Hallo Akim,
Akim schrieb:
Ich meine nicht Schuld "im weitesten Sinne", nein, ich meine ganz konkret: Schuld.
Gibt es einen Unterschied zwischen Schuld im weitesten Sinne und konkreter Schuld?
Es ist sicher schön, wenn es möglich ist, konkrete "Schuld", oder nenne es Tatsachen, anzuerkennen. Es kann Versöhnung bewirken. Aber einer muss ja damit anfangen. Wenn also der "Täter" nicht damit beginnt, dann ist es vielleicht wirklich heilsam, zu verzeihen, ohne zu verstehen.
Verzeihen ist möglicherweise eh nicht das richtige Wort. Versöhnung drückt für mich etwas anderes aus. Es anerkennt die Tatsachen, das Handeln aber es beinhaltet sowohl eine Hinwendung, als auch die Brüderlichkeit, bzw. Geschwisterlichkeit.
Wir sind wohl eine Familie und wo und wann gibt es die meisten Streitigkeiten innerhalb einer Familie unter den Geschwistern? Wenn sich einer benachteiligt fühlt, zurückgesetzt. Den größten Streit gibt es in der Regel ums Erbe. Dann brechen die ganzen Wunden auf und es geht nicht mehr um gerechte Verteilung, sondern nur noch ums Habenwollen um jeden Preis.
Die Gier, das immer mehr wollen, das besitzen wollen, das sich aneignen wollen, ohne das Wohl und Recht des anderen zu sehen, das ist es wohl eines, was unsere Kultur so pervers macht, im kleinen wie im großen.
Wir haben alles und hetzen uns, um immer mehr Ersatzbedürfnisse zu befriedigen. Es gab ja mal Ansätze, dies anzuzweifeln, das Verharren im Materiellen. Ich wünsche mir, dass dieses Erkennen wieder einsetzt. Manchmal glaube ich, es ist so, dann wieder genau das Gegenteil.
Wenn wir als Menschheit nicht lernen, uns wieder mehr zu beschränken und nicht solidarischer werden, im Kleinen wie im Großen, dann haben wir am Ende tatsächlich unser Menschsein verfehlt?
Das sind im Moment meine Gedanken dazu, ich bin hin und her gerissen.
Lieben Gruß
LieberTee