Entgiftung mit Chlorella sinnvoll oder schädigend?
Hallo Gerold
Zunächst etwas zu dieser Aussage ...
Völlig richtig, hier ist auch nie behauptet worden, dass sich der Quecksilber-
bzw. der Aluminiumgehalt im menschlichen Körper als solchem auf die
genannten Werte reduziert hat, aber immerhin hat sich hier nach den
Urinwerten etwas getan, womit die Giftausleitung weiterzuführen ist.
Hier liest sich das anders ...
Zusammengefaßt ließen sich hier nach 110 bis 120
Anwendungen von Rizinusöl folgende Ergebnisse feststellen:
- Abnahme der Quecksilberbelastung um 75 %
- Abnahme der Aluminiumbelastung um ca. 65 %
Du erweckst mehrfach, auch an anderen Stellen, den Eindruck,
als wenn sich "nach Rizinuseinnahme" die Gesamtkörperbelastung
diverser Metalle reduziert habe. Auch im Wiki. Dies ist falsch.
Hier werden Dinge behauptet, die so nicht stehen gelassen werden können.
Es geht um Tatsachenbehauptungen und den Informationsgehalt für die Leser.
Schauen wir uns also die Behauptungen an und widmen uns dann den Fakten.
Eine Userin
teilt mit, dass es nach DMPS zu sinkenden Werten kommt.
Dies führt sie auf die Wirkung des Rizinusöls zurück, welches sie über Jahre nimmt.
(Es wäre übrigens schön, wenn sie die Befunde der
DMPS-Tests einscannte).
DMPS ist ein
Chelat (Rizinusöl ist kein Chelat) -
und es chelatiert überwiegend die Nieren.
Die Nieren sind bei chronischen Schwermetallvergiftungen, zu denen auch in
der Regel die Amalgamvergiftung zählt, die Hauptspeicher für Quecksilber.
Und das deponierte - also das extra- wie intrazellulär gebundene Quecksilber -
ist das Problem, nicht das bspw. durch GST (körpereigenes Entgiftungsenzym)
erreichbare und ausscheidbare Quecksilber. (Der Entgiftungsweg bei Metallen
ist übrigens üblicher Weise der renale, also über die Nieren, bis auf seltene
Stoffwechselanomalien, die gastroenterologisch und nicht renal ausscheiden).
Rizinus ist kein Chelat und wirkt gastroenterologisch.
Wenn ich nachschauen möchte, ob Rizinus zu vermehrter Metallausscheidung führt,
so muss ich den Rizinusstuhl untersuchen, und nicht den Urin. Wie User Creamdoc.
Seine Laborergebnisse zeigten, dass keine Amalgammetalle nach Rizinuseinnahme
vermehrt ausgeschieden wurden, was nicht wirklich verwundert (Depot, Bindung, s.o.).
So stellt auch lale93 diesbezüglich selbst richtiger Weise fest:
Ausgeschieden werden eben genau die Gifte, die sich gerade in der
Gallenblase bzw. in der Leber befinden. Um das genau herauszufinden,
müsste man eine Analyse machen. Dies wird aber nur sehr schwer möglich
sein, da man an die Substanzen in den Lebergängen und in der Gallenblase
eben auch nicht einfach drankommt.
Der DMPS-Test ist auch immer eine Entgiftungsanwendung.
Das Thema der Interpretationen ist spannend, interessiert aber
hier nicht.
Einige Punkte seien aber erwähnt, die zur linearen HG-Abnahme führen
können:
- das körpereigene Entgiftungssystem kann angeregt
worden sein (GST-Steigerung, Erhöhung Zell-Glutathion)
- die physiologische Konstitution beim DMPS-Test
kann eine andere als die zuvor gewesen sein
- ein osmotisches Nachrücken in die Nieren
aus weiteren Depots (Umverteilung) bleibt aus
- die Nieren waren insgesamt überwiegend bis ausschließlich
belastet und jede DMPS-Gabe führt zu linearer Hg-Reduktion
- ...
Somit zeigt uns der DMPS-Test einiges und lässt bspw. Rückschlüsse auf die
Nierenbelastung zu - eine Korrelation zur 'Wirkung' paralleler Rizinuseinnahme
ist jedoch aus medizinischer und toxikologischer Sicht nicht zulässig.
Dies solltest Du auch in Deinem jüngsten Wiki-Eintrag berücksichtigen.
Zum Schluss: Ich finde Gerolds Erfahrungen mit Rizinus großartig.
Rizinusanwendungen haben neben den Einläufen wichtige Funktionen.
Sie haben eine Berechtigung, auch immer im Kontext mit Vergiftungen.
Galleausstoß, Reinigung, Erneuerung der Säfte - dies kann sehr helfen.
Wir sollten aber nicht Wirkmechanismen verwechseln und auch keine
Regeln aufstellen, die aufgrund fehlinterpretierter Korrelationen erfolgen.
GB 