Ungerechtigkeit zwischen Altersgruppen (Teil 2)

[BinWaage2010]

Ich habe so um den Jahreswechsel 2006/2007 einen Freund bekommen.
Meine Mutter versuchte mir ihn zu verbieten, weil er in ihrem Alter war.
Aber es ist komisch, meine Cousine hat so einen Mann geheiratet und danach
hat kein Hahn gekräht.
Bei mir wurde jedoch ein Aufstand gemacht, als ich meinen Mann bekam und
man wollte mir ihn als Partner ausreden.
Man lies mich nie bei ihm schlafen, mit ihm ausgehen sondern hat es immer geschafft nach einer halben Stunde mit dem Druckmittel:,,Ich soll schleunigst nach Hause kommen, sonst gibt es Ärger!" Oder:,,Ich soll ja aufhören, mich mit ihm zu befassen, sonst kracht es!"
Ich war aber schon 20 das Gesetz hätte es erlaubt.
Jede in meinem Alter hätte sich schon viel mehr getraut, als sich nur
heimlich Zeit mit dem Partner zu nehmen. Meine Mutter stieß ihn aber gleich ab und fragte ihn schon beim ersten Treffen, ob er sich nicht zu alt fühlen
würde. Schon beim Telefonieren ließ sie mich nicht in Ruhe und funkte dazwischen oder blieb im Türrahmen zwischen meinem Zimmer und dem Flur stehen und wollte alles wissen.

Ich kann euch sagen liebe Leser, er ist ganz nett. Er war von Anfang an
ehrlich, ermöglichte mir ein Jahr später den Auszug, damit mir keiner mehr
vorhalten konnte, dass ich die Füße unter dem Tisch meiner Mutter hatte. :freu:
Meine Mutter akzeptiert es aber leider nur wiederwillig.
Wir sind jetzt seit 2007 offiziell ein Paar.

 

[Planer]

Hallo,

ich kann mir vorstellen, dass es Familien/Eltern gibt, die sich sehr lange (Alter) in die Belange ihrer Kinder einmischen möchten - aus den unterschiedlichsten Gründen.

Ich bin da wohl (vielleicht in der Altersnähe Deiner Mutter?) eher jemand dem das Ablegen von Verantwortung für seine Kinder und das einräumen von Freiräumen leichter fällt.

Ich kann nachempfinden, dass Eltern sich besondere Gedanken machen wenn ihre Kinder Partner bekommen die aus ihrer eigenen Altersklasse stammen. Aber ich gehe davon aus, das ein Kind/Erwachsener der 20 Jahre alt ist sein Leben selbst bestimmen kann und es auch tun muss. Aber, nicht jedes Elternteil kann einen Abnabelungsprozess seines Kindes, der mit einem älteren Partner wohl schneller gehen wird als es die Eltern erwarten möchten, so verkraften und möchte dann noch etwas länger gegenwirken? So könnte ich mir die Reaktionsweise Deiner Mutter vorstellen.

Vielleicht sehen jedoch die Väter (ich bin einer) die Welt mit anderen Augen als es die Mütter tun.

Liebe Grüsse
Frank

 

[BinWaage2010]

Naja, meine Mutter hatte sich Sorgen gemacht, dass ich schlechte Erfahrung machen könnte, zumal sie ja selber noch auf die Nase fiel mit Männern. Ich bekam es ja
volle Kanne mit.

Wir wurden beide geschlagen, angeschrien, überfordert ich durfte zusehen, wie meine
Mutter eingeschlossen wurde ins Schlafzimmer.

 

[Planer]

Okay, solche Erfahrungen sind natürlich für eine freie selbstbestimmte Entwicklung nicht förderlich. Im Gegenteil, sie schüren die Ängste, erst recht bei Deiner Mutter.

Damit sind die Vorrausetzungen aber auch völlig anders gegeben, als wenn in der Entwicklung der Eltern und der Kinder alles glatt und harmonisch verläuft.

Eine solche Mutter denkt natürlich (und das kann ich wirklich verstehen) völlig anders als ich.

 

[BinWaage2010]

Ja, das stimmt!

Welches Elternteil macht sich keine Sorgen um sein Kind, wenn es mit Partnern
selbst auf die Nase fiel. Dann müsste es ja eine Rabenmutter sein.
Sie hatte Angst, dass es mir auch passiert.
Ich hätte auch an jemanden geraten können, der mich missbraucht und dann wieder
fallen lässt....... Das war ihre Angst.......

Es gibt genug hinterhältige Menschen in der Gesellschaft, die spielen Liebe und
Freundschaft vor und sind in Wirklichkeit böse.

Doch es war bei meinem Mann völlig anders. Wir lieben uns heute noch.
Es ist kein Vergleich zu dem, was für Typen meine Mutter hatte.