Verstopfung bei Frauen und deren Behebung

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Nachdem dieses Thema hier bislang noch nie angesprochen worden ist, sei hierauf nachstehend in Grundzügen eingegangen.

Es ist bekannt, daß Frauen im Vergleich zu den Männern etwa doppelt so häufig an Verstopfung leiden, womit dieses ein zeitloses Problem ist: [[https://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/Frauengesundheit/05_04_verstopfung.php]] Damit gilt es, daß die betroffenen Frauen angemessen damit umgehen, also sich darüber klarwerden, was man tun kann bzw. besser unterläßt, bei Verstopfung für Stuhlgang zu sorgen.

Unstrittig dürfte sein, daß man mit Rücksicht auf den Körper konsequent auf die Einnahme der im Handel erhältlichen Abführmittel verzichtet, da diese allesamt direkt wirken, damit den Darm reizen und allesamt zu einer Gewöhnung und damit Abstumpfung des Körpers führen.

Zeitlich begrenzt vermag man salinische Wässer einzunehmen, wie da sind: Bittersalz (Magnesiumsulfat) bzw. Glaubersalz (Natriumsulfat). In beiden Fällen ist es wichtig, jeweils eine körperisotone Lösung einzunehmen, um im menschlichen Körper Elektrolytstörungen zu vermeiden. Konkret:

- Bittersalz (Magnesiumsulfat) ergibt mit Wasser bei 4 % eine isotone Lösung; d. h. 10 g Bittersalz in 250 ml warmem Wasser oder 20 g Bittersalz in 500 ml warmem Wasser lösen. Im Falle einer Nierenschädigung ist die Einnahme einer Bittersalzlösung zu vermeiden.

- Glaubersalz (Natriumsulfat) ergibt mit Wasser bei 3,2 % eine isotone Lösung; d. h. 8 g Glaubersalz in 250 ml warmem Wasser oder 16 g Glaubersalz in 500 ml warmem Wasser lösen.

Mit einer digitalen Küchenwaage oder mit einer Briefwaage läßt sich die angegebene Dosierung von Bittersalz bzw. Glaubersalz genau abmessen. Die Lösung ist auf nüchternen Magen – damit am besten morgens früh – innerhalb einer Viertelstunde zu trinken. Je größer die eingenommene Dosis der Bittersalz- bzw. Glaubersalzlösung desto stärker ist die abführende Wirkung.

Eine andere Möglichkeit besteht in der Einnahme von Rizinusöl, da dieses im Gegensatz zu den im Handel erhältlichen Abführmitteln nicht direkt, sondern durch die Aktivierung bzw. Synthetisierung körpereigener Stoffe indirekt wirkt, womit eine Gewöhnung oder Abstumpfung des Körpers ausgeschlossen ist. Da dieses wohl in Alkohol löslich, aber nicht wasserlöslich ist, vermag man die gewählte Dosis als Mixgetränk zusammen mit gekühltem Orangen- oder Karottensaft einzunehmen, auch hier auf nüchternen Magen, damit am besten morgens früh. International wird für Erwachsene als einzunehmende Dosis 30 ml genannt, in den USA sind jedoch allgemein 60 ml üblich. Normalerweise erfolgt zwei bis vier Stunden nach der Einnahme der Wirkungseintritt, ausnahmsweise eine bis sechs Stunden nach der Einnahme. Der bei den Entleerungen erfolgte Flüssigkeitsverlust begrenzt die Einnahme von Rizinusöl auf etwa eine Anwendung pro Woche. Alles Wesentliche, was man zur Einnahme von Rizinusöl wissen sollte, findet sich hier in Wiki unter: Rizinusöl

Schließlich vermag man durch tägliche Einläufe mit warmem Leitungswasser – damit ohne Zusätze – für einen regelmäßigen Stuhlgang zu sorgen. Prof. Dr. Alfred Brauchle – der Altmeister der Naturheilkunde – hat seinen Studenten in den Vorlesungen immer gesagt: "Wer die Meinung vertritt, der tägliche Einlauf schade und sei widernatürlich, der solle dasselbe auch vom Zähneputzen und Mundspülen behaupten."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hallo Gerold,

ein sehr guter Beitrag, wenn bereits Verstopfung vorliegt. Vorbeugen kann man jedoch auch.

Zur Vermeidung gehören:

reichlich Wasser trinken
reichlich Obst und Gemüse essen
Vollkornbrot aus dem Bioladen, das den Darm anregt und aktiviert
Evtl. liegt ein Mangel an Vitamin C und Magnesium vor. Für Ausgleich sorgen
Industriell verarbeitete Nahrung meiden
Stopfendes wie Schokolade usw. meiden
Entleerung beim ersten Drang, nicht einhalten.
Bewegung

Herzlicher Gruß,
Clematis23
 
Clematis23,

gerne stimme ich dem zu, jedoch kommt man nicht immer durch die oben genannten Maßnahmen weiter. Einem älteren medizinischen Fachbuch vermag man hierzu folgendes zu entnehmen:

"Eine Obstipation im Querkolon und im absteigenden Dickdarm einschließlich des Sigmoids ist weitgehend abhängig von der Beschaffenheit der Nahrung, weil hier der Kot bereits weitgehend eingedickt und deshalb in seiner Konsistenz von der Diät und insbesondere vom Schlackengehalt abhängig ist. Eine Obstipation im Colon ascendes (= aufsteigender Dickdarm) ist diätetisch weniger angreifbar, weil hier der Kot oft noch relativ flüssig ist und keine so starke mechanische Wirkung auf die Darmwände ausübt. Diese Obstipation von Aszendenstyp ist deshalb oft schwer ohne Abführmittel zu behandeln. Die Obstipation im Rektum schließlich, die Dyschezie, beruht auf einer Störung des Entleerungsmechanismus des Enddarms. Sie ist oft diätetisch schwer zu beeinflussen. Klinisch ist sie dadurch leicht zu erkennen, daß man bei wiederholten rektalen Untersuchungen die Ampulle immer mit Kot angefüllt findet, während sie sonst meistens leer ist.
...
In der Regel ist auf dem geschilderten Wege durch Diät und systematische Erziehung, man könnte auch sagen "Dressur" des Entleerungsaktes, eine Obstipation zu beherrschen. Eine Ausnahme stellen manche Fälle von Obstipation im Aszendens und von Dyschezie dar. In diesen Fällen ist es oft nicht möglich, ohne Abführmittel auszukommen. Bei der Dyschezie wird man besonders Reizmittel des hierbei in seiner Funktion gestörten Enddarms verwenden, also Glyzerinzäpfchen, Glyzerinspritzen, Öleinlauf, Seifenwassereinlauf usw."
Quelle:
Hoff, F.: Behandlung innerer Krankheiten: Richtlinien und Ratschläge für Studierende und Ärzte - 9. erw. und verb. Aufl. / Stuttgart: Georg Thieme, 1960, S. 608, 610.
 

Hallo Gerold,

Dank für die Ergänzungen - man lernt halt nie aus!

Gruß,
Clematis23
 
Hallo Gerold,

Dank für die Ergänzungen - man lernt halt nie aus!

Gruß,
Clematis23

Da die meisten Frauen im Regelfall "alles recht machen wollen", kommt es entscheidend darauf an, daß eine jede im Falle einer habituellen Verstopfung lernt, damit locker umzugehen, um jeweils das zu tun, was ihr angemessen erscheint.

Alles Gute!

Gerold
 
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