Organspende

  • Themenstarter Malve
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Hallo echterengel

Nun, klar müssen die Organe noch künstlich erhalten werden bis ein geeigneter Spender gefunden ist. Nur, wenn Du sagst, dass der Hirntod noch kein Tod ist (eigentlich hast ja recht), frage ich mich, was aus diesem Menschen denn noch werden soll, wenn er nicht durch das Abschalten der lebensverlängernden Maschinen, erlöst wird!

Wenn Organspender im Krankenhaus sterben, dann wir der Sterbeprozeß im Grunde genommen durch die Maschinen aufgehalten und verhindert. Sie sind hirntot, aber das Stammhirn arbeitet noch, der Organismus selbst arbeitet ganz normal weiter. Ich bin kein Freund dieser Vorgehensweise. Wenn jemand stirbt, sollte man ihn auch in Würde sterben lassen. Das Sterben ist - wie jemand der es wissen muß mal so schön sagte - einfach nur, wie einen Schritt zur Seite machen. Es ist nichts schlimmes, sondern eben nur der Übergang aus der physischen Existenz zurück in die nichtphysische. Die lebensverlängernden Maßnahmen erscheinen mir in diesem Licht so, als würde man dem Betroffenen das eine Bein festbinden. Er will den Schritt machen, kann aber nicht, weil man ihn an die physische Existenz fesselt.

Sollte er sich - wie auch immer - wieder "erholen", so hat der Hirntod ja doch Schäden hinterlassen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn mir geholfen würde - und ich nicht vlt. noch ewig da vor mich hin vegetieren müsste.

Ich sehe das ganz genauso. Für so etwas gibt es ja Patientenverfügungen und wer die Organentnahme vermeiden will, sollte einen entsprechenden Nicht-Organspendeausweis bei sich haben. In vielen Ländern gilt nämlich die Widerspruchsregelung, sprich, wenn man der Organspende nicht widersprochen hat, ist man automatisch Organspender. Das haben wir in Deutschland noch nicht, aber da will man hin.

Denn...die Kosten hast Du bereits angesprochen...wie teuer wird es, wenn Menschen vlt. noch Jahre an dem Maschinen hängen?

Sehr teuer und in der Regel leider auch sinnlos. In dem Bereich, in dem sich die Betroffenen in diesem Zustand aufhalten, kommt man sehr schlecht an sie heran, deshalb wachen sie auch nur selten auf.

Zu den schon geschilderten Kosten gibt es auch die Kosten, die angefallen wären, wenn der Betroffene überlebt hätte:

Zu den 330.000,00 DM wären hinzugekommen:
Sonderaufwand Intensivstation: 56.000,00 DM
Krankentransport und Flug: 5500,00 DM
Pflegesatz für 3 Wochen: 14720,00 DM

Macht bis hierhin 406.220.00 DM

Hinzu kämen:
Arztkosten für 3 Wochen Überwachung: ?
Rehaklinik: ?
Medilkamente jährlich: ca. 15.000,00 DM

Die Kosten sind heute mit Sicherheit höher und in Euro...

Ich denke, dass jedem Menschen geholfen werden soll - aber eine sinnlose Verlängerung des Lebens (ist es denn dann noch lebenswert?) sollte nicht unterstützt bzw. praktiziert werden!:mad:

Stimmt. In solchen Fällen beruft man sich ja gerne auf den hippokratischen Eid, der aber ansonsten auch keine Rolle spielt. Für Krankenhaus, Pharma und Ärzte dürfte ein solcher Patient eine Goldgrube sein.
 
:)
wie lange das dauert mit den 21 gramm weiß ich nicht, nur finde ich die tatsache, das dem eben so ist, nicht nur höchst interessant; ob ich das aber als bedingung bei einer organspende einbringen kann, enzieht sich - noch - meiner kenntnis...
Und genau da liegt der Schwachpunkt der Organspende in meinen Augen.
Bis die Seele vom Körper getrennt ist vergeht meiner Meinung nach so viel Zeit, dass die Organe nicht mehr transplantationsfähig sind.
In unserem Kulturkreis wurde doch früher eine Leiche noch drei Tage zu Hause aufgebahrt. Im tiebetischen Totenbuch ist meiner bescheidenen Erinnerung nach sogar von 21 Tagen die Rede.
Es soll jedoch Menschen geben, die ihre Organe in vollem Bewusstsein all dieser Dinge trotzdem spenden möchten.
Liebe Grüsse nach Österreich, Sine
 
letztes wuhu für heut abend ;-)
...
Ich sehe das ganz genauso. Für so etwas gibt es ja Patientenverfügungen und wer die Organentnahme vermeiden will, sollte einen entsprechenden Nicht-Organspendeausweis bei sich haben. In vielen Ländern gilt nämlich die Widerspruchsregelung, sprich, wenn man der Organspende nicht widersprochen hat, ist man automatisch Organspender. Das haben wir in Deutschland noch nicht, aber da will man hin...

... so wie in österreich zb;

... In solchen Fällen beruft man sich ja gerne auf den hippokratischen Eid, der aber ansonsten auch keine Rolle spielt. Für Krankenhaus, Pharma und Ärzte dürfte ein solcher Patient eine Goldgrube sein.
ja, das ist wohl eine weitere unethische seite...

:)

Und genau da liegt der Schwachpunkt der Organspende in meinen Augen.
Bis die Seele vom Körper getrennt ist vergeht meiner Meinung nach so viel Zeit, dass die Organe nicht mehr transplantationsfähig sind.
In unserem Kulturkreis wurde doch früher eine Leiche noch drei Tage zu Hause aufgebahrt. Im tiebetischen Totenbuch ist meiner bescheidenen Erinnerung nach sogar von 21 Tagen die Rede.
Es soll jedoch Menschen geben, die ihre Organe in vollem Bewusstsein all dieser Dinge trotzdem spenden möchten.
Liebe Grüsse nach Österreich, Sine

hm... wenn man sich den urheber dieser 21 gramm tests genauer ansieht Duncan MacDougall ? Wikipedia bleibt nicht viel übrig von dieser theorie...

schade eigentlich... aber nun um so mehr ein grund, "es" doch nicht zu tun... denn nix genaues weiß man nicht und die zitate von juliette sprechen eher nicht dafür... werde wohl auch eine verfügung dagegen abgeben...

:wave:
 
letztes wuhu für heut abend ;-)
....
um so mehr ein grund, "es" doch nicht zu tun... denn nix genaues weiß man nicht und die zitate von juliette sprechen eher nicht dafür... werde wohl auch eine verfügung dagegen abgeben...

Auch von mir ein letztes Wuhuli :)
Ich sehe das auch so, dass Vieles dagegen spricht, Organe zu spenden.
Und ich werde dies auch nicht tun.

In letzter Konsequenz heisst das aber, dass man dann auch keine Organe annimmt, sollte ein Organ im eigenen Körper versagen.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass sich das in der Theorie gut liest, wie ich im Ernstfall damit umgehen könnte, weiss ich jedoch nicht. Noch schlimmer, falls es eine meiner Töchter betreffen würde...
Deshalb möchte ich als Schlusswort noch anfügen, dass all unsere Überlegungen hier theoretischer Natur sind.
Ich wünsche uns allen, dass wir uns dieser Entscheidung niemals stellen werden müssen!
Liebe Grüsse, Sine
 
Ich weiss von einer Krankenschwester, Zeugin von Organentnahmen, dass sich manchmal der "Hirntote" noch gewehrt hat - während des Eingriffs!! Die "Toten" werden festgebunden. Und es sei wie ein Ausschlachten...

Es ist alles so pietät- und würdelos.

Uiih... wenn ich das so lese bin ich froh, dass mein Freund eine Organspende ablehnt. Und ich ebenso. Wenn ich mir sowas schon nur vorstelle krieg ich Gänsehaut.

Wenn ich sterbe möchte ich nicht zu Schulungszwecken verwendet werden, mir darf nichts entnommen werden und so weiter. Ich möchte kremiert werden und dann soll man meine Asche in den Atlantik streuen. Dann gehe ich erstmal auf Weltreise. ;)

Vielleicht ändere ich mal meine Meinung wenn ich selbst ein Organ brauche. Und vielleicht möchte ich dann auch keines annehmen. Ich bin bisher Gott sei Dank noch nie in die Situation gekommen, dass ich darüber entscheiden müsste.

Lieben Gruss
Alexandra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da wurde ja einiges schon diskutiert. :)

Ich lese gerade den William Buhlman. Ein Mann der Astralreisen macht und diesen Lernprozess über Jahrzehnte schriftlich festgehalten hat. Vieles deckt sich mit dem was Monroe auch geschrieben hat.

Am wichtigsten sind die Reisen in den eigenen Körper, um das eigene Ich zu erkennen. Wenn jemand beim Sterbeprozess dazwischen funkt, dann halte ich das, nach diesem Buch, für einen Eingriff, den eigentlich kein Mensch verantworten kann.

Auch Monroe schreibt, das Menschen die künstlich am Leben gehalten werden und welche die im Koma liegen, auf einer ganz bestimmten Ebene festgehalten werden. Der Mensch hat aber die Fähigkeit dahin zu gehen wo es ihm beliebt, auch nach dem Sterben. Dies wird ihm genommen durch künstliches am Leben halten.

Buhlman schreibt auch, das er, wenn er Astral unterwegs ist, es merkt was in seinem verlassenen Körper vorgeht, beispielsweise wenn er zur Toilette muss ect.

Wer kann dann wissen was passiert, wenn die Maschenerie den Menschen künstlich in Schwung hält.

Ganz getrennt ist der Mensch vom Körper, wenn die Silberschnur durchtrennt ist, die ihn mit dem Körper verbindet. Das habe ich zumindest schon häufiger gelesen.

Vieles ist leider noch unklar, aber der Mensch sollte auf manchen Gebieten, einfach nicht soviel experimentieren, bevor er nicht alle Hintergründe kennt. Denn gerade was die energetische Seite des Menschen angeht, tappen die normalen Ärzte doch noch ziemlich im Dunkeln. Aber beides nunmal eine Einheit.

Grüsse von Juliette
 
:)

Und genau da liegt der Schwachpunkt der Organspende in meinen Augen.
Bis die Seele vom Körper getrennt ist vergeht meiner Meinung nach so viel Zeit, dass die Organe nicht mehr transplantationsfähig sind.
In unserem Kulturkreis wurde doch früher eine Leiche noch drei Tage zu Hause aufgebahrt. Im tiebetischen Totenbuch ist meiner bescheidenen Erinnerung nach sogar von 21 Tagen die Rede.
Es soll jedoch Menschen geben, die ihre Organe in vollem Bewusstsein all dieser Dinge trotzdem spenden möchten.


hallo Sine,

na dann will ich mich mal outen ;) Ich habe schon viele Jahre einen (positiven) Organspendeausweis.

Wenn es denn sowas wie eine immerwährende Seele gibt, sollte diese tatsächlich von so körperlichen Aspekten abhängig sein !? Und Totenwache oder Aufbahrung: ja, das kann seinen Sinn haben. Doch vielleicht liegt dieser eher bei den Lebenden, die eine äußere Hülle als "Anhaltspunkt" brauchen, als sichtbares Zeichen ? Während die "Seele" auf ihrem Weg und die seelische Begleitung der Lebenden im Grunde völlig unabhängig davon ist ....
Ich mache mir für mich da wenig bis keine Sorgen und denke mehr an den Wert konkreter Hilfe.

Die Sache mit Geld und Mißbrauch: ja, auch das ist nie auszuschließen. In der Zeit den gesundheitlichen Hindernissen ging ich Blutspenden, und auch finanzielle Skandale bei Blutspendediensten hielten mich letztlich nicht davon ab. In diesen Zusammenhängen tue ich lieber etwas, mit dem Risiko, dass dieses missbraucht werden kann - als von vornherein nichts zu tun.

viele Grüße :)
jeannys

PS : ups, ich sehe gerade, dass es ein "alter" thread ist in dem ich schonmal geschrieben hatte . Nichts grundsätzlich Neues von mir also ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
wuhu ;-)
...
Die Sache mit Geld und Mißbrauch: ja, auch das ist nie auszuschließen. In der Zeit den gesundheitlichen Hindernissen ging ich Blutspenden, und auch finanzielle Skandale bei Blutspendediensten hielten mich letztlich nicht davon ab. In diesen Zusammenhängen tue ich lieber etwas, mit dem Risiko, dass dieses missbraucht werden kann - als von vornherein nichts zu tun...

stell dir vor: du hast (in de) KEINEN spenderausweis bzw (in ö) KEINE verfügung gegen spendenentnahme... und keiner kontrollierts!!! in österreich zb gingen die meisten obduktionen seit geraumer zeit um ein vielfaches zurück (argument einsparung, die weltweit bekannte gerichtsmedizin in wien wurde ersatzlos gestrichen!); somit werden doch viele tote nicht mehr vor dem bestatten "kontrolliert"?! das wäre ja rein theoretisch ein paradies für alle, die mit organspenden "verdienen"... *himmel,hilf*

hm, so war ich auch eingestellt - warum nicht menschen helfen, die "nur" ein kleines ersatzteil benötigen?! doch wenn es derartige "nebenwirkungen" gibt... lieber nicht.

bezüglich blutspendens: ist blut nun als teil (organ) meines körpers zu sehen oder nicht?! somit wäre dies doch dann - wenn blut als organ/teil ist - auch problematisch...

durch einige auflagen beim blutspenden (krankheiten, medikamente) kam ich nie zum blutspenden für "fremde"; hatte vor mehr als 13 jahren eine geplante op, wo mich der arzt vorher fragte, ob ich fremdblut oder eigenblutvorsorge machen möchte - ich entschied mich sofort aus dem bauch heraus für eigenblut, welches ich dann auch benötigte (ich verlor viel blut bei der op)...

oyi... ich will gar nicht mehr so viel drüber nachdenken... such nun gleich die help.gv.at seite auf und erkundige mich bezüglich ö-erklärung zu "keiner organspende"...

... na, doch noch ein gedanke: was passiert mit dem blut bei einem aderlaß?! das wird doch nicht auch verwendet?! ... jessas... ich entwickel mich zu einer mormonin oder zeugen jehovas oder wie die alle heissen... :schock:
 
Die Seele folgt aber auch energetischen Gesetzen. Und der Sterbeprozess hat mit energetischen Gesetzen zu tun. Die astralen Körperhüllen, die Seele und das Bewusstsein verlassen den Körper. Ich könnte mir vorstellen das dieser Prozess nicht lange dauert, aber das er unterbrochen werden kann, durch das künstliche am Leben halten.


Grüsse von Juliette
 
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Hallo alibiorangerl, :)

bezüglich blutspendens: ist blut nun als teil (organ) meines körpers zu sehen oder nicht?! somit wäre dies doch dann - wenn blut als organ/teil ist - auch problematisch...
Ich glaube das das Blut weniger problematisch ist. Es wird ja rasch wieder erneuert.

Die Hauptorgane aber sind mit den Chakren verbunden. Die sieben Hauptchakren tragen die Eigenschaften des Menschen in sich und gerade das Herz erfüllt eine der Hauptfunktionen in diesem System.

Monroe und auch Buhlman schreiben das da alle Leben des Menschen drin gespeichert sind.

Chakrenlehre.de

Grüsse von Juliette
 
wuhu & danke juliette ;-)

bezüglich eines widerspruches (einer organentnahme) in österreich ist folgendes zu beachten:
ÖBIG - Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen
Widerspruchregister gegen Organspende
In Österreich darf aufgrund der gesetzlichen Regelung der Paragraphen 62 a, b und c Krankenanstaltengesetz (BGBl. Nr. 1/1957 i.d.g.F.) ein Organ, Organteil oder Gewebe einem potenziellen Spender nur dann entnommen werden, wenn kein zu Lebzeiten abgegebener Widerspruch vorliegt (= "Widerspruchslösung").
Zur wirksamen Dokumentation eines Widerspruches wurde das Widerspruchregister gegen Organspende eingerichtet. Die Führung des mit 1. Jänner 1995 gegründeten Widerspruchregisters wird von ÖBIG-Transplant (Administration und Registrierung) und von der dem ÖBIG angeschlossenen Vergiftungsinformationszentrale (Abfrageabwicklung) wahrgenommen.
Neben dem dokumentierten Widerspuch im „Widerspruchregister gegen Organspende“ werden auch alle anderen Willensbekundungen bezüglich einer postmortalen Organspende - wie ein in den Ausweispapieren gefundenes Schreiben oder ein mündlich bezeugter Widerspruch im Kreise der Angehörigen - respektiert.
Das „Widerspruchregister gegen Organspende“ ist primär für die österreichische Wohnbevölkerung eingerichtet worden, zumal die Abfrage-Identifikation hauptsächlich über die österreichische Sozialversicherungsnummer erfolgt. Personen, die sich nur kurzzeitig in Österreich aufhalten (z. Bsp. Urlaub, Kongress, Familienbesuche) wird empfohlen, ihre persönlichen Willensbekundungen bezüglich einer postmortalen Organspende (Zustimmung: Ich will Organspender sein oder Ablehnung: Ich will kein Organspender sein) schriftlich bei den Ausweispapieren zu deponieren. Dieser deklarierte Wunsch wird im Falle des Ablebens respektiert. Darüber hinaus wird auch ein Gespräch mit den Angehörigen gesucht.
Falls Sie sich in dieses Widerspruchregister ein- bzw. austragen lassen wollen, stehen die entsprechenden Formulare als Download zur Verfügung. Jugendliche ab 16 Jahren können Ein- und Austräge im Widerspruchregister eigenständig unterfertigen.
Wir ersuchen Sie, diese Formulare mit Originalunterschrift an das ÖBIG (z. Hd. Maria Lehner, Stubenring 6, A-1010 Wien) zu übermitteln.
Kontakt: Maria Lehner, Tel.: 01/515 61-175, wr @ goeg.at
Download:
Widerspruch gegen Organspende - Erwachsene
Widerspruch gegen Organspende - Kinder
Begleitbrief Widerspruch gegen Organspende
Streichung des Widerspruches - Erwachsene
Streichung des Widerspruches - Kinder

interessant auch:
Angehörige werden in der Regel über die Organspende informiert, aber nicht um eine Entscheidung gefragt, weil sei ja keine Parteienstellung haben. Jeder entscheidet für sich selbst.
Regelung für die Organentnahme bei Hirntoten « DiePresse.com
das heißt: gibt es KEINE patientenverfügung (von zb einem in österreich verunglücktem deutschen) oder einen eintrag im widerspruchsregister (vornehmlich für österreicher) dann kann/darf bei jedem entnommen werden!!!

:wave:
 
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auch ein interessaner (ösi) artikel:
ZWISCHEN LEBEN UND TOD
ORGANSPENDE Als hirntoter Patient hat man es in Österreich relativ leicht, zum Organlieferanten zu werden. Ein Bericht über die Praxis der österreichischen Transplantationsmedizin - und jene heikle Grenzzone, wo der Spenderkörper zwar noch lebt, das Hirn jedoch bereits abgestorben ist. www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/01.php

Spitzenreiter Austria: www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/statistik.php
Schweine als Organspender: www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/02.php

Was als harmlose Tour in die Tiroler Bergwelt begann, hatte für Hans S. und seine Familie schreckliche Folgen: Der versierte Bergsteiger kommt ins Rutschen, findet kurz Halt, ehe ihn ein nachrollender Stein am Schädel trifft. Als der Schwerverletzte in die Unfallklinik in Innsbruck eingeliefert wird, liegt er bereits im Koma. Die Ärzte überprüfen die dem Hirnstamm zugeordneten Reflexe von Hans S.: Er wird Licht- und Berührungsreizen ausgesetzt, seine Gehörgänge werden mit Eis durchspült, mit Nadeln und Spateln werden ihm starke Schmerzreize zugefügt.
Schließlich führt der Neurologe mehrere EEGs (Messungen der Hirnströme) durch, um den Ausfall aller Hirnfunktionen zu beweisen. Die Versuche fallen allesamt negativ aus, und das EEG weist eine so genannte "Nulllinie" auf: Nach derzeitigem Stand der medizinischen Erkenntnis gilt Hans S. damit als hirntot. Ein Neurologe bestätigt den Befund, und von einem Augenblick zum anderen wird Hans S., an dessen Zustand sich überhaupt nichts verändert hat, von einem ganz normalen Unfallpatienten zu einem "potenziellen Organspender".
Der vierzigjährige Hans S. hat sich zeitlebens keine Gedanken um Organspenden gemacht. Er hatte wie die meisten seiner Landsleute keine Ahnung, dass er in Österreich im Falle des Hirntods automatisch in den Kreis der möglichen Organspender gerät, wenn er sich nicht in Wien im so genannten "Widerspruchsregister gegen Organentnahme" hat registrieren lassen (dieser Kasten ist auf S. 6). Und im Unterschied zur Zustimmungsregelung in Deutschland, wo die Angehörigen der Organspende zustimmen müssen, wenn kein Organspendeausweis vorliegt, müssen hier die Verwandten weder um Erlaubnis gefragt noch informiert werden. Seit den Zeiten Maria Theresias nämlich gehört ein in einer Krankenanstalt verstorbener Patient dem Staat - das heißt, eine Leiche kann grundsätzlich obduziert werden. Deshalb hatte es die österreichische Transplantationsmedizin von Beginn an leichter, an Organe heranzukommen, als anderswo.
Als Pionier der österreichischen Transplantationschirurgie gilt Professor Raimund Margreiter, der seit 1975 das Transplantationszentrum in Innsbruck leitet. Außer in Innsbruck wird in Österreich vor allem noch in Wien, Linz und Graz transplantiert. "Einzigartig" nennt er das Innsbrucker Zentrum, "weil hier alle Organe innerhalb einer Abteilung transplantiert werden". Die Palette reicht von jährlich bis zu 125 Nierentransplantationen über Leber-, Herz- und Lungenübertragungen bis hin zu Bauchspeicheldrüsen, Inselzellen und Därmen. In Innsbruck fand 1977 die erste Lebertransplantation statt, die erste Herzübertragung 1983 und zwei Jahre später die erste Herz-Lungen-Verpflanzung. "In Innsbruck haben wir viele Unfallpatienten", erklärt eine Krankenschwester die positive "Organbilanz" des Transplantationszentrums. "Im Sommer gibt es sehr viele Urlauber und im Winter Skifahrer und Bergsteiger." So wie der für hirntot erklärte Hans S. Jedoch werden die meisten Betroffenen nicht durch ein unfallbedingtes (sekundäres) Hirntrauma zum Organspender, sondern durch eine primäre Einwirkung - eine Hirnblutung oder ähnliches.
Das Hirntodkriterium als Voraussetzung für eine Organentnahme wurde eher "by doing" in die Transplantationsmedizin eingeführt: Wenige Monate nach der ersten spektakulären Herzverpflanzung durch Christian Barnard in Kapstadt 1967 und dem daraufhin einsetzenden weltweiten Transplantationswettlauf hat eine internationale Kommission den "Hirntod" als definitives Todeskriterium definiert, um der Transplantationsmedizin eine "legale Basis" zu liefern.
Umstritten ist die Hirntoddefinition auch unter Fachmedizinern nicht nur aufgrund der Diagnosetechniken, sondern auch wegen des damit verbundenen Umgangs mit den schwer kranken Patienten: "In jede Körperöffnung", kritisiert etwa der Oldenburger Neurochirurg Andreas Zieger, "darf eine Sonde gesteckt und es dürfen Schmerzen zugefügt werden, weil sich dadurch die Messgenauigkeit erhöhen lässt." Das zentrale Problem des Hirntodkonzepts besteht jedoch in seiner dualistischen Leibvorstellung, nach der die Personalität des Menschen ausschließlich im Gehirn sitzt, während der übrige so genannte "lebende Restkörper" auf seine Organfunktionen reduziert wird. Dem Gehirn wird das "Menschliche" zugeschrieben, alles Übrige untergeordnet und - wie im Falle der Organentnahme - vernützlicht.
Derweil liegt der Patient Hans S. ganz rosig in seinem Bett auf der Intensivstation, er ist gut durchblutet und sein Herz schlägt, wie die Monitore zeigen, regelmäßig. Er wird rund um die Uhr versorgt, damit die "Vitalfunktionen" der Organe, die später entnommen werden sollen, erhalten bleiben. Das Pflegepersonal indessen ist in einer schizophrenen Situation: "Die Körperfunktionen sind da", erzählt eine österreichische Krankenschwester von dieser Erfahrung, "die Atmung ist regelmäßig, mir wird aufgetragen, immer wieder die Glieder des Patienten zu bewegen. Und trotzdem sagt man mir: ,Der ist tot.’"
Mit diesem Widerspruch zwischen dem sinnlichen Eindruck eines tief schlafenden Menschen einerseits und der Behauptung, es handle sich um einen Toten andererseits, ist vor allem das Pflegepersonal auf der Intensivstation konfrontiert. Wiederholt berichteten Pfleger und Krankenschwestern von ihren eigenen Wahrnehmungen des angeblich Toten, von seinem Aussehen und von den Regungen. Diese Erfahrungen treten in Konkurrenz zu den visualisierten und verschriftlichten Messergebnissen, von denen behauptet wird, sie seien objektiv.
Im Fall von Hans S. dauert es an die 36 Stunden, bis über die Zentrale von Eurotransplant im niederländischen Leiden geeignete Empfängerpatienten für seine Organe gefunden werden; länger als die sonst übliche Frist. So lange bleibt "der Tote" auf der Intensivstation und wird gepflegt. "Ich war immer sehr froh", berichtet eine Schwester, "wenn ich nicht miterleben musste, wie ein Patient in den Operationssaal verlegt wurde. Das ist ein ganz trauriges Gefühl." Eine Kollegin ergänzt: "Der kommt ja in den OP, um ihm die Organe herauszunehmen, nicht, um ihn zu heilen, sondern - ja, dass er dann stirbt."
Im Operationssaal herrscht Hektik. Der Patient wird zur Entnahme vorbereitet, die verschiedenen Transplantationsteams von außerhalb treffen ein, es gibt viel zu tun. "Dann gibt es einen Moment", erzählt eine erfahrene OP-Schwester, "wo der Patient sehr viel Blut verliert und wo man daneben steht und zuschaut, wie das Herz aufhört zu schlagen. Für mich ist es so, als wenn der Patient nun stirbt, das Herz steht still, man sieht auch die Todeszeichen."
OPs sind keine "normalen" Räume, es wird weniger "geblödelt". Auf "Pietät" während einer Organentnahme achtet auch Professor Margreiter: "Popmusik und solche Dinge dulde ich nicht." Und er legt Wert auf Ästhetik, dass man die Narben nicht so sieht. Eine Schwester hat andere Erfahrungen: "Viel Mühe macht man sich beim Nähen nicht."
Wie das Menschenbild der Transplantationsmedizin dem Maschinenmodell nachempfunden ist, so funktioniert auch das Transplantationssystem selbst. Extreme Arbeitsteilung garantiert, dass ein Rädchen ins andere greift, dem Einzelnen der generelle "Überblick" jedoch erspart bleibt: Die Organisationszentralen von Eurotransplant wickeln das Datengeschäft ab, die Neurologen sind für die Hirntoderklärung verantwortlich, das Pflegepersonal versorgt die "hirntoten" Patienten, das OP-Team entnimmt die Organe, ein weiteres OP-Team übernimmt diese und verpflanzt sie in den Körper des Empfängerpatienten.
Und die Organempfänger, denen die Spender, wie es heißt, "neues Leben schenken"? Ihr Körper wird gefügig gemacht, angepasst an das Organ eines anderen Menschen. Die lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva greift das körpereigene Immunsystem vehement an und wirkt obendrein noch krebsfördernd.
Die "Gewöhnung" an das fremde Organ verläuft also nicht so reibungslos wie die Autoreparatur in der Werkstatt: Der Körper verweigert seine Anpassung aus vielfältigen Gründen - ebenso wie das Organ mit seinem "Zellgedächtnis" sich gegen die neue Umgebung sträubt. Mit den körperlichen Folgen und den peinigenden Schuldgefühlen gegenüber den Organspendern bleiben die Betroffenen alleine. Die Hirntoten werden in den Dienst der Überlebenden genommen. Doch das "einverleibte andere" bleibt fremd - und wirkt in vielen Fällen traumatisierend.
www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/01.php

sowie
SPITZENREITER AUSTRIA
ORGANSPENDESTATISTIK

In Österreich gilt - ähnlich wie in Belgien - die so genannte "Widerspruchsregelung". Jeder Österreicher und alle auf österreichischem Staatsgebiet sich aufhaltenden Ausländer gelten demnach als "potenzielle Organspender", wenn sie nicht ausdrücklich widersprechen, bzw. konkret, wenn sie sich nicht beim Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) im "Widerspruchsregister gegen Organentnahme" registrieren lassen.
Nach einer öffentlichen und parlamentarischen Diskussion Ende der Siebzigerjahre kam es im Juni 1982 zur geltenden Regelung der Organspende. Unter § 62 Abs. 1 des Krankenanstaltengesetzes heißt es unter anderem: "Es ist zulässig, Verstorbenen einzelne Organe oder Organteile zu entnehmen, um durch deren Transplantation das Leben eines anderen Menschen zu retten oder dessen Gesundheit wiederherzustellen." Von den rund acht Millionen österreichischen Einwohnern hatten bis August 1998 lediglich 4000 ihren Widerspruch registrieren lassen.
Als Folge dieser Regelung ist Österreich nach wie vor einer der europäischen "Spitzenreiter" bei der Organentnahme, obwohl die jüngste Diskussion in Deutschland zu einem Rückgang bei den Organspenden führte: Konnten 1993 noch mehr als 26 Patienten pro einer Million Einwohner Organe entnommen werden (zum Vergleich: in Deutschland fanden sich 1997 nur mehr 19 Spender. 1998 lässt sich wieder ein leichter Anstieg auf 21 registrieren.
Auch die Transplantationshäufigkeit weist in Österreich gewisse Schwankungen auf: Während im österreichischen "Spitzenjahr" 1993 49 Nieren pro einer Million Einwohner übertragen wurden, sackte die Frequenz 1995 auf 37 ab, derzeit liegt sie bei um die 40. Herzen werden in Österreich zunehmend seltener verpflanzt; die Übertragungen von Lebern dagegen sind stark ansteigend (von 8,5 pro einer Million Einwohner im Jahre 1992 auf 16,5 im Jahre 1998).
Österreich ist gemeinsam mit Deutschland und den Beneluxländern in der Organisationszentrale Eurotransplant zusammengeschlossen. Dort werden die medizinischen Daten derjenigen gesammelt, die auf der Warteliste für ein Organ stehen. An Eurotransplant werden außerdem alle Organspender gemeldet. Der Datenabgleich zwischen Spendern und Empfängern soll den am besten geeigneten Organempfänger ausfindig machen.
Kritik am bestehenden Transplantationsgesetz wird in Österreich nicht gerne gesehen, wie auch der steirische Arzt Johann Loibner erfahren musste. Als Antwort auf einen Artikel in einer Tageszeitung veröffentlichte Loibner einen Leserbrief, in dem er über die Modalitäten der Organentnahme aufzuklären versuchte: "Zum Zeitpunkt der Entnahme müssen die Organe warm und gut durchblutet sein, weil mit dem Eintritt des Todes der Zerfall beginnt. Für eine Transplantation wären sie dann wertlos. Die Organe müssen herausoperiert werden, wenn der ’:Spender’: bzw. das ’:Opfer’: noch am Leben sind."
Ein Herztransplanteur strengte daraufhin ein Disziplinarverfahren bei der steirischen Ärztekammer an, die Loibner daraufhin zu einer Strafe von öS 400.000,- verdonnerte. In der Begründung hieß es unter anderem: "Es geht darum, wann und in welcher Form und vor welchem Publikum derart komplizierte Materien erörtert werden. (...) Der Beschuldigte ist Angehöriger eines ärztlichen Berufsstandes und hat diesem Berufsstand gegenüber Verpflichtungen." (1) U. B.

(1) Zitiert nach: Richard Fuchs und Karl A. Schachtschneider (Hg.): Spenden, was uns nicht gehört. Das Transplantationsgesetz und die Verfassungsklage. Berlin 1999 (Rotbuch), S. 112.

Kontaktadresse zur Widerspruchsanmeldung: ÖBIG, 1010 Wien, Stubenring 6, Tel. 01/515!61-6, Fax 01/513 84 72.
www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/statistik.php

noch gruseliger:
SCHWEINE ALS ORGANSPENDER
XENOTRANSPLANTATION
ROBERT TRIENDL

Wann ist mit den ersten klinischen Tests zu rechnen? Mit welchem Organ wird man beginnen? Mit welcher Überlebensdauer für Spenderorgan und Patient ist zu rechnen? David White kennt solche und ähnliche Journalistenfragen nur allzu gut: Mitte der Neunzigerjahre hatte der Forschungschef der britischen Biotechnologiefirma Imutran die ersten klinischen Tests mit genetisch manipulierten Schweineorganen angekündigt.
Seither wird die Frage, ob man klinische Tests mit Xenotransplantationen zulassen soll, heftig diskutiert. In Tests mit Menschenaffen sollte gezeigt werden, dass die erreichbaren Transplantat-Überlebenszeiten - also die Zeitspanne, in der das Spenderorgan vom Immunsystem des Empfängers zerstört wird - klinische Tests beim Menschen nunmehr rechtfertigen. Nach mehreren Jahren intensiver Forschung und beträchtlichen Investitionen ist man allerdings im besten Fall über ein paar Affenlebenswochen nicht hinausgekommen.
Optimisten wie White halten dem entgegen, dass es auch bei gewöhnlichen Organverpflanzungen Jahrzehnte gedauert habe, bis man die immunologischen Probleme halbwegs in den Griff bekam. Freilich halten diesen Vergleich nicht alle Experten für angebracht. Eine Organverpflanzung von Mensch zu Mensch sei etwas grundlegend anderes als von Tier zu Mensch. Auch beim kürzlich im japanischen Nagoya abgehaltenen Kongress der Internationalen Vereinigung für Xenotransplantationen war eine gewisse Enttäuschung nicht zu übersehen. White will dennoch so bald wie möglich mit klinischen Tests beginnen. "Wer ist schon an Primaten interessiert?", meint er.
Vor ein paar Jahren hat der Brite sein Unternehmen an den Novartis-Konzern verkauft, und seither gibt es bei jedem Xenotransplantationskongress einen eigenen Repräsentationsbereich des Pharma-Multis. Eine britische PR-Firma erledigt die notwendige Pressearbeit, in der von einem riesigen Zukunftsmarkt geschwärmt wird. Tatsächlich werden die Wartelisten für Organe immer länger, je mehr transplantiert wird. Mehr als 36.000 Organe werden jährlich verpflanzt - und mehr als 200.000 Patienten warten vergeblich.
Gut ein Dutzend kleiner Biotechnologiefirmen arbeiten heute auf dem zukunftsträchtigen Gebiet. Bei PPL-Therapeutics in Schottland etwa versucht man, die Technik des "Klonens" dafür weiterzuentwickeln. Bei der US-amerikanischen Firma BioTransplant arbeitet man an neuen immunologischen Techniken, die eine Koexistenz der Immunsysteme von Spender und Empfänger ermöglichen sollen. Mit dem Interesse der Investoren sind auch die Ausgaben für Transplantationsimmunologie und für die genetische Manipulation von Schweineorganen - die gelten nach wie vor als die brauchbarsten - deutlich angestiegen.
Seit allerdings bekannt ist, dass sich Retroviren im Erbgut der Paarhufer zumindest im Experiment auch auf menschliche Zellen übertragen lassen, wird über die Gesundheitsrisiken heftig diskutiert. Eine Expertengruppe um den Harvard-Chirurgen Fritz Bach hat sogar zu einem Moratorium für Xenotransplantationen aufgerufen. Neben diesen Fachleuten nehmen längst auch Journalisten, Bioethiker und Gesundheitsexperten an der Diskussion teil, die längst überfällig ist: Denn erste klinische Experimente sind bereits durchgeführt worden, bei denen man Patienten tierische Zellen verabreicht hat.
Die Verpflanzung von ganzen Tierorganen, so fordern kritische Beobachter auf der einen Seite, gehöre aber nach wie vor ins Labor - und nicht in die Klinik. Auf der anderen Seite hat es den Anschein, als hätten die Investitionen eines großen Pharmakonzerns ebenso wie heftige öffentliche Diskussionen über die ethischen oder politischen Aspekte von Xenotransplantationen eine Situation geschaffen, in der man an klinischen Tests kaum mehr vorbeikommt.
Keith Reemtsma, Professor für Chirurgie an der New Yorker Columbia University, geht es in seiner Arbeit längst nicht nur mehr um die bloße Suche nach tierischem Ersatz für menschliches Organmaterial. Reemtsma hatte bereits Anfang der Sechzigerjahre die ersten Transplantationen von Schimpansennieren durchgeführt; zusammen mit anderen Wissenschaftlern plant er nun, einem Aids-Kranken eine Schimpansenleber einzupflanzen, um die Dynamik viraler Infektion zu studieren. "Ein besseres Modellsystem", so Reemtsma, "kann man sich kaum vorstellen."
Dann redet der hochgewachsene US-Amerikaner, der in einem Navajo-Reservat aufgewachsen ist, von einer Medizin, die zunehmend in der Lage ist, die erstaunlichen Fähigkeiten von Tieren für die Humanmedizin zu mobilisieren. "Nehmen Sie nur die Augen eines Adlers", sagt er, "oder die Tatsache, dass sich Haarzellen bei manchen Tierarten regenerieren. Beim Menschen ist das nicht der Fall." Den Entwicklungen der letzten Jahre steht er hingegen zunehmend skeptisch gegenüber: Die Leber von Schweinen, so Reemtsma, hätte er dann doch lieber auf dem Esstisch.
www.falter.at/web/heureka/archiv/99_6/02.php
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Info Alibiorangerl. :)

Ich habe ein paar Bekannte die regelmäßig in Österreich Urlaub machen. Das mit der Organspende wusste bisher keiner. Ich werde es weiterleiten.

Grüsse von Juliette
 
wuhu ;-)

ich wollte keine panik verbreiten :eek:)
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...ÖBIG - Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen... Das „Widerspruchregister gegen Organspende“ ist primär für die österreichische Wohnbevölkerung eingerichtet worden, zumal die Abfrage-Identifikation hauptsächlich über die österreichische Sozialversicherungsnummer erfolgt. Personen, die sich nur kurzzeitig in Österreich aufhalten (z. Bsp. Urlaub, Kongress, Familienbesuche) wird empfohlen, ihre persönlichen Willensbekundungen bezüglich einer postmortalen Organspende (Zustimmung: Ich will Organspender sein oder Ablehnung: Ich will kein Organspender sein) schriftlich bei den Ausweispapieren zu deponieren. Dieser deklarierte Wunsch wird im Falle des Ablebens respektiert. Darüber hinaus wird auch ein Gespräch mit den Angehörigen gesucht. ...
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das heißt: gibt es KEINE patientenverfügung (von zb einem in österreich verunglücktem deutschen) oder einen eintrag im widerspruchsregister (vornehmlich für österreicher) dann kann/darf bei jedem entnommen werden!!!

das zitat vom ÖBIG habe ich ja teilweise fett markiert, nur den letzten satz nicht - erst in diesem posting...

also im abgleich der infos scheint ein nicht-österreicher respektive dessen verwandte/angehörige doch mehr rechte in dieser frage zu haben, eine "absicherung" mit einer persönlichen willensbekundung beim ausweis bzw einem eintrag im widerspruchsregister ist wohl sinnvoll...

hoffe, dass ichs wieder ins "gute" licht gerückt hab :kiss:
 
Zuletzt bearbeitet:
Unsere Medizin hält alle Widersprüche aus, sofern sich Geld verdienen lässt.
Ist jemand halbtot und an Maschinen angeschlossen, darf er/sie nicht sterben.
Das wäre einfach ethisch nicht vertretbar! :rolleyes: Dabei müsste man nur künstliche Maschinen abstellen.
Ach ja und außerdem fließt ja weiter Geld für diese(n) Patiente(i)n.

Wird jemand für hirntot erklärt - eine Definition der Medizin – darf man ihn/sie ausschlachten.
Aus Nahtoderfahrungen lässt sich aber schließen, dass hirntot nicht mausetot ist.
Patient lebt und das Pflegepersonal empfindet das auch so.
Aber hier scheint es kein ethisches Problem zu geben, diesen Menschen aktiv mit dem Operationsbesteck umzubringen, weil man aus den Organen noch ein gutes Geschäft machen kann.
Natürlich nur, um anderen zu helfen. :D
Gibt`s eigentlich eine Branche in der noch mehr geheuchelt wird, als in der Medizin?

Viele Grüße, Horaz
 
wuhu horaz ;-)
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Gibt`s eigentlich eine Branche in der noch mehr geheuchelt wird, als in der Medizin?

Viele Grüße, Horaz
inklusive all ihrer anverwandten branchen (pharma etc und allen angeschlossen = bezahlten forschungseinrichtungen) - wohl kaum;

bin durch diesen thread nun auch gegen organspenden angeblich (hirn-) toter; einzige ausnahme wäre (für mich) allerdings das spenden von lebenden - wie das hier zb angeführte spenden von mutter zu kind; das schränkt die möglichkeit zwar ein (leberteil, lungenflügle, niere, [was noch?]), aber im zweifel...
 
Hallo zusammen.
Dieser Thread hat mich weiterhin beschäftigt, auch wenn ich mich nicht mehr zu Worte gemeldet habe.
Ich denke, wer sich mit der Thematik auseinandersetzt, muss ein paar Fragen für sich persönlich klären:
- Akzeptiere ich den Hirntod als den für mich gültigen Todeszeitpunkt?
- Glaube ich an ein Weiterleben meiner Seele nach dem Sterben des Körpers?
- Kann meine Seele Schaden nehmen durch verfrühte Eingriffe an meinem Körper nach dem Tod?
- Was für Konsequenzen könnten sich daraus ergeben?
Daraus ergeben sich automatisch die Antworten, ob man Organe spenden oder selber annehmen möchte.
Wie schon erwähnt ist mir jedoch durchaus bewusst, dass man sich im akuten Ernstfall dennoch anders entscheiden kann. Was wir hier schreiben ist alles graue Theorie.
Ich füge ein paar interessante Links bei:
Organspende, Organtransplantation, Transplantation, Lebendspende, Organhandel, Angehörige von Hirntoten. Außerdem: Seminare bzw. Fortbildungen zu verschiedenen Themen für Pflegekräfte und andere.
KAO Startseite
Verständnis vom Tod
Liebe Grüsse, Sine
 
wuhu sine ;-)
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- Akzeptiere ich den Hirntod als den für mich gültigen Todeszeitpunkt?
- Glaube ich an ein Weiterleben meiner Seele nach dem Sterben des Körpers?
- Kann meine Seele Schaden nehmen durch verfrühte Eingriffe an meinem Körper nach dem Tod?
- Was für Konsequenzen könnten sich daraus ergeben?
Daraus ergeben sich automatisch die Antworten, ob man Organe spenden oder selber annehmen möchte.
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und danke für deinen input :)

habe auch noch einen link anzubieten - zumindest für ösis: Patientenverfügung
hier wird gefunden, was mensch in ösi braucht, um entsprechendes im ernstfall zu verfügen, also maßnahmen zur wiederbelebung, künstliche ernährung, etc... mit so einer verfügung stellt man sicher, wie man behandelt bzw nicht behandelt werden will... kostet, wenn es vor/vom eigenen arzt bzw notar unterzeichnet wird, kostenlos wenn vor/von einem patientenanwalt;

also, mal abgesehen vom widerspruch gegen organentnahme, das muss in ösi von ösis übers widerspruchsregister @ ÖBIG - Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen geschehen... das ist kostenlos;

ps: auch für urlaubs- und arbeits-desi in ösi wäre eine patientenverfügung ebenso interessant - obwohl "ausländer" nicht so sehr von den gesetzlichen zuständen betroffen sind wie zb ein in ösi-wohn-desi ;)

pps: wenns keine verfügung gibt, wird automatisch alles getan, um jemanden am leben zu erhalten; bei hirntod kann jedoch jeder in einem ösi spital liegende zu organspenden herangezogen werden...

allen alles gute und ein :kiss:
 
- Kann meine Seele Schaden nehmen durch verfrühte Eingriffe an meinem Körper nach dem Tod?
- Was für Konsequenzen könnten sich daraus ergeben?

Der Gipfel des ungebremsten menschlichen Egoismus`... die Frage des eigenen Wohlergehens nach dem Tode :rolleyes: ...

(Kann sowieso niemand beantworten...)

Was ist dann eigentlich mit all jenen, die ihr Leben bei Naturkatastrophen, im Krieg, bei Unfällen etc. verloren ? Mußten sie zu allem Übel auch noch Schaden an der Seele nehmen ? wäre dem so, hätte Gott die Welt wirklich schlecht gemacht ;) ...

Ob ich mit einem fremden Organ und all den unangenehmen daraus folgenden Konsequenzen leben möchte, ist eine andere Geschichte ...
 
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