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Geschichte
Hallo Notoo,
Nach der Antwort vom Herrn Phil, bleibt mir eigentlich nicht mehr viel zu sagen.
Aber natürlich fällt mir schon noch einiges ein.... .
Dummerweise ist mir der Satz entfleucht "Andererseits wird immer wieder beklagt, "Die Deutschen sterben aus".
Damit wollte ich nicht sagen, dass mir das leid tut, es war eher sarkastisch gemeint.
Wie Herr Phil bin ich der Auffassung, dass es "Die Deutschen" nicht gibt.
Oder eben doch - aber nur im nationalstaatlichen Sinne, und der ist keine zweihundert Jahre alt.
Insbesondere unter Beachtung dieser Passage frage ich mich durchaus, welcher Geist diese Gedanken durchweht.
Ein kleiner Exkurs in Geschichte, gefällig?
Das, was wir heute als Deutschland bezeichnen ist einer über die Jahrhunderte/ Jahrtausende, permanenten Wandlungen unterworfen.
Nicht nur dieser Bereich sondern das ganze sogenannte "Abendland".
Dieser Bereich, Europa nämlich, ist immer Aus- und Einwanderungsland gewesen. Auch das sogenannte heutige Deutschland.
Auch die Ursprünge "Deutschlands" sind nicht so linear und klar, wie uns die romantischen Historiker der nationalen Epoche - die dann die nationalsozialistische einleitete, glauben machen wollten.
Es gab eben nicht die "Germanen". Das ist grandioser Unfug der nationalistischen Mythologie!
Es gab eine große Zahl von Stämmen ("Völkern"), die nur wenige gemeinsame sprachliche und kulturelle Merkmale hatten.
https://mitglied.lycos.de/provinciagermania/newpage4.html
Ich führe, um das im Ansatz zu illustrieren, hier mal die Liste von Wikipedia auf:
So, und dann gab es die Völkerwanderung(en) und permanente Vermischungen, zum Beispiel mit keltischen Stämmen.
Ein Beispiel:
Sachsen und Angeln wanderten auf die "große Insel" aus und verbanden sich mit der inselkeltischen Bevölkerung. Im vierten Jahrhundert gab es keltische Siedlungen in Norddeutschland, z.B. die Pipinsburg in Sievern zeugt da noch heute von:
Wikinger kamen in den Süden, die Normannen gingen wieder in den Norden und das sind wirklich nur wenige Beispiele.
Notoo, Du schreibst:
Der Begriff "Deutsch" leitet sich von dem ostfränkischen Wort "tiusdi" ab und bedeutet nichts weiter als Volk! Er tauchte erst im neunten Jahrhundert auf und bezog sich auf ostfränkische Stämme.
www.rheindrache.de/kap3dt.htm
Ergo, Notoo: Von einem DEUTSCHEN VOLK zu reden ist geschichtlich unhaltbar. Das gibt es nicht.
Politisch ist diese Aussage, wie Du sie getroffen hast, meines Erachtens fragwürdig. Vielleicht hast Du sie ja nicht so gemeint?
Drückt sich der Sprachverfall in Deinem Spitznamen aus?
Du benennst "Integrationsprobleme". Naja, Probleme gehören zum Leben dazu oder? Eheprobleme gehören zur Ehe um mal ein Beispiel anzuführen. Ehe hat viel mit Integration zu tun. "Patchwork - Familien" zeigen das auch. Integration verläuft nicht reibungslos ab. Dennoch würde ich niemandem grundsätzlich von einer Eheschließung oder Stieffamilienbildung abraten.
Ich würde da ja lieber von "Herausforderungen" oder "Themen" sprechen, als von Problemen. Zu "Problemen" werden diese Sachverhalte oft nur hochstilisiert.
Abschließend möchte ich noch einen Satz zur Kultur, der "DEUTSCHEN" sagen. Oder auch zwei:
Die gibt es in dem Sinne nicht. Es haben sich "unsere" Kultur durch unterschiedlichste Einflüsse entwickelt. Dazu gehören natürlich gewisse Wurzeln aus der Zeit vor und nach der Völkerwanderung.
Dann kommen massiv jüdisch-christliche Einflüsse hinzu. Starke arabische Einflüsse (über Frankreich und Spanien) im Mittelalter. Modernes humanistisches Gedankengut. Und die Entwicklung geht weiter. Zum Beispiel auch eine sprachliche. Das ist nicht aufzuhalten. Und es wäre auch nicht gut. Leben ist Fließen und Entwicklung.
So, jetzt habe ich fertig!
Leòn
Überbevölkerung leidet, von Notoo:
**Andererseits wird immer wieder beklagt "Die Deutschen sterben aus"!
**(Und Zuwanderung wird trotzdem begrenzt. Begrenzte Hirne eben, die da **entscheiden! - Gehört hier nicht her. Weiß ich.)
Natürlich sterben die Deutschen aus, wenn die Geburtenrate weiterhin so unterdurchschnittlich bleibt! Dagegen muß man was tun, vor allem politisch ein neues Familienbild mit 4 oder 5 Kindern propagieren und staatlich fördern!
Zu der Bemerkung über begrenzte Hirne: die sind meines Erachtens nicht begrenzt, sondern zeigen besondere Weitsichtigkeit: Ausländer bzw. Migranten sind keine Deutschen, sie ersetzen diese nur. Die Zahl der Deutschen (als Volk gesehen) wird dadurch nicht größer, sondern nur die Zahl der Staatsbürger mit deutscher Staatsangehörigkeit. Nach der Volkszugehörigkeit gesehen leben hier nur noch 65 Mio. Deutsche bei einer Quote von Fremden und Zugereisten von über 15 Mio. Ein Fetzen Papier entscheidet nichts und sagt nichts aus, er kann schon nach wenigen Jahren gegen einen anderen Paß getauscht werden.
Die Folgen lieber Leon siehst du ja: Integrationsprobleme, Konflikte aus anderen Staaten werden auch bei uns weitergeführt, Ghettobildung, Sprachverfall, Reduzierung des Wortschatzes, Kulturprobleme, Identitätskrisen usw.. .
Also: aus eigener Kraft soll das Volk wachsen, und sich nicht Fremder bedienen. Ich finde das einen Kinderraub, nur weil man nicht fähig ist, selbst Kinder in die Welt zu setzen. Wir müssen lernen, das wunderschöne Erlebnis der Geburt und des Heranwachsens in unserer Gesellschaft zu akzeptieren und zu fördern.
Hallo Notoo,
Nach der Antwort vom Herrn Phil, bleibt mir eigentlich nicht mehr viel zu sagen.
Aber natürlich fällt mir schon noch einiges ein.... .
Dummerweise ist mir der Satz entfleucht "Andererseits wird immer wieder beklagt, "Die Deutschen sterben aus".
Damit wollte ich nicht sagen, dass mir das leid tut, es war eher sarkastisch gemeint.
Wie Herr Phil bin ich der Auffassung, dass es "Die Deutschen" nicht gibt.
Oder eben doch - aber nur im nationalstaatlichen Sinne, und der ist keine zweihundert Jahre alt.
Zu der Bemerkung über begrenzte Hirne: die sind meines Erachtens nicht begrenzt, sondern zeigen besondere Weitsichtigkeit: Ausländer bzw. Migranten sind keine Deutschen, sie ersetzen diese nur. Die Zahl der Deutschen (als Volk gesehen) wird dadurch nicht größer, sondern nur die Zahl der Staatsbürger mit deutscher Staatsangehörigkeit. Nach der Volkszugehörigkeit gesehen leben hier nur noch 65 Mio. Deutsche bei einer Quote von Fremden und Zugereisten von über 15 Mio. Ein Fetzen Papier entscheidet nichts und sagt nichts aus, er kann schon nach wenigen Jahren gegen einen anderen Paß getauscht werden.
Insbesondere unter Beachtung dieser Passage frage ich mich durchaus, welcher Geist diese Gedanken durchweht.
Ein kleiner Exkurs in Geschichte, gefällig?
Das, was wir heute als Deutschland bezeichnen ist einer über die Jahrhunderte/ Jahrtausende, permanenten Wandlungen unterworfen.
Nicht nur dieser Bereich sondern das ganze sogenannte "Abendland".
Dieser Bereich, Europa nämlich, ist immer Aus- und Einwanderungsland gewesen. Auch das sogenannte heutige Deutschland.
Auch die Ursprünge "Deutschlands" sind nicht so linear und klar, wie uns die romantischen Historiker der nationalen Epoche - die dann die nationalsozialistische einleitete, glauben machen wollten.
Es gab eben nicht die "Germanen". Das ist grandioser Unfug der nationalistischen Mythologie!
Es gab eine große Zahl von Stämmen ("Völkern"), die nur wenige gemeinsame sprachliche und kulturelle Merkmale hatten.
https://mitglied.lycos.de/provinciagermania/newpage4.html
Ich führe, um das im Ansatz zu illustrieren, hier mal die Liste von Wikipedia auf:
Germanische Stämme:
Nordgermanen
Nordgermanen waren in Skandinavien, also dem heutigem Norwegen, Schweden und Dänemark, ansässig.
Dänen
Gauten
Vagoten (auf Gotland ?)
Gautigoten (in Västergötland ?)
Ostrogoten (in Östergötland)
Haruder (Charuder, Harother)
Hillevionen
Jüten (Eudosen, Euten)
Sithonen
Svear (Suionen)
Stämme in Scandza
Chaediner
Firaesen
Favonen
Daukionen
Levoner
Halogit
Theusten
Bergio
Halliner
Liothida
Ahelmil
Finnaithen
Fervir
Mixi
Evagre
Otingis
Raumariker
Ragnarikier (Ranier)
Vinoviloth
Suetiden
Heruler
Granier
Augandxer
Eunixer
Taetel
Rugier
[Bearbeiten]
Ostgermanen
Bastarnen
Peukiner
Burgunder (Volk)
Aelvaeonen (Elvaionen, nur bei Ptolemäus, an d.mittl.Oder?)
Frugundionen (nach Ptolemäus Burgunder? östlich der Oder)
Urugunden (nach Zosimos Splittergruppen a.d. unteren Donau, Einfälle um 256 ins röm. Reich)
Gepiden
Goten (Gotonen)
Ostgoten
Greutungen
Krimgoten
Westgoten
Taifalen
Terwingen
Heruler
Ostheruler
Westheruler
Lemovier
Lugier
Buren
Diduner
Harier (Chariner)
Helisier
Helvekonen
Manimer
Naharnavaler
Omanen
Wandalen (Vandilier)
Asdingen
Silingen
Caluconen
Mugilonen
Rugier
Sibiner
Skiren
Turkilinger
Visburgier (Nördliche Slowakei ? nach Ptolemäus)
Zumer
[Bearbeiten]
Westgermanen
Adrabäcampen (bayerischer Wald nach Ptolemäus)
Ambronen
Avionen
Bajuwaren
Caeroser
Campsianer
Caülcer
Caritner (bei Ludwigshafen nach Ptolemäus)
Chaler (jütische Halbinsel)
Charuder (Haruder, Harother)
Chasuaren (Chattuarier/Hasuarier)
Chätvoren (Oberpfalz nach Ptolemäus)
Cherusker
Cobander (jütische Halbinsel)
Danduten
Dulgubnier
Eburonen
Fosen
Fundusier (jütische Halbinsel)
Gambrivier
Herminonen (Irminonen)
Sueben (Schwaben)
Neckarsueben
Alemannen/Alamannen
Breisgauer
Bucinobanten
Juthungen
Lentienser
Rätovarier
Colduer
Hermunduren
Thüringer
Langobarden
Winiler
Markomannen
Nuitonen
Quaden
Reudigner (Holsten)
Semnonen
Suardonen
Teutonoaren (Unterelbe)
Triboker
Variner (Warnen)
Ingwäonen (Ingwaier)
Angeln
Angrivarier
Chauken
Friesen
Kimbern
Sachsen
Engern
Westfalen
Ostfalen
Teutonen
Inkrionen (zwischen Rhein und Taunus nach Ptolemäus)
Intuerger (wie Inkrionen)
Istwäonen (Istwaier)
Franken
Ampsivarier
Brukterer
Bruktuarier
Chamaven
Chatten
Bataver
Cugerner
Kannanefaten
Landoudioer
Marsaker
Mattiaken
Ripuarier
Salier
Sigambrer/Sugambrer
Tenkterer
Usipeter /Usipier
Marser
Tungrer
Ubier
Wangionen (Vangionen)
Kantwarier (Cantware)
Kugerner
Marsigner
Marvingen (Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen nach Ptolemäus)
Curionen
Menapier
Mugilonen
Nemeter
Nertereanen
Naristen (Narisker, Varisten, Varasker)
Paemanen (Permanen)
Parmäkampen (zwischen Fichtelgebirge und Donau nach Ptolemäus)
Pharodiner (Mecklenburg)
Sabalingier (jütische Halbinsel)
Sidiner (Vorpommern)
Singulonen (jütische Halbinsel)
Sunuker
Toxandrer
Tubanten
Turonen
Viktofalen
Viruner (Mecklenburg)
Visper (südlich der Caritner)
[Bearbeiten]
Nicht zugeordnete germanische(?) Stämme
Anartier
Karpen
Osen
So, und dann gab es die Völkerwanderung(en) und permanente Vermischungen, zum Beispiel mit keltischen Stämmen.
Ein Beispiel:
Sachsen und Angeln wanderten auf die "große Insel" aus und verbanden sich mit der inselkeltischen Bevölkerung. Im vierten Jahrhundert gab es keltische Siedlungen in Norddeutschland, z.B. die Pipinsburg in Sievern zeugt da noch heute von:
Wikinger kamen in den Süden, die Normannen gingen wieder in den Norden und das sind wirklich nur wenige Beispiele.
Notoo, Du schreibst:
. Richtig. Der Fetzen besagt auch nichts. Jeder, der hier geboren oder zugereist ist, kann sich "Deutscher" nennen oder es lassen.Ein Fetzen Papier entscheidet nichts und sagt nichts aus, er kann schon nach wenigen Jahren gegen einen anderen Paß getauscht werden.
Der Begriff "Deutsch" leitet sich von dem ostfränkischen Wort "tiusdi" ab und bedeutet nichts weiter als Volk! Er tauchte erst im neunten Jahrhundert auf und bezog sich auf ostfränkische Stämme.
www.rheindrache.de/kap3dt.htm
Ergo, Notoo: Von einem DEUTSCHEN VOLK zu reden ist geschichtlich unhaltbar. Das gibt es nicht.
Politisch ist diese Aussage, wie Du sie getroffen hast, meines Erachtens fragwürdig. Vielleicht hast Du sie ja nicht so gemeint?
Die Folgen lieber Leon siehst du ja: Integrationsprobleme, Konflikte aus anderen Staaten werden auch bei uns weitergeführt, Ghettobildung, Sprachverfall, Reduzierung des Wortschatzes, Kulturprobleme, Identitätskrisen usw.. .
Drückt sich der Sprachverfall in Deinem Spitznamen aus?
Du benennst "Integrationsprobleme". Naja, Probleme gehören zum Leben dazu oder? Eheprobleme gehören zur Ehe um mal ein Beispiel anzuführen. Ehe hat viel mit Integration zu tun. "Patchwork - Familien" zeigen das auch. Integration verläuft nicht reibungslos ab. Dennoch würde ich niemandem grundsätzlich von einer Eheschließung oder Stieffamilienbildung abraten.
Ich würde da ja lieber von "Herausforderungen" oder "Themen" sprechen, als von Problemen. Zu "Problemen" werden diese Sachverhalte oft nur hochstilisiert.
Abschließend möchte ich noch einen Satz zur Kultur, der "DEUTSCHEN" sagen. Oder auch zwei:
Die gibt es in dem Sinne nicht. Es haben sich "unsere" Kultur durch unterschiedlichste Einflüsse entwickelt. Dazu gehören natürlich gewisse Wurzeln aus der Zeit vor und nach der Völkerwanderung.
Dann kommen massiv jüdisch-christliche Einflüsse hinzu. Starke arabische Einflüsse (über Frankreich und Spanien) im Mittelalter. Modernes humanistisches Gedankengut. Und die Entwicklung geht weiter. Zum Beispiel auch eine sprachliche. Das ist nicht aufzuhalten. Und es wäre auch nicht gut. Leben ist Fließen und Entwicklung.
So, jetzt habe ich fertig!
Leòn