Die zwei Wochen, in denen ich die neuen Globuli eingenommen habe, sind seit Mittwoch vorbei. Ich bin froh... - Es waren schwierige Tage, denn das ganze Generationenmuster zeigte sich nochmals mit einigen Facetten, die ich zwar kannte, aber halt immer möglichst abspaltete oder verdrängte oder ...
Ich bin auch dankbar. Mit Rücksprache mit dem Systemtherapeuten, mache ich jetzt auch die Ablöseübung für die Sippe väterlicherseits. Dorthin gehören wohl diese Depressivität, die Verspannungen des Körpers, die Lebensmittelintoleranzen inkl. Tendenz zu Darmentzündungen / Reizdarm. auch viele Ängste.
Gegen aussen muss ich mich ziemlich verändert haben. Einige Menschen kennen mich kaum mehr. Neu habe ich kurze Haare und fahre öfters mal mit dem Camper rum. Ein Freund, den ich eher selten sehe, meinte vorhin am Telefon, dass meine Stimme leicht tiefer geworden sei... - Ja, und mit meinem Sohn hat sich die Beziehung massiv verbessert. Ich habe grosse Freude daran, einfühlsam und wertschätzend zu kommunizieren (nach gfK von Rosenberg). Es zeigt auch Wirkung, ich glaube, weil es echt ist. Früher habe ich es wohl ein wenig missbraucht ohne böse Absicht... *seufz*. Ich wollte meine Bedürfnisse indirekt erfüllen. - Ok. das ist nicht JETZT...
Mit meinem Mann habe ich mehr Kommunikationsprobleme... aus dem selben Grund. *schmunzel über mich selbst*. - Bisher habe ich sehr viel neg. über das Verhalten meines Sohnes geurteilt (selbstverständlich hätte ich das nie zugegeben oder nur schwer, resp. ich konnte es noch nicht) und positiv über das Verhalten meines Mannes (eigentlich das selber in Rosa). Jetzt höre ich mehr auf die Gefühle und Bedürfnisse - auf die von anderen und von mir, äussere konkrete Bitten und frage nach konkreten Bitten oder Wünschen. Nun ist natürlich mein Mann etwas konsterniert, weil ich nicht mehr alles "einfach verstehe", sondern mich selber ganz selbstverständlich ausdrücke und ihm den eigenen Selbstausdruck selber überlasse. - Da kommen jetzt auch neg. Vorurteile hervor. - Zum Glück... denn so kann ich sie erkennen und auch loslassen.
Ärger und Wut nehme ich wohl wahr (eigene meine ich jetzt) und warte meistens bis ich selber mit mir empathisch war und erkenne, was ich mir wünsche. Dann kann ich konkrete Wünsche und Bitten äussern. - KEINE Vorwürfe oder Forderungen. Und wenn ich noch nicht kann, wie ich möchte, tu ich, wie ich kann und übe weiter.
Ärger und Wut anderer nehme ich nicht mehr sehr persönlich, auch nicht in Form von Vorwürfen. Manchmal höre ich sie einfach nicht mehr - und das ist sehr gut! - Manchmal nehme ich mir dann Zeit für mich ... und in dieser Zeit kommt mein Sohn meistens auf mich zu und entschuldigt sich ...
Mein Leben ist so sehr anders, jeder Augenblick ist ein kleines Abenteuer, denn ich darf jeder Zeit selbstempathisch sein und meine eigenen Bedürfnisse erkennen und ausdrücken. - Ich habe viel mehr Wahlfreiheit. - Manchmal, wenn ich zurückzufallen scheine, frage ich mich, was die LIEBE jetzt tun würde. Das hilft mir sehr. - Am wichtigsten ist aber Achtsamkeit, erkennen, wo ich zurückfallen möchte und was ich eigentlich wirklich in mir selber spreche...
Nach diesen schwierigen zwei Wochen fühlt sich das gut an. Im konkreten Alltag habe ich viel mehr Zivilcourage, denn ich kann offener auf Menschen zugehen und sie um gewissen Dinge bitten, wenn sie etwas machen, das meinen Bedürfnissen widerspricht. Vieles löst sich aber einfach auf, weil ich mich nicht mehr so schnell ärgere.
Manchmal kommt Trauer auf, weil ich so viele Jahre (eigentlich Jahrzehnte) brauchte, um an diesen Punkt zu kommen. Beginne ich auf diese Art und Weise wieder zurückzufallen, frage ich einfach auch die LIEBE, wie sie damit umgehen würde... :idee: