Wirbelsäulenprobleme nach Auffahrunfall

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07.03.06
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Hallo Leute,

vor ca. 8 Wochen ist mir im Stand ein Auto aufgefahren. Beim Hausarzt wurde ich dann mit Reizstrom und Schmerztabletten behandelt. Nach 10 Tagen wurde ich geröngt - nichts gebrochen. Krankengymnastik verordnet. Nach 3 Wochen noch immer keine Besserung - starke Schmerzen und einschlafen bis hin zu Krämpfen von Fingern aus bis Schulterblätter, Stiche in Lunge, und am Rücken in Höhe der Schulterblätter+Lende z.t. pochende+stechnede Schmerzen; ging zum Orthopäden wo 3 Wirbel eingerenkt wurden. Daraufhin leichte Besserung, Beschwerden kamen aber ruck zuck wieder; nach 10 Tg 4 Wirbel (BWS+LWS) eingerenkt + 1 Rippe (am Brustbein) zurechtgeschoben; 1-2 Tg besser, dann wieder Probleme; 8 Tg. später wieder eingerenkt; kaum Besserung;

Ich habe schon fast die Hoffnung auf ein normales Leben aufgegeben, weil ich ohne Hilfe meiner Geschwister noch nicht mal Haarewaschen oder Essen kochen kann. Habe zwischendurch mal versucht zu arbeiten (Büro), musste aber nach 4 Std wg. starker Schmerzen trotz massenweise Schmerztabletten abbrechen. Arbeitgeber hat kein Verständnis + droht mit Konsequenzen; so kann es nicht weitergehen.

Bin total verzweifelt; wer kann mir Tipps geben an wen ich mich wenden oder was ich vielleicht selbst dagegen tun kann? Wäre vielleicht Reha was? Wie ist es mit Kostenübernahme durch Versicherung des Unfallverursachers (hat Schuld anerkannt).

Lolita
 
Mein Tip, hol Dir erst mal einen guten Anwalt der sich in sowas auskennt! Ach, und sollte es mal zum Gericht gehen dann sind alle Gutachten wichtig... also immer schön Gutachten ausstellen lassen!
 
Noch ein Tip: auf jeden Fall eine Kernspin-Aufnahme (MRT) von der Halswirbel- und Brustwirbelsäule machen lassen.
Das ständige Einrenken bringt auf Dauer gar nichts; insofern lieber zu einem Osteopathen (www.ostopathie.de) gehen, der sanft aber wesentlich wirksamer arbeitet.

Wenn Du mit der Versicherung oder auch dem Unfallverursacher "redest", dann bitte immer schriftlich! Damit sich nachher keiner herausreden kann, das wäre anders gewesen.

Evtl. beim VDK Mitglied werden, um von denen beraten zu werden.

Hier steht etwas über die mögliche Behandlung https://www.dr-gumpert.de/html/schleudertrauma.html

Auffahrunfall
Bei juristischen Fragen zum Thema Auffahrunfall sollten Sie mit einem Rechtsanwalt mit Interessenschwerpunkt Verkehrsrecht sprechen.
Die Rechtsprobleme, die in diesem Bereich auftreten können, sind vielfältig.

Die selbstständige Recherche im Internet ist sicher sinnvoll, um einen Überblick zu bekommen. Sie lässt jedoch den Suchenden oft im Unklaren, ob die Rechtsnormen auf sein konkretes Problem anwendbar sind.

Ein zugelassener Rechtsanwalt kann oft in wenigen Minuten am Telefon alle individuellen Fragen beantworten oder bei komplexen Fällen wichtige Informationen im Rahmen der telefonischen Erstberatung geben.
https://www.deutsche-anwaltshotline.de/compiled/Auffahrunfall.htm

Alles Gute,
Uta
 
Beim Anwalt bin ich schon, habe zum Glück ne Rechtschutzversicherung.

Das Schleudertrauma ist eigentlich besser. Nacken ist ab und zu noch wie verspannt, aber das geht. Am schlimmsten sind die Schmerzen in der BWS und LWS. Ausserdem ist das Kribbeln, ziehen bis hin zu Krämpfen von den Fingern, Armen, Schultern beim greifen, heben oder drehen der Arme/Hände, (z.B. beim Haare waschen, fönen, Joghurt essen, Zähne putzen, ... aber auch einfach zwischendurch beim liegen) sehr unangenehm. Ist das evtl. ein Hinweis auf Nervenschäden oder kann das mit dem Muskelabbau durch die eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit zusammenhängen. Trat ca. 10 Tage nach dem Unfall auf und wird immer stärker und häufiger.

Habe den HA schon mehrmals auf Kernspin angesprochen, will mich aber nicht überweisen. Möchte versuchen eine Reha durchzukriegen, weil man da doch
gezielter und vor allem täglich therapiert wird und nicht noch immer Tage oder Wochen auf neue Termine warten muss.

Gruss Lolita
 
Warst Du denn nicht beim Orthopäden bzw. auch bei Neurologen? Probleme mit der Durchblutung von Armen und Händen kommen fast immer von der Halswirbelsäule. Insofern wäre es wirklich wichtig, daß da ein Kernspin gemacht wird.
Hausärzte zögern da meistens, weil Kernspin teuer ist. Aber beim Orthopäden dürfte das kein wirkliches Problem sein.

Alles Gute,
Uta
 
Ich bin da alles andere als ein Experte aber für mich hört sich das schon nach einer deutlichen Nervenschädigung an. Das kann in ein paar Wchen bis Monaten besser sein aber wenn jetzt schon der Ast nach unten zeigt (sprich es schlimmer wird) würde ich mir mal erlauben eine zweite Meinung dazu einzuholen. Es soll Fachkliniken geben die sich mit sowas sehr gut auskennen. Dort würde ich mal vorsprechen bzw. erst mal anrufen. Bei einem Verdach auf HWS Schädigung hätte der HA eigentlich schon an entspechend kompetente Stellen abgeben müssen. Er sollte ja in seiner Position als Lotse fungieren und nicht als erfahrener HWS Spezialist. Lass Dich mal nicht unterkriegen von Deinem HA. Hat er Bockmist gebaut musst Du damit durch die gegend laufen und nicht er. Also auf zur kompetenten Hilfe wenn es schlimmer und nicht besser wird. Muss ja nicht gleich eine Reha sein aber die Leute die das täglich sehen haben schon diverse Erfahrungen die der HA vielleicht nicht hat. Es gilt wohl in erster Linie die Situation von der Ausgangslage zu beurteilen.
 
Dermatome, Ausstrahlung der Wirbel

dermatome.jpg

https://www.neuro24.de/r8.htm
Hier sieht man, welche Halswirbelsäule-Wirbel (werden mit C... bezeichnet) wohin ausstrahlen. Zum Teil ist das ganz schön weit, z.B. bis in den Zeigefinger bei C4/C5.

Gleiches gilt für die Brust- und Lendenwirbelsäule. Zu den Dermatom-Gebieten der Brust- und Lendenwirbelsäule gehören dann auch die Organe, die in deren Bereich liegen. Wenn also ein Wirbel beschädigt ist oder ein Bandscheibenvorfall vorliegt, dann können auch entsprechende Organe nicht mehr richtig funktionieren. So, daß man manchmal auch von seltsamen "Organstörungen" auf einen Wirbel schließen kann wie auch andersherum.

In dem angegebenen Link sind noch mehr sehr gute Abbildungen.

Gruss,
Uta
 
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