Themenstarter
- Beitritt
- 03.07.15
- Beiträge
- 122
Huhu und hallo zusammen,
ich bin neu hier, weiblich (36), und schlage mich seit etlichen Jahren mit diversen Symptomen herum.
Auf Eigeninitiative habe ich wegen ständiger Schmerzen, Schlafstörungen und zunehmender Erschöpfung einen Speicheltest gemacht, v.a., weil mich die Nebennieren interessiert haben.
Seit ich Schlafstörungen habe, habe ich Symptome, die mit Müdigkeit nichts mehr zu tun haben, das ist die pure Erschöpfung. Sobald ich mal ein paar Nächte schlafe, relativiert sich das und ich funktioniere halbwegs.
Es kam im Speicheltest raus, dass der Morgenwert ok ist (im oberen Normbereich), der MIttag- und Abendwert war dann weit unter der Norm.
Im Speichel wird ja das sog. freie, also nicht durch Transcortin gebundene Cortisol, gemessen.
Nun habe ich mehrmals das Gesamtcortisol im Plasma bestimmen lassen: jedes Mal niedrig, aber noch locker in der Norm.
Laut Endo ist somit alles ok und meine Beschwerden können nicht vom COrtisolmangel kommen. Tun sie aber m.E. nach definitiv.
Die Frage ist nur: warum sinkt denn ab mittag das freie Cortisol? In der Früh langt es ja noch? Und warum scheint das v.a. zu passieren, wenn ich nachts zu wenig geschlafen habe?
Ich habe auch mein ACTH mit bestimmen lassen. Das ist ebenfalls sehr niedrig, aber noch in der Norm.
Nun habe ich mittlerweile viel gelesen über die ganze Sache mit den Nebennieren, inklusive der wirklich aktuellsten Forschungsliteratur auch zum Thema Dysregulation der HPA-Achse bei CFS, Fibromyalgie und PTBS.
Ich erkenne da quasi zwei Strömunen:
-"Adrenal Fatigue": hier wird eine Schwäche der Nebennieren durch andauernde Überlastung an sich postuliert. Was mich dabei irritiert: müsste nicht der ACTH-Wert kompensatorisch ansteigen, um die Nebennieren weiter anzutreiben? Bei einer lahmen Schilddrüse steigt schließlich zum Zwecke der Stimulation auch der THS
- das zweite Lager postuliert eine zentrale Störung der Stressachse. Die Störung kann auf verschiedenen Ebenen liegen, wie z.B eine herunterregulierte Rezeptorensensitivität der Hypophyse gegenüber CRH, was dann eine verminderte Ausschüttung von ACTH und somit auch Cortisol zur Folge hat. Dieser Ansatz geht davon aus, dass die Stressachse nach jahrelanger Überforderung quasi "Maßnahmen" ergreift, um eine weitere Überstimulierung zu verhindern.
Nachgewiesen wurde bei den o.g. Störungen auch - im Gegensatz zu Depressiven - eine "super-supression" im Dexamethason-Hemmtest. Während also bei Depressiven die Rückkopplung NICHt funktioniert (bestimmte Menge an Cortisol bewirkt KEINE Drosslung der Ausschüttung), findet man bei CFS/fibro usw. eine übermäßige Hemmung. Heißt auf Cortisolgabe machen die Nebennieren dann fast gar nix mehr.
Nun war ich beim Stressarzt und dieser meinte, mein Befund (morgens normal, mittags und abends niedrig) spricht ziemlich eindeutig für eine Schwäche der Nebenniere selbst, da ja die Regeneration und Cortisolproduktion nachts und in den frühen Morgenstunden statt findet und beim Morgenwert noch ok ist. Somit läge es nahe, dass quasi der Vorrat aufgrund meiner schweren Schlafstörungen nicht mehr für den Rest des Tages reichen würde.
Die Frage ist ja dann aber nach wie vor: warum ist das ACTH niedrig und warum habe ich ja sehr wohl ausreichend Gesamtcortisol, während nur das freie Cortisol fehlt?
An Symptomen habe ich:
- extreme Schlafstörungen seit 2 Jahren. Schlafe meistens gut auf, wache aber zu früh auf und kann nicht wieder einschlafen
- massive Erschöpfung mit Übelkeit, Ganzkörperschmerzen, Muskelschwäche
- Hitzeintoleranz
- Histaminintoleranz
und einiges mehr. Am schlimmsten sind aber die Schlafstörungen.
So, ich hoffe, ich habe Euch nicht gleich erschlagen.
Freue mich auf Austausch mit anderen Interessierten, die sich ebenfalls etwas in die Materie eingelesen haben (nachdem die meisten Ärzte dazu ja nicht Willens sind...mit Ausnahme einiger sehr engagierter aber teurer Privatärzte...)
Liebe Grüße von Hope
PS: hier sind noch ein paar Zusatzinfos, falls gewünscht, aus meinen Laborwerten:
Cortisol Speicheltest:
- Morgens: 7.32 ng/ml (Normbereich 2.00-10.00)
- mittags: 1.41 ng/ml (1.55-6.00)
-abends: 0.29 (1.12-4.85)
Gesamtcortisol im Serum (morgends): 8.4 ng/dl (Norm: 4-19)
ACTH: 13 pg/ml (5-46)
DHEA-S: 108 ng/dl (75-320)
Adrenalin 4 (Norm 5-15)
Noradrenalin 48 (25-75)
Dopamin 308 (50-250)
Serotonin im Blut: 310 (Norm 150-150)
TSH 0.940 nU/ml
FT3 II 3.9 pmol/l (3.1-6.8)
FT4 18.3 pmol/L (12.0-22.0)
Anti TPO und Anti TG unauffällig
(Nehme 50er Thyronajod zur Wachstumsprophylaxe wegen mehrerer, kalter Knoten)
restliche Sexualhormone: FSH leicht erhöht, Anti-Müller-Hormin erniedrigt, alles in der Norm bis auf Testosteron (viel zu niedrig)
ich bin neu hier, weiblich (36), und schlage mich seit etlichen Jahren mit diversen Symptomen herum.
Auf Eigeninitiative habe ich wegen ständiger Schmerzen, Schlafstörungen und zunehmender Erschöpfung einen Speicheltest gemacht, v.a., weil mich die Nebennieren interessiert haben.
Seit ich Schlafstörungen habe, habe ich Symptome, die mit Müdigkeit nichts mehr zu tun haben, das ist die pure Erschöpfung. Sobald ich mal ein paar Nächte schlafe, relativiert sich das und ich funktioniere halbwegs.
Es kam im Speicheltest raus, dass der Morgenwert ok ist (im oberen Normbereich), der MIttag- und Abendwert war dann weit unter der Norm.
Im Speichel wird ja das sog. freie, also nicht durch Transcortin gebundene Cortisol, gemessen.
Nun habe ich mehrmals das Gesamtcortisol im Plasma bestimmen lassen: jedes Mal niedrig, aber noch locker in der Norm.
Laut Endo ist somit alles ok und meine Beschwerden können nicht vom COrtisolmangel kommen. Tun sie aber m.E. nach definitiv.
Die Frage ist nur: warum sinkt denn ab mittag das freie Cortisol? In der Früh langt es ja noch? Und warum scheint das v.a. zu passieren, wenn ich nachts zu wenig geschlafen habe?
Ich habe auch mein ACTH mit bestimmen lassen. Das ist ebenfalls sehr niedrig, aber noch in der Norm.
Nun habe ich mittlerweile viel gelesen über die ganze Sache mit den Nebennieren, inklusive der wirklich aktuellsten Forschungsliteratur auch zum Thema Dysregulation der HPA-Achse bei CFS, Fibromyalgie und PTBS.
Ich erkenne da quasi zwei Strömunen:
-"Adrenal Fatigue": hier wird eine Schwäche der Nebennieren durch andauernde Überlastung an sich postuliert. Was mich dabei irritiert: müsste nicht der ACTH-Wert kompensatorisch ansteigen, um die Nebennieren weiter anzutreiben? Bei einer lahmen Schilddrüse steigt schließlich zum Zwecke der Stimulation auch der THS
- das zweite Lager postuliert eine zentrale Störung der Stressachse. Die Störung kann auf verschiedenen Ebenen liegen, wie z.B eine herunterregulierte Rezeptorensensitivität der Hypophyse gegenüber CRH, was dann eine verminderte Ausschüttung von ACTH und somit auch Cortisol zur Folge hat. Dieser Ansatz geht davon aus, dass die Stressachse nach jahrelanger Überforderung quasi "Maßnahmen" ergreift, um eine weitere Überstimulierung zu verhindern.
Nachgewiesen wurde bei den o.g. Störungen auch - im Gegensatz zu Depressiven - eine "super-supression" im Dexamethason-Hemmtest. Während also bei Depressiven die Rückkopplung NICHt funktioniert (bestimmte Menge an Cortisol bewirkt KEINE Drosslung der Ausschüttung), findet man bei CFS/fibro usw. eine übermäßige Hemmung. Heißt auf Cortisolgabe machen die Nebennieren dann fast gar nix mehr.
Nun war ich beim Stressarzt und dieser meinte, mein Befund (morgens normal, mittags und abends niedrig) spricht ziemlich eindeutig für eine Schwäche der Nebenniere selbst, da ja die Regeneration und Cortisolproduktion nachts und in den frühen Morgenstunden statt findet und beim Morgenwert noch ok ist. Somit läge es nahe, dass quasi der Vorrat aufgrund meiner schweren Schlafstörungen nicht mehr für den Rest des Tages reichen würde.
Die Frage ist ja dann aber nach wie vor: warum ist das ACTH niedrig und warum habe ich ja sehr wohl ausreichend Gesamtcortisol, während nur das freie Cortisol fehlt?
An Symptomen habe ich:
- extreme Schlafstörungen seit 2 Jahren. Schlafe meistens gut auf, wache aber zu früh auf und kann nicht wieder einschlafen
- massive Erschöpfung mit Übelkeit, Ganzkörperschmerzen, Muskelschwäche
- Hitzeintoleranz
- Histaminintoleranz
und einiges mehr. Am schlimmsten sind aber die Schlafstörungen.
So, ich hoffe, ich habe Euch nicht gleich erschlagen.
Freue mich auf Austausch mit anderen Interessierten, die sich ebenfalls etwas in die Materie eingelesen haben (nachdem die meisten Ärzte dazu ja nicht Willens sind...mit Ausnahme einiger sehr engagierter aber teurer Privatärzte...)
Liebe Grüße von Hope
PS: hier sind noch ein paar Zusatzinfos, falls gewünscht, aus meinen Laborwerten:
Cortisol Speicheltest:
- Morgens: 7.32 ng/ml (Normbereich 2.00-10.00)
- mittags: 1.41 ng/ml (1.55-6.00)
-abends: 0.29 (1.12-4.85)
Gesamtcortisol im Serum (morgends): 8.4 ng/dl (Norm: 4-19)
ACTH: 13 pg/ml (5-46)
DHEA-S: 108 ng/dl (75-320)
Adrenalin 4 (Norm 5-15)
Noradrenalin 48 (25-75)
Dopamin 308 (50-250)
Serotonin im Blut: 310 (Norm 150-150)
TSH 0.940 nU/ml
FT3 II 3.9 pmol/l (3.1-6.8)
FT4 18.3 pmol/L (12.0-22.0)
Anti TPO und Anti TG unauffällig
(Nehme 50er Thyronajod zur Wachstumsprophylaxe wegen mehrerer, kalter Knoten)
restliche Sexualhormone: FSH leicht erhöht, Anti-Müller-Hormin erniedrigt, alles in der Norm bis auf Testosteron (viel zu niedrig)