AKT - Asperger-Kultur-Teil

gegen atomkraftwerke
 

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atomkraft ist nicht beherrschbar
 

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'Wenn die Seele Trauer trägt'

Vox thematisiert im Spiegel-TV-Format das Thema Depressionen

Vorgestellt werden Prominente (Danke!) und Menschen wie du und ich. Zu den Prominenten gehören der Sänger von Pur, der Gitarrist von Rammstein, Sven Hannawald, Gunter Gabriel, Robert Enke.
Zu den Normalos (wer ist das schon?) zählen zwei junge Mädchen.
Eine, deren Magersucht therapiert wird, eine, die sich 'ritzt' und lernen soll, sich selbst zu akzeptieren.

Letztere wird gerade zur Krisensitzung gebeten. Der Psychologe erläutert ihr, sie müsse jetzt 'zur nächsten Therapiestufe' übergehen.
Sie solle auf die Straße gehen. Sie fühlt sich nicht dazu bereit. Er sagt: "Wenn es nur um die Absicherung geht. Einen geschützten Raum, den kannst du überall haben. Hier geht es anders zu. Das Programm erfordert einen nächsten Schritt."
Ich frage mich: Das Programm, oder das Mädchen? Sie sieht nicht so aus, als empfände sie diese Bereitschaft auch.
Die Hände des Psychologen zittern leicht. Vielleicht hat er Probleme mit der auf ihn gerichteten Kamera. Vielleicht hat er auch Probleme mit Alkohol. Während er spricht, flehe ich in Gedanken: 'Tu etwas. Ich möchte sehen, ob du einen Intentionstremor hast.'
Er könnte auch an Parkinson leiden.
Der Betreuer nimmt das Wort. Während er mit dem Mädchen spricht, sind seine Arme vor der Brust verschränkt. Hat ihm nie jemand gesagt, wie wichtig Körpersprache ist? Diese Haltung symbolisiert Ablehnung. Davon hat das Mädchen genug.

Später wird dieses Mädchen nochmals gezeigt, als sie - wieder einmal - gescheitert ist. Sie schluckte eine Rasierklinge.
Die Psychologin der Einrichtung meint: "Sie wollte sich und sie wollte auch uns bestrafen. Das alte Thema - warum habt ihr mich allein gelassen?"
Das frage ich mich auch: Warum habt ihr sie allein gelassen?

Das zweite Mädchen ist sehr schön, in einem elfenhaften, ätherischen Sinne. Sie findet sich dick.Sie hungert. Sie bestraft sich für, ihrer Meinung
nach, mangelhafte Leistung. Manches kommt mir bekannt vor. Zum Beispiel dann, wenn sie nach dem Essen stehen bleibt, ca. eine Stunde lang.
Sie will sich nicht hinlegen. Mir ging es gewöhnlich nicht um den Kalorienverbrauch, aber wenn ich mich hinlegte, hatte ich mindestens ein Buch unterm Arm. Meist mehr. Ich lernte und las in Komplexen. Meist einen Roman und zwei oder drei Fachbücher, die die Thematik des ersten Buches auf wissenschaftlicher Ebene vertieften. Ich bin von 'Effizienz' geradezu besessen. Leistungsdruck und -orientiertheit gehören zum Krankheitsbild dazu.
Ich hatte eine Entschuldigung fürs hungern. Ich modelte. Nicht in der Oberliga, aber immerhin. Wenn man damit Geld verdient, sieht es jeder ein,
dass man hungert. Grundsätzlich geht es mir während der Nahrungskarenz besser. Der Krebs läßt nicht viel zu, was gegessen werden könnte.
Zumindest dann nicht, wenn es bezahlbar sein soll. Auch dann nicht, wenn ich in meinem unmittelbaren Wohnumfeld einkaufen möchte.
Wasser gibt es nur in Plastikflaschen. Obstsäfte auch. Unbegreiflicherweise sind es gerade minderwertige Nektare, die ich in Glasflaschen erhalte. Merkwürdig.

Das annorektische Mädchen soll lernen, zu und in einer bestimmten Zeit zu essen. Sie verspätet sich. Der Teller steht noch da. In Plastikfolie eingewickelt. Weichmacher. Weichmacher verändern die Körperchemie. Weichmacher produzieren Krebs. Menschen mit psychischen Problemen sollten besonders auf die Ernährung achten.
Warum tun die das? Ist es schlicht Nichtwissen oder einfach Ignoranz. Ist diesen Menschen nicht klar, wie instabil unser seelisches Gleichgewicht ist und wie abhängig das, was wir sind von dem, was wir uns zuführen.

Sven Hannawald spricht über seine Karriere und über ihr Ende. Ein schöner kluger Mann, der fähig ist, seine Situation zu reflektieren.
Er, der Rammstein-Sänger und Robert Enke kommen aus dem Osten. Ist der Osten für Depressionen anfälliger? Man hat mir öfter vorgehalten, ich/wir wäre/n extrem leistungsorientiert.
Als ich nach der Krebsdiagnose zunächst eine Beratungsstelle aufsuche, meint die Psychologin zu mir, nachdem ich ihr meine Sorgen
geschildert habe: "Ich habe den Eindruck, für Sie ist alles wichtiger, als Sie selbst." Ich verstehe das nicht. Schließlich gibt es so vieles in dieser
Situation, was beachtet werden muss, so viel zu regeln, für die anderen, die die bleiben werden. Ich bin nicht wichtig - egal, ob ich lebe oder sterbe...

Meine Depression gilt als 'reaktiv'. Ich reagierte in dieser depressiven Form auf meine Krebserkrankung und die, damit einhergehende
Verstümmelung. Mein Körper ist wichtig. Er war schön. Er war ein Instrument, um mit meiner Umwelt in Kontakt zu treten. Körperliche Nähe ist mir durchaus angenehm. Darauf werde ich den Rest meines Lebens verzichten. Das ist Grund genug um deprimiert zu sein.

Depressionen können jeden treffen. Im Beitrag wird deutlich, dass auch Prominenz, auch Erfolg, auch Können und Talent nicht ausreichen,
um einen Menschen vor Depressionen zu bewahren. Im Gegenteil, gerade Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft scheinen prädisponierend zu sein.

Von Marilyn Monroe ist die Aussage überliefert "Ich wünschte, ich wäre tot." Sie litt Zeit ihres Lebens darunter, nicht genügend geliebt zu werden. Viele Schauspieler/innen kennen das. Sie geben alles - auf der Leinwand. Sie werden hochgelobt und mit Zuwendung überhäuft, denn sie müssen funktionieren. Sie sind Geldmaschinen - Romy Schneider, wie der kleine Knut (dem ja auch schon Depressionen bescheinigt wurden).
Überdurchschnittlich vielen Künstlern wird eine depressive Persönlichkeit nachgesagt. Kafka und Rilke werden hier nicht angesprochen, aber
Vincent van Gogh steht stellvertretend für viele. Manche entstammen Familien, die auffällig viele Selbstmörder vorzuweisen haben.

Ernest Hemingway, der Marlboro-Man der amerikanischen Literatur. Sein Vater erschoss sich mit 58 Jahren. Er schaffte es zumindest 3 Jahre länger am Leben zu bleiben. Zwei Geschwister brachten sich um, seine Enkelin Margaux ebenso.
So, wie künstlerische Begabung 'Familiensache' sein kann (Fam. Bach), so wohl auch die Anfälligkeit für den Freitod.
Vielleicht handelt es sich um zwei Seiten einer Medaille. Normalität bringt nur wieder Normalität hervor. Alles, was uns an herausragenden menschlichen Leistungen geschenkt wurde, erhielten wir von Menschen, die sehr an sich und ihrer Umwelt litten.
Wären alle erfolgreich behandelt worden, wäre die Kunstwelt heute viel ärmer.
Meine alte Frage: Ist es nicht sinnvoller, Menschen, die irgendwie anders sind, eine Umwelt zu bieten, in der sie es sein können, ohne sich
ständig in Frage zu stellen und sich zu wünschen, andere zu sein, als die, die sie sind?

Eine Psychologin erwähnt 'Konversionsphänomene', posttraumatische Depressionen, die bei Kriegsteinehmern auftreten.
Hier nicht thematisiert, fällt mir aber sofort dazu ein:
Von Hitler ist bekannt, dass er an Schlaflosigkeit litt, die noch während seines Kriegseinsatzes therapiert wurde. Angeblich erhielt
er eine
Hypnose, die nicht beendet werden konnte und die gern als 'Erklärung' dafür dient, warum er zu dem wurde, der er später war.
Da sieht man mal, was daraus entstehen kann, wenn Depressionen nicht behandelt werden.


Buchtipp: Sibylle Muthesius - Flucht in die Wolken
Das literarische Zeugnis einer Mutter, die ihr Kind durch Suicid verlor. Pony leidet am, damals in den siebziger Jahren, noch recht unbekannten Borderline-Syndrom.
Das Buch enthält neben Fotos auch zahlreiche Zeugnisse von Ponys Kreativität: Collagen, Zeichnungen, Gedichte, Briefe, Tagbucheinträge...
 

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ARTE zeigt die negativen Folgen der Atomkraft auf.

Lange vor Tschernobyl kam es zu radioaktiver Verseuchung auf russischem Boden. Gezeigt werden die Region um Kychtym, Anlage Mayak, bis Muslymoyo. Von Tartaren bewohnte Gebiete. Hier geschah es.
Im Land des Techa Flusses gibt es eine wahre Krebsepidemie.
Eine Tartarin berichtet, wie sie als 13 bis 15jährige Kinder eingesetzt wurden, um kontaminierte Felder zu entseuchen. Zwei Schulklassen, über 60 Kinder. Bereits ein Jahr später zeigt das Klassenbild nur noch die Hälfte der Kinder. Alle anderen sind tot.
Die Region ist fast entvölkert.
Schöne kleine, traditionelle Häuser, die nur noch von den Alten, den ehemaligen Liquidatoren-Kindern, ab und an aufgesucht werden um Reparaturen durchzuführen. Die Menschen beklagen das Fehlen von Hilfe. Es fehlt ihnen an Geld für die Therapie. Auch für die Therapie der Kinder. Die Tartarin stellt ihren schwerbehinderten Sohn vor. Er hat einen Ausweis - einen Ausweis, in dem steht, dass er so ist wie er ist, weil
seine Mutter atomarer Strahlung ausgesetzt war. Auch für seine Behandlungen fehlt das Geld. Eine junge Frau kümmert sich um die Belange
der ortsansässigen Bevölkerung. Sie geht mit einigen Fällen an die Öffentlichkeit.
Diesen Fall hatte sie 2008 beim europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht und um Eile gebeten - schließlich handelt es sich um ein Kind. Die Entscheidung steht noch aus.
 
Nachschlag

Liz ist bei Michael - Knut bei Thomas

Nun sah ich mir auch noch das letzte Knut-Video an und der arme Bär dreht sich und dreht sich und taumelt und stürzt dann hintenüber ins Wasser.
Und das erinnert mich so sehr an BSE!
Es heißt, er hätte massive Veränderungen am Gehirn aufgewiesen.
Bedeutet das: spongiforme Auflockerungen?
Es gibt jede Menge Möglichkeiten. Es muss nicht BSE sein.
Ein chronisch entzündliches Geschehen kann sich vielleicht auch so darstellen.
Aber anderseits sind schon so viele Zootiere an BSE gestorben.
Auch in deutschen Zoos.
Warum nicht auch Knut?
Wer mal Kühe sah, die an BSE starben - genauso sah das aus. Der Verlauf ist auch relativ schnell und dramatisch, er muss keine deutlich sichtbaren Auffälligkeiten gezeigt haben, seine Psyche galt ohnehin schon lange als geschädigt. Der ganze Bär als depressiv.
Christine Dohler titelt in GRAZIA: Bye-bye, Knut!
Sie läßt seinen Aufstieg und Fall Revue passieren; vom kuscheligen Fellbündel, das erst von der Mutter verstoßen, dann seines Ziehvaters beraubt, einen bühnenreifen Abstieg hinlegt und die Journalistin dabei an
Michael, Marilyn & Co erinnert.
So schließt sie dann auch: Die Besten sterben jung.
Was sie bedauert ist, dass Knut, im Gegensatz zu anderen Medienstars nie eine Wahl hatte.
Keiner fragte ihn, ob er sein Bad gern unter lebhaftem Interesse der Massen nimmt oder dabei lieber seine Ruhe
hätte. Aber war das bei Michael nicht ähnlich? Ruhm verselbständigt sich.
Auch der Ruhm frißt seine Kinder.
 


Erinnern wir uns an den kleinen Knut in seinen guten Zeiten -
auch, wenn die so gut nie waren.
Knut, ich hab dich nie persönlich kennengelernt. Ich lehne es schon lange, Lebewesen hinter Gittern zu beobachten.
Schließlich fährt ja auch keiner zum Wochenendspaziergang nach Santa Fu.

Trotzdem: Du fehlst mir, kleiner Knut! Und ich wünschte sehr, du hättest ein besseres Leben gehabt.
Ruhe sanft und in Frieden!
 

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Mhm. Ich sollte mich vielleicht mal bedanken.
Der Asperger-Kulturteil wird ja gut gelesen.

Was sicher auch den 'Gastbeiträgen' der allseits beliebten Shelley zu verdanken ist. Danke, Shelley!

Mir ist ja oft ein wenig mulmig, wenn ich die Sachen hier einstelle, die ich gern einstellen möchte.
Off topic?
Oder gar gänzlich ungeeignet, da es sich ja um Themen handelt, die mehr allgemeiner Natur sind?
Andererseits gibt es keine allgemeinen Themen und unsere Gesundheit ist abhängig von der Umwelt, die uns umgibt, unser Gesundheitswesen ist Teil eines politischen Systems.
Geld, das in kriegerische Einsätze zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen investiert wird, fehlt an anderen Stellen.
Technologien, die nicht beherrschbar sind, gefährden uns alle.
Nicht nur im Falle eines Gaus. Allein die 'Endlagerung' ist bereits ein Supergau.
Und wie ich bereits schrieb; in Bezug auf die Folgen der Atomenergie gibt es keine ursächliche Therapie, nur eine symptomatische.
Eine kausale Therapie besteht in der strikten Vermeidung der Nutzbar-machung dieser Kraft.

Hier folgt wieder ein Lit-tip.

Vor einiger Zeit nur als Bild vorgestellt, hier der Nachtrag:

Gunter Gross - Der Gedankenleser, handelt von einem Mann, der als Kind bereits Fähigkeiten einer besonderen Wahrnehmung besitzt.
Ein Talent, dass ihm das Leben nicht immer leicht macht.
Oder, wie auf dem Rück-Umschlag getitelt wird: Doch wer zuviel über die Menschen weiß, verstellt sich den Weg zu ihnen.


Viktor Tuganov gilt als hässlich. Er schielt in so extremer Art und Weise, dass es scheint, als sähe er nicht die Aussenwelt, sondern nach innen. Trotzdem bekommt er mehr von seiner Umwelt mit als diese zunächst ahnt. Er verfügt über eine besondere Gabe: das zweite Gesicht.
Viktor ist hellsichtig. Vieles in der Art seiner Wahrnehmung erinnerte mich an meine eigene Form der Informationsaufnahme und -verarbeitung. (natürlich bin ich nicht hellsichtig!)

... Viktor vermochte Gedanken wahrzunehmen, wie ein normaler Mensch einen Gegenstand wahrnimmt, einen Milchtopf etwa. Jemand brauchte nur einen Milchtopf zu denken und Viktor sah ihn....

... Die Aura eines Händlers war glatt und wächsern, die Aura einer Straßenköchin dick wie Sirup und die eines Beamten so eckig, daß wäre sie greifbar gewesen, man sich an ihr gestoßen hätte.
Es gab Verkäuferinnen mit eine quirligen Ausstrahlung, Boten mit einer zerfaserten und Ordensschwestern des Jungfrauenklosters mit einer fließenden, milchigen Ausstrahlung. Auch waren die Formen verschieden.
Manche waren blättrig wie ein Blütenkelch, andere behütend wie eine Glocke, dritte eng wie ein Rock, vierte erinnerten an ein Spinnennetz und fünfte an eine Fischblase. Es gab welche, die hatten knollige Auswüchse, viele waren voller Beulen oder Grinde oder Löcher, und einige waren regelrecht gespalten.
Viktor nahm das alles auf, betrachtete es, befühlte es mit seinem Übersinn und ordnet es einander zu:
Grobes zu Grobem, Feines zu Feinem, Fades zu Fadem...

...Ganz Moskau war von einem einzigen großen, immer wiederkehrenden Gefühl erfüllt: kalt!
Viktor nahm es mühelos auf, denn das war ein körperliches Gefühl, eine Empfindung. Er ordnete es ähnlichen Empfindungen zu, die er bereits gesammelt hatte, wie heiß, trocken oder hart.
Ein Stück Leinen, rein. Ein Waschzuber, naß. Das war fühlbar, faßbar, erklärbar. Daneben aber gab es schwierigere Gefühle, geistige Gefühle wie traurig, heiter oder böse. Oder eine Unentschiedenheit wie das Wort 'vielleicht'. Diese Gefühle waren nicht so ohne weiteres zu fassen. Oft waren sie unbekannter Herkunft, schienen der Mitte oder der Tiefe seines Wesens zu entspringen, und Viktor hatte damit größte Probleme. Er hatte noch kein Maß für die Welt. Noch wußte er nicht einzuschätzen, wie sehr etwas traurig
oder heiter war und wohin das Vielleicht führte.
Gefühle, so begriff er, waren ein schwieriges Gebiet...


...Ja, die Welt der Gefühle ängstigte Viktor. Sie war mehr bedrohlich als erbaulich. Diffus. Erst die Nacht brachte Erlösung. Die Nacht löste alle Gedanken auf, löschte jedes Gefühl aus. Viktor liebte die Nacht. Stundenlang stand er am Fenster und genoß die Dunkelheit, wo nichts mehr übriggeblieben war vom Schmerzgetön des Tages.
Nur Ruhe, Stille. Doch am nächsten Tag begann alles von vorn. Fremde Gefühle schwappten zu ihm herüber wie faulige Pfützen. Vieles begriff Viktor nicht, und nachzufragen verbot er sich aus Angst vor Zurechtweisung.
Eine Weile vemied er es, die Menschen anzuschauen. Er schaute geradeaus, nach unten oder daneben.
War jemand einem starken Gefühl ausgesetzt, zog er sich zurück, Menschen mit wallenden Gefühlsregungen mied er, sie waren ihm unheimlich. Er verkroch sich innerlich, schloß die Schalen seines Bewußtseins wie ein Muscheltier,
hockte reglos in seiner Kapsel und kam erst wieder heraus, wenn die Luft rein war...


BiMi
 
Liebe Shelley,
heut endlich mal wieder was über Asperger!
Und zur Auflösung des Rätsels 'Wem gehören die Augenpaare?'

BiMi, Michael und Heidi. Du hattest natürlich vollkommen recht:
Heidi ist auch Autist. Es gibt wahrscheinlich keine nicht-autistischen
Zootiere. Zudem schrieb die Mutter zweier autistischer Kinder einmal, es handele sich gewöhnlich um Menschen mit großen leuchtenden Augen - Tiere sicher auch. Und wenn die Augen, wie bei Heidi nach innen gehen, spricht das vielleicht noch mehr für 'Selbstfokussiertheit'.
Gibts das Wort?
Na egal, jetzt schon!

:wave:BiMi:kiss:
 
ASPERGER -AUTISMUS

Hach!
Ich habs doch gesagt!
Wieder einmal recht gehabt! Und da soll ich nicht übermütig werden.

Also, hier folgen einige Clips zum Thema Asperger.
Mein Vorschlag:
Mit AUTISMUS UND RECHTSPHILOSOPHIE 1 beginnen.
Hier erklärt ein Filmemacher seinem Wiener Freund Richard, einem Rechts-
philosophen, wie man einen Zugang zum Asperger-Autismus-Syndrom bekommt.

Der im Film thematisierte Junge beweist 'ein sehr hohes Denkvermögen' und ist von 'Sinnfragen geplagt'.
Es wird auf die Physiognomie des Jungen verwiesen.
Wörtlich: 'So redete Albert Einstein.'

Und? Wer hat gesagt, dass Albert E. ein Auti war?
Na, wer wars?
Richtig! BiMi wars!
Und da frag ich mich doch wieder mal, wie's kommt dass der Mythos besagt, die 'anderen' wären gut im einfühlen, eindenken, analysieren von Verhaltensweisen. Beim Albert E. lags doch immer schon auf der Hand.*
siehe oben - ich habs doch gesagt!

Teil 1
Hendrik sagt, er würde gern den Bildschirmschoner seines
Computers beobachten und die Prozesse, die dort abliefen.
"Da passiert ja so viel."

Als ich das erste Mal ins Kino geführt wurde - als Kleinkind kannte ich keinen Fernseher - da lief ein Kinderfilm und ich war vom Vorspann und den über die Leinwand laufenden Zeilen, die ich noch nicht lesen konnte, restlos begeistert.
Wenn der ganze Film aus nichts anderem, als aus Buchstabengruppen bestanden hätte, wäre ich vollauf zufrieden gewesen.

Teil 2
Rainer: "Der Zugang zur Welt geschieht bei mir nicht intuitiv, sondern immer vom Kopf her."

Teil 3
Nicole, die mir sympathisch ist, da sie mich unheimlich an eine Freundin, ein bekanntes Model, erinnert, sagt: "Um Drei bin ich vollkommen fertig. Mein Gehirn schafft es nicht, die ganzen Informationen zu verarbeiten." Nicole studiert Pharmazie und ist die Autorin von 'Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing'.
Ach bitte: Macht doch mal den Selbsttest. Das Szenario, das Rainer
beurteilen muss. Das 1. ist ja noch relativ einfach. Hier schwanke ich zwischen 2 Möglichkeiten. Aber bei: Warum sagt Sandra das?
Könnten doch alle vier Möglichkeiten zutreffen, oder?

Teil 4
Rainer : "Wenn ich mit Menschen zusammen bin, muss ich mich auf die konzentrieren, bei Büchern fällt das weg, da kann ich mich auf den Text konzentrieren. Ich bin eben ein Büchermensch."

Seine Art zu lernen (Themenkreise) entspricht meiner.

Übrigens, auch wenn nie jemand der Ansicht war, dass ich Unterstützung im Leben brauchen würde: Hendriks Therapeutin würde mich vollkommen fertig machen. Sie würde mich zum Wahnsinn treiben!

Teil 6
Die in 'Autismus und Rechtsphilosphie' thematisierte Szene macht mich unglaublich wütend. Ich könnte mit Hendrik weinen!
Er ist so engagiert. Er leidet, nicht an sich. An seinem Anspruch an die Welt. Den ich in diesem Fall zwar als idealistisch, aber vollkommen gerechtfertigt ansehe. Die Frau, wohl eher seine Mutter, als seine Therapeutin, reagiert hingegen so, wie man es von einem Autisten erwarten sollte. Sie blockt ab. Was kümmert mich fremdes Leid? Wenn es die Intention des Filmes war, zu beweisen, dass 'Normale' es schwer mit Aspergern haben, so ist das Thema verfehlt.

Autismus und Rechtsphilosophie

 




hallo bimi,

weisst du; diese knuterei: also ich finde das nie toll, wenn ein tier von nichts zum star gemacht wird, nur weil seine mutti es nicht will und es von hand aufgezogen wird.

da war ja das selbe mir der goma.
wobei ich als kind die geschichte gemocht habe.
denn kinder können durch so ein paradebeispiel schon die liebe zu tieren entwickeln.
ja und blabla.

was ich eigentlich schreiben will:
irgendwie finde ich es auch mist, wenn man ein von der mutti ausgestossens tier von hand aufzieht.
die mutti hat ja einen grund, dass sie das kind nicht will.
bei knut war es ja auch so, dass seine mutti ihn nicht wollte, weil sie wusste, dass er krank ist und keine chancen haben wird.
da kommen dann diese doofen menschen und denken, sie wüssten es besser als eine eisbären-mammi.
und dann?
dann stirbt ihnen das kranke tier doch weg.
der knut war ja schon seit geburt an krank und seine mutti wusste das. ja und weil diese menschen ihn eben am leben erhalten haben, ist er dafür jetzt seiner krankheit erlegen.

okay; goma hat dann trotzdem überlebt.
aber ich finde, man muss dann nicht erstaunt sein, wenn diese ausgestossenen, von mensch erzogenen tiere dann halt ihrer krankheit erliegen und nicht überleben.

das meine meinung zur knuterei.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 



hallo bimi,

ja die dokumentation "von einem anderen stern" habe ich auch schon mal früher gesehen.

für mich gibt es eigentlich von jedem punkte, welche bei mir auch so auffällig sind.
doch am besten identifizieren konnte ich mich einfach mit daniel tammet. irgendwie. vielleicht ist das aber auch, weil ich seine geschichte gelesen und nicht gesehen habe.

um so genaue punkte, wie du es getan hast, zu nennen, muss ich die dokumentation nochmals schauen, kam jedoch noch nicht dazu.

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Hi liebe Shelley,

schön, was von dir zu lesen. Gestern hab ich noch eine Weile im Chat gewartet, aber dann dauerte es doch zu lange und mit dem Laptop ging garnichts mehr.
Irgendwie konnte ich auf die Tasten hämmern, wie ich wollte und nicht passierte.
Merkwürdig!
Nach einer Weile kam das zwar das geschriebene Wort, aber dieses 'Buchstabe-
für-Buchstabe- schreiben' das war nicht möglich.
Ein Virus?
Au weia!

Ja, die Knuterei!
Nun trenn ich natürlich den Knut von der Knuterei.
Auf der einen Seite ein, zweifellos charmantes Lebewesen, auf der anderen
seine Vermarktung.
Dieses Geldverdienen an allem und jedem ist das wirklich Perverse!
Bezüglich der Zoos bin ich ja sehr ambivalent.
Als kleines Kind, du weißt, ich erinnere mich auch noch an die Zeit vor meinem zweiten Lebensjahr, da war ich oft mit meinem Omimi in einem kleinen Tierpark. Hauptsächlich erinnere ich mich daran, wie ich im Sportwagen
(nein, kein Ferrari) durch den Park gekarrt wurde und über mir die Baumkronen sah. Ach ja und an die Enten auf dem Teich, mit ihren Küken.
Irgendwie haben die mich mehr beeindruckt als die Hirsche.
Ja und später war ich oft im Tierpark Friedrichsfelde. Der ist sehr groß und hat weitläufige Gehege. Das fand ich schön.
Später fand ich den Berliner Zoo garnicht schön. Da kam mir erstmals der
Gedanke an 'Tierknast'.
Und dann kam es 2002 zu dieser großen Hochwasserkatastrophe und der
älteste Elefant im Prager Zoo konnte nicht schnell genug in Sicherheit gebracht werden. Damit er nicht qualvoll ertrinkt, wurde er erschossen.
Da dachte ich, ich geh nie wieder in einen Tierpark, weil Menschen einfach nicht in der Lage sind für Tiere zu sorgen.
In Deutschland gab es einen kleinen Tierpark in Eilenburg und der Tierpfleger erzählte wie traurig er sei, dass der Luchs auf dem Dach seines Hauses ertrunken sei. Der Luchs hieß Susi. Das habe ich nie vergessen.
Die kleinen Agarponiden kletterten nach oben und versuchten die Köpchen durch Gitter des Daches zu stecken und so ertranken sie.
Ich war also niemehr in einem Tierpark.
Aber andererseits finde ich es doch schade, wenn Kinder überhaupt keinen Kontakt zu Tieren haben.
Ja, das zur Knuterei!

Zu den Augenfotos: Michael Jackson und Heidi Opossum
(die arme Heidi scheint der nächste tierische Medienstar zu werden, sie wurde sogar zu einer Oscarverleihung gehetzt. Armes Tier!)
 
Ja, Shelley - der Daniel T. erzählt viel über seine Kindheit und seine Art, sein
Umfeld wahrzunehmen, das ist etwas anderes als so ein kleiner Film.

Vielleicht steht er dir auch näher, weil er ein Savant ist, in deinem Tagbuch äußerte auch einmal jemand den Verdacht, du könntest dazu gehören.
Die Savants sind ja gewissermaßen die Königstiger unter den Autisten;)!

Für mich am geeignetsten als Identifikationsobjekt war Lou aus 'Die Geschwindigkeit des Dunkels' (Iris'Tipp).

Der ist zwar auch fiktiv, aber vielleicht ist es gerade das. Ich denke ja auch mitunter, dass ich manche Sachen wieder anders wahrnehme, als andere
Autisten, weil ich weniger mit Sachbüchern Umgang hatte.
Gelesen hab ich trotzdem wie wild, aber eben Belletristik.
Vielleicht bin ich mehr wie ein real gewordener, literarischer Asperger.

Machs gut, kleiner Königstiger!

Sei ganz lieb gegrüßt
deine BiMi (ein Bild für dich)
 

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Film: Nach der Hochzeit DK/S, 2006 mit Wallander-Darsteller Ralf Lasgard und Mads Mikkelsen (Thema: Psyche Todkranker/Sterbender)


 
Waltz with Bashir

Einer der besten Antikriegsfilme überhaupt!

BiMi-Tipp!

Eines Nachts in einer Bar erzählt ein alter Freund dem Regisseur Ari von einem wiederkehrenden Albtraum, in dem er gejagt wird von 26 dämonischen Hunden. Jeden Abend das gleiche ...

Ein hervorragender, preisgekrönter Film der das Massaker von Sabra und Schatila thematisiert.

 
Zuletzt bearbeitet:
hallo bimi,

irgendwie verstehe ich gar nicht mehr, was zur asperger-kultur gehört und was nicht.

ich dachte, dazu gehören bücher, filme und ähnliches, was über asperger handelt.

:idee:





viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
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