Organspende - kritische Gedanken zur aktuellen Praxis, Petition

Eine neue Organisation stellt sich vor​

Der Verein ÄPOL (Ärzte und Pflegefachpersonen gegen Organspende am Lebensende) ist auf Initiative von Ärzten aus den Bereichen Hausarztmedizin und Psychotherapie, sowie von Intensivpflegefachpersonen entstanden.

Ich wusste gar nicht, dass es so einen humanen Verein gibt, danke @Malvegil.

Organspende zu Ende denken

Der Mensch ist mehr als eine vom Hirn gesteuerte Maschine: Das überholte Menschenbild von René Descartes (1596-1650)

Organspender sind nicht vollständig tot, wie das Viele glauben. Sie sind nur hirntot. Und nur diese hirntoten Menschen können "nach dem Tod" Organe spenden.

Bei ihnen ist das Hirn nach einem Unfall oder einem Hirnschlag abgestorben. Der restliche Körper aber lebt noch. Trotzdem gelten sie laut Gesetz als tot.

Aus diesem noch lebenden Körper werden die Organe entnommen und verpflanzt.

Nach der Organentnahme sind bei Organspenderinnen und -spendern im Wesentlichen Hirn, Knochen, Muskeln und Haut tot. Die Organe aber leben weiter und sterben erst nach Monaten oder Jahren.

Im Gegensatz zum natürlichen Tod stirbt bei der Organspende nicht der ganze Körper, sondern nur ein Teil davon.

Ist das vertretbar? Hat für das Sterben des Menschen tatsächlich nur der Tod des Hirns Bedeutung und ist der Tod des restlichen Körpers unwichtig? Gibt es Beweise, dass Organspendern durch dieses unvollständige Sterben nicht geschadet wird?

"Der Mensch ist tot, wenn die Funktionen seines Hirns einschliesslich des Hirnstamms irreversibel ausgefallen sind." So lautet die Todesdefinition im Artikel 9 des Transplantationgesetzes, das 2007 in Kraft trat. Die Politik hatte diese Todesdefinition aus den Richtlinien "Feststellung des Todes mit Bezug auf Organtransplantationen" (2005) der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW übernommen.

Gemäss der Theorie des französischen Philosophen, Mathematikers und Naturwissenschaftlers René Descartes (1596-1650) ist der Mensch eine vom Hirn gesteuerte Maschine, befindet sich die Seele in der Zirbeldrüse im Hirn und Leib und Seele sind zwei getrennte Einheiten.

Die SAMW vertritt offenbar immer noch wie Descartes die Theorie, dass das Geistig-Seelische und die Persönlichkeit eines Menschen im Hirn lokalisiert seien. Für sie hat nur der Tod dieses Organs für das Sterben des Menschen Bedeutung. Dem Sterben des restlichen Körpers mit allen anderen Organen misst sie keine Bedeutung zu. Der Hirntod könne mit den Gesamttod des Menschen gleichgesetzt und die noch lebenden Organe von Hirntoten bedenkenlos verpflanzen werden.

Heute aber gilt die Zweiteilung von Körper und Geistig-Seelischem in der Hirnforschung als überholt. Körper und Geistig-Seelisches werden als Einheit betrachtet.

Auch existiert nach heutigem Wissensstand kein "Seelenorgan"im Hirn. Die Wissenschaft kann das Geistig-Seelische nicht erfassen und keinem Ort zuweisen, weder im Körper, noch ausserhalb. Die Aussage, die Persönlichkeit eines Menschen und sein Geistig-Seelisches seien in seinem Hirn lokalisiert, ist wissenschaflich nicht haltbar.

Auch kann die Wissenschaft die von Nahtodforschern beschriebenen ausserkörperlichen Wahrnehmungen von Menschen während ihrer Reanimation nicht erklärt.


Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, dass nur der Hirntod für das Sterben des Menschen von Bedeutung ist. Auch der restlichen Körper könnte für das Sterben des Menschen wichtig sein, denn auch er ist gemäss der Theorie von der Einheit von Körper und Geist mit dem Geistig-Seelischen verbunden.

Der Hirntod kann nicht mit dem Gesamttod des Menschen gleichgesetzt werden. Die heute geltende Todesdefinition ist falsch.


Die frühere, biologische Todesdefinition, wonach ein Mensch nach Ausfall aller lebenserhaltenden Funktionsabläufen tot sei, muss wieder gelten.​

Zudem: Es gibt auch keine wissenschaftlichen Beweise, dass Organspendern durch das unvollständige Sterben nicht geschadet wird.​

Die Organentnahme ist eine Tötung​

Die heute geltende, juristische Todesdefinition, wonach hirntote Menschen als tot gelten, wurde unter anderem eingeführt, damit diesen Menschen ungestraft Organe zur Transplantation entnommen werden können.​

Sie entstand nicht aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über Sterben und Tod, sondern sie ist eine gesellschaftliche Übereinkunft.​

Aber diese 2007 in der Schweiz eingeführte juristische Todesdefinition verneint die biologische Realität. Darum ist sie falsch.​

Auch im Deutschen Ethikrat bezeichneten 2015 insgesamt 7 von 25 Mitgliedern den Hirntod nicht als hinreichende Bedingung für den Tod eines Menschen (S.172). Ebenfalls sind in den USA Mediziner und Ethiker um Robert Truog, dem jetzigen Direktor des Zentrums für Bioethik der Harvard Medical School, das 1968 das Hirntodkonzept lanciert hatte, heute der Ansicht, dass Menschen mit totem Hirn nicht tot sind (S. 25). Ihrer Meinung nach sei es aber dennoch moralisch richtig, Hirntoten Organe zu entnehmen, weil anderen Menschen damit geholfen werde. Sie fordern eine Abkehr von der Dead Donor Rule (Toter-Spender-Regel) und eröffnen damit die Debatte des «Justified Killing» (gerechtfertigtes Töten).​

Bei Hirntoten ist nur das Hirn tot, der restliche Körper lebt, das Herz schlägt. Bei Hirntoten sind nur 3% des Körpers tot, 97% leben.​


Solange bei einem Lebewesen das Herz schlägt, ist es nicht tot. Es ist erst tot, wenn alle Lebensfunktionen des Körpers zum Stillstand gekommen sind.


Die Organentnahme erfolgt also nur laut Gesetz nach dem Tod. Aus biologischer Sicht erfolgt sie vor dem Tod, während dem Sterben, und führt zum Tod.

Hirntote liegen nach einem Hirnschlag oder Unfall mit schwerer Kopfverletzung im Spital auf einer Intensivstation. Sie sind warm, werden beatmet, ihr Herz schlägt und sie sehen aus wie Schlafende.

Ist eine hirntote Frau schwanger, kann sie noch über Monate am Leben erhalten werden und sie kann ihr Kind austragen.

Nachdem Hirntote für tot erklärt wurden, wird entweder die künstliche Beatmung gestoppt und sie sterben, oder - wenn sie Organspender sind - die Beatmung wird weitergeführt und sie werden in den Operationssaal gebracht. Dort werden ihnen in einer rund sechsstündigen Operation unter Vollnarkose die Organe entnommen.

Würden sie keine Vollnarkose erhalten, könnte es beim Aufschneiden des Körpers zu Blutdruckanstieg, Herzrasen, kaltem Schwitzen, Tränen der Augen und Bewegungen mit Armen und Beinen kommen.

Das sind Reaktionen auf Schmerzen, die durch Rückenmarksreflexe gesteuert werden. Nach heutiger Lehrmeinung können diese Schmerzen nicht mehr gespürt werden, weil das Hirn bereits vorher ausgefallen ist. Wissenschaftlich beweisen lässt sich das aber nicht.

Das Herz muss vor dem Herausschneiden mit Medikamenten gelähmt werden, damit es aufhört zu schlagen. Später wird es im Empfänger mit einem Stromstoss wieder in Gang gesetzt.

Organspenderinnen und Organspender werden bei lebendigem Leib die Organe aus dem Körper geschnitten. Dadurch werden sie getötet.

(Wobei im Wesentlichen nur ihre Muskeln und Knochen getötet werden. Ihre Organe bleiben ja am Leben.)

Das Herausschneiden der Organe mit Todesfolge während sechs Stunden durch mehrere Ärzteteams inmitten aufwendigster Technik im Operationssaal ist eine traurige und für viele Menschen verstörende Vorstellung. Das ist eine massive Verletzung der Würde eines Menschen. Dieser Eingriff ist ein Vergehen gegen die Menschlichkeit.

Menschen dürfen andere Menschen nicht töten - selbst nicht, um Dritten zu helfen.

Jedes menschliche Leben muss unantastbar sein.



Leider bekomme ich das Fettgedruckte nicht umgewandelt in eine normale Schrift
 
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Das sind doch keine Argumente, um nicht selbst das mögliche zu tun, um so behandelt zu werden, wie man das möchte.
Für mich schon, einen Organspendeausweis möchte ich nicht.
Du Kate, nachdem was hier alles geschrieben steht, vielleicht bist auch du ins Nachdenken gekommen?

Der Herr bestimmt sowieso wann und wie er uns holt, da haben wir Menschen keinen Einfluss drauf.
Eine Patientenverfügung habe ich nicht.
 
Nein, sie leben nicht, denn wenn du die Maschinen abstellst, gibt es keinen Herzschlag und keine Atmung mehr.
Das ist genau Dein Denkfehler. WENN bzw. NACHDEM die Beatmung abgestellt wurde, sterben sie. Aber solange sie beatmet werden, kann kein Arzt sagen, ob der Betreffende noch Schmerzen oder andere Reize empfinden kann! Die Hirntod-Diagnostik liefert darüber jedenfalls keine Aussage und das kann sie auch gar nicht. Im Gegenteil kann man bei Hirntoten während der OP einen starken Anstieg des Blutdrucks und andere Stressreaktionen usw. beobachten! Ich möchte so niemals sterben und möchte auch keine Organe von einem Menschen in mir tragen, der so gestorben ist.

Die Eltern des 15jährigen Lorenz fanden jedenfalls einen Leichnam mit schmerzverzerrtem Gesicht vor, dem man die Augen und alles andere "Verwertbare" entfernt hatte, obwohl dafür gar keine Freigabe der Eltern vorlag. Und die Eltern waren danach noch jahrelang traumatisiert und der Vater ist vermutlich deswegen sogar an Leukämie erkrankt und gerstorben und die Mutter ist ebenfalls schwer erkrankt! Dieses Vorgehen der Ärzte hat eine komplette Familie zerstört!

Viele Menschen haben keine Angst vor dem Tod an sich, aber genau vor dem Sterbeprozess. Sie fahren daher bspw. in die Schweiz um human sterben zu dürfen, mit vorheriger Betäubung, bevor es zum Herzstillstand kommt. Und hier wird genau das Gegenteil praktiziert!

Es gibt noch weitere interessante Videos zur Organspende, wo auch Ärzte zu Wort kommen. In einem Interview meinte ein Arzt, dass er es einfach nicht besser wusste und daher während der Organ-Entnahme keine Narkose gegeben hat und ihn erst seine Oberärztin darauf hingewiesen hat, dass man nicht (genau) wüsste, ob der Patient (Hirntote) noch Schmerzen empfinden könne:

 
Für mich ist die Persönlichkeit nicht nur im Gehirn, sondern in jeder Zelle des Körpers integriert. Mit einem fremden Organ würde ich also auch Wesensart anderer Menschen aufnehmen. Deshalb möchte ich auf keinen Fall ein fremdes Organ übertragen kriegen oder nach meinem Tod abgeben, was in meinem Alter (85) ohnehin nicht mehr stattfinden würde.

Heute genügt es nicht mehr, keinen Organspende-Ausweis zu haben. Man muss einer Organspende aktiv widersprechen. Ich habe dies in meinen Ausweisen deutlich gemacht. Auch meine Familie ist informiert.

In meinen Augen hat die Medizin in Bezug auf Organspenden ihre Kompetenzen überschritten.
 
Hallo Kate,

danke für Deinen Beitrag! Ich versuchte vor 2 Jahren schon einmal eine Diskussion zu diesem Thema zu eröffen, leider damals nicht mit der erhofften Resonanz. Ich hoffe, dass es diesmal besser wird da das Thema uns alle angeht und wie gezeigt Ecken und Kanten besitzt.

Lieber James
mir geht das Thema unter die Haut und lässt mich so schnell auch nicht wieder los. Ja, das Thema geht uns alle an und die Ecken und Kanten sind nicht zu übersehen.
Seit Jahren besitzt einer meiner Söhne einen Organspendeausweis. Es war von ihm eine fundierte und bewusste Entscheidung.
Seitdem las /lese und sehe ich sehr viel darüber und habe eine klare Meinung dazu.
Ich persönlich bin gegen eine Organentnahme eines sterbenden Menschen.
Es ist eine grausame Vorstellung, dass ein hirntoter Mensch doch noch etwas empfinden könnte und bei der OP leidet und dann wird der natürliche Sterbeprozess gestört. Was ist mit der Seele?

Ich bin für ein würdevolles Sterben und für eine liebevolle Begleitung im Sterbeprozess.

NIEMALS möchte ich mich von einem lieben atmenden Menschen mit warmer Haut verabschieden müssen und Stunden später ....

Dann habe ich aber auch vor Augen die glücklichen Kinder und junge Menschen, die durch eine Organspende weiter leben dürfen ......

Liebe Grüße von Wildaster
 
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Nicht mal bei einer Patientenverfügung kann man sich sicher sein, ob das eingehalten wird.
Auch wenn da steht, dass der Patient keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte, wird das dennoch getan, wenn die nächsten Familienangehörigen das wünschen und der Patient nicht mehr im Stande ist, sich zu äußern bzw. durchzusetzen.

Liebe Mara,
so stimmt das nicht und mich beruhigt es eine Patientenverfügung zu haben. Meine Kinder haben eine Kopie und meine liegt griffbereit in der Wohnung.
Bei der Erstellung meiner Patientenverfügung half mir der Austausch hier im Forum mit den vielen guten Tipps.

Ich habe nur gute Erfahrung beim Einsatz der Patientenverfügungen bei meinen Lieben gemacht.

Liebe Grüße
 
Es gibt in der Hirnforschung einige Experimente, unter anderem, das Wiederbeleben von Gehirnen bei Schlachttieren, auch noch nach Stunden. Unabhängig vom Tierwohl beim Schlachten, was bereits eine Sache für sich ist, wird hier aufgezeigt, dass die Regeneration des Gehirnes doch besser zu sein scheint als bisher angenommen.

Trotz dieses Experimentes fand man aber keine Hirnaktivität, die auf ein wiedergekehrtes Bewusstsein schließen lässt.



1. Wie gingen die Forscher vor?​

Sie sammelten 32 Schweinehirne von einem Schlachthof und schlossen diese vier Stunden nach dem Tod der Schweine an ein spezielles Gerät an. Dieses wurde von einem Team der Yale Universität entwickelt und pumpte rhythmisch, um den Puls nachzuahmen eine Flüssigkeit um die Gehirne herum.

Die Flüssigkeit enthielt synthetisches Blut zum Transport von Sauerstoff und Medikamente, die das Absterben der Gehirnzellen verlangsamen oder umkehren. Dieser regenerierende Cocktail wurde den Schweinehirnen während sechs Stunden verabreicht.

2. Was waren die Ergebnisse der Studie?​

In der englischen Fachzeitschrift «Nature» wird beschrieben, dass die Anzahl der toten Gehirnzellen reduziert werden konnten, Blutgefässe wiederhergestellt wurden und eine gewisse Gehirnaktivität zurückkehrte.

Die Forscher fanden funktionierende Synapsen vor, Verbindungen zwischen Gehirnzellen also, die miteinander kommunizieren. Auch zeigten die Gehirne eine normale Reaktion auf weitere Tests mit Medikamenten. Sie verbrauchten die gleiche Menge an Sauerstoff wie ein normales Gehirn.

Das alles 10 Stunden nach dem Tod der Tiere.

Allerdings gab es keine Anzeichen für eine elektrische Aktivität der Gehirne. Eine entsprechende Messung durch Elektroenzephalografie fiel negativ aus. Obwohl es spontane Aktivitäten der Nervenzellen im Gehirn gab, stellte sich keine netzwerkartige Kommunikation ein. Die Gehirne entwickelten also kein Bewusstsein oder Empfindungen. Zusammengefasst heisst das: Die Gehirne waren nach wie vor tot.
 
Es ist auch wiederholt schon vorgekommen, dass von Menschen, die zeitlebens stoffwechselkrank (oder anders krank, was sich durch den gesamten Organismus zieht) waren, Organe entnommen und verpflanzt worden sind, wonach dann die Organempfänger dieselbe(n.) Stoffwechselkrankheit(en) (oder die andere Krankheit des Organspenders) entwickelten. Das wird leider von den Transplanteuren nur zu gern ignoriert. Warum?? Wollen sie es etwa nicht längst gewusst haben?

Dann waren nicht nur Abstoßungsreaktionen verhindernde Medikamente für den Organempfänger vonnöten, sondern auch diejenigen Medikamente zur Behandlung der Stoffwechselkrankheit(en), die, wo sie privat zu zahlen und schwer zu bekommen sind (da tlws. nicht in Deutschland vertrieben) aus dem Ausland, eine Nummer für sich bedeuten. Das habe ich in entsprechenden Dokumentationen gesehen und gehört.

Für mich kommt Organspende/-empfang nicht infrage. Ich hatte vor Jahren deshalb an drei hochoffizielle E-Mail-Adressen, die mit Organspende zu tun haben, meine diesbezgl. präzisen Fragen gestellt, sogar diverse Male nachgehakt, aber nirgends eine brauchbare oder überhaupt eine Antwort bekommen. Das ist sehr vielsagend, finde ich.
 
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Dann habe ich aber auch vor Augen die glücklichen Kinder und junge Menschen, die durch eine Organspende weiter leben dürfen ......

Ganz so einfach ist das nicht.
Der Mensch mit diesem neuen Organ hat meist eine geringere Chance als das öffentlich dargestellt wird.
Das klingt alles so traumhaft, auch Kinder mit einem neuen Organ haben eine sehr hohe Belastung, mit der ständigen Angst im Nacken, was passieren könnte.
Ein Leben mit starken Medikamenten, die das Immunsystem herunter fahren, damit das neue Organ nicht abgestoßen wird. Dafür sind sie viel anfälliger für andere Infektionserkrankungen, durch das gedrückte Immunsystem. Da wird es seltens Kinder geben, die glücklich und unbeschwert rumhüpfen, vielleicht im Film.

4. tödliche Rettungsversuche
"Es würde mich glücklich machen, jemanden ein neues oder unbeschwertes Leben zu ermöglichen.", sagt die Tagesthemensprecherin Anne Will. So dachte auch ich als medizinbegeisterte junge Krankenschwester. Damals hätte ich ohne zu zögern, einem geliebten Angehörigen eine Niere geopfert. Nach allem was ich im Laufe der Jahre jedoch gesehen und erkannt habe, lehne ich die Transplantationsmedizin inzwischen grundsätzlich ab. Sie ist dem Seelenheil der Betroffenen sowie dem Gemeinwohl abträglich, es ist eine Medizin in die falsche Richtung. Zudem erweckt sie Hoffnungen auf ein neues, unbeschwertes Leben, die sich in den allerwenigsten Fällen erfüllen. In den Medien wird das Thema hauptsächlich aus der Sicht der Ärzte dargestellt, die in ihrer Verzweiflung - weil sie sonst nichts mehr für den Kranken zu tun wissen - alle Hoffnung in die Transplantationsmedizin setzen. Zumeist entsteht dem Laien der Eindruck, als könne jedes gespendete Organ ein Menschenleben retten. Die immer noch sehr hohe Sterblichkeitsrate während bzw. an den Folgen einer fehlgeschlagenen Transplantation, findet wohlweislich keine Erwähnung.

Eine Lebendspende vielleicht, Knochenmark schenken für einen Leukemie-Erkrankten oder was es alles so gibt, Blutplasma, eine Niere für einen Angehörigen oder Blut spenden, da kann der lebendige Mensch sich frei entscheiden, auch dafür, dass vielleicht was schief geht.

Lies mal, falls Interesse bei dir besteht liebe Wildalster nochmals diesen Artikel, vielleicht kannst du dort was für dich finden, womit du zu Klarheit findest:

 
Du Kate, nachdem was hier alles geschrieben steht, vielleicht bist auch du ins Nachdenken gekommen?
Ich habe den Thread 2014 eröffnet, weil ich mich (auch zu der Zeit schon eine Weile) damit auseinander setzte. Eine Entscheidung habe ich getroffen und sehe im Moment keinen Grund, diese zu ändern.

Es ist gut, Locke, dass Du darauf
Heute genügt es nicht mehr, keinen Organspende-Ausweis zu haben. Man muss einer Organspende aktiv widersprechen.
noch einmal hinweist.
 
Ich habe nur gute Erfahrung beim Einsatz der Patientenverfügungen bei meinen Lieben gemacht.
Ich vermute, dass du selbst den Willen deines Anghörigen tun wolltest - dann wird das stimmig sein.

Wenn jemand aber keine lebenserhaltenden Maßnahmen will und das in der Patientenverfügung steht und ein naher Angehöriger sagt dennoch, es sollte welche geben, dann wird es die auch in den meisten Fällen geben. Diese Erfahrung habe ich bereits gemacht.

Aber wie gesagt, das kann jeder selbst entscheiden.

Meine Kinder wissen, was ich wünsche, falls das notwendig sein sollte.
 
Wenn jemand aber keine lebenserhaltenden Maßnahmen will und das in der Patientenverfügung steht und ein naher Angehöriger sagt dennoch, es sollte welche geben, dann wird es die auch in den meisten Fällen geben. Diese Erfahrung habe ich bereits gemacht.
Liebe Mara,
ich möchte das Thema hier nicht zerreden, denn es gibt einige Threads im Forum mit diesem Thema und unseren Austausch. darum geht es ja, Mara, wenn du selbst nicht mehr in der Lage bist über dein Leben selbst zu bestimmen und lebensverlängernde Maßnahmen ablehnst, dann ist eine Patientenverfügung so verdammt wichtig, damit Ärzte nicht über dein Leben entscheiden. Ohne eine Patientenverfügung ist es für uns Angehörige sehr schwer den Willen des Kranken durchzusetzen.
Ich habe schon so viel erlebt durch die Todesfälle in meiner Familie und im Freundeskreis und immer haben sich die Ärzte an die Patientenverfügung gehalten, wenn sie vorlag.
Darum habe ich überall in den Taschen, im Rucksack und in der Geldbörse den Hinweis, dass es eine Patientenverfügung gibt und wen sie informieren sollen.

Es ist natürlich für Angehörige sehr schwer loszulassen und meine Kinder wünschen sich sehr, dass meine Patientenverfügung nie zum Einsatz kommen möge.

Liebe Grüße💞
 
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Es ist natürlich für Angehörige sehr schwer loszulassen und meine Kinder wünschen sich sehr, dass meine Patientenverfügung nie zum Einsatz kommen möge.
Allerdings hilft es Angehörigen auch sehr, diese schweren Entscheidungen, um die es da geht, nicht im Alleingang fällen zu müssen. Sondern zu wissen, dass sie nach bestem Wissen im Sinne des schwerkranken/sterbenden Menschen handeln.

Ich sage das nicht nur theoretisch, sondern aus einer gewissen Erfahrung heraus.

Dennoch ist es schon richtig, dass es nicht immer ein Selbstgänger ist. Davon habe ich an anderer Stelle geschrieben (und erlebt, dass zwischen einer onkologischen Station und der räumlich in unmittelbarer Nähe liegenden Palliativstation keinerlei "inhaltlicher" Austausch stattfand; es war dann doch beherztes Entscheiden der Angehörigen nötig, da auch eine durchdacht abgefasste Patientenverfügung einen rechtlich zulässigen, wenn auch mir im erlebten Fall völlig unverständlichen Ermessenspielraum zulässt, z.B. darüber, ob sich jemand bereits "im unmittelbaren Sterbeprozess" befindet).
 
@Wildaster, wir gehen in der Familie offen mit dem Tod um und ich hatte ja schon geschrieben, dass das jeder selbst für sich entscheiden kann, ob er eine Patientenverfügung ausstellt.
 
Heute genügt es nicht mehr, keinen Organspende-Ausweis zu haben. Man muss einer Organspende aktiv widersprechen. Ich habe dies in meinen Ausweisen deutlich gemacht. Auch meine Familie ist informiert.
Das ist ja wirklich gruselig, das wusste ich nicht.
Ich habe eine Autoimmunerkrankung, ich denke kaum, dass man da was gebrauchen könnte.
Ich werde diesbezgl. nichts tun.
 
Da gibt es leider immer noch unterschiedliche Informationsstände. Ich dachte bisher auch so. aber es ist zum Glück nicht so, sondern es gilt die Entscheidungslösung

Entscheidungslösung, Widerspruchslösung, Zustimmungslösung: Was gilt?​

Jedem steht es nach wie vor frei, ob er seine Organe nach dem Tod spenden möchte. In Deutschland gilt die Entscheidungslösung (Stand: August 2022). Sie bestimmt, dass Verstorbenen nur dann Organe entnommen werden dürfen, wenn sie zu Lebzeiten selbst oder ihre Angehörigen posthum der Entnahme zugestimmt haben.
Abgesehen davon habe ich viele Jahre einen OrganspendeAusweis gehabt und auch voll dahinter gestanden- Im letzten Jahr kamen mir Zweifel und ich habe einen neuen ausgefüllt und allem widersprochen.
Inzwischen ist mit meinen Organen auch bestimmt niemandem mehr geholfen ;)
 
Etwas o.t.
Im April hatten wir in der Familie den Fall, in dem es um eine Patientenverfügung ging. Wir kamen zu meinem Bruder, um den Geburtstag unserer Schwägerin zu feiern. Sie war seit einer Narkose wegen Schenkelhalsbruch dement und litt unter Parkinson. Als wir ankamen, war sie vor einer Stunde als Notfall ins Krankenhaus gekommen. Sie war am Morgen nicht aufgewacht, bewusstlos. Nach kurzer Zeit rief eine Ärztin an, ob eine Patientenverfügung bestehe, in der lebensverlängernde Maßnahmen abgelehnt wurden. Mein Bruder bejahte das. Zwar wurde die Patientin zur Abklärung noch in ein Krankenhaus mit neurologischer Abteilung verlegt, aber sonst keine lebensverlängernden Maßnahmen erfasst. Es zeigte sich, dass ein Schlaganfall vorlag, und dass eine Aufnahme in ein Pflegeheim unumgänglich gewesen wäre. Meine Schwägerin hatte das Bewusstsein nicht wieder erlangt. Ohne die Vorlage der Patientenverfügung zu verlangen, ließen die Ärzte sie friedlich einschlafen, nachdem die Familie das Legen einer Magensonde einhellig abgelehnt hatte.

Vermutlich ist es Glückssache, ob man an menschlich denkende Ärzte gerät, die nicht ehrgeizig um jeden Preis weiter behandeln wollen.

Ein Glücksfall war auch, dass wir Geschwister, seine Tochter und eine Enkelin da waren, und mein Bruder nicht allein war an dem Tag, als es geschah.
 
Es gibt in der Hirnforschung einige Experimente,
Das ist ein interessantes Experiment, aber ein sehr seltsamer Artikel, der sich selbst widerspricht.

US-Wissenschaftlern ist es gelungen, Gehirne von Schweinen vier Stunden nach deren Schlachtung teilweise wiederzubeleben.
Zusammengefasst heisst das: Die Gehirne waren nach wie vor tot.

Das ist eben das Schwierige, daß lebendig/tot einerseits eine klarer begrifflicher Widerspruch ist (es gibt kein Drittes und kein Dazwischen), andererseits die Biologie eben doch Zustände kennt, die weder richtig lebendig noch richtig tot (im Sinne von: in keiner Zelle keinerlei Stoffwechsel mehr vorhanden) sind.
 
Heute genügt es nicht mehr, keinen Organspende-Ausweis zu haben. Man muss einer Organspende aktiv widersprechen.
Auch nach meinem Wissenstand ist das in Deutschland nicht so.

Wer entscheidet über die Frage der Organspende, wenn ich keinen Ausweis oder auch sonst keine Erklärung abgegeben habe?
Die Einwilligung ist unabdingbare Voraussetzung für die Organspende. Vorrangig wird nach dem Vorliegen einer schriftlichen Erklärung des Patienten zur Organspende, beispielsweise in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung, geschaut. Hat der Patient nicht selber eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende (§ 3 TPG) getroffen, so sind die nächsten Angehörigen angehalten, im Sinne des Verstorbenen zu entscheiden.
Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/organspende/faqs.html
 
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