Tyramin-Intoleranz

Hallo boule,

aber sicher gibt es Histamin-Intoleranz auch unabhängig von Tyramin-Intoleranz. Die Histamin abbauenden Enzyme DAO (Diaminooxidase), HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) und NAT 2 können auch einzeln durch genetische Abweichungen in ihrer Funktion eingeschränkt sein. Die Produktion von DAO wird auch bei Störungen im Darm (z. B. Entzündugen, unerkannte Glutenintoleranz, zu hohe Tyraminwerte bei Tyramin-Intoleranz) beeinträchtigt.

Mich wundert es nicht, dass Du solche Probleme mit Muskelrelaxantien hattest. Viele Muskelrelaxantien sind endweder starke (über 80%) Hemmer des Histamin abbauenden Enzyms DAO oder Histaminliberatoren (veranlassen an Immunzellen des Körpers eine Histaminausschüttung).
Schau mal hier in der Medikamentenliste für Histamin-Intoleranz unter Muskelrelaxantien.


Hallo federl,

hat R. eine Quelle angegeben für die Hemmung von HNMT durch zuviel Tyramin?


Herzliche Grüße Abigail
 

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  • Medikamente bei Histaminintoleranz.doc
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Desweiteren ob es Histaminintoleranz überhaupt gibt oder ob es vielmehr eine Intoleranz gegen mehrere biogene Amine ist, mehr ein Teufelskreislauf (solange immer wieder Nachschub kommt) was dann wiederum zu einer Kettenreaktion führt.

es gibt sie...definiert als Abbauschwäche. aber wenn nicht genetisch ein Defekt an HNMT vorliegt (bei DAO wird das ja bezweifelt) könnte, wie bei mir, eine Störung der MAO (kann genetisch sein) - die in der Folge die Abbauschwäche via DAO und HNMT triggert..

Es gibt welche die da mehr wissen als ich.

Mich interessiert im Moment nur der Effekt einer gluten - (!!!!!! war wichtiger als histaminfrei) -freien möglichst basischen Ernährung, dazu brauch ich noch ein paar Monate. Fühlt sich so an dass sich alles rückbilden kann. Provokation mit Triamisu: kein nachhaltiges Problem. Die Abfolge von Befindlichkeitstörungen wie wir sie kennen halt...
 
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Hallo Boule,

wenn Du Dir die Beipackzettel angeschaut hast (hast Du vermutlich) dann liest Du dort eine unglaublich lange Liste von Nebenwirkungen, teils sehr Gravierende. Wundert mich nicht, dass sie Dir nicht gut bekommen sind. Schon als Normalsterblicher ohne HIT machen diese Medis ne Menge mit Einem. Abhängig machen sie glaub auch, wenn ich mich recht entsinne. Sind ja Opiate, oder?

lg, laudanum

Das kann ich nur bestätigen. Bei meiner Tochter löste Musaril eine Psychose aus und sie fand 14 (!) Tage keinen Schlaf mehr. Internetrecherche ergab, eine solche Wirkung gab es auch bei anderen Patienten. Gebracht hat es überhaupt nichts außer einer rapiden Verschlechterung ihres Gesamtzustandes (oder doch: den Glücksfall, dass wir auf dieses Forum stießen und den Ursachen ihrer schlimmen Beschwerden auf die Spur kamen). Ihr half dann als Akutmaßnahme Zink und Magnesium, das sie heute noch in hohen Dosen braucht. Das Magnesium bewirkte praktisch Wunder. Und aufgrund dieser Erfahrung fanden wir einen Umwelt- und Orthomolekularmediziner mit großem biochemischen Wissen (hat u.a. in Biochemie promoviert), der von HWS-Trauma, KPU bis HIT und zahlreichen anderen Stoffwechseldysbalancen bis heute so ziemlich alles bei ihr diagnostizierte was die Thematik hergibt, auch so ziemlich alle möglichen Nahrungsunverträglichkeiten. Seither wird sie adäquat behandelt und es ging und geht bergauf.

Mir persönlich ist die Problematik insgesamt mittlerweile viel zu komplex und zu vielschichtig, um selber herumzuexperimentieren oder zu sinnieren was wie wirken könnte. All die Synergien, die auch bei oberflächlich betrachtet sinnvollen Maßnahmen kontraproduktive Prozesse auslösen und noch mehr schaden können... puh. Das hat mir der Doc klar gemacht. Außer bei den Nahrungsmittelunverträglichkeiten, da hilft ausprobieren und beobachten oft mehr als sich "nur" an die Listen zu halten. Bei mir verändern sich auch die Unverträglichkeiten, das kennen andere sicher ebenfalls.

Eine supergute Erfahrung habe ich mit einer Art Diät zur Leberreinigung gemacht (nach Sandra Cabot). Ich habe noch zusätzlich meine bekannten Unverträglichkeiten radikal berücksichtigt und keinerlei Fertigprodukte oder verarbeitete Nahrungsmittel zu mir genommen. Der Effekt war sehr überraschend und die meisten meiner Beschwerden waren bald eliminiert solange ich mich an mein Ernährungsregime hielt. Die Ernährung spielt eine Megarolle und ist m.E. die wichtigste Maßnahme zur Symptombekämpfung bei unseren Geschichten und auch wichtige Voraussetzung für Heilungsprozesse. Das hat mir auch unser Doc bestätigt.

LG Lealee
 
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Hallo federl,

Dankeschön!

Hier also der Vollständigkeit halber die Quelle zu Tyramin als Hemmer des histaminabbauenden Enzyms Histamin-N-Methyltransferase (HNMT):

"Zitat von rosmarin
The HMT inhibitors included tyramine, ß-phenylethylamine, tryptamine, octopamine, agmatine, aminoguanidine and nicotine."

Quelle - es ist ein Artikel aus Food and Cosmetics Toxicology, Volume 17, Issue 3, 1979, Pages 237-240, Copyright © 1979 Published by Elsevier Science Ltd.

Tyramin hemmt also zwei der drei Histaminabbauenden Enzyme, DAO und HNMT (DAO siehe oben).

Liebe Grüße Abigail

P.S. Über genetisch bedingte Histamin-Intoleranz wurde auch schon hier im Forum berichtet: Familien, in denen mehrere Mitglieder von DAO-Mangel betroffen sind. Das scheint - nach Symptomen zu schließen - auch bei mir der Fall zu sein. Leider gibt es keine Möglichkeit, dass meine Eltern oder mein Bruder sich testen lassen...
 
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Hallo. Bin neu hier und bedanke mich für den für mich faszinierenden und sehr erkenntnisreichen thread.

Ich habe den Verdacht, dass ich von einer genetischen (oder durch langfristige Antibiotika-Behandlung wegen schwerer Akne in meiner Jugend ausgelösten) Tyramin-Unverträglichkeit betroffen bin.

Zur Differenzialdiagnose HIT vs. TyrIT: Wenn ich alte / stark gekeimte Kartoffeln ganz schlecht vertrage, ist das ein deutlicher Hinweis auf TyrIT statt einer "gewöhnlichen" HIT, habe ich das richtig verstanden?

Was mich andererseits an dieser These zweifeln lässt, ist, dass ich kaum jemals Probleme mit Kopfschmerzen / Migräne habe, die ja offenbar typisch für MAO-Mangel sind.

Andererseits hatte ich schon mehrmals phasenweise Probleme mit ernährungsinduziertem Vorhofflimmern (schon ab Mitte 30; kardiologische Risikofaktoren konnten nicht festgestellt werden). Die Probleme tauchten erstmals auf, während ich viel alten, gereiften Rohmilchkäse in Verbindung mit reichlich dunkel-dunkler Schokolade aß. Ich geriet dann in die Mühlen der Tunnelblick-Kardiologie, die mir lebenslang Antiarrhytmika und Betablocker verordnen wollte. Glücklicherweise (diverse Befindlichkeitsstörungen!) konnte ich diese nach einer Ernährungsumstellung bald auf eigene Initiative wieder absetzen. Weitere Symptome zu der Zeit: enorme Körperwärme / starkes Schwitzen, starker Harndrang, chronischer Husten, vor allem morgens, stark wahrnehmbarer Puls / Herzschlag, Schlafstörungen.

Zum Symptom des kardiologisch nicht indizierten Vorhofflimmerns fand ich diesen sehr interessanten englischsprachigen Artikel: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1277109/pdf/brheartj00086-0093.pdf. Darin ist übrigens auch an einigen Stellen von Provokationstests mit Tyramin die Rede.
Wäre also ein Hang zum Vorhofflimmern ebenfalls ein Indikator für ursächliche Tyramin- statt Histamin-Intoleranz? Oder sind jemandem Fälle von Vorhofflimmern durch reine HIT bekannt?

Wie gesagt, unsicher bin ich wegen weitestgehender Kopfschmerz-Freiheit.

Ein weiteres Phänomen, was mich schon lange beschäftigt, wozu ich aber noch nie allgemeine Informationen finden konnte, weswegen ich glaube, es könnte auch mit der HIT-/Tyramin-Intoleranz-Symptomatik zusammenhängen: bei (vermehrtem) Konsum von Milchprodukten entwickelt sich bei mir extrem schnell Zahnstein. Zu der Zeit des erstmaligen Vorhofflimmerns, als ich wie gesagt viel Käse, aber auch (Roh-)Milch und Sahne konsumierte, war es absolut extrem - die Zähne waren auf der Rückseite fast komplett von einer orange-gelben Schicht überdeckt. Wenn ich Milchprodukte weitestgehend weglasse, bildet sich auch nach und nach auch der Zahnstein zurück. These: Ursache könnte eine Verwertungsstörung von Milch-Bestandteilen sein, die durch den MAO-Mangel mitverursacht wird.

Also nochmals vielen Dank für all die Infos. Für Kommentare o.Ä. wäre ich sehr dankbar.
 
hat jemand bereits eine Nahrungsliste mit mg pro gramm tyramin wo gefunden.

esse viel frischkäse und joghurt, da weiß keiner genaueres darüber, oder knäckebrot oder welche gemüsesorten gut sind


ist das richtig das man viel b2 braucht, was braucht man noch um MAO zu stärken

hat jemand eine gute versandstelle zum empfehlen


vielen dank mario
 
Hallo relaxfirst,

eine Liste mit genauen Angaben habe ich nicht gefunden; wahrscheinlich ist das auch gar nicht wirklich möglich.

Diese Liste scheint mir aber recht gut: Tyramin - Nährstoffe-Lexikon A-Z - jameda

Was mich daran wieder irritiert ist, daß die Lebensmittel, die hier genannt werden, denen bei einer HIT entsprechen. Also braucht man wohl gar nicht unterscheiden?

...
Zu viel mit der Nahrung aufgenommenes biogenes Amin kann unerwünschte Wirkungen haben bis hin zu Vergiftungserscheinungen. So kann z.B. Tyramin einen hohen Blutdruck, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Zu viel Histamin verursacht Kopfschmerzen, Durchfall, verringerten Blutdruck, Hautausschläge u.a..
Unser Körper ist normalerweise an das Vorkommen von biogenen Aminen in der Nahrung angepasst, genauso wie etwa an Laktose (Milchzucker). (Diese Anpassung erbrachte in der Evolution einen bedeutsamen Nahrungsvorteil durch die Möglichkeit auch Milchprodukte und gealtertes Fleisch und Fisch zu verzehren.) Die meisten Menschen können deshalb z.B. Käse und Matjeshering trotz des enthaltenen Tyramins und Histamins gut vertragen. Die Anpassung an biogene Amine wird durch das Enzym Monoaminoxidase (MAO) erreicht, welches in Leber und Darm vorkommt. Die MAO verstoffwechselt die biogenen Amine, bevor diese ins Blut gelangen und macht sie damit unschädlich. Die MAO ist sozusagen ein natürlicher Schutzfilter, der uns vor zu viel Tyramin und anderen biogenen Aminen bewahrt. Ähnlich ist es bei Laktose, die durch das normalerweise vorhandene Enzym Laktase verstoffwechselt wird.
Bei einigen Menschen oder unter bestimmten Bedingungen kann die Schutzfunktion der MAO gestört sein. Manche Menschen sind genetisch bedingt mit zu wenig MAO ausgestattet. Diese leiden unter vielfältigen Krankheitsbildern wie etwa häufig wiederkehrenden Kopfschmerzen, Migräne und Hauterkrankungen. Die MAO-Funktion kann auch zeitweise beeinträchtigt sein, wie z.B. bei Magen-Darm-Erkrankungen oder bei Einnahme bestimmter Medikamente.
Unter diesen Umständen muss eine besondere Diät eingehalten werden, wodurch die Aufnahme von biogenen Aminen mit der Nahrung vermieden oder auf ein sehr geringes Maß reduziert wird. Die sogenannte Tyramin-Diät ist bisher allerdings nur wenig verbreitet.
Die Tyramin-Diät
....
www.jatrosom.de/content/tyraminarme%20ernaehrung/tyramin.php

... Zur Gruppe der MAO-Hemmer zählen neben verschiedenen Medikamenten außerdem:
Harmine, Harmaline, Harmalole [enthalten u.a. in der Steppenraute, der Passionsblume und der Liane Banistereopsis Caapi als Teil des Ayahuascatrunkes, Asarone [Kalmusöl, Brechwurz], Elemicin, Myristicin, Safrol [Muskatnuss], Hypericin [Johanniskraut], Macromerine [Dona-ana-Kaktus], verschiedene Tryptamine, Yohimbin.
...
Besondere Vorsicht ist auch bei Nachtschattengewächsen (Tomaten, Engelstrompete, Tollkirsche) geboten. Bei gleichzeitiger Einnahme von Nachtschattengewächsen mit MAO–Hemmern kann es zu einem Herz–Kreislaufkollaps und Atemstillstand kommen.

Achtung: MAO–Hemmer haben sehr unterschiedliche Wirkzeiten – 8 bis 48 Stunden, bei einigen Medikamenten sogar deutlich länger.
...
MAO-Hemmer | drugscouts.de
(Hier werden noch einmal Lebensmittel und Arzneimittel aufgeführt)

Grüsse,
Oregano
 
Frage: Kann man eigentlich die MAO im Blut oder sonst bestimmen?

Grüsse,
Oregano
 
Neurolab bietet einen test an für MAO, frag mal nach.

Pute esse ich sehr viel, aber

bei der liste PharmaWiki - Tyramin

ist pute ? einmal verboten und dann wieder nicht...weiß jemand mehr über pute tyramingehalt

mir ist nur vor kurzem aufgefallen

dass bei mir im blut serotonin, noradrenalin, dopamin, etc. gut sind, aber im urin viel zu gering. das heißt doch dass durch MAO nicht genügend abgebaut wird und daher zuwenig im urin nachgewiesen wird ? ist doch so oder. daürber hinaus reagiere ich komisch auf antihistaminika z.b doxylamin oder wäre fast einmal an einem hustenblocker, Neuroleptika (siehe verbotene medikamentenliste Mao Hemmern) krepiert, bekam totalen kreislaufkollaps. außerdem vertrage ich den zufuhr von tyrosin gar nicht, 5htp auch nicht. das sind doch klare hinweise auf tyraminintoleranz. ?
 
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Hallo relaxfirst,

ja, das sieht nach einer Tyramin-Unverträglichkeit aus. Aber teilweise auch nach einer HIT.
Die Frage bleibt: was tun, damit diese Empfindlichkeit sich zurück bildet? Ich meine: außer der Meidung der entsprechenden Lebensmittel und Medikamente?

Was für ein Arzt könnte sich da überhaupt auskennen?

Ißt Du ökologische Pute oder welche aus dem Supermarkt? Im Supermarkt könnte ich mir vorstellen, daß zum Teil das Haltbarkeitsdatum nicht mehr stimmt oder auch, daß da eine Rolle spielt, wie die Pute gefüttert wurde bzw. welche Antibiotika sie bekommen hat.

Danke für den Hinweis auf Neurolab :)"

Grüsse,
Oregano
 
Was mich daran wieder irritiert ist, daß die Lebensmittel, die hier genannt werden, denen bei einer HIT entsprechen. Also braucht man wohl gar nicht unterscheiden?



Grüsse,
Oregano


Ein Dermatologe hatte mir neulichst ebenfalls mit auf den Weg gegeben, dass bei einer Hit immer mit einer Tyraminunverträglichkeit zu rechnen ist.

Die Lebensmittel auf seiner Liste entsprachen ebenfalls denen auf der HIT Liste.

Grüsse von Kayen
 
Hallo relaxfirst, hallo Ihr,

möchte nochmal darauf hinweisen, dass es durchaus (wie eingangs erwähnt) einige wichtige Unterschiede bezüglich der Ernährung bei HIT und Tyramin-Intoleranz gibt, siehe auch ganz oben https://www.symptome.ch/threads/tyramin-intoleranz.94817/#post-711510 .

Folgende Lebensmittel sind nur bei Tyramin-Intoleranz problematisch (auch wenn sie manchmal wegen Ihres Tyramingehaltes auch in HIT-Listen auftauchen):

-Sauermilchprodukte wie Joghurt, Saure Sahne, Crème frâiche ... (da die Joghurtbakterien Lactobacillus accidophilus und Streptococcus thermophilus Tyramin aber kein Histamin bilden)

-Pertersilie (auch Wurzel), Dill, Fenchel (alle Teile), Liebstöckel, Pastinakenwurzel (da sie hallizunogene Stoffe enthalten, die von MAO abgebaut werden)

- Muskatnuss (MAO-Hemmer)

-Himbeere und Himbeerprodukte (z. B. Marmelade), Birne, Pflaumen, Trauben

- Kohlrabi, Champignons - und andere Pilze vermutlich auch - (im Gegensatz zu HIT auch die aus der Konserve oder gerade frisch gepflückte)

- bei folgenden Gemüsesorten ist bei Tyramin-Intoleranz auf absolute Frische zu achten, da bei alter Ware mit höheren Tyramingehalten zu rechnen ist: Kartoffeln (Verzehr auch dann nur in kleinen Mengen), Kohl (Verzehr nur in kleinen Mengen)/ Blumenkohl, Paprika, Möhren, Gurken, Rettich, Rote Bete, Bohnen

(Quellen: D. Beutling, Askar/Treptow siehe oben)

Probiotika betreffend ist zu beachten, dass folgende Bakterien Tyraminproduzenten sind:

Lactobacillus: L. acidophilus, L. bulgaricus, L. casei, L. delbrückii, L. helveticus; L. lactis, L. plantarum; Streptococcus thermophilus

(Quellen: D. Beutling, Askar/Treptow siehe oben)

Liebe Grüße

Abigail
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank, Abigail :).
Das ist eine tolle Zusammenstellung. Für mich persönlich weiß ich damit immer noch nicht so genau, ob ich nun nur eine HIT oder HIT + Tyramin-Intoleranz habe.
Wahrscheinlich ist das tatsächlich eine ständige Gegenbeeinflussung der beiden.

Und je nachdem, wie man gerade drauf ist, reagiert man mehr oder weniger auf beide?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Philster,

damit wäre zumindest eine Deiner Fragen beantwortet:

Zur Differenzialdiagnose HIT vs. TyrIT: Wenn ich alte / stark gekeimte Kartoffeln ganz schlecht vertrage, ist das ein deutlicher Hinweis auf TyrIT statt einer "gewöhnlichen" HIT, habe ich das richtig verstanden?

Ja, alte Kartoffeln schlecht zu vertragen ist, denke ich, ein Hinweis auf eine mögliche Tyramin-Intoleranz. (Allerdings: auch bei Nickelallergie können ungeschälte Kartoffeln / Kartoffeln in größeren Mengen Probleme bereiten.) Probleme mit Muskat, Petersilie, Dill und Fenchel, sowie MAO-Mangel typische Medikamentennebenwirkungen können weitere Hinweise liefern.

Bei starkem Verdacht würde ich die Abklärung durch einen Gentest (wenn möglich) für sinnvoll halten, damit man die Diagnose schwarz auf weiß hat - wichtig besonders, weil bei MAO-Mangel viele Medikamente schwerwiegende bis lebensgefährliche Nebenwirkungen haben können (frei verkäufliche Hustenblocker mit Dextromethorphan!).

Danke für Dein Lob, Oregano!

Für mich kann ich eine Tyramin-Intoleranz ausschließen: vertrage gekeimte Kartoffeln, Birnen, Petersilie und Joghurt in Massen, auch Petersilienwurzel und Pastinakenwurzel und (!) ich vertrage den Hustenblocker Dextromethorphan (in Deutschland u.a. in Wick® Formel 44 Husten-Stiller und Silomat DMP, in der Schweiz ist es als Bexin® (französische Bez.: Bexine) als Hustensaft oder als Tabletten erhältlich), den ich schon vor meiner HIT-Diagnose mehrfach benutzte.

Liebe Grüße

Abigail
 
Zuletzt bearbeitet:
P. S. zur Diagnosefindung Tyramin-Intoleranz:

Geschlechtsbezogene Unterschiede

Im Gegensatz zur reinen HIT, von der überwiegend Frauen betroffen sein sollen (ca. 80 % Frauen), dürfte die Tyramin-Intoleranz, jedenfalls wenn sie genetisch bedingt ist, überwiegend Männer betreffen, da die Gene für die MAO's auf dem X-Chromosom sitzen (Quelle: Monoaminooxidase), die Männer nur einmal, Frauen aber doppelt haben.

Ein Fehler in einem der für die MAO's zuständigen Gene würde sich somit bei Männern eher bemerkbar machen ... Frauen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit eine unbeschädigte Sicherheitskopie. Nur wenn beide Kopien fehlerhaft sind dürfte es auch bei Frauen genetisch bedingte Tyramin-Intoleranz geben.

Eine geschädigte Darmschleimhaut kann aber natürlich bei beiden Geschlechtern gleichermaßen zu Tyramin- und HIT-Problemen führen ... die Einnahme von MAO-hemmenden Medikamenten ebenfalls.

Liebe Grüße

Abigail
 
Hallo Abigail,

Danke nochmal für die klare Unterscheidungsmerkmale. Bis auf petersilie sind das alles Sachen, mit denen ich nicht zurecht komme, andere Hit-Leute aber meistens vertragen. Buttre, Sahne, Frischkäse und Hüttenkäse sind die einzigen Milchprodukte, die gerade einigermaßen gehen, Joghurt udn Quark sind ganz schlecht. Kohlrabi, Fenchel, Pastinaken, Dill, Muskatnuss, Himbeeren, Dill, Pilze, Pastinaken und Petersilienwurzel...hab bestimmt jetzt noch was vergessen von Deiner Liste, sind bei mir ganz, ganz schlimm. Da kann ich gleich Pizza essen, das ist genauso schlimm. Liebstöckel scheint aber einigermaßen zu gehen (aber nicht perfekt bzw. je nach Tagesform). Kartoffeln scheine ich um diese Jahreszeit nicht zu vertragen.
Denke ichs chon seit 2 Wochen drüber nach, ob es am Lagerungsalter liegt.
Paprika ista uch ganz, ganz schlimm bei mir. Genauso ältere Möhren, Blumenkohl und Gurken (und Brokkoli). Lange darf ich die nicht lagern.

Habe zwar schon überlegt, ob ich mit thyramin speziell Probleme habe, aber so klar und deutlich habe ich es bisher nicht gesehen. Danke.

lg, laudanum
 
MAO Aktivität ist schon schon mal fast sicher erniedrigt bei mir aufgrund des Urintests nach Dr. Bieger:

Er schreibt:

Der Unterschied zwischen Blut und Urin ist, dass speziell die Katecholamine im Blut eine extrem kurze HWZ haben von 2-3 min. Serotonin im Blut kommt außerdem aus dem Darm.

Die Niere verfährt mit den Neurotransmittern außerdem so wie eine Synapse – hat also ein eigenes Handling, das nicht unbedingt mit dem Blut korreliert – bei Serotonin und Dopamin sowieso nicht.

Tyramin im Urin stammt nur aus Tyrosin. Der hohe Wert könnte natürlich ernährungsbedingt sein (Käse, etc) oder tatsächlich Folge geringer MAO Aktivität.



Welche Sachen kann man nehmen um die MAO Aktivität wieder zu erhöhen ?


Bei Hustenblockkern vor einem Jahr wäre ich fast kollapiert.
Gibt es noch weitere No gos an Medikamente: Neuroleptika und Antihistiminika vertrage ich sehr schlecht. wie kommt das ?


Symbiolact Produkte sind demnach wie oben beschrieben bei HIt und MAO Mangel harmlos ?
Pute und Frischkäse sind die auch noch okay ?
 
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Hallo relaxfirst,

Neuroleptika und Antihistiminika vertrage ich sehr schlecht. wie kommt das ?

In der Tyramin-Medikamentenliste finden sich zu vielen Medikamenten Begründungen wie "MAO hemmend" oder "Serotonin erhöhend", "Lebensgefahr wegen ..." ... . Leider fand ich keine Begründung dazu, warum Antihistaminika bei MAO-Mangel problematisch sind, nur die Feststellung, dass sie es sind. Also bitte die Neuroleptika in der Tyramin-Medikamentenliste nachschauen.

Welche Sachen kann man nehmen um die MAO Aktivität wieder zu erhöhen ?

Wenn der MAO-Mangel oder die MAO-Dysfunktion genetisch bedingt ist, gar nichts, denke ich.

Wenn die Ursache ein geschädigter Dünndarm ist, ist sicher dort der Ansatzpunkt.

Ansonsten sollte man alles vermeiden (Medikamente, Tees, Nahrungsmittel), was MAO hemmend wirkt (z. B. Muskat, Passionsblume ...). Auch hier gilt, bitte in der Tyramin-Medikamentenliste nachsehen, dort sind alle mir bisher bekannten MAO-Hemmer (auch Nahrungsmittel und Tees) vermerkt. Und auf genug Vitamin B 2 achten.

Mehr weiß ich auch nicht. Sprich bitte mit Dr. B. darüber ...

Liebe Grüße

Abigail


P. S. Hier schreiben interessierte Laien und Betroffene, was hier steht, ersetzt keinen ärztlichen Rat! (Wir haben uns bemüht, gut zu recherchieren, aber wir sind hier alle, denke ich, keine Ärzte.)
 
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