Hallo alle,
danke für die Antworten, bin nun aus dem Urlaub zurück... Befinden dort wieder extrem schwankend, an einigen Tagen fast gar kein Tinnitus , an anderen so extrem, dass ich wieder am liebsten einfach aufgehört hätte zu leben

Gleiches mit den Schmerzen.
Ja,
@Kate und
@Earl Grey, genau dasselbe habe ich mir eben auch gedacht. "Verschleiß", egal, ob er noch so "altersgemäß" ist, ist doch eine Abweichung vom Normalzustand. Warum wird also von Seiten der Ärztin kategorisch ausgeschlossen, dass dies Probleme verursachen kann?
@Sunny und
@Malvegil
Ok... Meine Schienen sehen an den Außenseiten nicht abgeschliffen aus. Sie haben allerdings zwei, drei winzige Kerben, die ja eigentlich nur durch Beißen erzeugt sein können. Habe gestern meinen Physio mal gefragt wegen der Kaumuskulatur, er fand sie nicht übermäßig ausgeprägt. Da ich alleine schlafe, kann ich leider auch nicht über einen Partner erfragen, ob ich nachts irgendwelche Geräusche mit den Zähnen mache -.- Ich hatte ja einen Kurs Autogenes Training gemacht, weil PMR mich nicht so angesprochen hat (abgesehen von diesen Mini-Übungen, die auch sunny beschrieben hat, also zB Anspannung eines Beins, wenn man auf irgendwas wartet.) Ich mache das AT regelmäßig vor dem Einschlafen, erreiche da auch eine komplette Entspannung, aber ob sich das in den Schlaf zieht und das Pressen verhindert, weiß ich nicht... Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass hartnäckige Presser, bei denen sich das anders nicht abstellen lässt, sich Botox in die Kaumuskeln injizieren lassen können. Aber ohne genau zu wissen, ob man nun presst oder nicht, ist das ja eher nicht ratsam, zumal die Zähne bisher keine Schäden zeigen...
@knuddz
Das tut mir leid, dass dein Tinnitus anscheinend immer gleichbleibend ist

Kennst du die Ursache? Gezielt "beeinflussen" kann ich meinen aber auch nicht. Der macht, was er will. Von absoluter Stille bis Sägewerk mit zig Frequenzen und alles übertönend ist alles möglich. Stress oder Nicht-Stress hat gefühlt keinen Einfluss. Es ist völlig unberechenbar. Aber eben meistens auch unerträglich -.-
Zu der Angststörung muss ich sagen, dass die für mich nie besonders beeinträchtigend war und sich auch eh nur phasenweise meldete. Die brach 1997 aus, als ich aus dem Nichts eine fürchterlich entstellende Akne bekam, gegen die nichts half außer letztendlich Roaccutan. Seitdem habe ich eine Phobie/Angststörung bezogen auf Hauterscheinungen. Die zeigte sich aber eben auch nur, wenn so etwas auftrat und verschwand im Nichts, sobald das wieder weg war - darüber hinaus haben weder Psychotherapien, noch Medikamente dagegen geholfen. Inzwischen ist diese Phobie weg, sozusagen aufgefressen vom Tinnitus...
Die Kette war definitiv so: (Angststörung) - HWS-Probleme - Migräne - Tinnitus - Depression. Im Entlassungsbericht der Klinik steht: Reaktive schwere Depression ausgelöst durch Tinnitus Schweregrad 4; Anpassungsstörung; Angststörung seit dem 19. Lebensjahr.
Die haben mir ewig nicht abnehmen wollen, dass tatsächlich der Tinnitus zuerst (also vor der Depression) dagewesen ist und wollten mir regelrecht einimpfen, dass es andersrum gewesen sei. War es aber nicht. Bis heute verstehe ich nicht, warum die so scharf drauf waren, die Kette umzudrehen. Nachdem ich da aber bis heute stationär weiter in Therapie bin, sind sie inzwischen auch an dem Punkt, dass es nicht psychosomatisch ist, sondern eine körperliche Ursache besteht. Auch, weil ich eben diese extremen Schwankungen erlebe, die überhaupt nicht beeinflussbar sind und objektiv stattfinden. Ich kann im gleichen stillen Kellerraum manchmal auch bei angestrengtem Lauschen nichts oder höchstens ein fernes Raunen hören, an anderen Tagen überkreischt und überheult der Tinnitus problemlos den Fernseher, den Verkehrslärm und das Geschrei der Nachbarskinder. Was von manchen Tinnitus-Experten also gerne gepredigt wird, dass nämlich alles "subjektiv" sei und der Tinnitus immer gleich laut sei und nur anders wahrgenommen wird, stimmt bei mir nicht.
Ich bin nun nochmal in mich gegangen, habe meinen Exfreund und meine Eltern befragt und die letzten Jahre Revue passieren lassen, und leider scheint sich ein Bild zu ergeben:
- Als Kind/Jugendliche hatte ich unzählige Stürze vom Pferd und Pony. Ich war das Mädchen, welches man auf die wildesten Ponys setzte, weil ich normalerweise auch dann noch oben saß, wenn alle anderen längst zu Boden gegangen wären. Ich bin also auch viel rumgeschleudert worden, ohne zu stürzen, habe aber mit Sicherheit an die 30 Stürze gesammelt, wenn nicht mehr. Ich war auch das Mädchen, welches alles wegsteckte und immer wieder raufkletterte und scheinbar, bis auf Prellungen, Schürfwunden und einmal Rippenbrüche, nie verletzt war. Ich hatte also nie ein Schleudertrauma, nie eine Halskrause und auch keine Gehirnerschütterung, aber die HWS kann ja durchaus trotzdem Schaden genommen haben. Seit 2004 bin ich aber nicht mehr gestürzt, reite auch nicht mehr.
- 2012 habe ich im Fitnesscenter mit diesem Training begonnen, wo eine Langhantel mit Gewichten auf der Schulter aufgesetzt wird. Der Trainer hat oft ermahnt, dass die Hantel nicht auf der HWS aufliegen darf, aber das habe ich vermutlich nicht immer umsetzen können. Das Training war sehr intensiv und anstrengend.
- 2013/2014 ging es plötzlich damit los, dass meine Nase nur nachts immer wieder mal verstopfte... immer auf der Seite, auf welcher ich geschlafen hatte. Das trat aber nur phasenweise auf, ab und zu habe ich abschwellende Nasentropfen genutzt, aber es ansonsten ignoriert und gedacht, es sei wohl eine leichte Allergie gegen Hausstaub/Pollen/meine Tiere. Es störte nicht weiter. An die HWS habe ich gar nicht gedacht. Zeitgleich fing es aber an, dass in Höhe der BWS öfter mal was "hakte" und dann für einige Minuten ein kaltes Gefühl durch den ganzen Oberkörper und Kopf ging. Auch schmerzte die Stelle unterhalb des linken Schulterblatts, die seit 2018 regelmäßig taub wird und stärker schmerzt, nach längeren Gehstrecken etwas. Wie leichter Muskelkater. Auch das habe ich nicht ernstgenommen, da der Schmerz nach Ende der Gehstrecke sofort verschwand und ich ja selten so lange am Stück gegangen bin, höchstens mal im Urlaub kleine Wanderungen oder bei Shoppingtouren.
- 2015 war dann, wie im Eingangsbeitrag beschrieben, plötzlich dieser Vernichtungskopfschmerz mit anschließendem Einrenken und darauffolgendem KH-Aufenthalt, wo man nach langem Hin und Her auf Nacken/Rückenverspannungen als Ursache kam. Der einrenkende Arzt war der Erste, der das Wort "Atlasblockade" bzw "ausgerenkter Halswirbel" verwendete. Es war nach der Physio, die ca 4 Wochen lief, erstmal ein paar Monate Ruhe mit allem, bisd ann plötzlich meine rechte Hand schmerzhaft anschwoll und keiner was fand. Meine Mutter hat mich nun dran erinnert, dass ein befreundeter Osteopath schon damals sagte, das deute auf Probleme im HWS-Bereich.
Was ich noch vergessen habe, ist, dass ich gelegentlich auch Missempfindungen in den Händen habe, und zwar immer an exakt denselben Stellen: Die linke Handkante und der linke kleine Finger kribbeln punktuell, wie kleine Nadelstiche. Der rechte kleine Finger wird gerne anfallsweise etwas taub. Auch werden die letzten drei Finger der rechten Hand gerne mal leicht bläulich und kalt (kein Raynaud, Hausärztin bezeichnet das als "ischämisch".) Beim Ausschütteln der Hand verschwindet das Phänomen. Nachts schlafen öfters beide Hände oder ein Arm ein; letzte Nacht zB ganz extrem, der linke Arm war minutenlang komplett "weg", ich hatte Panik. Das passiert vor allem in Rückenlage. Des weiteren habe ich seit etlichen Monaten auch gelegentlich Sehstörungen (Flimmerskotome und manchmal so flüchtiges Flimmern, wie Glitzerpartikel, auch bei geschlossenen Augen) die aber immer wieder verschwinden. Ich habe das bisher dem Pregabalin zugeschrieben, könnte aber vielleicht auch von der HWS kommen... ?
Tinnitus und oft auch Migräne sowie Rückenprobleme, teils auch Nackenschmerzen direkt rechts oder links am Atlas explodieren regelrecht, wenn ich zB über etwas längere Zeit schwere Einkaufstaschen trage. So oder so knackt es rechts im Atlasbereich häufig, oder es "knallt" tief drin mehrmals wie Pistolenschüsse - ganz komisch. Das trat schon am Anfang des Tinnitus manchmal auf. Die Ärzte wussten aber damit nichts anzufangen. Auch mit den dumpfen anfallsartigen Ohrenschmerzen nicht.
Ich muss sagen, bezüglich der konkreten Art der angeblichen Verspannungen (mir kommt das immer wie eine Verlegenheitsdiagnose vor) waren die Ärzte keine Hilfe, ich kann dazu nur sagen, dass die Physiotherapeuten den Trapezius als "Hauptakteur" ansehen.