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Studie: Vegetarier fühlen sich ungesünder
27. Februar 2014, 11:37
Nicht immer geht fleischlose Ernährung mit innerem Frieden einher: Vegetarier leiden etwa häufiger an psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen als Fleischesser.
foto: ddp/norbert millauer
Nicht immer geht fleischlose Ernährung mit innerem Frieden einher: Vegetarier leiden etwa häufiger an psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen als Fleischesser.
Vegetarier haben zwar einen niedrigeren BMI und trinken weniger Alkohol, sind aber häufiger krank und fühlen sich ungesünder als Fleischesser
Eine repräsentative IFES Studie besagt, dass aktuell rund 10 Prozent der Österreicher angeben, vegetarisch oder vegan zu leben. Eine Studie des Institutes für Sozialmedizin und Epidemiologie der Med Uni Graz, hat sich mit der Frage beschäftigt, wie die Form der Ernährung unsere Gesundheit und Lebensqualität beeinflusst. Überraschendes Ergebnis ist dabei das subjektiv schlechtere Gesundheitsempfinden sowie eine generell niedrigere Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge von Vegetariern gegenüber Personen, die sich von Mischkost ernähren.
Schlechteres subjektives Gesundheitsempfinden
Abhängig vom Grad der Bildung geben 17 Prozent der unter 40-jährigen Österreicher an, vegetarisch beziehungsweise vegan zu leben. Statistisch gesehen befindet sich in 15 Prozent der österreichischen Haushalte jemand, der sich vegetarisch ernährt.
Im Rahmen der durchgeführten Studie wurden die Daten von insgesamt 1.320 Personen ausgewertet. Die Grundlage bildete die österreichische Gesundheitsbefragung. Den 330 befragten Vegetariern (davon 76 Prozent Frauen) wurden insgesamt drei Gruppen zu ebenfalls 330 Personen gegenübergestellt. Gruppe eins verzehrte mediterrane Kost mit hohem Anteil an Obst und Gemüse, Gruppe zwei Mediterrane Kost mit moderatem Fleischanteil, Gruppe drei mediterrane Kost mit hohem Fleischanteil.
Mit der rein vegetarischen Lebensweise ging allgemein ein niedrigerer Body-Mass-Index (BMI) einher. Ebenso konnte ein geringerer Alkoholkonsum als in den drei anderen Gruppen beobachtet werden. Insgesamt gaben die Vegetarier jedoch ein schlechteres subjektives Gesundheitsempfinden sowie vermehrt Einschränkungen auf Grund gesundheitlicher Probleme an.
Weniger Vorsorgeuntersuchungen
Eine weitere interessante Entdeckung betrifft das Gesundheitsverhalten der Studienteilnehmer. "Vegetarier gaben zwar an, auf Grund körperlicher Beschwerden häufiger zum Arzt zu gehen, gingen insgesamt aber seltener zu Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen", so Nathalie Burkert. Ebenso wurde beobachtet, dass Vegetarier häufiger an Allergien, Krebserkrankungen und psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Angststörungen und Depressionen leiden. In Summe ergibt sich dadurch eine niedrigere Lebensqualität, betreffend die physische aber auch psychische Gesundheit, und auch ein Defizit in der Lebensqualität im Zusammenhang mit sozialen Beziehungen.
Bisherige Untersuchungen haben ambivalente Ergebnisse hinsichtlich des Zusammenhanges zwischen dem Ernährungsverhalten und der Prävalenz von Krebs- und Darmerkrankungen, abdominalen Erkrankungen sowie der Gesamtmortalität aufgezeigt. "Weitere Untersuchungen, welche sich mit Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, Auswirkungen im Zeitverlauf und Ernährungskomponenten im Detail beschäftigen, sind für Österreich daher dringend notwendig", sagt Burkert.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Personen, die eine mediterrane Kost mit hohem Anteil an Obst und Gemüse und/oder mit moderatem Fleischanteil konsumieren ein subjektiv besseres Gesundheitsempfinden und -verhalten haben, an weniger chronischen Krankheiten leiden und in Summe eine höhere Lebensqualität angeben. Die Wissenschafter der Med Uni Graz fordern insgesamt umfassende Informations- und Schulungsprogramme für die Öffentlichkeit, die zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens beitragen können. (red, derStandard.at, 27.2.2014)
Die Studie:
Burkert NT, Muckenhuber J, Großschädl F, Rásky É, Freidl W (2014). Nutrition and health – the association between eating behaviour and various health parameters: a matched sample study. Plos One, 9(2): e88278- e88278.
Als Ex-Vegetarierin kann ich das leider bestaetigen.
dadeduda
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