Jodtabletten jetzt kaufen?: Schutz vor Radioaktivität? Nein!(3/22)

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Schutz vor Radioaktivität? Warum die Einnahme von Jodtabletten derzeit nicht sinnvoll ist

  • Bei einem Atomunfall gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen. Eine davon ist die Einnahme von Jodtabletten.
  • Seitdem russische Truppen Atommülllager beschädigt und Atomkraftwerke eingenommen haben, sorgen sich nun auch hierzulande viele vor den Folgen.
  • Deshalb jetzt Jodtabletten einzunehmen ist aber nicht nur nutzlos, sondern kann sogar gefährlich sein. ...
  • Auch in Deutschland sorgen sich nun viele Menschen, um die möglichen Gefahren, die von den radioaktiven Stoffen ausgehen. Jodtabletten sollen helfen – aber nur im Notfall. Und dieser ist noch längst nicht eingetreten. Daher warnen sowohl das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als auch der Deutsche Apothekerverbandvor einer selbstständigen Einnahme. Diese hätte aktuell „keinerlei Nutzen“, heißt es vom Bundesministerium. Dennoch bleiben bei manch einem Fragen offen. Wieso hilft Jod überhaupt bei Radioaktivität? Wieso können die Tabletten auch gefährlich sein? Und wie realistisch ist es, dass wir Jodtabletten doch brauchen werden? ...

Trotzdem gibt es schon Engpässe bei der Lieferung bzw. Versorgung mit Jodtabletten:

...
Was Iodid-Tabletten im Notfall bringen

Sollte es zu einer Havarie kommen, werden zahlreiche radioaktive Spaltprodukte freigesetzt, allen voran Iod-131, Caesium-137, Strontium-90 und viele mehr. Iod-Isotope haben ähnliche biologische und chemische Eigenschaften wie natürliches Iod. Das heißt, sie werden vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse gespeichert. Je nach Dosis steigt das Risiko von Schilddrüsenkrebs.

Durch die Einnahme von Iodid in hoher Dosierung kann die Speicherung von radioaktivem Jod verhindert werden. Laut ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände seien für Jugendliche ab 13 Jahren bzw. für Erwachsenen bis 45 Jahren dafür einmalig 130 Milligramm Kaliumiodid erforderlich. Für Ältere werde dies laut ABDA nicht empfohlen.

„Diese Dosierung unterscheidet sich um mehrere Zehnerpotenzen von der Dosierung zur Jodsubstitution (0,1 – 0,2 Milligramm täglich) bzw. um etwa das 100- bis 1.000-Fache der normalen täglichen Jod-Zufuhr mit der Nahrung“, schreibt die ABDA.

Keine eigenmächtige Prophylaxe

In einigen Ländern, wie Polen, Bulgarien, Tschechien aber auch in Österreich melden Apotheken bereits eine erhöhte Nachfrage nach Jod-Tabletten. „In den vergangenen 6 Tagen haben Apotheken in Bulgarien so viele Jod-Tabletten verkauft wie sonst im ganzen Jahr“, sagt Nikolay Kostov, Chef des Apothekenverbandes, wie Medscape berichtete. In einigen seien sie bereits ausverkauft.“ Auch Miroslava Stenkova, eine Sprecherin der Dr. Max Apotheken in Tschechien bestätigt den Trend – es sei alles ein „bisschen verrückt im Moment.“

Deutsche Experten warnen ausdrücklich vor einer Prophylaxe und Hamsterkäufen- ...

Grüsse,
Oregano
 
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