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Hallo Janine2802,
TSH von 4,2 und körperlliche Beschwerden mit unklarer Ursache und der Nuklearmediziner meint, es sei nicht beahndlungsbedürftig? Dann würde ich mit dem mal etwas diskutieren oder zu einem anderen gehen.
TSH von 4,2 und körperlliche Beschwerden mit unklarer Ursache und der Nuklearmediziner meint, es sei nicht beahndlungsbedürftig? Dann würde ich mit dem mal etwas diskutieren oder zu einem anderen gehen.
Hormonselbsthilfe Elisabeth Buchner | Themen | Schilddrüsenprobleme | TSH-Normwert - Diskussion zur TSH-NormwertbestimmungÄrzte lernen während ihres Studiums und sind auch davon überzeugt, dass „ein normaler TSH-Wert eine Schilddrüsenfehlfunktion ausschließt“. Die Realität sieht aber anders aus! Es gibt in der Tat Patienten, die einen normalen TSH-Wert aufweisen und trotzdem Symptome haben, die auf eine Schilddrüsenfehlfunktion hindeuten. Und es gibt sogar Patienten, die einen normalen TSH-Wert haben und trotzdem erhöhte Antikörper aufweisen. Ja, die gibt es auch und es sind viele!
Aus diesem Grund sollten bei Verdacht auf eine Schilddrüsenfehlfunktion alle Schilddrüsenwerte- TSH, FT3, FT4, auch TPO-AK, TRAK, und TG-AK- bestimmt werden. Da die Größe, Knoten und sonstige Veränderungen der Schilddrüse im Blutserum nicht feststellbar sind, sollte unbedingt auch eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Das Abtasten der Schilddrüse genügt in vielen Fällen nicht. Hinzu kommt noch, dass der obere TSH-Grenzwert in Deutschland oftmals eindeutig zu hoch angesetzt wird. Neuere Studien aus den USA, aber auch aus Deutschland, haben gezeigt, dass 95% der Menschen mit einer gesunden Schilddrüse einen TSH-Wert zwischen 0,4 und 2,5 haben.
Nach einer Empfehlung der „National Academy of Clinical Biochemistry“ sollte der obere TSH-Grenzwert nach unten korrigiert werden, weil bereits ab einen TSH-Wert von 2,5 eine latent hypothyreote Stoffwechsellage (SD-Unterfunktion) besteht und eventuell abgegrenzt werden muss.
Der neue empfohlene TSH-Referenzwert liegt daher bei 0,4- 2,5.
Leider berücksichtigen die meisten Ärzte in Deutschland nur den TSH-Wert, um die Versorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen zu überprüfen. Ist der TSH-Wert unter 4,5, besteht für viele Ärzte kein Handlungsbedarf, auch wenn FT4 und/oder FT3 unter der Norm oder grenzwertig erniedrigt sind und der Patient eindeutige Unterfunktionssymptome hat. Dabei ist das TSH ein Hypophysenhormon und somit nur ein indirekter Indikator der Versorgung mit den Schilddrüsenhormonen FT4 und FT3.
Nur Patienten, die im Endokrinologikum in Behandlung sind, haben da mehr Glück, da sich dort der neue Grenzwert beim TSH von 2,5 glücklicherweise bereits durchgesetzt hat. Man sollte meinen, dass ein Endokrinologikum auch die richtige Adresse für Hormonerkrankungen ist und deshalb auch bezüglich der Behandlungsansätze Vorbildfunktion für andere Facharztpraxen und auch Allgemeinarztpraxen besitzen dürfte.
Die Erfahrung von Hashimoto-Patienten und auch aktuelle Studien haben gezeigt, dass der TSH-Wert nicht nur erhöht - ja sogar unter 2,5 sein kann- und eine Unterfunktion (Mangel an FT4 und evtl. FT3) trotzdem bestehen kann. Meist sind dabei die freien Werte FT4 und FT3 (die tatsächlichen Schilddrüsenhormone) grenzwertig erniedrigt oder unter der Norm. Eine Umfrage unter Hashimoto-Patienten hatte ergeben, dass die meisten Patienten sich bei erniedrigtem FT3 und FT4 unwohl fühlen. Das heißt, sie haben Unterfunktionssymptome und fühlen sich erst bei freien Werten im mittleren bis oberen Normbereich wohl.
Hier wurde noch eine Umfrage gestartet: Wer hatte bei der Diagnose Hashimoto einen TSH unter 2,5?
Ergebnis der Umfrage bis jetzt:
Über 35 % der Hashimoto-Patienten hatten einen TSH-Wert unter 2,5- und
über 30 % hatten einen TSH-Wert zwischen 2,5 und 4,5.
Quelle: Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen: Früherkennung durch niedrigen Grenzwert
Zitat: „…Auch ich halte eine frühzeitige Therapie mit L-Thyroxin für notwendig. Schott und Scherbaum erwähnen als oberen Grenzwert für Euthyreose einen TSH-Basal-Wert von 4,5 mIU/L. Spencer (1) setzt die Obergrenze für TSH auf 2,5 und Völzke (2) auf 2,12. Warum ich persönlich einen sogar noch niedrigeren Grenzwert befürworte, habe ich in einer noch unpublizierten Arbeit „Zum klinischen Verlauf der Autoimmun-Thyreoiditis Hashimoto: neue diagnostische Optionen für eine frühzeitige Therapie“ dargelegt, die bei mir angefordert werden kann…“
Autor: Dr. med. Iradj Rahimi-Laridjani