnte ich das ja auch...
Das würde mir irgendwie Mut machen...
anderen vielleicht auch...
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SHELLEY:
>doch ich bin ein sehr kritischer mensch - das muss an meinem sternzeichen liegen.<
BiMi:
Ich wollte, in der mir eigenen, unterstellenden Art schon fragen: 'Du bist Jungfrau, stimmts?'
- die gelten als kritisch und analytisch und solche Dinge.
Aber vielleicht bist du auch Waage und sagst dann: 'Typisch die BiMi. Denkt immer, sie weiß alles und dabei weiß sie überhaupt nichts - die olle Rufmörderin, die! 
War ein Scherz, war nur ein Scherz!
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SHELLEY zitiert BiMi:
>Zitat von BiMi
Ich versteh nicht, wie mich jemand als Freundin bezeichnen kann und nach Jahrzehnten immer noch nicht versteht /oder akzeptiert, dass ich echt Probleme mit Geburtags- oder anderen Feiern habe, wenn viele Menschen da sind.
Es macht mich fertig!
Ich kann die Informationsflut nicht verarbeiten.
Das war so ein Punkt, wo ich dachte, eine Diagnose, also was schriftliches (mit Stempel und Unterschrift) könnte mir helfen.<
ich denke, freunde, welche eine diagnose brauchen, um eine freundin zu verstehen oder zu akzeptieren sind eh keine freunde.
das ist halt einfach meine einstellung zu der sache.
ich habe auch eine sehr kranke freundin, welche keine diagnose hat.
ich akzeptiere, dass sie mich halt eben nicht oft besuchen kann, weil sie meine freundin ist. diagnose hin oder her. bei einer freundin ist unwichtig, was auf irgendwelchen papieren steht. eine freundin hat man von herzen gerne und nicht vom kopf her.
BiMi:
Der letzte Satz, okay, den unterstreich ich voll und ganz.
Und wahrscheinlich ist es sogar so, dass eine Diagnose sogar das Gegenteil
bewirkt.
Weil sich dann die 'Freunde' nämlich sagen: Das arme Schwein ist krank, sonst wär ich ja schon lange nicht mehr mit ihr befreundet, nur deshalb nehm ich halt Rücksicht...
Und das will sicher keiner von uns.
Aber ich fänd es halt schön, wenn sie (nachdem ich mit ner Diagnose gewedelt hätte) sich mit dem Thema beschäftigt hätten.
So sieht es für sie immer so aus, als wäre ich aus purer Gemeinheit ungesellig - so als wollte ich ihnen den Tag versauen. 'Sie könnte ja kommen, wenn sie wollte, sie willnur nicht. Ich bin ihr nicht wichtig. Sie sitzt lieber zu Hause und liest ein Buch - wahrscheinlich bin ich ihr nicht belesen genug...
und und und.
Auch du Shelley weißt, dass du dich in bestimmte Dinge besser einfühlen kannst, als in andere. Weil du nämlich weißt, wie es ist, wenn man nicht alles so machen kann, wie man es vielleicht möchte. Und wenn das anders wäre, würde es dir vielleicht auch sehr schwer fallen, dich in diese Freundin uns ihr
Handicap einzufühlen...
:wave: BiMi