Resistente Stärke - Präbiotika und Probiotika
Wenn ich lese, wie detailliert und intensiv du dich damit beschäftigt hast und bestimmt viel Zeit und Geld aufgewendet hast, kann man schon eingeschüchtert sein. Aber wenn am Ende (und es ist noch nicht das Ende) solche guten Ergebnisse stehen, dann ist das ermutigend.
Liebe SoulToSqueeze,
ja, es ist schon viel Aufwand und Geld, wobei beides dennoch auch sehr unterschiedlich gehandhabt bzw. gestaltet werden kann. Ich selbst habe wirklich sehr wenig Geld, aber das, was geht, stecke ich möglichst effektiv in meine Gesundheit. Und weil mir meine Gesundheit sehr wichtig ist bzw. das wieder Gesundwerden, geht fast alles dorthin. Dann kommt es auch noch auf Dein therapeutisches Netzwerk an. Die Netzwerke fallen auch sehr unterschiedlich aus bzw. kann es sehr viel Mühe bedeuten, überhaupt eines aufzubauen. Das alles bedeutet leider auch wieder Abhängigkeiten und zum Teil auch soziale Isolation (aufgrund fehlenden Geldes und fehlender Kraft). Aber all das nehme ich z.B. in Kauf, um nur die Möglichkeit zu besitzen, gesund zu werden. Dagegen beschäftige ich mich nicht so intensiv wie Eva mit allem, das schaffe ich nicht. Ich grabe da tiefer, wo ich merke, ich komme nicht weiter, da stimmt was grundsätzlich nicht. Und ich hole mir privat, sozial und beruflich so viel wie es geht an Leben zurück, auch hier wohl dosiert. All das gibt mir das Gefühl (wieder) am Leben teilhaben zu können.
Ich behaupte mal, dass Eva und ich in etwa zur gleichen Zeit hier "aktiv" geworden sind, mein Einstieg hier lag in 2012, also vor gut sechs Jahren. In diesem Thread bin ich von Anfang an dabei. Aber wir gehen hier dennoch alle unterschiedliche Wege und das ist auch gut so und nötig, denn wir sind ja auch alle unterschiedlich und leben in unterschiedlichen Verhältnissen.
Das aber, was alle hier vereint, die Stück für Stück zumindest etwas weiter kommen - wenn ich das so über die Jahre hier beobachten konnte, ist, dass sie a) einen starken Genesungs- und Lebenswillen haben, b) zielstrebig, aber auch vorsichtig (geworden) sind, c) das Lachen und genießen nicht verlernt haben und d) sehr hilfsbereit sind und Erfahrungen und Wissen gerne teilen. Ich zumindest habe noch niemanden hier genesen sehen, der alles auf Dauer schwarz gesehen hat und immer wiederholte, dass es einem nur elendig schlecht geht und keine*r ihm/ihr jemals helfen können wird. Das ist meine persönliche Beobachtung. Ich vermute allerdings leider auch, dass eben nicht alle so gestrickt sind, dass sie sich selbst am Schopf aus der Krankheit wieder raus ziehen können. Meine Ärztin (Neurologin) meinte mal, sie hätte in ihrer Zeit als Ärztin außer mir nur noch eine Patientin gehabt, die sich so hartnäckig und mit Willen wieder raus ins Leben gearbeitet hat. Und die Ärztin ist nun mit 70 in Rente gegangen. Also auch das ist eher eine Gabe, auch wenn es natürlich dennoch harte Arbeit ist. Vor allem muss man ja auch ganz viel unserer Gesellschaft in Frage stellen und zuschauen, wie die anderen dennoch so weiterleben und das bis zu einem gewissen Punkt auch gut können.
Mein bisher allertiefster Tiefpunkt war vor genau 10 Jahren! Es war der Horror, es war kein Leben, aber auch kein Tod. So geht es vielen hier. Und nochmal 5 Jahre ging es mir trotz begonnener Therapien nach Klinghardt etc. z.T. weiter sehr mies und elendig. Aber für mich gab es keine Alternative, ich war auch zu jung, um elendig dahinzuvegetieren und leben musste ich ja auch von was (zumindest Anträge schreiben können etc.) und zudem hatte ich kleine Kinder und ein grundsätzlich sehr lebensfreudiger und offener Mensch, der gerne in Gesellschaft ist. 2013 war dann im Rückblick ein weiterer Meilenstein, seitdem geht es sehr langsam, aber kontinuierlich bei mir etwas bergauf. Aber eben auch immer noch so langsam, dass ich es im Jetzt eiegntlich gar nicht sehen kann. Wenn ich jetzt aber auf die 10 Jahre zurückblicke, was mir die Tage erst bewusst wurde, dann würde ich es auf jeden Fall wieder so machen. Und ich werde weiter machen. Wer weiß, was ich in weiteren 10 Jahren schreiben kann? Es gibt noch viel, was bei mir besser "funktionieren" müsste
Ich kann daher nur allen raten, die es von ihrer Persönlichkeit her können und wagen möchten: Begebt Euch auf den Weg, dessen Ausgang ihr nicht kennt. Passt dabei auf Euch auf, aber akzeptiert, dass es Euch auf dem Weg zeitlich noch etwas schlechter gehen kann, damit es Euch danach insgesamt etwas besser geht. Baustellen werden wir wohl das ganze Leben lang haben, aber es kommt darauf an, ob wir mit ihnen umgehen können. Mir konnte und kann die Schulmedizin leider nicht helfen, das war die bitterste Erkenntnis, zumal ich in Familie und Bekanntenkreis viele Mediziner habe, deren Arbeit ich nun größtenteils in Frage stellen muss. Bzw. müssen sie damit leben, dass ich andere Wege gehe.
Ich danke Eva und allen anderen hier insbesondere auch für diesen Thread, aber auch für das Forum und den Menschen hier im Allgemeinen. Auch hier ist es wie im echten Leben, manche kommen gut miteinander aus, manche weniger. Auch hier muss die Chemie stimmen, damit ein Austausch möglich ist, auch wenn kein persönlicher Kontakt besteht. Wir sind alle keine Maschinen und Algorithmen und vor allem hat hier keiner DIE Lösung. Es sind die Wege, die wir teils zusammen gehen können.
So, das war jetzt wohl mein Wort zum Sonntag ;-)
Ich grüße Euch alle herzlich und wünsche allen das Beste
hitti