Resistente Stärke - Präbiotika und Probiotika
Hallo zusammen,
ich finde Euren Austausch gerade auch wieder äußerst interessant und - leider - auch relevant für mich. Auch ich habe nach einer guten Phase von einigen Wochen einen Einbruch zu verzeichnen. Krämpfe, von denen ich teils nachts zusammengekrümmt und laut "jaulend" aufwache, ein "kranker" Stuhl (breiförmig bis flüssig, Nahrungsbestandteile sicht-/riechbar, überhaupt "kranker" Geruch).
Ich sehe viele Parallelen zu Dir, SoulToSqueeze, insbesondere auch, dass es lange dauern kann, bis es wieder besser wird und dass ich nicht weiß, was ich essen "darf" (herkömmliche "Schonkost" geht garnicht, Hafer sowieso nicht, gedünstete Möhren auch nicht, aber auch nur begrenzt Reisschleim), ohne schlimme Beschwerden zu bekommen, die u.a. auch mal zu einer Ohnmacht führen können (ist jetzt ein Jahr her, dass ich in der Stadt vom RTW abgeholt werden musste :schock

. Auch bin ich wie Du untergewichtig mit 53 kg/176 cm; das klingt allerdings schlimmer als es aussieht, da ich schmal gebaut bin. Geht es allerdings auf 50 kg oder weniger runter, fühle ich mich wie "Schluck Wasser in der Kurve". Auch ich bin recht sportlich und bewegungshungrig, gerate dann aber an meine Grenzen. Auch bei mir wurde vor langer Zeit (2002) Zöliakie ausgeschlossen - im KH mit mehreren Zwölffingerdarmbiopsien und allen derzeit relevanten Labormarkern; allerdings hatte ich davor nur 4-5 Wochen glutenhaltig gegessen nach Monaten ohne Gluten; die Ärzte hielten das für ausreichend, ich bin skeptisch. Dennoch esse ich seitdem glutenfrei (was für mich nicht soo schwierig ist, da ich eh kaum Fertignahrungsmittel esse).
Sehr frustrierend finde ich die Abwärtspiralen, in die man teils gerät. Ich muss bspw. teilweise notfallmäßig Medikamente nehmen (damit ich schlafen kann trotz Krämpfen, das Haus verlassen kann, nicht unterwegs kollabiere oder eine Durchfallattacke erleide). Die haben Nebenwirkungen, gegen die ich teils wieder Medikamente nehmen muss. Diese haben sicherlich Auswirkungen auf das Mikrobiom und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz. Man muss irgendwie das Kunststück vollbringen, sich da langsam wieder rauszuholen in ganz kleinen Schritten.
Ich kann offenbar ohnehin nur wieder geduldig sein und den Rückzug starten. Vielleicht ist es aber auch noch eine andere Substanz, die ich nicht vertrage. Für mich so rätselhaft ist, dass ich diese Woche nichts bewusst verändert habe an der Ernährung. Jetzt funktioniert's plötzlich nicht mehr. Leider treten meine Symptome offenbar verzögert auf (ich kann es dann nicht leicht mit best. Nahrungsmitteln in Verbindung bringen) und dann dafür länger anhaltend. Zum Verzweifeln...
All das kenne ich auch. Speziell mit der Kartoffelstärke habe ich schon mehrfach angesetzt, ganz vorsichtig, und musste wieder aufgeben.
Meinem Körper z. B. hätte ich deine schnelle Vorgehensweise nicht zugemutet. Toll ist, dass du dich glutenfrei ernährst, aber ich meine mit allem anderen bist du etwas zu flott.
Das vermute ich - nach meiner Erfahrung - auch so.
Wir sollte immer daran denken, dass es keine "Wundermittel/-kuren, Wunderdiäten" gibt, schon gar nicht schnelle Lösungen

. Aus eigener Erfahrung (habe schon viele Jahre Morbus Crohn) kann ich dir sagen, dass sich eine jahrelang bestehende Erkrankung nicht in wenigen Wochen verbessern lässt. Das kann u. U. genau so lange dauern kann wie die Erkrankung besteht.
Ja, Freesie, weise Worte. Diese Enttäuschungen, die folgen, wenn man dann doch nicht den vermeintlichen "Stein der Weisen" gefunden hat, machen auch fertig und sind damit indirekt gesundheitsschädlich. Und den Effekt, dass etwas erstmal anschlägt und guttut und die Wirkung dann nachlässt, scheint es öfter mal zu geben

)
...in einer anderen Darmkonferenz wurden bei Verdauungsproblemen Enzyme empfohlen, jedenfalls besser als ewig lange sich drastisch mit der Ernährung einzuschränken (namentlich wurde FODMAPS genannt). 2 Wochen ausprobieren und gucken, ob sich was bessert.
Das reizt mich auch immer mal wieder und ist sicher einen Versuch wert. Bei mir allerdings haben potente Enzympräparate (Namen habe ich nicht mehr parat, kann ich aber raussuchen) zu Bauchschmerzen geführt, die nicht tolerierbar waren. Ebenso bei einer krebskranken älteren Verwandten, für die es sehr wichtig gewesen wäre. Hier also würde ich Dir, Soul, auch empfehlen, sehr vorsichtig ranzugehen, evtl. auch erstmal nur Bromelain und Papain zu probieren (damit hatte ich keine Probleme).
Gestern war alles wieder besser, heute wieder schlechter. Ich bin mir keinerlei Essens-Sünden bewusst.
Hach ja... das kenne ich leider auch, in den schlechten Phasen. Ist aber nicht gut, sich dann auch noch Vorwürfe (wegen vermeintlicher "Sünden") zu machen.
Zum Thema Histamin: mir wurde auch einmal eine Histaminintoleranz bescheinigt.(...) Bei meiner Mutter wurde Mastozytose (also auch ein schweres Problem mit Histamin und Mastzellen) diagnostiziert. Wäre kein Wunder, wenn da bei mir auch was nicht passt.
Das klingt schon so, als wenn das - auch langfristig - Thema sein könnte bei Dir.
Es waren bei mir bei verschiedenen Tests nachweislich Laktose, Fructose, Histamin und jetzt eben Gluten ein Problem.
Das geht mir ähnlich - dazu kommen noch 20 Typ-I-Allergien - und das schränkt dann doch sehr ein. Und die eingeschränkte Vielfalt ist wiederum schlecht für das Mikrobiom. Bzw. hier kommen dann die vorsichtig eingesetzten Präbiotika (ersatzweise) zum Einsatz, wenn ich das richtig verstanden habe.
Es wird mir nichts übrig bleiben als (nach meinem 2 Wochen Urlaub im Ausland vor dem mir jetzt schon graut)...
Ich wünsche Dir, dass es trotzdem ein schöner Urlaub wird!
eine sehr strenge Diät zu halten,...
Wie sieht die bei Dir aus?
An Eva noch eine Frage: Welche Rolle spielt die Bauchspeicheldrüse beim Thread-Thema und wie kann man diese (etwas direkter) unterstützen? Da ich in den schlechteren Phasen auch immer leicht fettige Stühle habe und von Fett (auch Kokosöl) recht umgehend Krämpfe bekomme, habe ich einen Verdacht in der Richtung.
Alles Gute für Dich, Soul...
und auch von mir mal wieder ein Danke für den hilfreichen Austausch
und liebe Grüße
Kate