Nachdem ich "visual snow" gegoogelt habe, musste ich feststellen, dass ich das auch habe, allerdings bis jetzt nur im Dunkeln. Im Hellen habe ich gelegentlich dieses "Blau-Phänomen" und selten Flimmerskotome/Sternchen. Gut, damit könnte ich leben, das stört mich alles nicht besonders. Warst du deshalb beim Augenarzt? Ich habe gelesen, dass da meistens nichts gefunden wird... Ich habe auch viele "mouches volantes", aber schon seit Jahren, da sagte damals der Augenarzt, es sei eine ungefährliche Glaskörpertrübung. (Ich hatte mal -5 Dioptrien, habe ich 1998 lasern lassen, aber die Neigung zur frühen Glaskörpertrübung durch die Kurzsichtigkeit bleibt halt dennoch bestehen.)
Am schlimmsten ist einfach der Tinnitus. Der hat sich aber im Charakter verändert, seit letzten Herbst erstmals osteopathisch und dann mit Physio behandelt wurde. Seltener geworden bis fast ganz verschwunden ist ein dumpfes telefonartiges Tuten links. Das trat in letzter Zeit nur noch morgens nach dem Aufstehen auf (meist leise) und verliert sich dann. Zugenommen haben leider zischende und trillerpfeifenartig einschießende Töne links (rechts war schon immer wesentlich ruhiger). Diese Töne sind ganz klar auch bewegungsabhängig, insbesondere Kopfbewegungen, und nehmen üblicherweise im Tagesverlauf zu. Es gibt aber auch Tage, wo die fast weg sind und es nur ab und zu kurz zischt. Je mehr körperliche Aktivität, desto mehr Geräusche (ist sehr oft so), andere Faktoren konnte ich bisher nicht ausmachen...
Die Osteopathin hatte eine Stuhluntersuchung veranlasst. Das war überraschenderweise alles unauffällig, Besiedelung soweit normal, Pilze negativ, für Leaky Gut, Glutenunverträglichkeit usw keine Anhaltspunkte. Da waren so Ampeln im Bericht, die standen alle auf Grün... Ich habe aber auch keinerlei Magen-Darm-Probleme oder Verdauungsbeschwerden. Sie hatte das eigentlich beauftragt, weil ich letztes Jahr mal eine Woche lang Penicillin nehmen musste. Darmspiegelung wurde nicht gemacht, da gibt es wohl auch keinen Anlass...
Ich muss irgendwie erreichen, dass mein Rücken endlich mal mit MRT und dem von dir genannten untersucht wird. Das wurde mir immer verweigert und alles pauschal auf "Verspannungen" geschoben, ich habe da aber Schmerzen auch direkt IN den Wirbeln der BWS. Und diese wiederkehrenden Taubheitsgefühle.
Muskelrelaxantien wären eine Überlegung wert, wurde noch nie ausprobiert. Weiß gar nicht, warum die Ärzte das nicht in Erwägung gezogen haben... Liebscher & Bracht sitzen sogar (im Original) bei mir um die Ecke. Ich glaube, ich lasse mich da mal beraten. Ich bin mit Manipulationen/Behandlungen an der HWS sehr vorsichtig geworden, da ich dadurch mehrfach Verschlimmerungen erfahren habe und auch das Einrenkmanöver 2015 im Verdacht habe. Insbesondere Rechtsneigungen des Kopfes bereiten Probleme.
Wo ich gerade "Opipramol" lese, muss ich wieder lachen...

Erinnert mich an das Drama in der Psychiatrie... bei mir sind alle SSRI und die meisten anderen Antidepressiva (auch Mirtazapin) kontraindiziert wegen Nebenwirkung Tinnitus, hinzu kommt, dass SSRI bei mir keinerlei Wirkung entfalten. Also haben die mich mit 200 mg Opipramol/Tag zugeballert. Was passierte? Nix. Keinerlei Wirkung, schon gar keine beruhigende oder gar stimmungsaufhellende. Die waren total baff, weil andere Patienten da wohl in der Ecke liegen, zumal ich ja auch noch Pregabalin bekam und auch das nicht wirkte und nicht müde machte. Ich hatte das allerdings schon befürchtet gehabt, weil neben manchen Schmerzmitteln Psychopharmaka bei mir grundsätzlich gar nicht bis sehr, sehr mäßig ansprechen. Das Einzige, was wirklich etwas bringt, sind Benzos und überraschenderweise Prothipendyl. Mirtazapin funktionierte zum Schlafen, ist aber wegen NW raus. Und auch bei den Vorgenannten war die Wirkung von jeher überschaubar. Die haben so viel anderes ausprobiert - Melperon, Dipiperon, Atosil, Truxal, noch weiteres - alles wirkungslos und vieles dann auch noch mit üblen NW (Herzrhythmusstörungen, Atemprobleme, Harnverhalt, Kreislaufzusammenbruch) nach einiger Zeit der Einnahme, so dass es eh abgesetzt werden musste. Die Klinik wollte halt unbedingt, dass ich von den niedrig dosierten Benzos komplett wegkomme. Mir hat es irgendwann gereicht und ich habe den Ärzten mitgeteilt, dass ich mit den Antidepressiva und Neuroleptika fertig bin und lieber eine Niedrigdosisabhängigkeit in Kauf nehme, denn 0,5 mg Tavor/Tag bringen mir mehr als 200 mg Opipramol oder irgendwas anderes, und vor allem hatte ich davon noch nie NW. Deshalb hat man mich dann dauerhaft darauf gesetzt (Privatrezept) da es einfach keine wirksame, verträgliche Alternative gibt. Übrigens wird die Wirksamkeit von AD wohl allgemein angezweifelt:
https://www.heise.de/tp/features/Be...cht-besser-als-Placebo-4005704.html?seite=all
Für mich persönlich kann ich das bestätigen. Ich könnte mir ebensogut Smarties einschmeißen. Gilt auch für Pregabalin (verursacht keinen Tinnitus und wurde deshalb ausgewählt, also da hatte ich den Tinnitus schon.)
Völlig ohne Wirkung waren bei mir auch Melatonin, Cetirizin, Baldrian, Passionsblume, Lavendel, Kava-Kava, Schlafsterne,
Hoggar Night, Melisse, Johanniskraut und so ziemlich alles andere, was der freiverkäufliche Markt so hergibt. Außerdem Cannabis. Nichts davon wirkt schlafanstoßend oder beruhigend oder sonstwie positiv. Ich habe schon oft überlegt, ob bei mir irgendeine Stoffwechselanomalie vorliegt, die diese ganzen Wirkstoffe entweder sofort neutralisiert oder aber ungenutzt ausscheidet. Auch Prothipendyl und Tavor wirken bei mir vergleichsweise mild, auch wenn ich noch nie die Dosis erhöhen musste.
Hier ist noch zu erwähnen, dass ich als Kind ausgeprägtes ADHS hatte (ernährungsabhängig) und demletzt auf Erwachsenen-ADHS getestet worden bin. Daran bin ich knapp vorbeigeschrammt. Der Psychiater sagte aber, ADHS verschwände nicht einfach und ich war so hautnah an der Grenze, er geht davon aus, dass es noch besteht und ich könnte es in einem ADHS-Zentrum weiterverfolgen, nur würde es ja wenig bringen, wenn ich das schwarz auf weiß habe. Eventuell hat das auch Einfluss auf die Verarbeitung von Wirkstoffen und auf Neurotransmitter. Hellhörig bin ich geworden, als du Glutamat und GABA erwähnt hast. Ich vertrage überhaupt keine glutamathaltigen Speisen mehr und vermute bei mir schon lange einen GABA-Mangel, da ja einzig und alleine Benzos zuverlässig wirken. Seltsam ist dann aber, dass Pregabalin nicht wirkt. Soll ein GABA-Hammer sein...
Denkstörungen habe ich übrigens gar keine. Im Gegenteil. Mein Gehirn ist pausenlos auf 180, speichert alles, vergisst nix, entwirft so nebenher drei dicke Romane mit komplexer Handlung, das war auch immer schon so. Irgendwie kam ich schon als Denkmaschine, ständig übererregt und schlaflos zur Welt - so kommt es mir jedenfalls vor. Ich schließe nicht aus, dass trotzdem oder gerade deswegen mit dem Cortisol/der Nebenniere was nicht stimmt. Gefühlt bin ich immer voller Adrenalin... Im Kindesalter wurde eine Hochbegabung festgestellt, später außerdem eine Tendenz zu Asperger. Mein Gehirn fühlt sich seit jeher überaktiv an. Ich bin durch den Tinnitus-Terror ständig erschöpft, müde aber leider nicht...
Gut, die Sache mit den unwirksamen Substanzen und dem ADHS hat vermutlich keinen unmittelbaren/ursächlichen Zusammenhang mit den HWS- und Rückenproblemen, da ich eben diese ganzen Unfälle hatte.
@Earl Grey Ich habe eine ganze Weile Magnesium eingenommen, aber leider keine Verbesserung festgestellt.
Ich werde jetzt auch einen Termin bei der Hausärztin machen und nochmal versuchen, das alles anzusprechen. In der Hoffnung, dass sie nicht wieder mit "Tinnitusklinik" anfängt, denn diesen ganzen Kram habe ich ja schon erfolglos durchexerziert und im Gegensatz zum letzten Termin ist jetzt anscheinend die Ursache für den Tinnitus gefunden, was bisher ja nebulös war.
Dass die vielen Stürze, die ja scheinbar immer harmlos ausgingen, schädlich für die HWS sein und Spätschäden erzeugen können, hat in den 80ern und 90ern niemand gewusst. Sonst hätten meine Eltern das niemals erlaubt und mir zumindest das Reiten unberechenbarer fremder Ponys untersagt. Als ich die Theorien von Kuklinski & Co. zu diesem Thema las, ist mir ein Licht aufgegangen. Ich habe mich da 1:1 wiedererkannt, leider, denn Kuklinski sagt irgendwo auch, dass bei einer instabilen HWS in vielen Fällen nur noch die operative Versteifung bleibt

Aber da liest man auch wenig Gutes.
Liebe Grüße
saoirse