spektrum.de: Chronisch. Erschöpfungssyndrom: Rätselhafte Schwäche

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
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Wuhu,
neue Erkenntnisse findet unsereins dort freilich nicht, doch ein relativ guter Artikel im "Spektrum der Wissenschaft"...

Neue Erkenntnisse zum Chronischen Erschöpfungssyndrom - Spektrum der Wissenschaft - spektrum.de 09.07.2015
CHRONISCHES ERSCHÖPFUNGSSYNDROM: Rätselhafte Schwäche

Die Ursachen sind unklar, die Symptome zunächst mit denen einer Depression zu verwechseln: Das Chronische Erschöpfungssyndrom wird oft verkannt. Forscher warten nun mit neuen Erkenntnissen auf - und wollen die Störung sogar umbenennen.
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AUF EINEN BLICK - DAUERHAFT SCHLAPP

1. Entgegen einem verbreiteten Vorurteil handelt es sich beim Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) um ein körperliches Leiden. Psychische Probleme können jedoch eine Folge sein.

2. Die Ursachen der Störung sind unklar, eine wichtige Rolle scheint allerdings eine Regulationsstörung des Immunsystems zu spielen.

3. Ein Expertenkomitee erstellte kürzlich einfachere Diagnosekriterien und schlug einen neuen Namen für CFS vor: SEID – Systemic Exertion Intolerance Disease (systemische Belastungsintoleranz-Erkrankung).

Nach der Kur kränker als vorher
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Es ist, als ob sie ständig Muskelkater hätten, Jetlag oder Grippe: Betroffene haben keine Kraft, und Sport macht alles nur schlimmer – wie bei einem alten Akku, der immer kürzer Höchstleistung bringt und dafür immer länger aufgeladen werden muss
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Testverfahren Mangelware
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Vor der Chemotherapie war die Patientin auf den Rollstuhl angewiesen; jetzt konnte sie ihr Haus streichen und im Garten arbeiten. Fünf Monate nach Behandlungsende war das Erschöpfungssyndrom aber wieder voll ausgeprägt
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Zweifler bleiben unbeeindruckt
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Auf dem Weg zu klareren Diagnosekriterien

Bislang gab es zwei Kriterienkataloge für eine CFS-Diagnose. Laut den Fukuda-Kriterien von 1994 muss der Patient unter Fatigue (deutlicher körperlicher oder mentaler Erschöpfung) sowie unter mindestens vier weiteren Symptomen leiden, und zwar seit mindestens sechs Monaten. Weitere Symptome können Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sein, nicht erholsamer Schlaf, verschiedene somatische Beschwerden wie Halsschmerzen, Muskelschmerzen oder Kopfschmerzen sowie "Post-Exertional Malaise", also Unwohlsein und/oder Symptomverschlimmerung nach Anstrengung. Kritiker halten diesen Katalog allerdings für zu weit gefasst: Er sei auch bei manchen psychischen und psychosomatischen Erkrankungen erfüllt.

Als spezifischer gelten die Kanadischen Kriterien von 2003. Sie rücken Fatigue und Post-Exertional Malaise in den Vordergrund. Zudem beinhalten sie neurologische beziehungsweise kognitive Symptome wie etwa Probleme mit Konzentration und Kurzzeitgedächtnis, Wortfindungsschwierigkeiten oder Wahrnehmungsstörungen. Überdies muss der Patient an Schlafstörungen und Schmerzen leiden sowie an hormonellen oder immunologischen Regulationsstörungen – das alles seit einem halben Jahr oder länger. Diesen Kriterienkatalog vereinfachte ein Komitee des US-amerikanischen Institute of Medicine (IOM) Anfang 2015: SEID – eine neue Bezeichnung für CFS – liegt demnach vor, wenn der Patient seit mindestens sechs Monaten unter Fatigue, Post-Exertional Malaise und nicht erholsamem Schlaf leidet, kombiniert mit kognitiven Beeinträchtigungen und/oder einer Zustandsverschlechterung beim aufrechten Stehen.
Eine Depression ähnelt dem Krankheitsbild von CFS/SEID teilweise, hat laut WHO-Klassifikation aber drei andere Hauptsymptome: Niedergeschlagenheit, Interesselosigkeit und verminderten Antrieb.
 
spektrum.de: Chronisch. Erschöpfungssyndrom: Rätselhafte Schw

neue Erkenntnisse findet unsereins dort freilich nicht, doch ein relativ guter Artikel im "Spektrum der Wissenschaft"...

Mir gefällt der Artikel auch.:)
Man kann ihn zur Übersicht an Interessierte auch gut weitergeben.
Die Zusammenhänge und die Symptome werden gut beschrieben.

Nur der letzte Satz als Vergleich zum Abschluss …
Eine Depression ähnelt dem Krankheitsbild von CFS/SEID teilweise, hat laut WHO-Klassifikation aber drei andere Hauptsymptome: Niedergeschlagenheit, Interesselosigkeit und verminderten Antrieb.

... haftet doch an.

Ich hoffe, dass solche Erklärungen bald mal überflüssig werden.
 
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