Themenstarter
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- 27.02.18
- Beiträge
- 5
Hallo zusammen,
Ich heiße Tobi, bin 30 Jahre und komme aus dem Norden von Deutschland.
Ich habe mich hier angemeldet, da ich vor lauter Verzweiflung nicht mehr weiter weiss….
Mein Krankheitsbild ist wohl eher untypisch und unterscheidet sich deutlich von denen, die hier sonst in Hinblick auf Verdauungs- und Darmstörungen berichtet werden. Entsprechend ist der Text auch sehr lang…
Vielen Dank vorab für’s Lesen.
Ich war immer topfit und kräftig, als Kind und auch als Erwachsener nie krank. Habe ein super Immunsystem. Keine Allergien, nix. 1x im Jahr 2-4 Tage Schnupfen/Erkältung und das war’s.
1,78 groß, 75-83 kg schwer (je nach Jahreszeit und Krafttraining), perfekte Haare, perfekte Haut, super Verdauung. Keine privaten und auch keine beruflichen Probleme.
Es fing an im Juni 2014. Ich lief schon einige Monate mit einem entzündeten Zahn (Unterkiefer rechts) herum. Beim Essen ist ein Stück abgebrochen und ab dem Zeitpunkt tat es weh – mal mehr, mal weniger. Wegen einer vorhergehenden schlechten Erfahrung (Wurzelspitzenresektion) bin ich aus Angst nicht zu Zahnarzt gegangen, ohne mir der Konsequenzen bewusst zu sein. Ich habe also damit gelebt und es hat mich auch nicht weiter tangiert.
Anfang Juni saß ich dann bei der Arbeit und hatte an dem Tag viel Stress, es kamen viele neue Aufträge rein und mein Puls ist etwas hochgegangen. Mit einem Mal verspürte ich eine Art „Schlag“ und dann ein kräftiges Pochen in der linken Schläfe – so als würde dort ein recht großer Fremdkörper durchgepumpt werden.
Ich fühlte mich daraufhin etwas benommen und war geschockt, was denn nun passiert sei.
Durch dieses Pumpen war mein linkes Auge gereizt und hatte ein paar geplatzte Äderchen.
Was mir ab diesem Zeitpunkt auffiel war eine erhöhte Blendempfindlichkeit bei Nacht (Autolichter).
Sowas hatte ich sonst nie.
Ausserdem tat mein Zahn ab diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr weh – zu keinem Zeitpunkt. Sonst konnte man immer so eine Art stinkende Flüssigkeit heraussaugen, wenn man mit der Zunge auf den Zahn ging – auch das war nicht mehr möglich. Schlussfolgerung für mich: Der Zahneiter ist in die Blutbahn gekommen.
Ein paar Tage vergingen und mir ging es immer „komischer“. Mein Körper veränderte sich nach und nach:
- Das „weisse“ an meinen Augen war auf einmal leicht gelblich. Nicht richtig gelb, sondern eher beige. Das haben viele Leute, bei mir ist es jedoch nicht normal. Meine Augen sind sonst strahleweiß.
- Mein Stuhl hat sich verändert. Er wurde auf einmal deutlich heller und war geruchlos. Sonst hatte mein den „üblichen“ Geruch – kräftig aber nicht penetrant oder faulig (Stuhl riecht nunmal). War immer normal gefärbt usw.
- Abgehende Winde waren nur noch komplett geruchlos. Ich hatte mein Leben lang regelmäßige Winde – nicht im Übermaß aber doch sehr regelmäßig, keine Schmerzen, kein Blähbauch. Diese Winde rochen eben ganz typisch nach Verdauung bzw. nach Eiern – je nachdem, was man gegessen hat.
- Ich fühlte mich von Tag zu Tag benommener. Es handelte sich um einen dauerhaften Schwindel – als würde man auf Wolken gehen. Kein Schwankschwindel – es fühlte sich an wie eine Vergiftung.
- Meine Fingernägel wurde innerhalb von relativ wenigen Tagen immer heller. Hielt man sie gegen die Sonne, konnte man sehen, dass sie langsam durchsichtig wurden. Ingesamt wurden sie langsam einfach heller, wo sie doch sonst perfekt dunkelrosa waren (etwa wie Leberwurst). Auch die Halbmonde verschwanden langsam.
- Meine Handflächen war bei Bewegung und nach dem Zusammendrücken rötlich verfärbt (rote Punkte. An den Fingergelenken eine leichte Gelbfärbung.
- Leichte rote Punkte auf der Zunge (Erdbeerzunge)
- Zunehmende „Geldscheinhaut“ an der Nase an der Stelle wo die Brille aufliegt
- Noch ein paar Kleinigkeiten wie vergrößerte Brustwarzen, geringere Spannkraft in den Haaren etc.
Zusammengefasst: Alles was für Probleme mit der Leber spricht. Sicher nicht so stark ausgeprägt wie bei Leuten, die eine langjährige Lebererkrankung haben aber für mich merklich. Ich kenne meinen Körper sehr genau und habe nach und nach diese Symptome innerhalb weniger Tage und Wochen bei mir entdeckt.
Am schlimmsten war einfach die dauernde Benommenheit – ich hatte so eine riesige Angst, dass meine Leber kaputt ist und bin von Arzt zu Arzt gerannt. Niemand hat mich ernst genommen, da keinerlei Blutwert auffällig war. Es war einfach nur schrecklich. Man wurde als Psychisch krank abgestempelt, wo man doch genau wusste, dass der Körper irgendwas hat, dass nicht sein darf.
Ich war sogar zu einem Lebertest in der Berliner Charité – Leberfunktion perfekt. Ich wusste einfach nicht mehr weiter,da es mir ja weiterhin beschissen ging. Ich dachte es würde langsam zu Ende gehen mit mir. Im übrigen wurde in der Zwischenzeit eine Zahn-OP durchgeführt und der betroffene Zahn im Unterkiefer entfernt. Ich habe meiner Zahnärztin natürlich von dem Vorfall erzählt und auch dem Kiefernchirurgen – beide sagten sowas unwahrscheinlich bzw. unmöglich und der wäre einfach nur tot.
Nach der Zahn-OP (ein Monat nach dem initialen Vorfall) hoffte ich auf Besserung aber es änderte sich nix. Ärztemarathon ging weiter, ich arbeitete weniger und zog mich immer mehr zurück. Nach dem besagten Lebertest Ende August 2014 (etwa 1,5 Monate nach der Zahn-OP) hatte ich wirklich keine Hoffnung mehr. Keiner glaubte mir und meine Eltern meinten ich hätte eine Depression. Meine Verdauung war weiterhin komisch, also heller Stuhl, komplett geruchlos, abgehende Winde viel zu selten und wenn, dann geruchlos. Keine Bauchschmerzen, kein Durchfall, nichts dergleichen. Ich habe mittlerweile 10 kg abgenommen, was jedoch auch daran lag, dass ich viel weniger gegessen habe – mir ging es eben einfach schlecht und ich hatte Angst.
Glücklicherweise gab mir meine Arbeitskollegin den bedeutenden Tipp, einmal zum Heilpraktiker zu fahren. So etwas kannte ich vorher noch nicht. Da ich sowieso nichts zu verlieren hatte, meldete ich mich dort und erzählte von meiner Geschichte. Der HP erzählte mir direkt es käme vom Darm, was ich vorher überhaupt nicht auf dem Zettel hatte. Ich glaubte natürlich nicht daran aber hab mich auf die Theraprie eingelassen. Alle 2 Wochen Bioresonanz und Eigenblut und von Anfang an Symbioflor, Symbiolact und Fortakehl. Schon nach ganz wenigen Tagen bemerkte ich eine deutliche Besserung meiner Symptome, der Stuhl fing wieder an normal zu riechen, die Farbe wurde wieder normal, meine körperlichen Symptome wie Schwindel etc. waren wie weggeblasen, die Fingernägel wurden innerhalb von kurzer Zeit wieder normal und alles andere ging auch weg. Ich machte das ganze etwa zwei Monate lang und war wieder topfit – als wäre nie was gewesen. Habe in der Zeit meine 10 kg wieder zugenommen und einfach normal weitergelebt. Ich war natürlich superglücklich und habe mir geschworen, dass ich es mit einem Zahn nie wieder so weit kommen lasse.
Ich habe dann von Herbst 2014 bis Ende April 2016 ganz normal und ohne Einschränkungen gelebt.
------------------------------------------------
Ende April 2016 ist mir dann ein kleines Stück Füllung an der Hinterseite des Zahnes 25 (die dahinter waren schon weg) abgebrochen.
Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht, da ich auch keine Schmerzen hatte. Der Zahn war seit diesem Zeitpunkt nur an der Seite (Zahnfleischrand) leicht berührungsempfindlich, wenn man mit dem Fingernagel ranging.
Am nächsten Tag bei der Arbeit war mir auf einmal schwindelig (Benommenheit). Ich dachte nur an eine leichte Verstimmung und bin nach Hause gefahren. Der Schwindel wurde jedoch immer schlimmer und meine Augen und Hände wurden wieder leicht gelblich und der Stuhl wurde innerhalb kürzester Zeit hell und geruchlos. Es fing also alles wieder von vorne an – ein Horror.
Ich habe natürlich als erstes den Zahn checken lassen – nur ein Stück Füllung abgebrochen – sonst nichts. Keine Entzündungszeichen oder ähnliches lt. Zahnarzt.
Ich bin etwa 2 Wochen nachdem die Füllung abbrach zum Heilpraktiker gekommen. An diesem Tag konnte ich vor lauter Schwindel kaum noch Auto fahren – es war richtig schlimm.
Der HP hat mir eine Eigenblutinjektion mit Ameisensäure (homöopathisch) gegeben und schon am nächsten Tag ging es mir ein Stück besser. Der Stuhl am nächsten Morgen roch auch schon wieder etwas. Ich sollte ein Stuhlprobe abgeben und wir einigten uns auf eine Eigenbluttherapie über 10 Termine (2x wöchentlich). Ich fuhr also fort mit Eigenblut und mir ging es immer besser. Nach etwa einer Woche fühlte ich mich quasi schon geheilt – alles war wieder fast normal.
Als dann Ende Mai das Ergebnis meiner Stuhlprobe ankam, folgendes Ergebnis:
Candida Albicans vermehrt: 10^5-10^6
Lactobacillus spec. erniedrigt 10^4
Rest normal.
Ich sollte also eine Woche lange 3x2 Tabletten Nystatin nehmen. Unter der Einnahme des Nystatin besserte sich mein Zustand nochmals deutlich zu „wieder völlig normal“. Das war Anfang Juni. Die Eigenbluttherapie führte ich bis Ende Juni zu Ende, auch wenn es mir wieder gut ging. Anfang Juli, Etwa 2 Wochen nach der letzten Eigenblutinjektion ist meine Darmflora wieder von jetzt auf gleich umgekippt (eines morgens wieder geruchloser Stuhlgang und Schwindel). Daraufhin bin ich direkt zur Apotheke und habe mir wieder 50 Tabletten Nystatin geholt. Sofort ab dem nächsten Tag war es wieder gut. Ich nahm diese Tabletten dann über 2 Wochen verteilt und es ging mir soweit gut (war in dieser Zeit auch auf Mallorca).
Mein Stuhlgang war jedoch nicht ganz so geruchsintensiv wie früher.
Anfang August ist meine Darmflora dann aus dem nichts wieder umgekippt. Mir war nur noch extrem schwindelig – ein dauerhaftes Vergiftungsgefühl. Ich habe daraufhin kurzfristig (Ende August) einen Termin für eine Darmspiegelung bekommen. Ein paar Tage vor der Spiegelung fing ich wieder mit Eigenblut an. Direkt am nächsten Tag wurde der Stuhl wieder normal, das Befinden etwas besser.
Darmspiegelung war natürlich ohne Befund. Ich machte noch ein paar Termine Eigenblut und es ging mir einigermaßen. Mal besser, mal schlechter.
Ende Oktober hatte ich dann die Faxen dicke und bin zu meinem alten Heilpraktiker von 2014. Dort fing ich direkt mit Bioresonanz und Eigenblut an, Medikation von da an:
- Nutriimmun Probiotik Pur und Mucozink
- Mutaflor
Direkt ab dem ersten Tag mit der Medikation ging es mir besser. Mein Hauptsymptom, die Benommenheit, war wie weggeblasen. Ich nahm die Medikamente täglich ein und mir ging es immer besser. Dieser Zustand hielt zwei Monate an. Ich fühlte mich geheilt.
--------------------------------------------------------------------------------
Anfang Januar 2017 dann der Supergau. Beim Essen hat sich ein Zahn entzündet. Ich konnte leider nicht genau feststellen welcher (24 oder 25). Es pochte nur leicht im Oberkiefer. Dazu merkte ich ein gereiztes Auge durch das Pochen. Zahnschmerzen hatte ich nicht.
Direkt am nächsten Tag hatte ich wieder diesen üblen Schwindel, gelbe Handflächen und den geruchlosen Stuhl. Mir ging es wieder so beschissen wie am Anfang. Ich stand zu diesem Zeitpunkt immernoch unter der Medikation des HP aber sie brachte nichts mehr.Etwa 1,5 Monate später wurden dann tatsächlich beide Zähne wurzelbehandelt (24 und 25). Meine Zahnärztin tat sich schwer, da das Röntgenbild keine Auffälligkeiten zeigte und ich keine Schmerzen hatte. Nachdem die Zähne wurzelbehandelt wurden, ging es mir kurzfristig besser aber es wurde nie wieder gut.
Zumindest Durchfall hatte ich nie aber die Benommenheit war immernoch da und der Stuhl war – bis auf wenige Ausnahmen – hell und geruchlos.
Letztendlich hatte ich immernoch leichtes Pochen im Kiefer. Nach weiteren 2 Monaten des Leides habe ich mir schliesslich den 25 und später den 24er (nach erfolgloser Resektion) im Juni 2017 ziehen lassen.
Ich habe mir erhofft, dass mein Körper endlich Ruhe gibt aber er tat es nicht.
Nun bin ich heute kranker denn je. Mittlerweile bin ich sowas von schwach.
Symptome, die im letzten halben Jahr dazugekommen sind:
- Absolute Schwäche und Müdigkeit. Ich kriege kaum noch was auf die Reihe.
- Der sonst zumindest feste Stuhlgang ist nun meist weich, glänzend, hell und schwimmt oben. Immer noch geruchlos. Ich muss ein mal am Tag morgens auf die Toilette. Die Entleerung erfolgt meist drastisch, explosionsartig.
- Die Benommenheit – mein Hauptsymptom – macht mich irre.
Nichts schlägt mehr an.
Ich habe in den letzten Monaten alle mögliche an Probiotika ausprobiert, teilweise kleine Verbesserungen aber nie einen Durchbruch. Ich bin immer wieder rückfällig. Omni Biotic in Verbindung mit Inulinpulver hat ein wenig geholfen aber auch das funktioniert mittlerweile nicht mehr. Ich wäre schon froh, wenn ich eine Woche am Stück festen Stuhl hätte. Und je schlechter es mir geht, desto weniger Darmwinde habe ich. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass der Stuhl bei mir einfach nur im Darm liegt und ausgeschieden wird, ohne das irgendetwas damit passiert. Oben hatte ich ja bereits beschrieben, dass ich zu meinen gesunden Zeiten immer regelmäßige Winde hatte. Keine schmerzhaften Blähungen oder so. Und der Stuhl hat immer kräftig gerochen/gestunken - was ja auch normal ist.
Ich bin seit Dezember auch wieder beim Gastro. Atemtest auf LI positiv, Glucose-Atemtest negativ. Magen-Dünndarmspiegelung vor 4 Wochen ergab Helicobacter Pylori. Antibiotika Therapie habe ich seit einer Woche hinter mir. Keine Verbesserungen, mir geht es noch schlechter. Festen Stuhl habe ich seit 2 Wochen kein einziges Mal gehabt.
Kurz vor den AB hatte ich noch eine Stuhlprobe an Labor Hauss geschickt. Alles top.
PH-Wert 5,5
E. Coli erhöht
Candida vermehrt nur auf Zungenabstrich
Der Rest normal – nichts vermindert oder erhöht. Zonulin sehr niedrig (1/4 des Grenzwertes), IGA auch normal. Leider musste ich feststellen, dass die Probe 5 Tage in der Post war… Ich hoffe, dass das Ergebnis dadurch nicht zu sehr verfälscht wurde.
Das alles klingt jetzt total verrückt aber ich glaube mein Immunsystem richtet sich gegen mein Verdauungssystem. Ich denke, dass mein Immunsystem, als sich der entzündete Zahn 2014 in die Blutbahn entleert hat, sich „gemerkt“ hat, dass Zahnentzündungen gefährlich sind und deswegen nun bei den nächsten Zahnentzündungen überreagiert hat und deswegen jetzt auf „Dauerfeuer“ ist. Die restlichen Funktionen des Verdauungssystemes scheint es dabei halbwegs auszuschalten. Intitiale Auslöser waren bei mir immer die Zähne – das ist fakt. Ich reagiere nicht auf Lebensmittel oder sonstiges.
Interessantes Detail: Seit dem es mir so derartig schlecht geht, hatte ich nichtmal eine simple Erkältung. Als würde mein Körper alles im Keim ersticken. Das einzige Mal normalen Stuhl mit dem gewohnten Geruch hatte ich in den letzten Monaten 2 Tage nach einer Grippeschutzimpfung. Das war das absolut einzige Mal seit einem Dreivierteljahr, an dem mein Stuhl wie früher roch.
Ich weiss, dass das alles total verrückt klingt und ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll. Ich bin am Ende. All die Sachen, die früher funktioniert und angeschlagen haben, bringen nichts mehr. Kein Arzt kann das nachvollziehen und man wird meist nur belächelt.
Ich fühle mich wie ein Leberkranker.
Die normalen Blutwerte sind alle okay. Schilddrüse habe ich eingehend prüfen lassen – alles gut. Ich habe eine leichte Vitamin-D Unterversorgung, die ich auch ausgleiche mit Vitamin D-Öl.
An diejenigen, die sich meine verrückte Geschichte durchgelesen haben. Vielen Dank!
Habt ihr Ideen, wie ich aus meiner verzweifelten Lage herauskomme?
Liebe Grüße
Tobi
Ich heiße Tobi, bin 30 Jahre und komme aus dem Norden von Deutschland.
Ich habe mich hier angemeldet, da ich vor lauter Verzweiflung nicht mehr weiter weiss….
Mein Krankheitsbild ist wohl eher untypisch und unterscheidet sich deutlich von denen, die hier sonst in Hinblick auf Verdauungs- und Darmstörungen berichtet werden. Entsprechend ist der Text auch sehr lang…
Vielen Dank vorab für’s Lesen.
Ich war immer topfit und kräftig, als Kind und auch als Erwachsener nie krank. Habe ein super Immunsystem. Keine Allergien, nix. 1x im Jahr 2-4 Tage Schnupfen/Erkältung und das war’s.
1,78 groß, 75-83 kg schwer (je nach Jahreszeit und Krafttraining), perfekte Haare, perfekte Haut, super Verdauung. Keine privaten und auch keine beruflichen Probleme.
Es fing an im Juni 2014. Ich lief schon einige Monate mit einem entzündeten Zahn (Unterkiefer rechts) herum. Beim Essen ist ein Stück abgebrochen und ab dem Zeitpunkt tat es weh – mal mehr, mal weniger. Wegen einer vorhergehenden schlechten Erfahrung (Wurzelspitzenresektion) bin ich aus Angst nicht zu Zahnarzt gegangen, ohne mir der Konsequenzen bewusst zu sein. Ich habe also damit gelebt und es hat mich auch nicht weiter tangiert.
Anfang Juni saß ich dann bei der Arbeit und hatte an dem Tag viel Stress, es kamen viele neue Aufträge rein und mein Puls ist etwas hochgegangen. Mit einem Mal verspürte ich eine Art „Schlag“ und dann ein kräftiges Pochen in der linken Schläfe – so als würde dort ein recht großer Fremdkörper durchgepumpt werden.
Ich fühlte mich daraufhin etwas benommen und war geschockt, was denn nun passiert sei.
Durch dieses Pumpen war mein linkes Auge gereizt und hatte ein paar geplatzte Äderchen.
Was mir ab diesem Zeitpunkt auffiel war eine erhöhte Blendempfindlichkeit bei Nacht (Autolichter).
Sowas hatte ich sonst nie.
Ausserdem tat mein Zahn ab diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr weh – zu keinem Zeitpunkt. Sonst konnte man immer so eine Art stinkende Flüssigkeit heraussaugen, wenn man mit der Zunge auf den Zahn ging – auch das war nicht mehr möglich. Schlussfolgerung für mich: Der Zahneiter ist in die Blutbahn gekommen.
Ein paar Tage vergingen und mir ging es immer „komischer“. Mein Körper veränderte sich nach und nach:
- Das „weisse“ an meinen Augen war auf einmal leicht gelblich. Nicht richtig gelb, sondern eher beige. Das haben viele Leute, bei mir ist es jedoch nicht normal. Meine Augen sind sonst strahleweiß.
- Mein Stuhl hat sich verändert. Er wurde auf einmal deutlich heller und war geruchlos. Sonst hatte mein den „üblichen“ Geruch – kräftig aber nicht penetrant oder faulig (Stuhl riecht nunmal). War immer normal gefärbt usw.
- Abgehende Winde waren nur noch komplett geruchlos. Ich hatte mein Leben lang regelmäßige Winde – nicht im Übermaß aber doch sehr regelmäßig, keine Schmerzen, kein Blähbauch. Diese Winde rochen eben ganz typisch nach Verdauung bzw. nach Eiern – je nachdem, was man gegessen hat.
- Ich fühlte mich von Tag zu Tag benommener. Es handelte sich um einen dauerhaften Schwindel – als würde man auf Wolken gehen. Kein Schwankschwindel – es fühlte sich an wie eine Vergiftung.
- Meine Fingernägel wurde innerhalb von relativ wenigen Tagen immer heller. Hielt man sie gegen die Sonne, konnte man sehen, dass sie langsam durchsichtig wurden. Ingesamt wurden sie langsam einfach heller, wo sie doch sonst perfekt dunkelrosa waren (etwa wie Leberwurst). Auch die Halbmonde verschwanden langsam.
- Meine Handflächen war bei Bewegung und nach dem Zusammendrücken rötlich verfärbt (rote Punkte. An den Fingergelenken eine leichte Gelbfärbung.
- Leichte rote Punkte auf der Zunge (Erdbeerzunge)
- Zunehmende „Geldscheinhaut“ an der Nase an der Stelle wo die Brille aufliegt
- Noch ein paar Kleinigkeiten wie vergrößerte Brustwarzen, geringere Spannkraft in den Haaren etc.
Zusammengefasst: Alles was für Probleme mit der Leber spricht. Sicher nicht so stark ausgeprägt wie bei Leuten, die eine langjährige Lebererkrankung haben aber für mich merklich. Ich kenne meinen Körper sehr genau und habe nach und nach diese Symptome innerhalb weniger Tage und Wochen bei mir entdeckt.
Am schlimmsten war einfach die dauernde Benommenheit – ich hatte so eine riesige Angst, dass meine Leber kaputt ist und bin von Arzt zu Arzt gerannt. Niemand hat mich ernst genommen, da keinerlei Blutwert auffällig war. Es war einfach nur schrecklich. Man wurde als Psychisch krank abgestempelt, wo man doch genau wusste, dass der Körper irgendwas hat, dass nicht sein darf.
Ich war sogar zu einem Lebertest in der Berliner Charité – Leberfunktion perfekt. Ich wusste einfach nicht mehr weiter,da es mir ja weiterhin beschissen ging. Ich dachte es würde langsam zu Ende gehen mit mir. Im übrigen wurde in der Zwischenzeit eine Zahn-OP durchgeführt und der betroffene Zahn im Unterkiefer entfernt. Ich habe meiner Zahnärztin natürlich von dem Vorfall erzählt und auch dem Kiefernchirurgen – beide sagten sowas unwahrscheinlich bzw. unmöglich und der wäre einfach nur tot.
Nach der Zahn-OP (ein Monat nach dem initialen Vorfall) hoffte ich auf Besserung aber es änderte sich nix. Ärztemarathon ging weiter, ich arbeitete weniger und zog mich immer mehr zurück. Nach dem besagten Lebertest Ende August 2014 (etwa 1,5 Monate nach der Zahn-OP) hatte ich wirklich keine Hoffnung mehr. Keiner glaubte mir und meine Eltern meinten ich hätte eine Depression. Meine Verdauung war weiterhin komisch, also heller Stuhl, komplett geruchlos, abgehende Winde viel zu selten und wenn, dann geruchlos. Keine Bauchschmerzen, kein Durchfall, nichts dergleichen. Ich habe mittlerweile 10 kg abgenommen, was jedoch auch daran lag, dass ich viel weniger gegessen habe – mir ging es eben einfach schlecht und ich hatte Angst.
Glücklicherweise gab mir meine Arbeitskollegin den bedeutenden Tipp, einmal zum Heilpraktiker zu fahren. So etwas kannte ich vorher noch nicht. Da ich sowieso nichts zu verlieren hatte, meldete ich mich dort und erzählte von meiner Geschichte. Der HP erzählte mir direkt es käme vom Darm, was ich vorher überhaupt nicht auf dem Zettel hatte. Ich glaubte natürlich nicht daran aber hab mich auf die Theraprie eingelassen. Alle 2 Wochen Bioresonanz und Eigenblut und von Anfang an Symbioflor, Symbiolact und Fortakehl. Schon nach ganz wenigen Tagen bemerkte ich eine deutliche Besserung meiner Symptome, der Stuhl fing wieder an normal zu riechen, die Farbe wurde wieder normal, meine körperlichen Symptome wie Schwindel etc. waren wie weggeblasen, die Fingernägel wurden innerhalb von kurzer Zeit wieder normal und alles andere ging auch weg. Ich machte das ganze etwa zwei Monate lang und war wieder topfit – als wäre nie was gewesen. Habe in der Zeit meine 10 kg wieder zugenommen und einfach normal weitergelebt. Ich war natürlich superglücklich und habe mir geschworen, dass ich es mit einem Zahn nie wieder so weit kommen lasse.
Ich habe dann von Herbst 2014 bis Ende April 2016 ganz normal und ohne Einschränkungen gelebt.
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Ende April 2016 ist mir dann ein kleines Stück Füllung an der Hinterseite des Zahnes 25 (die dahinter waren schon weg) abgebrochen.
Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht, da ich auch keine Schmerzen hatte. Der Zahn war seit diesem Zeitpunkt nur an der Seite (Zahnfleischrand) leicht berührungsempfindlich, wenn man mit dem Fingernagel ranging.
Am nächsten Tag bei der Arbeit war mir auf einmal schwindelig (Benommenheit). Ich dachte nur an eine leichte Verstimmung und bin nach Hause gefahren. Der Schwindel wurde jedoch immer schlimmer und meine Augen und Hände wurden wieder leicht gelblich und der Stuhl wurde innerhalb kürzester Zeit hell und geruchlos. Es fing also alles wieder von vorne an – ein Horror.
Ich habe natürlich als erstes den Zahn checken lassen – nur ein Stück Füllung abgebrochen – sonst nichts. Keine Entzündungszeichen oder ähnliches lt. Zahnarzt.
Ich bin etwa 2 Wochen nachdem die Füllung abbrach zum Heilpraktiker gekommen. An diesem Tag konnte ich vor lauter Schwindel kaum noch Auto fahren – es war richtig schlimm.
Der HP hat mir eine Eigenblutinjektion mit Ameisensäure (homöopathisch) gegeben und schon am nächsten Tag ging es mir ein Stück besser. Der Stuhl am nächsten Morgen roch auch schon wieder etwas. Ich sollte ein Stuhlprobe abgeben und wir einigten uns auf eine Eigenbluttherapie über 10 Termine (2x wöchentlich). Ich fuhr also fort mit Eigenblut und mir ging es immer besser. Nach etwa einer Woche fühlte ich mich quasi schon geheilt – alles war wieder fast normal.
Als dann Ende Mai das Ergebnis meiner Stuhlprobe ankam, folgendes Ergebnis:
Candida Albicans vermehrt: 10^5-10^6
Lactobacillus spec. erniedrigt 10^4
Rest normal.
Ich sollte also eine Woche lange 3x2 Tabletten Nystatin nehmen. Unter der Einnahme des Nystatin besserte sich mein Zustand nochmals deutlich zu „wieder völlig normal“. Das war Anfang Juni. Die Eigenbluttherapie führte ich bis Ende Juni zu Ende, auch wenn es mir wieder gut ging. Anfang Juli, Etwa 2 Wochen nach der letzten Eigenblutinjektion ist meine Darmflora wieder von jetzt auf gleich umgekippt (eines morgens wieder geruchloser Stuhlgang und Schwindel). Daraufhin bin ich direkt zur Apotheke und habe mir wieder 50 Tabletten Nystatin geholt. Sofort ab dem nächsten Tag war es wieder gut. Ich nahm diese Tabletten dann über 2 Wochen verteilt und es ging mir soweit gut (war in dieser Zeit auch auf Mallorca).
Mein Stuhlgang war jedoch nicht ganz so geruchsintensiv wie früher.
Anfang August ist meine Darmflora dann aus dem nichts wieder umgekippt. Mir war nur noch extrem schwindelig – ein dauerhaftes Vergiftungsgefühl. Ich habe daraufhin kurzfristig (Ende August) einen Termin für eine Darmspiegelung bekommen. Ein paar Tage vor der Spiegelung fing ich wieder mit Eigenblut an. Direkt am nächsten Tag wurde der Stuhl wieder normal, das Befinden etwas besser.
Darmspiegelung war natürlich ohne Befund. Ich machte noch ein paar Termine Eigenblut und es ging mir einigermaßen. Mal besser, mal schlechter.
Ende Oktober hatte ich dann die Faxen dicke und bin zu meinem alten Heilpraktiker von 2014. Dort fing ich direkt mit Bioresonanz und Eigenblut an, Medikation von da an:
- Nutriimmun Probiotik Pur und Mucozink
- Mutaflor
Direkt ab dem ersten Tag mit der Medikation ging es mir besser. Mein Hauptsymptom, die Benommenheit, war wie weggeblasen. Ich nahm die Medikamente täglich ein und mir ging es immer besser. Dieser Zustand hielt zwei Monate an. Ich fühlte mich geheilt.
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Anfang Januar 2017 dann der Supergau. Beim Essen hat sich ein Zahn entzündet. Ich konnte leider nicht genau feststellen welcher (24 oder 25). Es pochte nur leicht im Oberkiefer. Dazu merkte ich ein gereiztes Auge durch das Pochen. Zahnschmerzen hatte ich nicht.
Direkt am nächsten Tag hatte ich wieder diesen üblen Schwindel, gelbe Handflächen und den geruchlosen Stuhl. Mir ging es wieder so beschissen wie am Anfang. Ich stand zu diesem Zeitpunkt immernoch unter der Medikation des HP aber sie brachte nichts mehr.Etwa 1,5 Monate später wurden dann tatsächlich beide Zähne wurzelbehandelt (24 und 25). Meine Zahnärztin tat sich schwer, da das Röntgenbild keine Auffälligkeiten zeigte und ich keine Schmerzen hatte. Nachdem die Zähne wurzelbehandelt wurden, ging es mir kurzfristig besser aber es wurde nie wieder gut.
Zumindest Durchfall hatte ich nie aber die Benommenheit war immernoch da und der Stuhl war – bis auf wenige Ausnahmen – hell und geruchlos.
Letztendlich hatte ich immernoch leichtes Pochen im Kiefer. Nach weiteren 2 Monaten des Leides habe ich mir schliesslich den 25 und später den 24er (nach erfolgloser Resektion) im Juni 2017 ziehen lassen.
Ich habe mir erhofft, dass mein Körper endlich Ruhe gibt aber er tat es nicht.
Nun bin ich heute kranker denn je. Mittlerweile bin ich sowas von schwach.
Symptome, die im letzten halben Jahr dazugekommen sind:
- Absolute Schwäche und Müdigkeit. Ich kriege kaum noch was auf die Reihe.
- Der sonst zumindest feste Stuhlgang ist nun meist weich, glänzend, hell und schwimmt oben. Immer noch geruchlos. Ich muss ein mal am Tag morgens auf die Toilette. Die Entleerung erfolgt meist drastisch, explosionsartig.
- Die Benommenheit – mein Hauptsymptom – macht mich irre.
Nichts schlägt mehr an.
Ich habe in den letzten Monaten alle mögliche an Probiotika ausprobiert, teilweise kleine Verbesserungen aber nie einen Durchbruch. Ich bin immer wieder rückfällig. Omni Biotic in Verbindung mit Inulinpulver hat ein wenig geholfen aber auch das funktioniert mittlerweile nicht mehr. Ich wäre schon froh, wenn ich eine Woche am Stück festen Stuhl hätte. Und je schlechter es mir geht, desto weniger Darmwinde habe ich. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass der Stuhl bei mir einfach nur im Darm liegt und ausgeschieden wird, ohne das irgendetwas damit passiert. Oben hatte ich ja bereits beschrieben, dass ich zu meinen gesunden Zeiten immer regelmäßige Winde hatte. Keine schmerzhaften Blähungen oder so. Und der Stuhl hat immer kräftig gerochen/gestunken - was ja auch normal ist.
Ich bin seit Dezember auch wieder beim Gastro. Atemtest auf LI positiv, Glucose-Atemtest negativ. Magen-Dünndarmspiegelung vor 4 Wochen ergab Helicobacter Pylori. Antibiotika Therapie habe ich seit einer Woche hinter mir. Keine Verbesserungen, mir geht es noch schlechter. Festen Stuhl habe ich seit 2 Wochen kein einziges Mal gehabt.
Kurz vor den AB hatte ich noch eine Stuhlprobe an Labor Hauss geschickt. Alles top.
PH-Wert 5,5
E. Coli erhöht
Candida vermehrt nur auf Zungenabstrich
Der Rest normal – nichts vermindert oder erhöht. Zonulin sehr niedrig (1/4 des Grenzwertes), IGA auch normal. Leider musste ich feststellen, dass die Probe 5 Tage in der Post war… Ich hoffe, dass das Ergebnis dadurch nicht zu sehr verfälscht wurde.
Das alles klingt jetzt total verrückt aber ich glaube mein Immunsystem richtet sich gegen mein Verdauungssystem. Ich denke, dass mein Immunsystem, als sich der entzündete Zahn 2014 in die Blutbahn entleert hat, sich „gemerkt“ hat, dass Zahnentzündungen gefährlich sind und deswegen nun bei den nächsten Zahnentzündungen überreagiert hat und deswegen jetzt auf „Dauerfeuer“ ist. Die restlichen Funktionen des Verdauungssystemes scheint es dabei halbwegs auszuschalten. Intitiale Auslöser waren bei mir immer die Zähne – das ist fakt. Ich reagiere nicht auf Lebensmittel oder sonstiges.
Interessantes Detail: Seit dem es mir so derartig schlecht geht, hatte ich nichtmal eine simple Erkältung. Als würde mein Körper alles im Keim ersticken. Das einzige Mal normalen Stuhl mit dem gewohnten Geruch hatte ich in den letzten Monaten 2 Tage nach einer Grippeschutzimpfung. Das war das absolut einzige Mal seit einem Dreivierteljahr, an dem mein Stuhl wie früher roch.
Ich weiss, dass das alles total verrückt klingt und ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll. Ich bin am Ende. All die Sachen, die früher funktioniert und angeschlagen haben, bringen nichts mehr. Kein Arzt kann das nachvollziehen und man wird meist nur belächelt.
Ich fühle mich wie ein Leberkranker.
Die normalen Blutwerte sind alle okay. Schilddrüse habe ich eingehend prüfen lassen – alles gut. Ich habe eine leichte Vitamin-D Unterversorgung, die ich auch ausgleiche mit Vitamin D-Öl.
An diejenigen, die sich meine verrückte Geschichte durchgelesen haben. Vielen Dank!
Habt ihr Ideen, wie ich aus meiner verzweifelten Lage herauskomme?
Liebe Grüße
Tobi