3.7 Komplexbildung
DMPS bildet in exothermer Reaktion<690> mit vielen Schwermetallen stabile Komplexe
<58,260,673,690,1586>.
Die meisten Komplexe sind wasserlöslich, nur der Bleikomplex fällt aus <1118-1120>.
Überwiegend handelt es sich dabei um Chelate, d.h. um Komplexe,
bei denen die Schwermetalle in einer Ringstruktur gebunden sind <58,494,993>
und die sich durch vergleichsweise hohe Bindungskonstanten auszeichnen <666>.
Die Komplexe sind so stabil, dass Komplexe verschiedener
Metalle chromatographisch getrennt werden können <1076,1328>.
Mit Ausnahme von Cd2+ sind die Metall-Komplexe des DMPS stabiler als die von BAL<69>.
Die Stabilitätskonstanten pK für die untersuchten Metalle sind unterschiedlich:
am besten wird Quecksilber gebunden, während die Bindung zum Zink deutlich
schwächer ist <365,1055,1058,1360>.
Je größer der pKL-Wert ist, umso schlechter löslich ist das Sulfid.
Dies weist darauf hin, dass die Bildung der Metall-Schwefel- Bindung
ein entscheidender Schritt für die Stabilität der Komplexe ist.
Auch Untersuchungen auf freie SH-Gruppen mit Ellman’s Reagenz
in Lösungen aus DMPS und Metallsalzen deuten auf diese Reihenfolge
hin. Während bei Hg2+ keine freien SH-Gruppen mehr nachweisbar
waren, lagen bei Cd2+ 20 - 30 %, bei Pb2+ 70 - 80 % der SHGruppen
noch frei vor <1049>.