Themenstarter
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Dann möchte ich das Mißverständnis hier gleich korrigieren, danke Kayen:Lieber Creamdoc,
was mich irgendwie stutzig macht ist, dass Du in einem Deiner vorherigen Beiträge geschrieben hast, dass bei den Sportlern keine Ketone nachgewiesen wurden, die ja eigentlich hauptsächlich für die Fettverbrennung zuständig sind und die ja auch normal beim Fasten entstehen.
Irgendwie verwirrt es mich nun ein wenig, die Vorgehensweise mit der Sahne, dachte eigentlich sie wäre auch dazu da, um dieses zu forcieren.
Liebe Grüsse von Kayen
Zu Beginn und als Hinweis auf einen unvollständig abgelaufenen Fettstoffwechsel treten bei Säugetieren Ketone auf. Man kann deren Vorkommen riechen (ähnlich Essig), im Urin nachweisen (z.B. mittels Ketostix aus der Apotheke) oder bei sich selbst an einem leicht bitteren, pelzigen Geschmack im Mund feststellen. Die Sahne-Diät trainiert den 'vergessenen' Fettstoffwechsel, deshalb treten bei manchen/vielen vorübergehend Ketone auf. Sie sollten aber im Verlauf oder spätestens nach Beendigung der Diät wenn sie richtig gemacht wurde wieder verschwinden.
Da Zuckerkranke (Diabetiker) bei einem entgleisten Zuckerstoffwechsel neben anderen Anzeichen ebenfalls dieses Symptom aufweisen, hielt man die Ketose (der Zustand, in dem man viele dieser Stoffwechselzwischenprodukte im Blut hat) lange Zeit für einen, für den gesundheitsbedrohlichen Zustand, der unbedingt zu vermeiden sei.
Heute, nach genaueren Beobachtungen des Symptoms, weiß man es besser, reagiert stattdessen beim Diabetiker auf die Zuckerschwankungen im Blut und läßt den Sportler Wasser trinken, damit er die Ketone besser über seine Nieren ausscheidet. Lange galt der Spruch: "Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydratverbrennung rückstandslos" . Man gab dem Diabetiker, Sportler, Rekonvaleszenten also (Trauben-) Zucker - und schwupps!, der Geruch im Schweiß, in der Atemluft, kurz -die Ketone waren weg.
Trotzdem leider nur eine symptomatische Behandlung eines wesentlich tiefgründigeren Themas, das hier (stark vereinfacht) dargestellt wird:
Wie beim Auto braucht jede Tätigkeit im Körper Energie. Beim Auto liefert diese die Entzündung eines Öl/Benzin/Luft-Gemisches. Im Körper ist es ein Zucker(Glukose)/Luft(Sauerstoff)-Gemisch. Bekommt z.B. die Muskelzelle über das Blut Glukose und Sauerstoff, kann sie in ihren Kraftwerken(Mitochondrien) Energie erzeugen. Das Endprodukt hier ist gesünder als Autoabgase, nämlich Kohlendioxid (CO2) und Wasser. Ist nicht genug Sauerstoff vorhanden oder wird zu schnell zu viel Energe gebraucht, entstehen Zwischenprodukte wie das Laktat.
Ursprübglich und in Zeiten, in denen Zucker rar war, wurde er aus Fett hergestellt, welches anders als die Glukose in großen Mengen in einem eigens dafür vorhandenen Gewebe gespeichert werden kann - dem Fettgewebe. Etwas Glukose wird für Notfälle in der Muskulatur bereitgestellt.
Alles wäre ok, würde nicht bei zunehmender Ernährung mit Stärke und Zucker (Stärke nennt man die verdichteten Zuckermoleküle, wie sie im Getreide, in Rüben, Kürbissen, Kartoffeln, Bananen u.ä. vorkommen) gleichzeitig die Fähigkeit, Fett zu vebrennen abnehmen. Der Fettabbau hört mitten drin auf, Zwischenprodukte wie die Ketone bleiben im Körper. Die kann man im Gegensatz zu den Zwichenprodukten des Zuckerabbaus riechen weswegen man annahm, dass alle, die nach Essig riechen zuckerkrank wären.
Hingegen war das nur e i n Symptom von dem sich die meisten z.B. in Hungerperioden erholten, ihr gespeichertes Fett vollständig abbauten und 'geheilt' waren. Nur die anderen, die aufgrund genetischer Probleme (Insulinmangel) weder den Zucker zur Verbrennung in ihre Zellen hinein, noch wenigstens das Fett vollständig abbauen konnten wurden auffällig, siechten dahin und verstarben nach kurzer Zeit. Bei ihnen blieb der Essiggeruch und man nahm an, die Ketose sei so stark gewesen, sie (die sog. Ketoazidose) habe sie umgebracht.
Beim Gesunden hingegen werden die Ketone nach relativ kurzer Zeit (2-4 Tage) vorrangig vom Nerven- und Kreislaufgeweben (Herzmuskel) zur Energiegewinnnung verwendet, weswegen sich Körpergeruch und Urinwerte schnell normalisieren und im Körper eine wirkliche Regeneration einsetzt.
ACHTUNG
Mir ist völlig bewußt, dass die vorangestellten Zeilen die Gesamtzusammenhänge nur schlaglichtartig beleuchten, hoffe aber, damit einen Einstieg in die biochemischen Grundlagen des Energiestoffwechsels gegeben zu haben, der im Verlauf der Diskussion weiter vervollständigt werden wird.
Fest steht heute, dass es der ungeübte Fettstoffwechsel ist, der zu vielen Zivilisationskrankheiten führt; sei es durch den dadruch ersatzweise einsetzenden, übermäßigen Verzehr von Stärke und Zucker, sei es durch Fehlgärungen im Darm, sei es durch vorzeitige Erschöpfung bei der Bewegung. Bin 'gespannt', was jetzt alles aus dem Lager der Kritiker kommt:fans:
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