Zusätzlich Kalium bei Hydrocortison ?

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Hallo,

Ist bei Substitution mit Hydrocortison (sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz) eine zusätzliche Einnahme von Kalium nötig?

Ich hab es mal eine zeitlang genommen, wußte aber nicht wieso, und weiß auch nicht mehr wieso ich es eigentlich nicht mehr nehme.

Jetzt bin ich drauf gekommen, dass aber Kalium über den Urin ausgespült wird und deswegen der Herzmuskel geschwächt werden kann, was bei mir sowieso schon ein wunder Punkt ist.

Jedoch habe ich auch gelesen, dass man bei einer Nebennierenschwäche Kalium (z.B. Bananen) meiden soll.

An was soll ich mich jetzt halten? :confused:

Danke
lg
CesKO
 
zusätzlich Kalium bei Hydrocortison ?

Über die Physiologie von "Kalium" heißt es im Brockhaus:

"Kalium ist in Form seines Ions (K+) ein lebenswichtiger Mineralstoff für Tier und Mensch; es kommt in vielen Lebensmitteln vor. K+ ist das Hauptkation im intrazellulären Raum und damit wichtig für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks der intrazellulären Flüssigkeit; weiterhin ist es notwendig für den über die Na+-K+-Pumpe stattfindenden Aufbau von Membranpotenzialen und damit für die Erregbarkeit von Nerven-, Muskel- und Sinneszellen. Der Mindestbedarf des gesundenen Erwachsenen wird auf etwa 1,0 g/Tag geschätzt, die tägliche Aufnahme sollte bei 3-4g liegen. Kaliummangel führt zu Störungen der Erregungsleitung von Nerven und der Muskelkontraktion. Die Ausscheidung von K+ erfolgt v.a. über die Nieren (95%), daneben auch mit Stuhl, Speichel oder Schweiß."
Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002​

sowie zum "Kaliumstoffwechsel" steht geschrieben:

"Im Organismus liegt Kalium v.a. intrazellulär vor (beim Menschen etwa 98% der insgesamt im Körper gebundenen 140g); die ungleiche Verteilung der Konzentrationen von Kalium (in der Zelle hoch) und Natrium (extrazellulär hoch) ist v.a. für Nervenzellen die Grundlage ihrer Funktion, d.h. ihrer Reizbarkeit; außerdem steigert Kalium die Glykolyse, die Gewebeatmung sowie die Synthese von Proteinen und Acetylcholin (Natrium wirkt immer antagonistisch). Der mittlere Tagesbedarf des Menschen beträgt etwa 0,8g (bei normaler Ernährung werden täglich etwa 4g zugeführt). Kaliummangel äußert sich in Appetitverlust, Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen u.a."
Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2002​

Man beachte was Kalium alles für Funktionen hat: Es bestimmt den osmotischen Druck der Zellen. Das heißt, es stellt den eletkro-chemischen Gegenpol zum Natrium dar, welcher unerlässlich ist, damit eine Zelle über ihre Membran Stoffe austauschen kann. Der osmotische Druck wird vom Körper reguliert. Dazu ist neben Salz (Natriumquelle) auch genügend Kalium erforderlich.

Desweiteren ist es an der Verarbeitung von Zucker und damit an der Energiegewinnung beteiligt (Glykolyse).

Außerdem wird es zur Gewebeatmung gebraucht. Also Sauerstofftransport und verwertung.

Und schließlich ist es an der Eiweißsynthese beteiligt.

Also alles grundlegende, lebenswichtige Prozesse. Das zeigt wie wichtig Kalium neben den anderen Mineralstoffen ist (Kalzium, Magnesium, Natrium).

Ich nehme zusätzlich Kalium ein (als Kaliumcitrat) und verspüre ein wenig mehr Harndrang, weil der Körper die Kaliummenge reguliert. Aber lieber habe ich etwas zuviel, als zu wenig. Außerdem steigt der Appetit auf Salz (Natrium).

Kaliumüberdosierung ist auch nicht unproblematisch. Obwohl der Körper ein Zuviel ausscheidet. Bei Herzproblemen und Nierenproblemen soll man vorsichtig mit zusätzlicher Kaliumeinnahme sein.

Dennoch ist Kalium sehr wichtig. Es ist ein basisches Mineral, welches die Zellen von innen heraus entgiften hilft und bei Tumorzellen, entarteten Zellen oder überlasteten Zellen, wie sie bei Immunproblemen auftreten könnten, ist es durchaus therapeutisch interessant.

Ich nehme Kalium und verspüre einen Nutzen. Und ich nehme nicht gerade wenig. 1 Sachet Kalium Verla enthält 780 mg elementares Kalium. Mache aber auch Einnahmepausen.

Der Körper ist bemüht, die richtige Kaliumkonzentration aufrechtzuhalten. Es wird über die Nieren ausgeschieden, wenn es zuviel ist.
 
zusätzlich Kalium bei Hydrocortison ?

Sehr schöner Beitrag, Danke!

Ich habe mir das gleiche Kaliumcitrat aus der Apotheke geholt, halte aber 780 mg pro Tütchen für zu hoch dosiert.
Deswegen nehme ich den halben Inhalt pro Tag erstmal, bis ich es zusätzlich mit meinem Endokrinologen in 4 Wochen abkläre bzw. wenn ich davor einen vernünftigen Blutwert habe.
Als Nahrungsergänungsmittel sind 200 oder 300 mg mit Langzeitwirkung üblich, das wäre mir lieber gewesen.
Ja, das ist eine Gradwanderung mit des Dosierung, zu hoch wäre auch nicht gut...
Ich werde aufjedenfall Berichten was die Frau Doktor meines Vertrauens spricht!
 
ich würde bei Nebennierenrindeninsuffizien kein Kalium einnehmen, da bei dieser Erkrankung die Retention von Natrium, des Gegenspielers von Kalium, beeinträchtigt ist.
Es könnte das Kalium-Natrium-Verhältnis gestört werden, das essentiell für die Funktionsweise der Zellen ist. (siehe Kalium-Natrium-Pumpe)

falls die Einnahme von Kalium unbedingt erforderlich sein sollte, würde ich dafür sorgen, dass ich genügend Natrium zu mir nehme.

wenn deine Frau Doktor sich nicht zufällig sehr ausführlich mit NNS beschäftigt hat, dürfte ihr diese Problematik unbekannt sein. und da Ärzte in solchen Fällen dazu neigen, irgendeinen Unsinn erzählen, wäre ich sehr vorsichtig mit ihren Empfehlungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Cesko,

ich habe eine NNS, aber auch einen Kaliummangel. Ich nehme derzeit Hydrocortison als Creme, aber auch Kalium, Magnesium, Eisen, usw. Habe mehrere Mineralstoffmängel, Natrium ist allerdings im Normbereich.

LG,
masso
 
@paule
Dass ich zu wenig Natrium aufnehme macht mir keine Sorgen, es wird ohnehin überkonsumiert.
Meine Ärztin weiß sehr gut Bescheid, im Gegensatz zu manch anderen, bei denen ich war und behaupteten es wäre als i.O., deshalb wundert es mich umso mehr.

@masso
Ja zu Mineralstoffmangel neige ich auch und nehme deswegen NEM, aber Kalium ist mir ärgerlicherweise entgangen.
 
ich nehme auch kalium (bei bedarf), seitdem man bei mir einen grenzwertig tiefen wert festgestellt hat und ich mich etwas näher mit der materie befasst habe.
da ging mir auch ein licht auf wegen meines häufigen herzrasens und dem schwächegefühl (wobei es da noch andere ursachen geben könnte), vor allem dann wenn ich etwas entwässerndes zu mir genommen habe gings mir oft besonders bescheiden.

mir fällt auf dass ich durch das trinken von mineralwasser, statt früher hauptsächlich leitungswasser, weniger harndrang habe, und auch seitdem ich kalium einnehme ist es weniger geworden.
und ich hatte immer schon eine neigung zu harndrang.

zudem ich seit einiger zeit auch darmtherapeutika einnehmen,die sich in einigen fällen auch etwas negativ auf den elektrolythaushalt auswirken können.

ich habe da solche sticks, die enthalten ca. 15 prozent vom kalium tagesbedarf pro stick (mehr sollte man auf eigene faust auf einmal sowieso nicht einnehmen, da zuviel kalium auch sehr gefährlich werden kann, für herz, nieren etc....)

ich bin zufrieden mit den sticks aber man muss auch immer auf der hut sein elektrolyte nicht zu hoch zu dosieren, da ist die balance sehr empfindlich.


zu cortisol kann ich nur sagen dass ich kürzlich einen etwas erhöhten wert im serum hatte (morgens), aber ob da ein zusammenhang besteht zwischen cortisol/kortisoneinnahme und dem kalium weiß ich leider auch nicht wirklich.


lg catlady ;)


ANMERKUNG: meine ratschläge stellen keine medizinische beratung dar, sondern sind nur tipps und erfahrungsberichte eines laien.
 
@paule
Dass ich zu wenig Natrium aufnehme macht mir keine Sorgen, es wird ohnehin überkonsumiert.

mir ging es nicht darum, ob du zuwenig Na hast, sondern darum, dass Natrium- und Kalium-Haushalt gekoppelt sind.
Da bei Nebennierenproblemen die Na-Regulation beeinträchtigt ist, bedeutet dies, dass in diesem Fall auch die Kalium-Regulationsfähigkeit eingeschränkt ist.
Es besteht also die Gefahr, dass du bei Kalium-Einnahme nicht nur das überschüssige Kalium nicht in erforderlicherweise wieder ausscheiden kannst, sondern auch noch das Natrium-Kalium-Verhältnis verschlechterst.

Abhängig von deiner aktuellen Konstituition könnte es sein, dass du das sehr schnell merkst.
 
Hi. Frag doch mal deinen Hausarzt, ob er den Kaliumwert messen kann. Der Wert ist nicht teuer, vielleicht nimmt er ihn dir zwei drei mal ab.

Viele Grüße
Mara
 
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