Themenstarter
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- 05.02.13
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Hallo allerseits
Alice Miller, die sich jahrzehntelang mit den Misshandlungen (körperliche, verbale, emotionale), sexuellem Missbrauch sowie Vernachlässigung in der Kindheit und deren Folgen für das spätere Leben auseinandergesetzt hat, hat die vielfältigen Symptome des Körpers immer im Zusammenhang bzw. mit Blick auf die Kindheit des einzelnen Menschen gedeutet. Für viele mag dies eine ganz neue Sichtweise sein, vielleicht sogar befremdend oder unverständlich, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es sich lohnt, sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern die seelsichen oder körperlichen Symptome mit der Kindheit etwas zu tun haben könnten.
Es folgen nun weiter unten zunächst einige eher allgemeine Bemerkungen zum Thema "Ursache von Symptomen", die ich in den Büchern und Leserbrief-Antworten von Alice Miller gefunden habe Alice Miller - Kindesmisshandlung Kindesmissbrauch und danach konkretere Aussagen zu einzelnen Symptomen. Alice Miller hat zu sehr vielen Symptomen auf ihre Ursache hinweisende Aussagen gemacht und immer geht es dabei um verleugnete bzw. missachtete Misshandlungen des Körpers in der Kindheit. Unser Körper hat ein sehr gutes Gedächtnis und er vergisst nichts, auch wenn wir es intellektuell ausblenden wollen, nicht wahrhaben wollen oder schlicht vergessen wollen. Erstaunlicherweise bringt oftmals schon alleine das Reden über die Kindheit Erleichterung bei den Symptomen!
Beste Grüsse
Heliopolis
"Diesen Schriftstellern (Joyce, Proust, Rimbaud, Schiller, Woolf, Kafka, Nietzsche, Dostojewski u.a.) war gemeinsam, dass sie dem Vierten Gebot treu geblieben sind und ihre Eltern, die ihnen schweres Leid zugefügt hatten, ihr ganzes Leben ehrten. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse nach Wahrheit, Treue zu sich selbst, nach aufrichtiger Kommunikation, nach Verstehen und Verstanden-Werden auf dem Altar ihrer Eltern geopfert, all das in der Hoffnung, geliebt und nicht länger zurückgewiesen zu werden. Die in ihren Werken ausgedrückte Wahrheit war abgespalten. Das hielt sie unter dem Gewicht des Vierten Gebotes im Gefängnis der Verleugnung.
Diese Verleugnung führte zu schweren Erkrankungen und zum frühzeitigen Tod, was immer aufs neue beweist, dass Moses sich gründlich irrte, als er übermittelte, man lebe länger, wenn man die Eltern ehre."
(Siehe S. 67 in „Die Revolte des Körpers“)
"Vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich bin so froh, dass Sie meine Bücher in Ihrer Praxis nützen können. Wie viel Verwirrungen und neues Leiden ließen sich vermeiden, wenn sich Ärzte über die Ursachen der Krankheiten informieren WOLLTEN. Manchmal würde nur ein einziges Gespräch genügen, um im Patienten den Prozess der Selbstheilung in Gang zu bringen. Denn die Heilungskraft hat nur der Körper selbst und nicht das Medikament. Wenn der Arzt auch nur einmal einen Asthma-, Allergie-, Magen- oder Hautkranken nach deren Kindheit fragen würde, z.B. ob er geschlagen oder anders gequält wurde, käme in den meisten Fällen unverschleiert die Geschichte der Misshandlungen zum Vorschein, die Jahrzehnte gewartet hat, um sich mitteilen zu können. Das würde sofort ein Licht auf die ganze Entwicklung der Symptome werfen. Und auf die frühere Ohnmacht, die der Betreffende seit Jahrzehnten noch fürchtet, obwohl deren Gründe längst nicht mehr existieren. Aber die Ärzte fürchten solche Fragen und geben statt deren den Leidenden eine Liste von Medikamenten, die helfen sollen, das Wissen des Körpers zu unterdrücken und zu vernebeln. Die Pharmaindustrie tut das Übrige. Unzählige Werbeanzeigen über Valium, Viagra und Antidepressiva werden täglich in die Computer hineingeschmuggelt und damit Millionen von Menschen getäuscht und für dumm verkauft. Die Getäuschten sind alle an ihrer Kindheit Leidende, die nicht wissen dürfen, woran sie leiden, weil die ganze Gesellschaft dieses Thema fürchtet und auch die Fachleute im Gesundheitswesen in diesem "blinde Kuh" Spiel mitmachen. Wenn ein Mann unter der Impotenz leidet, dann sagt ihm der Körper, dass er starke negative Emotionen gegen diese bestimmte Frau oder Frauen überhaupt oder gegen seine Mutter unterdrückt, obwohl er meint, sie zu lieben. Sobald er diese "negativen" Gefühle erleben kann und den Grund für deren Unterdrückung findet, verschwindet seine Impotenz. Wenn er aber Viagra nimmt, entfernt er sich noch mehr von seinen Gefühlen und schließlich wird er sich mit anderen Symptomen konfrontiert sehen. So dreht er sich im Kreise, statt mal innezuhalten und sich Fragen zu stellen. Da KÖNNTEN die Ärzte viel helfen, WENN auch sie bereit wären, sich Fragen über ihr eigenes Leben zu stellen."
(Siehe Leserbrief vom 7.7.2006)
"Vermutlich gibt es heute nur eine geringe Anzahl von Menschen, die keine Medikamente nehmen, keine Zigaretten rauchen, keinen Alkohol trinken. Mit all diesen Mitteln versuchen die meisten ein künstliches Wohlbefinden zu erreichen, das sie von den unangenehmen Gefühlen ablenkt, statt diese verstehen zu wollen."
(Siehe Leserbrief vom 4.7.2006)
"Ihre Ängste und Symptome sind doch klare Botschaften des Körpers, dass sich Ihre Kindheit nicht "in Ruhe lassen lässt" und dass sich Ihre Ratgeber, vermutlich aus eigenen Ängsten heraus, darüber getäuscht haben.
Nehmen Sie die Signale ernst und vertrauen Sie den Botschaften Ihres Körpers! Diese sind nicht Ihre gefährlichen Feinde, im Gegenteil, es sind Ihre Freunde, und sie wollen Sie von der selbstdestruktiven Leugnung befreien."
(Siehe Leserbrief vom 16.6.2006)
- Das von der Gesellschaft allein gelassene Kind hat keine andere Wahl, als das Trauma zu verdrängen und den Täter zu idealisieren.
- Verdrängung führt zu Neurosen, Psychosen, psychosomatischen Störungen und zum Verbrechen.
- In der Neurose werden die eigentlichen Bedürfnisse verdrängt und verleugnet und stattdessen Schuldgefühle erlebt.
- In der Psychose wird die Misshandlung in eine Wahnvorstellung verwandelt.
- In der psychosomatischen Störung wird der Schmerz der Misshandlung erlitten, doch die eigentlichen Ursachen des Leidens bleiben verborgen.
(Siehe Flugblatt „21 Punkte“ von Alice Miller)
Allergien
Leserbriefschreiberin: „Ich reagiere allergisch auf Hausstaubmilben, Katzenhaaren und Pollen. Ich habe mit 20 zum ersten mal allergisches Asthma gehabt. damals sehr schlimm (nur noch 40% Lungenfunktion) danach nie wieder akut sondern immer nur latent da. das heißt ohne direkte Beschwerden (Atemnot) sondern ständige grippale Infekte.“
A.M.: "Offenbar gibt es Emotionen, die Sie noch nicht zulassen können, vielleicht weil sie zu schmerzlich sind, oder weil Sie Angst haben, nein zu sagen und jemanden dadurch zu verlieren (wie Sie das selber anschaulich schildern). Aber Ihr Körper sagt dann nein in Form der Allergie, und dies wird er nicht mehr tun müssen, sobald Sie die gefürchteten Emotionen werden leben dürfen. Dies wird Ihnen sicher einmal möglich sein, nach all dem, was Sie bisher schon erreicht haben. Lassen Sie sich Zeit. Sich desensibilisieren lassen, scheint mir kontraproduktiv zu sein. Es ist doch gerade Ihre wiedergewonnene Sensibilität, die Sie zur Klarheit und damit zur Gesundheit führte. Die Allergie ist jetzt noch die Sprache Ihres Körpers. Sobald Sie sie zu verstehen lernen, wird die Allergie verschwinden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Mut."
(siehe Leserbrief „Allergie“ vom 4.7.2006)
Asthma
"Prousts Asthma brachte diese Not zum Ausdruck. Er atmete zu viel Luft (=Liebe) ein und durfte die überflüssige Luft (=Kontrolle) nicht ausatmen, nicht gegen die Vereinnahmung durch die Mutter rebellieren! Sein grossartiges Werk konnte ihm zwar helfen, sich endlich auszudrücken (=auszuatmen) und andere Menschen reich damit zu beschenken. Aber er litt jahrelang körperliche Qualen, weil ihm sein Leiden an der konrollierenden und fordernden Mutter nicht vollständig bewusst werden durfte. Offenbar musste er die verinnerlichte Mutter bis zuletzt, bis zu seinem Tode, schonen und meinte, auch sich selbst vor der Wahrheit hüten zu müssen. Diesen Kompromiss hat sein Körper nicht akzeptieren können. Er kannte ja die Wahrheit, vermutlich seit Marcels Geburt. Für ihn, den Körper, waren die Manipulation und Sorge nie Ausdruck einer echten Liebe, sondern ein Zeichen der Angst. Es war wohl die Angst einer eher konventionellen, fügsamen, gutbürgerlichen Tochter vor der aussergewöhnlichen Kreativität ihres Sohnes. Marcels Originalität und Lebendigkeit erlebte sie als Bedrohung, die sie mit allen Mitteln aus der Welt schaffen wollte.
In dieser Schilderung seiner Liebe zur Mutter spiegelt sich Prousts tragische Abhängigkeit und Bindung an sie, die keine Befreiung ermöglichte und für einen offenen Widerstand gegen die ständige Überwachung keinen Raum liess. Im Asthma drückte sich diese seine Not aus: „Ich atme so viel Luft ein und darf sie nicht ausatmen, alles, was sie mir gibt, muss gut für mich sein, auch wenn ich daran ersticke.“
(siehe S. 57/58 in „Die Revolte des Körpers“)
„Doch plötzlich entwickelte Paula ein starkes Asthma. Sie litt unter Atemnot und konnte diese Erkrankung gar nicht verstehen, denn sie fühlte sich rein, hat ja dem Onkel vergeben können und würde ihm nichts nachtragen (dieser Onkel hatte sie in der Kindheit immer wieder sexuell belästigt, doch als er krebskrank war, besuchte sie ihn trotz innerer Widerstände und nach seinem Tode fühlte sie sogar „Liebe“ für ihn…). Paula fragte sich also, warum diese Bestrafung mit Asthma? Sie hielt den Ausbruch der Krankheit für eine Bestrafung für ihre früheren Gefühle von Zorn und Empörung.
Das Asthma verschwand, sobald sie ihre „Liebe“ für den Onkel aufgeben konnte. Dies ist ein Beispiel für die krankmachende „Verwechslung“ von Liebe mit Gehorsam, für die Unterdrückung der wahren Gefühle des Körpers.“
(siehe S. 82/83 in „Die Revolte des Körpers“)
Augenoperationen
"James Joyce musste sich in Zürich fünfzehn Augenoperationen unterziehen. Was durfte er wohl nicht sehen und nicht fühlen?"
(siehe S. 65 in „Die Revolte des Körpers“)
Impotenz
"Wenn ein Mann unter der Impotenz leidet, dann sagt ihm der Körper, dass er starke negative Emotionen gegen diese bestimmte Frau oder Frauen überhaupt oder gegen seine Mutter unterdrückt, obwohl er meint, sie zu lieben. Sobald er diese "negativen" Gefühle erleben kann und den Grund für deren Unterdrückung findet, verschwindet seine Impotenz. Wenn er aber Viagra nimmt, entfernt er sich noch mehr von seinen Gefühlen und schließlich wird er sich mit anderen Symptomen konfrontiert sehen. So dreht er sich im Kreise, statt mal innezuhalten und sich Fragen zu stellen."
(Siehe Leserbrief vom 7.7.2006)
Multiple Sklerose
"Was Sie erzählen reicht natürlich vollauf, weil Sie Ihr damaliges Leiden weder FÜHLEN noch ERNSTNEHMEN können. Sie bagatellisieren es, Es REICHT IHNEN NICHT, um Ihre Krankheit zu erklären. Sie mussten sehr früh und sehr gründlich neben diesem Vater lernen, nicht zu fühlen, und nun zwingt Sie Ihre Krankheit dazu, diesen Prozess rückgängig zu machen. Und das können Sie. Wenn Ihre damals erfrorenen Gefühle auftauchen dürfen, werden Sie das Gewicht Ihrer schrecklichen Kindheit entdecken können. Dann wird Ihr Körper nicht mehr nötig haben, Sie dazu zu zwingen. Ob Ihre Mutter Ihnen dabei helfen kann, ist sehr fraglich, denn sie hat sich ja daran beteiligt, Ihre wahren Gefühle zu erwürgen, damit Sie Ihren Vater verstehen sollten."
(Siehe Leserbrief vom 2.4.2008)
Alice Miller, die sich jahrzehntelang mit den Misshandlungen (körperliche, verbale, emotionale), sexuellem Missbrauch sowie Vernachlässigung in der Kindheit und deren Folgen für das spätere Leben auseinandergesetzt hat, hat die vielfältigen Symptome des Körpers immer im Zusammenhang bzw. mit Blick auf die Kindheit des einzelnen Menschen gedeutet. Für viele mag dies eine ganz neue Sichtweise sein, vielleicht sogar befremdend oder unverständlich, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es sich lohnt, sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern die seelsichen oder körperlichen Symptome mit der Kindheit etwas zu tun haben könnten.
Es folgen nun weiter unten zunächst einige eher allgemeine Bemerkungen zum Thema "Ursache von Symptomen", die ich in den Büchern und Leserbrief-Antworten von Alice Miller gefunden habe Alice Miller - Kindesmisshandlung Kindesmissbrauch und danach konkretere Aussagen zu einzelnen Symptomen. Alice Miller hat zu sehr vielen Symptomen auf ihre Ursache hinweisende Aussagen gemacht und immer geht es dabei um verleugnete bzw. missachtete Misshandlungen des Körpers in der Kindheit. Unser Körper hat ein sehr gutes Gedächtnis und er vergisst nichts, auch wenn wir es intellektuell ausblenden wollen, nicht wahrhaben wollen oder schlicht vergessen wollen. Erstaunlicherweise bringt oftmals schon alleine das Reden über die Kindheit Erleichterung bei den Symptomen!
Beste Grüsse
Heliopolis
"Diesen Schriftstellern (Joyce, Proust, Rimbaud, Schiller, Woolf, Kafka, Nietzsche, Dostojewski u.a.) war gemeinsam, dass sie dem Vierten Gebot treu geblieben sind und ihre Eltern, die ihnen schweres Leid zugefügt hatten, ihr ganzes Leben ehrten. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse nach Wahrheit, Treue zu sich selbst, nach aufrichtiger Kommunikation, nach Verstehen und Verstanden-Werden auf dem Altar ihrer Eltern geopfert, all das in der Hoffnung, geliebt und nicht länger zurückgewiesen zu werden. Die in ihren Werken ausgedrückte Wahrheit war abgespalten. Das hielt sie unter dem Gewicht des Vierten Gebotes im Gefängnis der Verleugnung.
Diese Verleugnung führte zu schweren Erkrankungen und zum frühzeitigen Tod, was immer aufs neue beweist, dass Moses sich gründlich irrte, als er übermittelte, man lebe länger, wenn man die Eltern ehre."
(Siehe S. 67 in „Die Revolte des Körpers“)
"Vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich bin so froh, dass Sie meine Bücher in Ihrer Praxis nützen können. Wie viel Verwirrungen und neues Leiden ließen sich vermeiden, wenn sich Ärzte über die Ursachen der Krankheiten informieren WOLLTEN. Manchmal würde nur ein einziges Gespräch genügen, um im Patienten den Prozess der Selbstheilung in Gang zu bringen. Denn die Heilungskraft hat nur der Körper selbst und nicht das Medikament. Wenn der Arzt auch nur einmal einen Asthma-, Allergie-, Magen- oder Hautkranken nach deren Kindheit fragen würde, z.B. ob er geschlagen oder anders gequält wurde, käme in den meisten Fällen unverschleiert die Geschichte der Misshandlungen zum Vorschein, die Jahrzehnte gewartet hat, um sich mitteilen zu können. Das würde sofort ein Licht auf die ganze Entwicklung der Symptome werfen. Und auf die frühere Ohnmacht, die der Betreffende seit Jahrzehnten noch fürchtet, obwohl deren Gründe längst nicht mehr existieren. Aber die Ärzte fürchten solche Fragen und geben statt deren den Leidenden eine Liste von Medikamenten, die helfen sollen, das Wissen des Körpers zu unterdrücken und zu vernebeln. Die Pharmaindustrie tut das Übrige. Unzählige Werbeanzeigen über Valium, Viagra und Antidepressiva werden täglich in die Computer hineingeschmuggelt und damit Millionen von Menschen getäuscht und für dumm verkauft. Die Getäuschten sind alle an ihrer Kindheit Leidende, die nicht wissen dürfen, woran sie leiden, weil die ganze Gesellschaft dieses Thema fürchtet und auch die Fachleute im Gesundheitswesen in diesem "blinde Kuh" Spiel mitmachen. Wenn ein Mann unter der Impotenz leidet, dann sagt ihm der Körper, dass er starke negative Emotionen gegen diese bestimmte Frau oder Frauen überhaupt oder gegen seine Mutter unterdrückt, obwohl er meint, sie zu lieben. Sobald er diese "negativen" Gefühle erleben kann und den Grund für deren Unterdrückung findet, verschwindet seine Impotenz. Wenn er aber Viagra nimmt, entfernt er sich noch mehr von seinen Gefühlen und schließlich wird er sich mit anderen Symptomen konfrontiert sehen. So dreht er sich im Kreise, statt mal innezuhalten und sich Fragen zu stellen. Da KÖNNTEN die Ärzte viel helfen, WENN auch sie bereit wären, sich Fragen über ihr eigenes Leben zu stellen."
(Siehe Leserbrief vom 7.7.2006)
"Vermutlich gibt es heute nur eine geringe Anzahl von Menschen, die keine Medikamente nehmen, keine Zigaretten rauchen, keinen Alkohol trinken. Mit all diesen Mitteln versuchen die meisten ein künstliches Wohlbefinden zu erreichen, das sie von den unangenehmen Gefühlen ablenkt, statt diese verstehen zu wollen."
(Siehe Leserbrief vom 4.7.2006)
"Ihre Ängste und Symptome sind doch klare Botschaften des Körpers, dass sich Ihre Kindheit nicht "in Ruhe lassen lässt" und dass sich Ihre Ratgeber, vermutlich aus eigenen Ängsten heraus, darüber getäuscht haben.
Nehmen Sie die Signale ernst und vertrauen Sie den Botschaften Ihres Körpers! Diese sind nicht Ihre gefährlichen Feinde, im Gegenteil, es sind Ihre Freunde, und sie wollen Sie von der selbstdestruktiven Leugnung befreien."
(Siehe Leserbrief vom 16.6.2006)
- Das von der Gesellschaft allein gelassene Kind hat keine andere Wahl, als das Trauma zu verdrängen und den Täter zu idealisieren.
- Verdrängung führt zu Neurosen, Psychosen, psychosomatischen Störungen und zum Verbrechen.
- In der Neurose werden die eigentlichen Bedürfnisse verdrängt und verleugnet und stattdessen Schuldgefühle erlebt.
- In der Psychose wird die Misshandlung in eine Wahnvorstellung verwandelt.
- In der psychosomatischen Störung wird der Schmerz der Misshandlung erlitten, doch die eigentlichen Ursachen des Leidens bleiben verborgen.
(Siehe Flugblatt „21 Punkte“ von Alice Miller)
Allergien
Leserbriefschreiberin: „Ich reagiere allergisch auf Hausstaubmilben, Katzenhaaren und Pollen. Ich habe mit 20 zum ersten mal allergisches Asthma gehabt. damals sehr schlimm (nur noch 40% Lungenfunktion) danach nie wieder akut sondern immer nur latent da. das heißt ohne direkte Beschwerden (Atemnot) sondern ständige grippale Infekte.“
A.M.: "Offenbar gibt es Emotionen, die Sie noch nicht zulassen können, vielleicht weil sie zu schmerzlich sind, oder weil Sie Angst haben, nein zu sagen und jemanden dadurch zu verlieren (wie Sie das selber anschaulich schildern). Aber Ihr Körper sagt dann nein in Form der Allergie, und dies wird er nicht mehr tun müssen, sobald Sie die gefürchteten Emotionen werden leben dürfen. Dies wird Ihnen sicher einmal möglich sein, nach all dem, was Sie bisher schon erreicht haben. Lassen Sie sich Zeit. Sich desensibilisieren lassen, scheint mir kontraproduktiv zu sein. Es ist doch gerade Ihre wiedergewonnene Sensibilität, die Sie zur Klarheit und damit zur Gesundheit führte. Die Allergie ist jetzt noch die Sprache Ihres Körpers. Sobald Sie sie zu verstehen lernen, wird die Allergie verschwinden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Mut."
(siehe Leserbrief „Allergie“ vom 4.7.2006)
Asthma
"Prousts Asthma brachte diese Not zum Ausdruck. Er atmete zu viel Luft (=Liebe) ein und durfte die überflüssige Luft (=Kontrolle) nicht ausatmen, nicht gegen die Vereinnahmung durch die Mutter rebellieren! Sein grossartiges Werk konnte ihm zwar helfen, sich endlich auszudrücken (=auszuatmen) und andere Menschen reich damit zu beschenken. Aber er litt jahrelang körperliche Qualen, weil ihm sein Leiden an der konrollierenden und fordernden Mutter nicht vollständig bewusst werden durfte. Offenbar musste er die verinnerlichte Mutter bis zuletzt, bis zu seinem Tode, schonen und meinte, auch sich selbst vor der Wahrheit hüten zu müssen. Diesen Kompromiss hat sein Körper nicht akzeptieren können. Er kannte ja die Wahrheit, vermutlich seit Marcels Geburt. Für ihn, den Körper, waren die Manipulation und Sorge nie Ausdruck einer echten Liebe, sondern ein Zeichen der Angst. Es war wohl die Angst einer eher konventionellen, fügsamen, gutbürgerlichen Tochter vor der aussergewöhnlichen Kreativität ihres Sohnes. Marcels Originalität und Lebendigkeit erlebte sie als Bedrohung, die sie mit allen Mitteln aus der Welt schaffen wollte.
In dieser Schilderung seiner Liebe zur Mutter spiegelt sich Prousts tragische Abhängigkeit und Bindung an sie, die keine Befreiung ermöglichte und für einen offenen Widerstand gegen die ständige Überwachung keinen Raum liess. Im Asthma drückte sich diese seine Not aus: „Ich atme so viel Luft ein und darf sie nicht ausatmen, alles, was sie mir gibt, muss gut für mich sein, auch wenn ich daran ersticke.“
(siehe S. 57/58 in „Die Revolte des Körpers“)
„Doch plötzlich entwickelte Paula ein starkes Asthma. Sie litt unter Atemnot und konnte diese Erkrankung gar nicht verstehen, denn sie fühlte sich rein, hat ja dem Onkel vergeben können und würde ihm nichts nachtragen (dieser Onkel hatte sie in der Kindheit immer wieder sexuell belästigt, doch als er krebskrank war, besuchte sie ihn trotz innerer Widerstände und nach seinem Tode fühlte sie sogar „Liebe“ für ihn…). Paula fragte sich also, warum diese Bestrafung mit Asthma? Sie hielt den Ausbruch der Krankheit für eine Bestrafung für ihre früheren Gefühle von Zorn und Empörung.
Das Asthma verschwand, sobald sie ihre „Liebe“ für den Onkel aufgeben konnte. Dies ist ein Beispiel für die krankmachende „Verwechslung“ von Liebe mit Gehorsam, für die Unterdrückung der wahren Gefühle des Körpers.“
(siehe S. 82/83 in „Die Revolte des Körpers“)
Augenoperationen
"James Joyce musste sich in Zürich fünfzehn Augenoperationen unterziehen. Was durfte er wohl nicht sehen und nicht fühlen?"
(siehe S. 65 in „Die Revolte des Körpers“)
Impotenz
"Wenn ein Mann unter der Impotenz leidet, dann sagt ihm der Körper, dass er starke negative Emotionen gegen diese bestimmte Frau oder Frauen überhaupt oder gegen seine Mutter unterdrückt, obwohl er meint, sie zu lieben. Sobald er diese "negativen" Gefühle erleben kann und den Grund für deren Unterdrückung findet, verschwindet seine Impotenz. Wenn er aber Viagra nimmt, entfernt er sich noch mehr von seinen Gefühlen und schließlich wird er sich mit anderen Symptomen konfrontiert sehen. So dreht er sich im Kreise, statt mal innezuhalten und sich Fragen zu stellen."
(Siehe Leserbrief vom 7.7.2006)
Multiple Sklerose
"Was Sie erzählen reicht natürlich vollauf, weil Sie Ihr damaliges Leiden weder FÜHLEN noch ERNSTNEHMEN können. Sie bagatellisieren es, Es REICHT IHNEN NICHT, um Ihre Krankheit zu erklären. Sie mussten sehr früh und sehr gründlich neben diesem Vater lernen, nicht zu fühlen, und nun zwingt Sie Ihre Krankheit dazu, diesen Prozess rückgängig zu machen. Und das können Sie. Wenn Ihre damals erfrorenen Gefühle auftauchen dürfen, werden Sie das Gewicht Ihrer schrecklichen Kindheit entdecken können. Dann wird Ihr Körper nicht mehr nötig haben, Sie dazu zu zwingen. Ob Ihre Mutter Ihnen dabei helfen kann, ist sehr fraglich, denn sie hat sich ja daran beteiligt, Ihre wahren Gefühle zu erwürgen, damit Sie Ihren Vater verstehen sollten."
(Siehe Leserbrief vom 2.4.2008)