- Beitritt
- 23.04.16
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- 357
Hallo Owlet,
danke für deine Worte
Ich bin definitiv nicht bei allem positiv.
manchmal trifft's mich und ich bin voller Verzweiflung. Es ist halt so. Dann jammer ich und weine und schimpfe. Und dann wirds wieder besser.
Ich muss dir ehrlich sagen, wenn ich schwerstes ME hätte und absolut bei allem auf Hilfe angewiesen wäre, ich wüsste nicht, wie's mir damit ginge. Ich glaube auch nicht, dass das Dritte einfach so wegstecken würden. Das wäre eine ganz arg schwierige Situation. Geht es euch so?
Ich finde es - besonders auch für diese schwer Kranken - wichtig, dass ME von der Politik akzeptiert und ernst genommen wird.
Die Erkrankung hat mich tatsächlich "wärmer" und empathischer gemacht. Das hat mir mein Mann bestätigt. Es ist halt doch so, dass wir oft nur verstehen, wenn wir etwas selbst erlebt haben. (Ein paar Weise kriegen es auch so hin.)
Als ich nach monatelanger Ärzte-Odyssee und steter Verschlechterung die Diagnose ME bekam und verstand, was das bedeutet, habe ich erstmal getrauert und mich vom alten Leben verabschiedet; gute 6 Wochen waren das. Dann hab ich mir gesagt: Ich geb nicht auf, ich mach das beste draus. Damals konnte ich fast nur im Bett liegen, und ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffe.
Du, ich wollte auch schon an dieser Erkrankung sterben.
Ha, interessante Gedanken, die du da formulierst. Für ganz abwegig halte ich sie nicht. Ich glaube manchmal, jede Zeit hat ihre Krankheit.
Ich denke grad: Unser Selbst lernen wir im Austausch mit dem Außen kennen. Warum nicht auch über Krankheit?
Vielleicht hat Krankheit auch einen ganz anderen Sinn, z.b. besonders begabte Menschen "lahmzulegen".
Ich weiß es abschließend nicht. Jeder muss für sich eine Erklärung finden, mit der er Frieden finden kann. Dabei ist es doch fast egal, welche.
Hast du starke Probleme mit dem Gehirn?
Als es mir vor 1 Jahr so schlecht ging, konnte ich teilweise nicht mehr denken. Ich konnte meinem Mann nicht mehr zuhören, einfachste Zusammenhänge kapierte ich nicht, und ich vergaß Sachen von jetzt auf nachher. Ich hatte promoviert und sah mich selber als Wissenschaftlerin. Ich sprach darüber und meinte: "Ich habe das Gefühl, einen wichtigen Teil meiner Identität zu verlieren". Und mein Mann meinte darauf: "Ist deine kognitive Fähigkeit wirklich ein Teil deines Selbst?" Das war eine faszinierende Frage, die mir etwas Frieden brachte.
Ich habe irgendwann mal schweren und ungläubigen Herzens akzeptiert, als immer mehr neue Symptome dazu kamen und schlechter wurden, dass es halt so ist. Ich versuche trotzdem, es zu verbessern, aber ich mach mich nicht verrückt. (Was manchmal schwierig ist wegen des Drucks von außen.)
Ich habe manchmal sogar "Spaß" an meiner Erkrankung. Wann immer irgendwas dazu kam, überlegte ich mir, wie ich es trotzdem machen kann oder was als Alternative geht. Ich habe eine Sonnenallergie bekommen. Das finde ich immer noch ziemlich mies - aber ich hab einen UV-Schutz-Schirm gefunden, und damit kann ich raus. Wie geil ist das!?
es gibt ultraleichte Hocker zum Zusammenklappen. Wenn ich irgendwo warten muss oder Pause brauche, kann ich mich da drauf setzen. Megacool, was es alles gibt. Und dann natürlich die tollen Menschen, die mir ganz viel möglich machen.
Aber schweres ME ist was ganz anderes.
danke für deine Worte
Ich bin definitiv nicht bei allem positiv.
Ich muss dir ehrlich sagen, wenn ich schwerstes ME hätte und absolut bei allem auf Hilfe angewiesen wäre, ich wüsste nicht, wie's mir damit ginge. Ich glaube auch nicht, dass das Dritte einfach so wegstecken würden. Das wäre eine ganz arg schwierige Situation. Geht es euch so?
Ich finde es - besonders auch für diese schwer Kranken - wichtig, dass ME von der Politik akzeptiert und ernst genommen wird.
Die Erkrankung hat mich tatsächlich "wärmer" und empathischer gemacht. Das hat mir mein Mann bestätigt. Es ist halt doch so, dass wir oft nur verstehen, wenn wir etwas selbst erlebt haben. (Ein paar Weise kriegen es auch so hin.)
Als ich nach monatelanger Ärzte-Odyssee und steter Verschlechterung die Diagnose ME bekam und verstand, was das bedeutet, habe ich erstmal getrauert und mich vom alten Leben verabschiedet; gute 6 Wochen waren das. Dann hab ich mir gesagt: Ich geb nicht auf, ich mach das beste draus. Damals konnte ich fast nur im Bett liegen, und ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffe.
Du, ich wollte auch schon an dieser Erkrankung sterben.
Ha, interessante Gedanken, die du da formulierst. Für ganz abwegig halte ich sie nicht. Ich glaube manchmal, jede Zeit hat ihre Krankheit.
Ich denke grad: Unser Selbst lernen wir im Austausch mit dem Außen kennen. Warum nicht auch über Krankheit?
Vielleicht hat Krankheit auch einen ganz anderen Sinn, z.b. besonders begabte Menschen "lahmzulegen".
Ich weiß es abschließend nicht. Jeder muss für sich eine Erklärung finden, mit der er Frieden finden kann. Dabei ist es doch fast egal, welche.
Ich nehme Dir auch die Erinnerung, wer Du bist und dann finde heraus, zu wem oder was Du eine Beziehung vertiefen willst?“
Hast du starke Probleme mit dem Gehirn?
Als es mir vor 1 Jahr so schlecht ging, konnte ich teilweise nicht mehr denken. Ich konnte meinem Mann nicht mehr zuhören, einfachste Zusammenhänge kapierte ich nicht, und ich vergaß Sachen von jetzt auf nachher. Ich hatte promoviert und sah mich selber als Wissenschaftlerin. Ich sprach darüber und meinte: "Ich habe das Gefühl, einen wichtigen Teil meiner Identität zu verlieren". Und mein Mann meinte darauf: "Ist deine kognitive Fähigkeit wirklich ein Teil deines Selbst?" Das war eine faszinierende Frage, die mir etwas Frieden brachte.
Ich habe irgendwann mal schweren und ungläubigen Herzens akzeptiert, als immer mehr neue Symptome dazu kamen und schlechter wurden, dass es halt so ist. Ich versuche trotzdem, es zu verbessern, aber ich mach mich nicht verrückt. (Was manchmal schwierig ist wegen des Drucks von außen.)
Ich habe manchmal sogar "Spaß" an meiner Erkrankung. Wann immer irgendwas dazu kam, überlegte ich mir, wie ich es trotzdem machen kann oder was als Alternative geht. Ich habe eine Sonnenallergie bekommen. Das finde ich immer noch ziemlich mies - aber ich hab einen UV-Schutz-Schirm gefunden, und damit kann ich raus. Wie geil ist das!?
Aber schweres ME ist was ganz anderes.