Prof. Dr. Fritz Schardt - Behandlung

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Ein neuer Ansatz zur chron, Borreliose Therapie

05-05-2005 Von Jill Neimark

Im Mai habe ich den deutschen Internisten Prof Dr Fritz Schardt (Uni Wuerzburg) interviewt, der im Juli 2004 eine interessante Pilotstudie ueber die Behandlung chronisch fortgeschrittener Borreliose mit dem Antimykotikum Fluconazol im European Journal of Medical Research veroeffentlicht hat. Die Pilotstudie berichtete ueber 11 Patienten mit chronischer Borreliose. Dr. Schardt hat das Protokoll seitdem etwas verfeinert, und glaubt dass es vielversprechend in Hinsicht der Behandlung dieser schwierigen Krankheit – die oft als CFS oder Fibromyalgie fehldiagnostiziert wird -ist.

Es folgt das Interview:

JN: Wie kamen die auf die Idee Diflucan, ein Pilzmittel, einzusetzen um Borreliose zu behandeln?

FS: Ich war mein erster Patient. Ich erkrankte 1989 an Borreliose und erhielt 2 Wochen Doxyzyklin. Unser Land folgt den von Ihrem Land verfassten Protokollen, daher ist das was generell empfohlen wird. Ich weiss jetzt dass das extrem inadaequat war & ich glaube nicht das Doxyzyklin ueberhaupt bei frueher Borreliose eingesetzt werden sollte. Es ist nur bakteriostatisch, dh es hemmt die Bakterien aber toetet sie nicht.

JN: Ich weiss, das selbe ist mir auch passiert. In der Dosierung die empfohlen wird penetriert es auch nicht das ZNS. Ich hatte Fieber, steifen Nacken & ein EM. Der steife Nacken bedeutet es war schon im ZNS. Daher haette ich 6-8 Wochen Doxyzyklin in der doppelten Dosis der die ich bekommen habe gebraucht. Hoeher Dosen erreichen das ZNS.

FS: Genau. Ich empfehle Penicillin bei frueher Borreliose.

JN: Here wird Amoxicillin gegeben. Ist das was Sie empfehlen?

FS: Nein, das ist ein Breitbandsprektrum-AB, damit toeten sie auch die nuetzlichen Bakterien im Darm. Ich empfehle Penicilline mit schmalerem Spektrum.
Die Syphilis Spirochaete ist nicht resistant geworden gegenueber Penicllin, und es gibt alle
Anzeichen dafuer dass Borrelia burgdorferi es auch noch nicht wurde.
In Deutschland haben wir Cephalosporine, Roxithromycin, Cotrim/TMP & Clarithromycin.
Die sind alle eine gute Wahl. Aber man sollte sie trotzdem fuer 20-30 Tage nehmen.

JN: Okay, nun, Sie haben also Doxycyklin genommen & hatten schliesslich dann chronische Borreliose. Was passierte dann?

FS: Ich war krank fuer 18 Monate. Ich bekam mehrere Male IV Rocephin .
Mir ging es besser, aber wenn ich aufhoerte Antibiotika zu nehmen hatte ich einen Rueckfall.
Ich war often bettlaegerig & ich dachte ich waere kurz vor dem Rollstuhl. Dann bekam ich eine Pilzinfektion, vielleicht wegen all den Antibiotika. Deshalb wurde ich auf Diflucan gesetzt. Das war um 1990. Es war ein neues Medikament das hauptsaechlich fuer opportunistische Pilzinfektionen bei AIDS Patienten eingesetzt wurde.

JN: Und was passierte?

FS: Mir ging es besser. Aber ich nahm es zuerst nur fuer 2 Wochen, und dann wurde es wieder schlechter. Deshalb nahm ich es wieder fuer 30 Tage – und wurde gesund.

JN: Was war die Dosis?

FS: 100 mg 2x am Tag.

JN: Geht es Ihnen wieder 100% gut?

FS: Ich bin sehr aktiv & energetisch & fuehle mich ziemlich gut. Ich habe seitdem an athletischen Wettkaempfen teilgenommen & sie gewonnen. Trotz allem, ich habe noch ab & an Herzrhytmusstoerungen, von denen ich denke sie koennten auf permanente Schaeden durch die Spirochaeten zurueckzufuehren sein.

JN: Erklaeren Sie mir wie Diflucan auf die Borrelien wirken koennte.

FS: Es gibt mehrere Gruende. Zuallererst hemmt es das Enzym Cytochrom P450.
Dies ist ein Enzym was zB die Leber zur Entgiftung von Chemikalien & Medikamenten braucht. Borrelien haben nur einen sehr einfachen P450 Schutzmechanismus, dh wenn man es hemmt, werden sie leicht geschaecht dadurch. Deshalb denke ich Diflucan hemmt das Wachstum & die Vermehrung der Borrelien, es toetet sie nicht unbedingt. Zusaetzlich gelangt es gut in die Zellen hinein & in das ZNS & Gehirn, wo sich Borrelien verstecken koennen.

JN: Wie sieht Ihr derzeitiges Protokoll aus?

FS: Ich empfehle 200mg/d fuer 50 Tage. Es gibt jetzt 200mg Tabletten, eine am Tag ist ausreichend. Dann empfehle ich 20-30 Tage eines der erwaehnten (Schmalspektrum) Antibiotika. Man muss evtl. mehrere Zyklen des Protokolls durchfuehren
Man muss auch daran denken dass andere Medikamnte auch das P450 Enzym hemmen koennen, besonders eine Untergruppe die CYP34A hemmt. Man sollte keines dieser Medikamente gleichzeitig mit Diflucan nehmen.

JN: Welche Medikamente sind das zB?

FS: Da gibt es viele, am besten mit dem Arzt abklaeren. Einige weit verbreitete sind zB Erythromycin, Amitryptylin, Midazolam, Lovastatin. (sorry, weiss die deutschen Namen davon nicht..!)

JN: Ich hasse Antibiotika. Muss man das Penicillin nehmen?

FS: Das verstehe ich, viele Borreliosepatienten hassen Antibiotika irgendwann, wie sie so viele von ihnen ueber so viele Jahre genommen haben & immer noch krank sind.
Mir ging es auch so.

JN: Sie stoeren so stark die Verdauung.

FS: Ja, das war auch mein Problem.

JN: Also dieses Regime ist ihr bester 2-Schlaege-Angriff auf die Borrelien, aber man muss nicht unbedingt Antibiotika nehmen wenn man sie wirklich hasst.

FS: Genau. Zusaetzlich hat Diflucan eine lange Halbwertszeit so dass es sich langsam im Blut anreichert. Manchmal rufen mich Patienten nach ein paar Wochen an & sagen Ihnen geht es sehr schlecht mit dem Protokoll. Vielleicht ist es eine Herxheimerreaktion, oder das Level des Diflucans ist hoeher als sie tolerieren koennen. Dann sage ich mach 3 oder 4 Tage Pause und mach das protokoll dann weiter. Das ist kein Problem.

JN: Was passiert wenn man ein schwaches p450 System hat? Hatten Patienten von Ihnen erhoehte Leberwerte von Diflucan?

FS: Ich hatte bisher Glueck, keener meiner Patienten hatte erhoehte Werte. Generell ist es gut vertraeglich. Wenn es ein Problem sein sollte kann man die Dosis erniedrigen. Das sollte unter Betreuung eines Arztes geschehen. Ich empfehle 100mg fuer Kinder.

JN: Wie viele Patienten haben sie inzwischen behandelt?

FS: Mindestens 80.

JN: Welches war bisher der schwierigste Fall?

FS: Ich habe einen 75-jaehrigen Patienten der seit 18 Jahren Borreliose hat. Er war sehr krank. Er musste den Zyklus mit Diflucan & Penicillin 3 Mal durchfuehren.
Es geht ihm viel viel besser. Er ist sogra so gluecklich mit dieser Verbesserung dass er den Medikamenthersteller angerufen hat um ihm zu sagen sie sollen eine oeffentliche Kampagne starten um Diflucan als Mittel gegen chronische Borreliose bekanntzumachen.

https://www.immunesupport.com/library/print.cfm?ID=6431&t=CFIDS_FM

JN: Einige Patienten in Internetgruppen veraendern Ihr Protokoll, wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit ihren Aerzten, & ich wuerde gerne wissen was Sie davon halten.
Sie schlagen vor 9 Monate Diflucan zu nehmen, und manche von ihnen nehmen zusaetzlich niedrig-dosiertes Minozyclin. Wissen Sie davon?

FS: Nein, das war mir nicht bekannt.

JN: Was halten sie davon?

FS: Ich glaube an die Schmalspekrum-Penicilline gegen Borreliose, nicht de Zykline.

JN: Und was ist mit den 9 Monaten?

FS: Das bleibt abzuwarten. Vielleicht, wie bei Tuberkulose, muessen einige Patienten fuer mindestens 6 Monate oder laenger Diflucan nehmen. Borrelien sind sehr hochentwickelte Organismen, & eines der wenigen Bakterien mit 2 Zellmembranen. Es gibt noch vieles was wir ueber sie lernen muessen!
 
www.neuroborreliose.net/informationen/therapievorschlaege/index.html

joo Uta
Der wirkliche Bringer scheint diese Behandlung auch nicht zu sein ... :eek:)
Ist es vielleicht nur wieder mal eine (neue) Hinhaltetaktik? Will man die Leute jetzt die nächsten 10 Jahre damit beschäftigen? ;) Will jetzt nix unterstellen - aber man muss ja heutzutage mit allem rechnen ... :schock:

Lieben Gruß X
 
Na ja, auch bei dem erwähnten Forum war die Reaktion doch gut
Mein Fazit bislang: Ich hatte gerade zu Anfang eine wirklich harte Zeit mit extremen Symptomverschlimmerungen, tendenziell noch schlimmer als unter Antibiotika. Doch dann ging es stetig in der Tendenz nach oben und hielt sich da (abgesehen von kleineren Schwankungen, die aber auch Gesunde haben). Ich kann und habe sogar wieder Lust zum Arbeiten! Mein Kopf ist viel freier, Frösteln und grippales Gefühl sind fast weg und ich bin viel belastbarer.

Damit ist die Fluco-Zeit bei mir vorüber und ich werde Euch dann berichten, wie es mir in der Zeit danach ergeht! Hoffe nur, dass das nicht wieder bergab geht, was es bergauf ging.

Auch muss ich Alex recht geben: Ich denke auch für mich, dass ich nicht allein Borre habe. Mittlerweile wurden neben Borre und Ehrlichiose sogar schon offiziell Darmpilze und ausheilender EBV festgestellt. Wegen dem Pilz habe ich mitten in der Fluco-Zeit auch noch 2 Wochen lang Nystatin genommen, um auch lokal gegen den Darmpilz vorzugehen. Und ich kann Euch berichten, dass es in der Bauchgegend nach wirklich harten Zeiten und Jahren der Diagnose "Reizdarm" endlich stiller geworden ist. Nicht zuletzt deshalb hat sich Fluco (evtl. in Kombi mit Nystatin) bei mir schon gelohnt.

So der so ist der Pilz bei Borr meist ein Problem. Zumindest der wird abgetötet und so kann sich das Immunsystem erholen. Also ist zumindest eine Besserung der Gesundheit wahrscheinlich, oder anders gesagt ein versuch wert. Würde einfach noch Chorella oder Medizinalkohle dazu nehmen.
 
Hallo Beat - wo immer Du auch steckst!

Du wolltest doch berichten, wie es Dir mit dem Pilzmittel geht?

Gruss,
Uta
 
Hallo allerseits,
ich wollte mal nachfragen, ob einer mit der Therapie von Prof. Schardt gute Erfahrungen gemacht hat. Mein Arzt möchte dieses Therapieschema anwenden.

LG Kerstin
 
Hallo Sonnenblume,

hier wird das Schema beschrieben. Anscheinend hat keiner im Forum mehr über diese Therapie-Möglichkeit berichtet.
www.neuroborreliose.net/informationen/therapievorschlaege/index.html

Allerdings habe ich nach einigem Googeln den Eindruck, daß Prof. Schardt sich gar nicht mehr mit Borreliose beschäftigt. Auf der Seite von predia - offensichtlich eine Institution, bei der Prof. Schardt auch beteiligt ist oder die er leitet - ist von Borreliose gar keine Rede:
www.predia.com/impressum.php

Hier wird geschrieben, daß Prof. Schardt Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und
anerkannter Fachmann für Borreliose ist: bsg-sw.gmxhome.de/zeitungsartikel sw-tagblatt.pdf.
Auf dieser Seite werden auch noch einmal Tests auf Borreliose und Symptome beschrieben.

Gruss,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kerstin,

hattest du schon andere Therapien gehabt?
Vielleicht meldet sich ja noch jemand hier mit Erfahrungen, ich habe diese Therapie noch nie verordnet bekommen, würde sie aber ausprobieren, wenn. Auch deshalb, da ich noch nie etwas gegen Pilze genommen habe. Hatte allerdings noch keine Pilzinfektion bemerkt, aber schon einiges AB genommen.:rolleyes:

Im Grunde muß jeder selbst sehen, wie es bei einem wirkt. Jedes AB oder jede Kombinationstherapie kann sich bei jedem in Wirkung und Verträglichkeit anders auswirken. Von daher denke ich, muß jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, inwiefern es geholfen hat und einem bekommen ist. Was bei dem einen geholfen hat, muß bei dem anderen nicht auch so sein und umgekehrt.

Vielleicht kannst du auch berichten, wenn du die Schardt-Therapie durchführen läßt.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Oregano,
danke für Deine Antwort.
Hallo Quittie,
ich habe jetzt erst drei Wochen mit Ceftriaxon Infusionen hinter mir, eine Woche wollen wir es noch durchführen und dann mit Fluconazol weiter machen...

Dieses Pilzmittel soll ja angeblich nicht nur gegen die Pilze helfen, sondern auch gegen die zystischen Formen.

Ich bin mir einfach so unsicher, ob es die richtige Therapie für mich ist. Aber da ich schon so weit geschwächt bin, meinte mein Arzt, naturheilkundlich ist da momentan nichts zu machen, weil mein Körper nicht mehr richtig regulieren kann. Ich habe auch starkes CFS. Nun wollen wir deshalb also die "Holzhammer-Methode" ausprobieren.
Die Erkrankung wurde leider erst vor vier Wochen diagnostiziert, aber der Zeckenbiss war schon vor ca. 8 Jahren.

LG Kerstin
 
Hi
Habe schardt Therpie 2 mal gemacht einer der schlimmsten Therpien bis jetzt, Blutergüsse am Körper, schwerste Herx bsp die Schultern bis zu den Ohren hochgezogen.
Zustände das man Sterben will.
Schätze hilft bei Bo aber nicht gegen Co Erreger.

Mache seit 5 Moanten Marschall aber warm anziehen,alte Syntome kommen wieder voll hoch, massive Verschlechtung scheiss Ab, Olmtec geht voll ins Getriebe rein, keine Wunder erwarten.

Bsp nach ca 1,5 Kilo Ab habe die Besten Therapie bekommen, ist mein Vitamin D3,25 im Keller das eingene Immunssystem soll ja die Viecher killen.

Reine Th1 Erkrankung ausgelöst durch Intrazelluläre Erreger.

Pit
 
Hallo Pit,
danke für Deine Antwort.
Das klingt ja schrecklich. Ich werde mal sehen, wie ich das Fluconazol vertrage, ansonsten muß ich mich auch nach einer anderen Therapie umsehen.
Was ist "Marshall"? Kannst Du da noch etwas Genaueres zu erzählen?

LG Kerstin
 
Hi
Kannst du gut Englisch.

marschall lyme - Google-Suche

Das Deutsche Mp forum.
Autoimmun.net Forum (beta) • Foren-Übersicht

autoimmun.net/

Kann dir gerne auch Mp auf Deutsch schicken brauche halt eine Mail.

Mp geht davon aus das Erreger das Immunssystem ausschalten,Olmetc soll die Rezeptoren frei machen wo die Errger sitzen den Rest muss Ab mache, aber ist eine Niederdosiert Antibiose gepulstet.

Pit
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kerstin,

ich weiß, dass das Fluconazol hierbei in erster Linie gegen die Borrelien selbst eingesetzt wird, meinte es nur als weitere Anwendung nebenher, mit den Pilzen wenn.;)

ich habe jetzt erst drei Wochen mit Ceftriaxon Infusionen hinter mir, eine Woche wollen wir es noch durchführen und dann mit Fluconazol weiter machen...

Haben die Infus schon einen Erfolg gebracht? Hast du vorwiegend neurologische Beschwerden?

Ich bin mir einfach so unsicher, ob es die richtige Therapie für mich ist.

Das kann man vorher auch nicht wissen, von daher ist es ein Herumprobieren, was am besten anschlägt und hilft, denn es gibt noch keine ultimative Therapielösung, leider. Aber es ist wichtig, das man einen guten Arzt hat, der sich der Sache annimmt und einem versteht.

Aber da ich schon so weit geschwächt bin, meinte mein Arzt, naturheilkundlich ist da momentan nichts zu machen, weil mein Körper nicht mehr richtig regulieren kann. Ich habe auch starkes CFS.

Das CFS kann auch von der Borreliose kommen. Man könnte vielleicht u.U. neben der antibiotischen Therapie naturmittelmäßig etwas machen, zur Unterstützung. Ich bekam damals auch dafür etwas, weil mein Körper nach all den Jahren mit der unbehandelten Infektion ziemlich ausgelaugt war.

Nun wollen wir deshalb also die "Holzhammer-Methode" ausprobieren.
Die Erkrankung wurde leider erst vor vier Wochen diagnostiziert, aber der Zeckenbiss war schon vor ca. 8 Jahren.

Grad zu Anfang kann es auch erstmal zu Verschlimmerungen und Herxheimer-Reaktionen kommen, da die Erregerlast noch sehr hoch ist. Insofern sollte man dann nicht an der Therapie zweifeln, denn nach langer Infektionszeit könnte die Behandlung ein längerer Weg werden und man muß auch schon eine gehörige Portion Geduld dafür haben, bis eine richtige Besserung eintreten kann. Kleine Erfolge langsam aber sicher können schon große Schritte sein.

Viel Erfolg und viele Grüße Quittie
 
Hallo Oregano,

gepulst bedeutet, dass AB in höheren Dosierungen für bestimmte Tage oder auch nur an einem Tag verabreicht werden und dazwischen dann eine Pause eingelegt wird. Das ist sozusagen eine Intervalltherapie.

Ich bekam z.B. 2x in der Woche Claforan- Infus mit 4g aufeinmal über 6 Wochen. Also immer dienstags und freitags je eine Infusion.

Viele Grüße Quittie:wave:
 
Hi, bin hier grad, antworte mal schnell.

Bei Borreliose kann man Antibiotika in einem bestimmten Rhythmus, nicht jeden Tag , nehmen, mein "Puls" geht zur Zeit so: 2 Tage Doxy oder Mino + ein Makrolid alle 6 Wochen, das reicht, um die Infektion unten zu Halten (bei mir!!).

Es gibt das Jadin- Protokoll, da nimmt man über längere Zeit für 7 Tage eine AB - Kombination, dann drei Wochen Pause, die macht das bei allen intrazellulären Infektionen.

Dann gibt es das Ceftriaxon gepulst, das heißt 4 Tage - drei Tage Pause, es haben auch schon welche 2 Tage Ceftr. höherdosiert gemacht, dann 5 Tage Pause.

Der Vorteil ist (das liegt auf der Hand), dass sich zwischendurch die Systeme erholen können, die halbtoten Borrelien vom Immunsystem abgeräumt werden können.

Alles klar?

Datura
 
Ja, fast alles klar. Danke für die Erklärungen :).

Was ich mich aber frage: es heißt doch immer, daß man Antibiotika nicht absetzen soll, wenn man einmal damit angefangen hat, weil sonst die Keime resistent gegen eben dieses Antibiotikum werden könnten?

Also könnte es doch sein, daß man auch bei einer gepulsten Anwendung gegen die entsprechenden Antibiotika resistenz wird?

Grüsse,
Oregano
 
Das soll (zumindest bei Dr. Jardin - bei anderen gepulsten Therapien weiß ich es nicht) wohl dadurch verhindert werden, dass die Pulse (gibts das Wort :D) immer mit wechselnden Antibiotikas erfolgen. Also z.B. beim ersten Puls 7 Tage Kombi mit Antibiotikum a und b, dann Pause, dann 7 Tage Kombi mit Antibiotikum x und y usw..
 
Danke, WhiteRabbit :).
Das hat dann wohl mit der Zeit zu tun, die das Ab im Körper verbleibt?

Grüsse,
Oregano
 
Bei der gepulsten Therapie werden ja die AB höher dosiert.

Also könnte es doch sein, daß man auch bei einer gepulsten Anwendung gegen die entsprechenden Antibiotika resistenz wird?

Borrelien selbst werden so schnell nicht resistent, wie mein Arzt auch meint.
Borrelien bedienen sich ja auf andere Methoden, sich das Überleben zu sichern. Sie können u. a. resistent gegenüber dem Immunsystem sein und sich morphologisch verändern.

Viele Grüße Quittie
 
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