Zahnherde auf dem Röntgenbild

Meinst Du im Rückblick, dass die Diagnose CMD eine seriöse war und wie hat sich das denn konkret geäussert?? Einzelne Zahnärzte sehen tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Zahnherden und der Entstehung einer CMD (ich meine, es war die Klinik am Bodensee?), aber wie genau das vonstatten gehen soll, hat sich mir noch nicht erschlossen :-
Hallo ewigeroptimist,

ja, die Diagnose war sehr seriös. Im Grunde hat mein damaliger Zahnarzt meine CMD anhand eines Fragebogens und meiner Symptome richtig erkannt.

wie hat sich das denn konkret geäussert

Meinst Du jetzt meine Symptome?

Vielleicht ist das Ganze auch nicht so kompliziert wie Du denkst. Ich hatte schon seit den neunziger Jahren im Unterkiefer links eine etwas größere Lücke. Deshalb hab ich wahrscheinlich überwiegend rechts gekaut. Als dann im Oberkiefer ein weiterer Backenzahn samt Brücke entfernt werden musste, entstand schon allein durch die fehlenden Zähne eine Instabilität im Gebiss.

Der wurzelbehandelte Backenzahn, der oben rechts entfernt werden musste, hatte ziemlich lange (15 Jahre) vor sich hingemuckelt. Ich habe da längere Zeit nichts weiter gemerkt, als eine gewisse Empfindlichkeit (Ohrenschmerzen) bei windigem Wetter und später auch beim Bücken.

Nachdem der Backenzahn mit der unvollständigen Wurzelfüllung (weil schon Kalk im ungefüllten Zahnkanal war, was der Zahnarzt damals 2003 während der erneuten Wurzelfühlung bemerkte, mir aber nicht sagte) 12 Jahre später entfernt wurde, fing mein Trigeminus-Nerv an zu rumoren. Das war die CMD. Tat weh und war heftig. Ich denke, die Entzündung hatte sich schon gut ausgebreitet im Kiefer und ich weiß nicht, ob es jemals wieder super wird. Wenn ich gestresst bin, viel rede etc. kommen die Schmerzen kurzzeitig oder auch für 2 Tage bis 4 Wochen (nach der Impfung) in meistens leichterer Form wieder.

Die damalige CMD-Behandlung war bei mir dennoch unbedingt nötig.

viele Grüsse
 
Danke Giselgolf für die sehr erhellenden Ausführungen. Ich wünsche mir, dass hier noch mehr solche Berichte gepostet würden, weil ich den Eindruck habe, dass die kausale Bedeutung dieser Kieferherde für andere Syndrome allgemein verkannt wird, von Patienten und auch von den Ärzten! Dass (Trigeminus) Neuralgien und CMD gleichbedeutend wären, ist mir allerdings neu. Gilt die CMD denn inzwischen als anerkannte Diagnose? Lässt sie sich denn wirklich allein anhand eines Fragebogens (wie bei mir geschehen) stellen? Dieser Zahnarzt hat nie meinen Biss oder die Zähne selbst besichtigt! ... Du siehst, ich bin nach wie vor skeptisch ...War eine Schiene die Therapie?? Grüsse an alle Teilnehmer an dieser spannenden Diskussion! a.
 
Gilt die CMD denn inzwischen als anerkannte Diagnose? Lässt sie sich denn wirklich allein anhand eines Fragebogens (wie bei mir geschehen) stellen? Dieser Zahnarzt hat nie meinen Biss oder die Zähne selbst besichtigt! ... Du siehst, ich bin nach wie vor skeptisch ...War eine Schiene die Therapie??
Hallo ewigeroptimist,

Deine erste Frage könnte man mit ja und nein beantworten. Ja, weil die Diagnose kommt im Leistungskatalog der Krankenkassen z.B. vor und ist in der Schulmedizin durchaus bekannt. Nein, eigentlich nicht wirklich, weil ich den größten Anteil der Behandlung (eigentlich so gut wie alles) selbst zahlen mußte und letztendlich auch wollte. Zu Anfang war ich bei einem anderen Zahnarzt, der mir "versuchsweise" eine Krankenkassenschiene verpasste, weil ich Zweifel hatte. Das haute aber überhaupt nicht hin. Ganze drei Stunden hielt ich es mit der Schiene aus, dann war das Thema entschieden. Keine billige Schiene mehr, die von der Kasse bezahlt wird.

Dieser Zahnarzt hat nie meinen Biss oder die Zähne selbst besichtigt! ... Du siehst, ich bin nach wie vor skeptisch ...War eine Schiene die Therapie??

Es ist richtig, dass Du skeptisch bist und gut, dass Du nachfragst.

Die Diagnose, die mein Zahnarzt mir schliesslich gsd stellte, war zunächst eine Verdachtsdiagnose. Dann bat er mich, zwei Wochen lang ein Schmerzprotokoll zu schreiben. Als er das hatte, bot er mir an, mein Gebiss und dessen Funktionalität mit Hilfe eines Artikulators und eigener Tests zu untersuchen. Ich willigte ein. Aus der Erinnerung heraus waren es vor allem:

1. Mundöffnung prüfen bzw. wie weit läßt sich der
Mund öffnen?
2. seitliches Verschieben des Gebisses und die Frage,
ob es dabei knackt.
3. ganz entspannt stehen und beim kurzzeitigen
"Klappern" angeben, mit welchen zwei Zähnen (oben
und unten) bzw. an welcher Stelle man mit den
Zähnen zuerst aufeinandertrifft.

Dann folgte eine Untersuchung im Artikulator. Eine ganz seltsam anmutende Apparatur, über die auch andere hier schon diskutiert haben und über die ich bis heute eigentlich keine Kenntnisse habe.

Ein aktueller Abdruck meines Ober- und Unterkiefers war sowieso schon in der Praxis vorhanden. Aber bevor in einem weiteren Termin vom Labor die Zahnschiene gefertigt werden konnte, wurde bei mir, wie bei einer Brücke oder Krone auch, ein aktueller Abdruck meiner Zähne angefertigt.

Letztendlich (neben den Kosten) ist die Geschicklichkeit des Zahnarztes entscheidend. Hat er Dir wirklich noch nie in den Mund geschaut? Das fände ich jetzt schon bedenklich. Es könnten ja auch noch "normale" Probleme wie z.B. Karies oder andere schmerzaus-lösende Ursachen vorhanden sein.

viele Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat er Dir wirklich noch nie in den Mund Das fände ich jetzt schon bedenklich. Es könnten ja auch noch "normale" Probleme wie z.B. Karies oder andere schmerzauslösende
Ursachen vorhanden sein.

Ja, der erste aus dem Raum Heidelberg hat das tatsächlich allein per Fragebogen gemacht und mir dafür auch eine Rechnung gestellt! Die zweite hat mir zwar (kurz) in den Mund geschaut, aber beim Termin selbst eine mögliche CMD mit keinem Wort erwähnt. Stattdessen erhielt ich ein paar Tage später ein Angebot, der Preis war (sagen wir mal) „stattlich“..
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass eine unerkannte chronische Entzündung vorliegt, entweder durch früheres Pressen oder irgendeine lokale Infektion verursacht, die sich durch ein OPG nicht lokalisieren lässt, weil hier nur Knochenabbau angezeigt wird, nicht aber lokale Läsionen des Weichgewebes. Gr A
 
Hallo Ewigeroptimist,

beschreib doch mal Deine Probleme etwas genauer, falls Du magst. Oder hast Du das schon irgendwo? Den zwei genannten Zahnärzten würde ich auch nicht trauen, höchstwahrscheinlich nur aufgeblasene Geldabzocker. Das Bauchgefühl ist oft ein guter Wegweiser.

VG
 
Danke Giselgolf! Also, vom Gefühl her sind es eher neuralgische Schmerzen. Bei mir fing es auch vor vielen Jahren damit an, dass mir beim Vorwärtsbeugen schwindlig wurde. Gleichzeitig besteht (fast noch länger) ein einseitiger Tuben Karthar, der sich in einem ständigen Schnalzgeräusch äussert. Weitere unilaterale Auffälligkeiten (zT. in der Bildgebung) betreffen die Lymphknoten entlang der HWS, die Mandeln, die Siebbeinzellen, eine grosse Arterie entlang der Schläfe.. Von unzähligen Medizinern hat mich in all den Jahren nur ein einziger HNO-Arzt gefragt, ob ich eventuell einen Zahnherd habe. Ich ahne es, weiss es aber nicht. Ich denke jedefalls, die Aussagekraft von Röntgenbildern wird masslos überschätzt …a
 
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