Schlaflos (Insomnie) und somatosensorischer Tinnitus

Welches PEA ist denn nun bei der StresshormonBildung beteiligt?
Also: Ich hatte den Gedanken ja eingebracht - basierend auf Kharrazians Aussage, in der es im Klartext steht, dass er Beta-Phenylethylamin meint:
Beta-Phenylethylamin (PEA) ist ein endogenes Monoaminalkaloid und kann die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren. Es wirkt an der nigrostriatalen dopaminergen Bahn als Neuromodulator und stimuliert die Freisetzung von Dopamin. PEA beeinflusst auch die Beta-Endorphine, denen das Empfinden von Genussfreude zugeschrieben wird: Schokolade enthält viel PEA, und man vermutet, dass dieser Mechanismus über die Aktivierung von Dopamin Gefühle von Liebe, Genuss und Erfüllung hervorruft. Die PEA-Supplementierung verbessert nachweislich die Aufmerksamkeit und hebt die Stimmung.

Quelle: Kharrazin, Datis; Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln, Kap. 11 Weiterführende Informationen zu Supplementen (Seitenzahl anzugeben macht keinen Sinn, da diese beim eBook von der Darstellung abhängt)

Zu Polymorphismen (u.a. der COMT) haben wir hier einige sehr ausführliche Threads, ich denke, dass es keinen Sinn macht, das hier ausführlich zu behandeln.

Gruß
Kate
 
#Granit​
richtig, ich nehme Palmitoylethanolamid. L-Phenylalanin habe ich noch nicht ausprobiert. Nimmst Du es und/oder hast Erfolg damit? L-Phenylalanin könnte schon die gleiche Wirkung haben, weil es ja eine Vorläufersubstanz ist.​
Das war leider Verwirrung. Da hatte ich gestern die PEAs schließlich auch durcheinander verwechselt. Phe ist nur Vorläufer für das stimulierende Phenylethylamin - nicht für das schmerzlindernde, stabilisierende Palmitoylethanolamid.​
Habe mal das Zitat von Fernstrom (ich dachte erst, es geht um Elektrosmog..😊) übersetzen lassen:​
Was für eine Konsequenz sollte man daraus Deiner Meinung nach ziehen? Vielleicht ein Aminogramm machen lassen?​
Ich verstehe daraus, dass zusätzliche Ergänzung mit BCAAs (Branched-Chain-Amino-Acids) - wie sie z.B. im Bodybuilding häufig verwendet werden - oder Phe im Besonderen das Tryptophan im ZNS verringern.​
Ist für mich eine interessante Nebeninformation für Zusammenhänge mit zentralnervösen Serotonin-Spiegeln. Wenn man seine seine Katecholamine fördern möchte hätte also Tyrosin und Phenylalanin abweichende Gesamteffekte, weil das letztere kompetitiv sowohl die Umwandlung als auch die ZNS-Aufnahme von Tryptophan zu Serotonin mindert. Weniger Serotonin kann entweder sehr willkommen oder auch nachteilig sein.​
Das hattest Du ja schon öfter geschrieben und ich habe inzwischen eine Dose davon hier (auch wegen der Spondylarthrose-Schmerzen). Ich kann keine schlaffördernde Wirkung feststellen (auch keine schmerzlindernde, was ja indirekt auch schlaffördernd sein könnte,
Wegen solcher Schmerzen kann ich eine weitere Nebeninformation und Abkürzungsfreude anbieten.
LDN oder ULDN, stehend für Low Dose Naltrexone oder Ultra-Low Dose Naltrexone. Also niedrig bis superniedrig dosiertes Naltrexon. Das richtet die Endorphinrezeptoren und wirkt paradoxerweise in niedrigen und niedrigsten Dosierungen schmerzlindernd.

Peace out.
 
Wenn man seine seine Katecholamine fördern möchte hätte also Tyrosin und Phenylalanin abweichende Gesamteffekte, weil das letztere kompetitiv sowohl die Umwandlung als auch die ZNS-Aufnahme von Tryptophan zu Serotonin mindert. Weniger Serotonin kann entweder sehr willkommen oder auch nachteilig sein.

Weniger Serotonin kann entweder sehr willkommen oder auch nachteilig sein.

Hallo Granit,

das wird durch den unten stehenden Link bestätigt, finde ich.

So soll die Wirkung von Tyrosin davon abhängen, ob man über ein langsames oder ein schnelles COMT verfügt. Ich vermute, dass ich eher ein langsames COMT habe, da sich bei mir der Stress schnell anhäuft...

https://rc-naturheilpraxis.de/2018/07/04/comt-mthfr-gst-gen-snps-in-staerken-verwandeln/

Bei langsamem COMT sollten keine Tyrosin-Präparate eingenommen werden, denn dadurch würden die ohnehin hohen Dopaminwerte noch weiter in die Höhe schießen. Bei schnellem COMT und Dopaminmangel kann Tyrosin jedoch der Zündschlüssel für den Tag sein.

Falls es dich interessiert habe ich hier z.B. einen wirklich guten Artikel zur Amninosäure L-Tyrosin:

Demnach wäre für einen Menschen mit langsamen COMT mehr Serotonin offensichtlich nicht willkommen, oder wie ist das zu verstehen? Und was ist mit Phenylalanin, wäre das besser?

viele Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Off-topic:
So soll die Wirkung von Tyrosin davon abhängen, ob man über ein langsames oder ein schnelles COMT verfügt. Ich vermute, dass ich eher ein langsames COMT habe, da sich bei mir der Stress schnell anhäuft...
[...]
Demnach wäre für einen Menschen mit langsamen COMT mehr Serotonin offensichtlich nicht willkommen, oder wie ist das zu verstehen? Und was ist mit Phenylalanin, wäre das besser?
Kate hatte neulich einen Thread dazu:
Die in dem Link beigefügten Diagramme sind sehr nützlich und bieten eine gute Übersicht​
neurotransmitter-nahrungserg%C3%A4nzung.jpg
COMT-magnesium-.jpg
sertonin-vitamine.jpg
aromatase-%C3%B6strogen-teststosteron.jpg
Meiner Meinung nach
ist "zu wenig Serotonin" viel seltener als es unterstellt wird und in mindestens genausoviel Fällen eigentlich zu viel Serotonin. Die Nebennieren (für Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Cortisol und weitere Steroide) sind auch viel empfindlicher für Störungen, sekundär oder primär oder miteinhergehend zu Schilddrüsenhormonstörungen. Insbesondere ist das auch ein Mechanismus, um den Körper herunterzufahren zur Schonung wenn die Vorraussetzungen für Normalleistung durch Erkrankungen, Trauma und Nährstoffmängel grundlegend nicht vorhanden sind. Serotonin und Dopamin sind auch weitgehend antagonistisch, sodass beide im Mangel unwahrscheinlich zusammentreffend sind.​
Dazu kann man Hinweise aufspüren, wie die auch in deinem obig genannten Link empfohlenen Untersuchungen auf Katecholamine+Serotonin+Cortisol im Urin und Speichel. Idealerweise dazu ein Aminogramm mit Ideal-Referenzwerten (im Gegensatz zu Referenzwerten zur Diagnose von angeborenen Stoffwechselerkrankungen). Gut ist auch eine Messung der Herzratenvariabilität zur Analyse der zwei Zweige des vegetativen Nervensystems.
Oder man versucht aus: Bananen und 5-HTP als Kapseln gut -> mehr Serotonin gut. Kein Effekt oder schlechter - > noch mehr Serotonin schlecht. Wenn N-Acetyl-Tyrosin >500 bis 1000mg oder Phenylalanin <2000mg am Tag gut -> mehr Katecholamine gut. Genausowichtig ist die Balance der Synthese und des Abbaus, und dem Zusammenspiel von z.B. insbesondere (aber nie isoliert einzunehmenden) Vitaminen B6 und B2 entsprechend den obigen Schaubildern. NAD wird erkennbar auch überall benötigt, worauis die Krux bereits bei einem ganz fundamentalen Mangel an L-Glutamin liegen kann. L-Glutaminmangel ist auch garnicht so selten bei schweren und chronisch niederstreckenden Krankheiten, Verletzungen, Verbrennungen und sogar intensivmedizinisch hochrelevant, aber weitläufig unerkannt.


Peace out.​
 
Zuletzt bearbeitet:
#Granit

danke für Deine Erklärungen. Ich vermute danach bei mir einen Dopaminmangel (zu schneller Abbau) und zu viel Serotonin. Aber so ganz blicke ich da noch nicht durch.

Da Neurotransmitter aus Aminosäuren bestehen, wäre eine Aminogramm möglicherweise sinnvoll. Warum dann aber nicht gleich einen Neurotransmitter-Test machen, frage ich mich.

Der von Kate eingestellte Link ist mir übrigens bekannt. Habe ihn hier in #40 (letztes Zitat in meinem eigenem Beitrag) selbst eingefügt, allerdings ohne zu wissen, dass Kate ihn, sorry, bereits an anderer Stelle erwähnte.

#sleepless alias Robert

Drei Viertel aller Deutschen sollen über ein nicht perfekt funktionierendes COMT-Gen verfügen. Deshalb gibt es da vielleicht einen Zusammenhang zwischen Deinem COMT-Gen und Deinen Beschwerden wie Schlaflosigkeit, nächtliches Herzklopfen und eventuell Deiner Supplementation von B12, die das nächtliche vermehrte Herzklopfen vermutlich ausgelöst hat (bei z.B. geringem Neurotransmitterabbau).

viele Grüsse
 
Unabhängig von meinem Tinitus möchte ich hier noch ein anderes Problem Beschreiben. Zuvor muss ich erwähnen dass ich eine Skoliose in der BWS habe. Nun zu meinem Symptom: sobald ich mich anlehnen an einem Sessel und Couch oder wo auch immer und der Rücken in leichte Schräglage an eine Rückenlehne gepresst wird, bekomme ich einen starken Druck im Kopf, es beginnt eine heftige innere unruhe und somit wird natürlch auch mein Tinitus lauter. Hat irgend jemand eine Idee was das sein könnte? Denn sobald ich aus dieser Position nach vorne gehe, quasi mit dem Oberkörper nach vorne mich neige, Verschwindet die innere Unruhe und der Druck im Kopf. Kann es irgendwas mit dem Liquor im Nervenkanal zu tun haben? Ich bin ratlos.
 
innere Unruhe und der Druck im Kopf

Hallo,

weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnte. Aber es kommt vor, dass man z.B. eine meningeale Zyste im Gehirn hat. Das kann man im MRT sehen. Ist so eine Zyste im Lendenwirbelbereich heißt sie Arachnoidalzyste oder Tarlov-Zyste.

Mein Tinnitus wird lauter, wenn ich mich (wir haben ein Ecksofa) auf der längeren Seite hinsetze, mich anlehne, eine Zeitlang sitzen bleibe und dabei auch etwas runterrutsche. Das kann (ev. auch bei Dir) mit einer Überstreckung des Nackens (Kinn geht dabei während des Sitzens in Richtung Brustkorb) zu tun haben.

viele Grüsse
 
Mein Tinnitus wird lauter, wenn ich mich (wir haben ein Ecksofa) auf der längeren Seite hinsetze, mich anlehne, eine Zeitlang sitzen bleibe und dabei auch etwas runterrutsche. Das kann (ev. auch bei Dir) mit einer Überstreckung des Nackens (Kinn geht dabei während des Sitzens in Richtung Brustkorb) zu tun haben.
Hallo Gisela @giselgolf , danke für Deine Nachricht. Ja, das könnte möglich sein. Ich hab mir jetzt erst mal das PEA bestellt gegen die Schmerzen. Ich denke mal die Schmerzen an der BWS ist eine intercostalneuralgie wegen der Skoliose.
Das ist aber ja nur die eine Baustelle.
Schlafen wir immer schlechter. Denke mal, ich hab jetzt zu viel Toleranz entwickelt gegenüber den Benzos (Zopiclon), das sie nicht mehr wirken. Jetzt muss ich mir was einfallen lassen... und der Tinnitus geht durch die Decke. Wobei ich jetzt eine leicht schmerzhalfte Stelle am Oberkiefer (wenn ich mit dem Finger seitlich am Oberkiefer bis oben und ganz rein)...wenn ich da mit dem Finger drücke.

Und mal ne ganz andere Frage noch. Wurzeltote Zahne rausnehmen? Hab oben hinten ne Füllung...macht so keine Probleme...nur bei kalten Speisen (Eis) sind die schmerzhaft.

Lieben Dank
 
Oben