Hallo
Ich habe mir jetzt vom ersten bis zum letzten Beitrag alles durchgelesen und möchte nun einfach mal meine Geschichte zum besten geben.vielleicht hilft es dem ein oder anderem aber zumindest mir um mir alles mal von der Seele zu reden bei Menschen die Wissen wovon ich spreche.
Erstmal zu meiner Person:
Ich bin weiblich 24Jahre alt ,geschieden , Mutter von zwei wunderbaren Töchtern im alter von 4 und 5 Jahren.
Ich bin sozusagen mit Tillidin "groß" geworden. Meine Mutter hat nach einem Kreissägenunfall Phantomschmerzen gehabt und dagegen Anfänglich Tillidin Retard Tabletten und Tropfen bekommen , später auch kombiniert noch Durogestic Pflaster. Ich bin als mit der Symptomatik von chronischen Schmerzen ,dem Leidensdruck , den Nebenwirkungen und auch dem Sucht und Entzugserscheinungen vertaut. Ich habe über 18 Jahre miterlebt wie meine Mutter daran zugrunde gegangen ist bis Sie 2009 an 3 bösartigen Hirntumoren gestorben ist.
Ich selbst hatte im Alter von 11Jahren eine Neuroborroliose im Endstadium da diese nicht erkannt wurde und bin dem Tod quasi gerade nochmal von der Schippe gesprungen. Damit verbunden waren aber starke Schmerzen und da ich mir damals nicht anders zu helfen wusste habe ich mich an Mamas tillidin "versucht" sprich ich habe sie heimlich beklaut und es ging mir -erstmal- besser. Als die ganze Sache aber nach mehreren Wochen auffiel nahm meine Mutter (natürlich nach viel Geschimpfe) mit zu ihrem Schmerztherapeut der mir prompt Tillidin Retard 50mg/4 aufschrieb. Worüber ich heute den Kopf schüttel und es verteufel fand ich früher natürlich gut. Ich hatte eine "legale" Quelle um keine Schmerzen mehr zu haben. Das ging bis Ende 2006 (da war ich 18jahre alt) soweiter. Mittlerweile nahm ich aber 150mg Retard Tabletten 4-5 mal täglich. Als ich dann plötzlich Erfahren hab das ich mittlerweile im 5 Monat Schwanger war bekam ich ein schlechtes Gewissen und begann endlich Umzudenken und an mögliche Folgen und das wichtigste dem Nutzen zu denken. Alle meine Ärzte rieten mir ab während der Schwangerschaft zu entziehen oder zu reduzieren. Ich habe es aber "wenigstens" auf 1-2 Tabletten 150mg am Tag geschafft. Meine Tochter ist Gott sei Dank gesund und munter und prächtig Entwickelt. Nachdem ich mich von der Geburt erholt hatte , habe ich dann auf eigene Faust einen kalten Entzug gemacht. Es war unglaublich hart da ich mich ja weiterhin um mein Baby und den Haushalt kümmern musste und ich die volle Breitseite an Entzugserscheinungen bekam. Frieren , hitzewallungen , stimmungsschwankungen , Erbrechen , Durchfall , Krämpfe , kalter Schweiß , Schlafstörungen. An Tag 3 des Entzuges wurde mir gesagt meine Mutter habe drei bösartige Hirntumore und werde kein Jahr mehr leben. Nach einem wirklichen Hartem Kampf mit mir selbst hatte ich aber beschlossen es durch zu ziehen und nach 5 Tagen ging es mir wieder ganz gut und ich war "clean". Und siehe da die Ursprünglich Schmerzen waren auch nicht mehr da bzw nurnoch sehr sporadisch und akzeptabel vom Schmerzlevel. So ging es mir auch "gut" bis zum Sommer 2012. mittlerweile hatte ich mich von meinem Ehemann getrennt und lebte mit meinen beiden Töchtern allein. Im Sommer 2012 bekam ich auf einmal Extreme Schmerzen im Bereich des Brustbeins. Da ich Angst hatte das es was mir dem Herz sein könnte ging ich zum Arzt. Es Folgte ein Ärzte und Behandlungsmarathon wobei sich erstmal Herausstellte das mein Herz gesund war und es sich um etwas von den Knochen her handelte. Meine Schmerzen wurden so schlimm das ich nurnoch permanent sehr flach atmete , mich nicht mehr bewegen konnte geschweige denn Aufstehen und nurnoch vor Schnerzen geheult und gekotzt habe. Deshalb gab ich dann auch freiwillig meine Kinder zu meinem Ex Mann wo sie bis heute leben ich sie aber regelmäßig sehe. Mit den Schnerzen ging es soweit das ich meine Ausbildung abbrechen (die Prüfung aber jetzt als externe erfolgreich bestanden habe

. ) musste und alle 3 Std zum Orthopäden bzw zum Ärzrlichen Notdienst Gefahren bin und mir örtliche Beteubungen ins Brustbein geben lassen habe um es irgendwie auszuhalten. Nach Monaten und einem völligen Zusammenbruch landete ich mich der Diagnose Sapho Syndrom im Zusammenhang mit pustolosis Arthritis in der Notaufnahme. Nachdem ich meine ganze Krankengeschichte erzählt hatte meinte der Diensthabende Arzt wenn ihnen Tillidin schonmal geholfen hat ist das Mittel erster Wahl und verschrieb es mir. Zu dem Zeitpunkt war mir alles recht was gegen die Schmerzen half. Jeder der chronische Schmerzen hat wird wissen wovon ich rede und wie zermürbend das ist. Zur Erklärung Sapho Syndrom ist eine äußert seltene Erkrankungen die in den Formkreis der Rheumatischen Erkrankungen zählt und u.a. Mit einer sehr ausgeprägten Art der Schuppenflechte an Händen und Füssen einher geht. Hauptsächlich mein Brustbein aber auch alle anderen Gelenke und Knorpel verknöchern bei mir in rasanter Geschwindigkeit wobei die Gelenke immer mehr versteifen und dadurch Schmerzen. Ich wurde nun nach einem 3 wöchigem Krankenhausaufenthalt mit folgender Medikation entlassen
Tillidin Retard 50mg/4 3xtgl
Tillidin Tropfen nach Bedarf
Ibuprofen 800mg 4x Tgl
Novalmin Tropfen 40stk 4-5x Tgl
MTX (Methotrexat ein niedrig Dosiertes Chemotherapeutikum) 15mg 1x wöchentlich intra muskulär als Spritze
Lederfolat 1x wöchentlich als Antidot zum Mtx gegen die Nebenwirkungen
Eisentabletten und Magnesium
Zopiclon bei Bedarf
Und DAS mit 24!
Das war im Dezember 2012. ich muss dazu sagen das ich unter dieser Medikation ein "fast normales" leben führen kann mal abgesehen von der Apotheke die ich mit mir rum schleppe und den ganzen Nebenwirkungen. Ich bin so gut wie schmerzfrei. Ich habe trotz allem noch Schmerzspitzen die ich dann nurnoch mit Zopiclon versuche zu verschlafen so blöd es sich anhört aber es funktioniert. Währe da nicht das Tillidin ! Nachdem ich ja nun schonmal süchtig war ging es schon nach einem Monat wieder voll los das ich nach spätestens 5 Std unruhig wurde, müde , Schweißausbrüche bekam. Ich muss dazu sagen das ich das Rezept für die tillidin Tropfen nie eingelöst habe denn die Tropfen sind schlimmer als jede Tablette! Zumindest sehe ich das so. Ich nehme mittlerweile 4-5 tillidin 50mg am Tag. Das ist an sich noch nicht viel aber ich sehe das ich in alte Muster verfalle und will es nie wieder so weit kommen lassen. Mein Hausarzt hat keine Ahnung von dem was er da verschreibt und hat es immer kommentarlos gemacht bis Montag als er mich bei rezeptabholung bei Seite nahm und meinte also Frau x ihre Medikamente sind ganz schön teuer und ich muss ihnen so häufig tillidin verschreiben. Wieviele nehmen sie denn? Ich hab ihm wahrheitsgemäß gesagt 4-5 worauf er meinte also nein hier habe ich ihnen 50 Stück aufgeschrieben das nächste Rezept bekommen sie erst wieder in 25 Tagen versuchen sie es mit 1-2 oder teilen sie halt die Tabletten. Und mit dem Satz wurde ich entlassen. Mein erster Gedanke war dann such ich mir einen zweiten Arzt mit meinen medizinischen Unterlagen verschreibt mir das jeder Arzt. Der zweite Gedanke war Hey das ist zwar nicht die feine englische Art aber nimm es als Wink des Schicksals und trenn dich diesmal endgültig vom tillidin. Und genau das will ich tun! Ich hab es schonmal geschafft dann werd ich es jetzt auch schaffen!
Und da der Schmerz ja nicht aus der Welt ist will ich abwarten wie es ist ohne tillidin und dann ggf nach einem besserem Medikament zu suchen wobei alles besser ist als tillidin!
Damit anfangen werde ich ab nächster Woche und falls es jmd interessiert werde ich gerne berichten!
Entschuldigt die Länge meines Beitrags und bitte auch Rechtschreibfehler aber ich habe mal wieder nicht geschlafen dank tillidin und schreibe vom Handy aus.
Ich wünsche allen auf ihrem weg in ein tillidin freies leben ganz viel kraft! Glaubt an euch ihr könnt es schaffen und freut euch auf ein leben ohne den Druck an die Tabletten auf jedem weg vor jedem Urlaub denken zu müssen! Ohne die sucht ist das leben viel lebenswerter!
In diesem Sinne ich Denk an euch
AuroraMia