Dora
in memoriam
Themenstarter
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Abenteuer Diagnose: Strongyloides Sterkurales
Kurz nach einem Thailand-Urlaub stürzt Volker R. Sein Arzt stellt fest: Im Blutbild sind die Eosinophilen auffällig hoch – ein Hinweis auf einen Tumor oder eine Allergie. Dazu passt der merkwürdige Husten, an dem der Patient leidet. Die Untersuchung der Lunge zeigt einen Schatten – der Internist tippt auf eine gefährliche Form der Lungenentzündung: eine eosinophile Pneumonie. Doch um die Erkrankung mit Kortison zu behandeln, muss das seltene Lungenleiden hundertprozentig nachgewiesen sein. Dafür wäre eine Lungenpunktion nötig. Zunächst schaut sich ein Hämatologe das Blutbild von Volker R. an.
Er hält die Lungenpunktion für unnötig und vermutet eine eosinophile Leukämie - also Blutkrebs. Die Tatsache, dass der Patient stark an Gewicht verloren hat, verstärkt die Vermutung. Der Patient recherchiert im Internet und wendet sich ans Tropeninstitut der Berliner Charité: Eine Ursache von Bluteosinophilie sind Parasiten, die Asienurlauber mitbringen. Die Mediziner am Tropeninstitut untersuchen Stuhl und Blut des Patienten. Nach einer Woche steht fest: Ein Parasit hat die auffälligen Blutwerte verursacht. Es ist ein Strongyloides Sterkurales – der gemeine Zwergfadenwurm. Im Blutstrom schwimmen die jungen Würmer durch die Adern des Körpers. Ihr Ziel: die Lunge. Hier durchbohren sie mit ihren Mundwerkzeugen die feinen Lungenbläschen und gelangen massenhaft in die Bronchien. Das führt zu Hustenreiz, die Würmer werden hochgehustet und geschluckt. So gelangen sie in den Magen-Darm-Trakt, wo sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln, Eier legen – und alles von vorn beginnt. Die Behandlung ist einfach: Einen Tag lang muss Volker R. ein Medikament schlucken. Danach geht es ihm besser. Die Parasiten hat sich Volker R. in Thailand eingehandelt. Vielleicht am Strand, wo jemand der diesen Wurm hatte, irgendwo Kot abgesetzt hat. Die Larven krabbeln dann durch den Sand und suchen Haut, in die sie blitzschnell hineinschlüpfen.
www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/visitepdf471.pdf
Kurz nach einem Thailand-Urlaub stürzt Volker R. Sein Arzt stellt fest: Im Blutbild sind die Eosinophilen auffällig hoch – ein Hinweis auf einen Tumor oder eine Allergie. Dazu passt der merkwürdige Husten, an dem der Patient leidet. Die Untersuchung der Lunge zeigt einen Schatten – der Internist tippt auf eine gefährliche Form der Lungenentzündung: eine eosinophile Pneumonie. Doch um die Erkrankung mit Kortison zu behandeln, muss das seltene Lungenleiden hundertprozentig nachgewiesen sein. Dafür wäre eine Lungenpunktion nötig. Zunächst schaut sich ein Hämatologe das Blutbild von Volker R. an.
Er hält die Lungenpunktion für unnötig und vermutet eine eosinophile Leukämie - also Blutkrebs. Die Tatsache, dass der Patient stark an Gewicht verloren hat, verstärkt die Vermutung. Der Patient recherchiert im Internet und wendet sich ans Tropeninstitut der Berliner Charité: Eine Ursache von Bluteosinophilie sind Parasiten, die Asienurlauber mitbringen. Die Mediziner am Tropeninstitut untersuchen Stuhl und Blut des Patienten. Nach einer Woche steht fest: Ein Parasit hat die auffälligen Blutwerte verursacht. Es ist ein Strongyloides Sterkurales – der gemeine Zwergfadenwurm. Im Blutstrom schwimmen die jungen Würmer durch die Adern des Körpers. Ihr Ziel: die Lunge. Hier durchbohren sie mit ihren Mundwerkzeugen die feinen Lungenbläschen und gelangen massenhaft in die Bronchien. Das führt zu Hustenreiz, die Würmer werden hochgehustet und geschluckt. So gelangen sie in den Magen-Darm-Trakt, wo sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln, Eier legen – und alles von vorn beginnt. Die Behandlung ist einfach: Einen Tag lang muss Volker R. ein Medikament schlucken. Danach geht es ihm besser. Die Parasiten hat sich Volker R. in Thailand eingehandelt. Vielleicht am Strand, wo jemand der diesen Wurm hatte, irgendwo Kot abgesetzt hat. Die Larven krabbeln dann durch den Sand und suchen Haut, in die sie blitzschnell hineinschlüpfen.
www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/visitepdf471.pdf