Verletzungen und Vergiftungen durch Meerestiere

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Das Meer ist Lebensraum für viele Bewohner, die evtl. durch Taucher und Schwimmer gestört werden. Sie wehren sich dann auf ihre Weise, was den Besuchern nicht immer bekommt.
Deshalb sollte man sich schon zu Hause erkundigen, welche Tiere evtl. gefährlich werden könnten und sich dann entsprechend verhalten und vorbereiten.
Meeresbewohner können nicht nur "tätlich" werden; sie können auch als Mahlzeit nicht bekömmlich sein.
Auf dieser Seite kann man nachlesen,welche Symptome entstehen und was man tun kann, wenn man verletzt worden ist.

Da kann man mit Nesselgiften in Berührung kommen von
- Staatsquallen, Seewespen, Feuerkorallen, Seeanemonen u.a.

Nicht nur Nesselgifte tun ihre Wirkung. Die Seebewohner haben noch andere Möglichkeiten der Verteidigung, wie z .B. die Kegelschnecken, deren "Stich" gefährlich sein kann.
Giftige Lederseeigel haben hohle, mit Gift gefüllte Stacheln, die eine üble Waffe darstellen.
Dann gibt es noch Borstenwürmer und Seesterne (Dornenkronen sind besonders schlimm), Stachel- und Adlerrochen, Skorpionsfische (Drachenfische, Steinsfische, Feuerfische, Teufelsfische, Rotfeuerfische), und den gemeinen Seeigel, der kein Gift zur Verfügung hat, dafür aber mit seinen Stacheln verletzen kann.

Die Seeschlange gibt beim Beissen ein Muskelgift ab, ebenso wie der Blauring-Oktopus.
Unangenehme Begegnungen gibt es mit Barrakudas und Muränen!

Haie, Doktorfische und Nashornfische können mit ihren scharfen Zähnen und den Flossen verletzen und schlimme Wunden zufügen.

Seelöwen, Robben und Seeelephanten verteidigen ihr Revier und sind während der Brutzeit durchaus aggressiv. Genau so macht es der Drückerfisch.

Es gibt Fische mit elektrischen Organen wie einige Rochanarten. Zitterall, Mormyridiä, Nilhechte, der elektrische Wels und Nilwels.

Dann gibt es die Zehnfußkrebse und die Riesenmuschel (Mördermuschel), die durch Zupacken böse Quetschungen hervorrufen können.

Auch im Süßwasser gibt es für den Menschen unangenehme Bewohner:

Schlangen und Welse/Waller können giftig verspritzen.
Durch Beissen Wunden zufügen können: Piranyas, Schildkröten (Schnappschildkröte u.a.), Alligatoren, Hornhecht u. Knochenhecht, Bisamratte

Wenn sie nicht richtig zubereitet oder zu alt sind, sind Seegurke und Miesmuschlen, natürlich auch Austern u.a. unbekömmlich.

https://www.ifm.zmaw.de/fileadmin/f...ap9_Verletzungen_Vergiftungen_Meerestiere.pdf

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem Vergiftungen geschehen häufig dadurch, dass die Muschel etc für uns giftige Algen oder Plankton gegessen haben. ZT sinds Nervengifte, die nur für Wirbeltiere giftig sind. Ich las mal von einem Fall, wo die ganze Familie starb, zwei Nachbarn, die was von der Mahlzeit geschenkt bekommen hatten, der Hund der die Resten bekam und einige Hühner, die vom Erbrochenen gepickt hatten...

Solche "unauffällige" Ursachen, also vergiftungen durch Muscheln, Quallen, Giftblüten töten weit aus mehr Menschen als zB Haie, die Weltweit pro Jahr etwa fünf bis 10 Menschen töten.
 
Ja, das kann bös ausgehen, Todeskraut.
Dazu steht auch etwas in dem Artikel. Ich habe ja nur eine Kurzfassung davon aufgeschrieben.

Grüsse,
Oregano
 
Fische können Krankheiten beim Menschen verursachen. Durch den weltweiten Handel, die Reisen in alle Welt und die Klimaerwärmung treten jetzt auch hier in Deutschland ab und zu Krankheiten auf, die vorher nur in den Herkunftsländern der Fische bekannt waren. Tendenz steigend.

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Roter Schnapper, Barracuda und Co. - nicht immer ein ungefährlicher Genuss
https://www.google.de/search?q=barr...ei=81ccWeOcH4PnswHC9bkQ#imgrc=mJiGkWzRjaD-eM:
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Ciguatera ..., die heute häufigste Fischvergiftung nicht-bakteriellen und nicht-viralen Ursprungs.
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Seit einigen Jahren träten auch in Europa vermehrt Ciguatera-Fälle auf, insbesondere auf den spanischen und portugiesischen Atlantikinseln, aber auch in Deutschland, meldete vor wenigen Tagen das Bundesinstitut für Risikobewertung. Neue Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass die Toxine, die diese Erkrankung verursachten, „zunehmend im Mittelmeer vorkommen“. Zudem bedinge der weltweite Handel mit importiertem Fisch ein vermehrtes Auftreten von Ciguatoxin-Vergiftungen.

Das die Erkrankung verursachende Ciguatoxin, das in tropischen Fischen enthalten sein könne, sei weder durch Geschmack, Beschaffenheit oder Geruch erkennbar, noch könne es durch Hitze oder Kälte zerstört werden
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Für Ciguatera charakteristisch sei das akute Auftreten neurologischer Symptome höchstens 12 bis 24 Stunden nach dem Verzehr CTX-haltiger (sub)tropischer Fische. Akute gastrointestinale Symptome träten nicht bei allen Patienten auf.
Die Erstsymptome ähnelten sich bei allen Betroffenen:
Etwa 45 Minuten nach Fischkonsum sei bei den meisten Patienten ein Brennen der Mundschleimhaut aufgetreten. Nach vier bis 12 Stunden folgten Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Das für Ciguatera typische Absinken der Körpertemperatur, das sich als allgemeines Kältegefühl äußere, sei von allen Patienten festgestellt worden. Dies sei oft gepaart mit Frieren, das die akute, gastrointestinale Vergiftungsphase überdauere. Die Mehrheit der Betroffenen habe bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Fisch-Mahlzeit über diffusen Pruritus geklagt. Zu beachten sei, dass zu Beginn kardiovaskuläre Symptome vorherrschen könnten: Dazu gehörten Bradykardie und Blutdruckabfall, die lebensbedrohlich sein könnten.

Typisch für Ciguatera sei auch, so Zimmermann, dass neurologische Beschwerden über Monate persistieren und anfallsweise – getriggert durch äußere Faktoren – noch nach Jahren wiederkehren könnten. Für mehrere Monate nach der Vergiftung rate man den Patienten deshalb ab von Alkohol- und Koffeingenuss, von starker körperlicher Aktivität und von erneutem Fischkonsum.

In etwa fünf Prozent der Fälle münde eine akute Ciguatera in eine schwer belastende langfristige Erkrankung, die Zeichen einer systemischen Immunreaktion trage und als chronische Ciguatera bezeichnet werde. Symptome seien anhaltende Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigung, chronische Schmerzen und Kurzatmigkeit. Bei Ciguatera werde von einer Letalität <0,1 % ausgegangen (Todesursachen: Atemdepressionen, Herzinfarkt und schwere Bewusstseinsstörungen).

Begrenzte Therapie-Optionen
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https://www.univadis.de/viewarticle...mmer-ein-ungef-hrlicher-genuss-519525?s1=news

https://www.google.de/search?client...=eVccWZHvIebVXqWOgfAL#q=roter+schnapper,+bild

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Welche Fische sind betroffen?
Ca. 200 Fischarten können Träger des Giftes sein. Besonders betroffen sind Raubfische wie Barrakuda, Makrelen, Snapper und Za- ckenbarsche soweit sie küstennah leben.
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Wie können Reisende sich vor einer Ciguatera in den betroffenen Regionen schützen?
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• Kein Verzehr von Innereien, Köpfen und Gonaden (Geschlechtsteilen), da diese am stärksten mit dem Ciguatoxin belastet sind.
• Gründliches Waschen des Fisches kann die Giftkonzentration u.U. verringern.
• Fisch aus der offenen See (entfernt von Korallenriffen) ist sicherer als küstennah gefangener Fisch.
• Fisch aus den betreffenden Regionen sollte grundsätzlich nicht verzehrt werden, wenn bereits eine Ciguatera-Erkrankung aufgetre- ten ist.
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https://www.bfr.bund.de/cm/343/was-sind-ciguatoxin-vergiftungen-ciguatera.pdf

Gesunden Appetit :)!
Oregano
 
Ich wurde letzten Sommer von einer Qualle genesselt. Das war ein furchtbares Brennen und ein unglaublicher Schmerz. Dazu noch dieses Druckgefühl.. Furchtbar! Bin dann zu Apotheker und habe mir eine Salbe dagegen geholt, dann ging's zum Glück.
 
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